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Mächtig liegt er da: der »Breitehof« am östlichen Ausgang von Freiburg in Richtung Zarten, nahe an der alten Villinger Straße, sichtbar für die Menschen, die hinauf in den Schwarzwald mussten. Mit einer Fülle von 14 Fenstern – mit hübschen Blumen geschmückt – und mit einem kleinen Glöckchen im Dachreiter ist der steinerne Neubau von 1870 ein stattliches
Dokument bäuerlichen Besitzes in der fruchtbaren Ebene.
Unlängst errichteten die Bürger von Freiburg-Ebnet auf dem Platz der Weggabelung zwischen der alten Villingerstraße St. Peter-St. Märgen beziehungsweise der Strecke in Richtung Himmelreich und Höllental (B31 alt) die seit 1811 zerstörte Annakapelle neu. Der Platz für die kleine Kapelle ist mit Bedacht gewählt. An dieser Stelle soll 1356 ein Abt des
Augustinerklosters St. Märgen von gedungenen Mördern des Johann Schnewlin aus politischen Motiven erschlagen worden sein. Stand der reiche Bürgermeister Freiburgs mit deren rivalisierenden Benediktinern von St. Peter in Verbindung?
Ein Helfer in der Not
(2012)
Allen Wanderern, die sich am Südschwarzwald, an seiner Landschaft und seinen Dörfern erfreuen, fallen immer wieder auch die kleinen Hofkapellen auf, die, – obwohl oft mehr als 200 Jahre alt. – auch heute noch gepflegt werden, – bilden sie doch im religiösen Volksglauben einen festen Bestandteil der Tradition. Mancher Wanderer wirft sogar einen schnellen Blick in das Innere dieser Kapellen und ist meist überrascht, welche Kleinkunst an den Bänken und auf den Altären, vor allem aber an den dargestellten Heiligenfiguren zu finden ist. Leider ist der Hintergrund der in der Volksfrömmigkeit entstandenen Legenden, der Bezug zu den Heiligen und dem Grund ihrer Verehrung in unserer entmythologisierten und säkularisierten Welt nahezu verloren gegangen. Die meisten Menschen mögen höchstens der oft naiven bäuerlichen Kunst noch ein Lächeln
abzugewinnen.
Nahe bei Zarten, Kirchzarten, Hinterzarten - dem alten Tarodunum, der schon vom römisch-ägyptischen Geographen Ptolemaios auf seiner Weltkarte ca. 120 Jahre nach Christus genannten Fluchtburg der Kelten - liegt, wunderschön eingebettet zwischen den nahen Bergen des Dreisamtales, die kleine Kapelle der alten Buchhändler-Familie Herder. Eines der Familienmitglieder, Dr. Theophil Herder-Dorneich ließ die Gebetsstätte 1968 - nach glücklich überstandenem 2. Weltkrieg - als Grablege für sich und andere Familienmitglieder errichten. Die Kapelle ist voller Symbolik, dient mehreren Konfessionen als Raum für den Gottesdienst, - im Volksmund trägt sie den Namen „Vaterunser-Kapelle“. So steht es auch groß an der Eingangstür. Die Kapelle will den Menschen „ein Zeichen am Wege sein, wie es einst die Feldkreuze waren“.