Das Kriegsende in Villingen.
(2022)
Einst gab es einen Schwanenteich zwischen dem Hotel Sterk, dem heutigen Parkhotel, und der Brigach. Hansjörg Kindler saß während eines Fliegeralarms bei seiner Großmutter, der Hotelbesitzerin, im Keller, der auch öffentlicher Luftschutzraum war. Da fielen Bomben. Die feindlichen Flieger wollten den Bahnhof treffen, zerstörten aber vor allem die parallel verlaufende
Luisenstraße, wobei es auch Tote gab. Mit dem Trümmerschutt wurde später der Schwanenteich zugeschüttet, was viele alte Villinger heute noch bedauern.
Lange Jahre standen sie unbeachtet, von einer
Tante geerbt, in meinem Bücherregal, Pfarrer
Heinrich Hansjakobs ,,Ausgewählte Erzählungen",
eine Volksausgabe in fünf Bänden. In den letzten
Jahren des 19. Jahrhunderts erschienen sie im
Verlag von Adolf Bonz & Comp. in Stuttgart,
,,eleg. gebunden", alle zusammen für M 12.-.
Aber vor einiger Zeit griff ich plötzlich nach ihnen
und ließ mich von dem von vielen längst vergessenen Volksschriftsteller aus dem Kinzigtal hineinführen in die Geschichte des Schwarzwalds und seiner originellen Menschen: der Buren und Burger,
der Handwerker und ihrer Zünfte, der Holzfäller,
Bergknappen und Flößer, der Förster und
Wildschützen, der Mönche und Nonnen, aber
auch der „Herren", der Württemberger und
Fürstenberger, der Badener, Österreicher und
Preussen und des Kaisers Napoleon.