Filtern
Dokumenttyp
Gehört zur Bibliographie
- nein (3)
Schlagworte
- Apotheke (1)
- Artenschutz (1)
- Fossil (1)
- Fundstätte (1)
- Geisingen (1)
- Gelbbauchunke (1)
- Immendingen (1)
- Miozän (1)
- Neuried-Ichenheim (1)
- Paläozoologie (1)
Die älteren Leser kennen vielleicht noch die Gelbbauchunke. Sie hat als „Unkerich“ in den Heften „Lurchis Abenteuer“ von Salamander (deutscher Schuhhersteller aus Kornwestheim bis 2003) den Polizisten gespielt. Die Hefte haben
heute noch Kult-Status. Lurchi und seine Freunde werben nicht nur als Sympathieträger für die Schuhmarke, sondern auch für die bedrohte Spezies von Feuersalamander und Unke
Dieser kleine Froschlurch, der 35 bis 50 mm groß ist und ein Gewicht von
fünf bis sieben Gramm besitzt, hat es schwer zu überleben. Er genießt zwar heute
gesetzlich den höchsten Schutzstatus, sein Fortbestand ist dadurch aber nicht
unbedingt garantiert. Zu viele seiner ursprünglichen Lebensräume sind verloren
gegangen, nämlich die Kies- und Schlickbänke in den Auenbereichen entlang von
Bächen und Flüssen.
In dieser Arbeit beschreiben wir die Skelette und Skelettelemente der Hipparien, die von Jörg und Tobien zwischen 1950
und 1968 in Höwenegg bei Grabungen geborgen worden sind. Diese Fundstelle ist ca. 10,3 Millionen Jahre alt und in ihr sind mehrere fragmentarische aber eben auch vollständige Skelette von Rhinocerotiden, Cerviden, Traguliden, Boviden und insbesondere dem dreizehigen Urpferd Hippotherium primigenium überliefert. Die Beschreibung dieser vollständigen Skelette basiert zunächst auf einer anatomischen Analyse der einzelnen Skelettelemente. Dann werden die Meßwerte der kontinuierlichen Variablen dieser Elemente für die gesamte Höwenegg Population statistisch untersucht, und schließlich die Variabiltät der Ausprägung von 49 Schädel- und Zahnmerkmalen innerhalb dieser Population analysiert. Die Analysen der kontinuierlichen Variablen zeigen im allgemeinen nur eine geringe Streubreite, einige Parameter an den Schneidezähnen und an postcranialen Elementen ausgenommen. Die Verteilung der Merkmalsausprägungen innerhalb des untersuchten Materials zeigt eine weitestgehende Konstanz der Merkmale; geringe Variabilitäten können durch ontogenetische Faktoren erkärt werden. Berücksichtigt man z. B. den Abnutzungsgrad der Kauflächen der Zähne zeigen sich auch schon die meisten Zahnmerkmale allein hinreichend konstant, festzustellen, daß an dieser Fundstelle nur eine einzige Hipparion-Art festgestellt werden kann. Unsere Untersuchungen zeigen, daß das Höwenegg-Pferd nicht nur eines der ältesten Vertreter der Gruppe der Hipparien in Europa war, sondern zudem morphologisch noch äußerst urtümlich ist und stammesgeschichtlich nahe der Basis der Radiation der Hipparien in der Alten Welt steht. Seine Zähne sind noch relativ flachkronig, auf der Oberfläche stark gefaltet und durch tiefe mediolaterale Furchen gekennzeichnet. Dies deutet auf einen nur geringen Gras- und vermehrten Blattanteil in der aufgenommen Nahrung hin. Der Bewegunsapparat zeigt Anpassungen im Bereich der Wirbelsäule sowie der Extremitäten an Sprung- und schnelle Seitwärtsbewegungen. Beides sind notwendige Anpassungen für ein Tier dieser Größe, um in den warm-gemäßigten bis subtropischen mesophytischen Wäldern des mitteleuropäischen Vallesiums und frühen Turoliums überleben zu können.
In den meisten Dörfern im Ried war es seit dem 20. Jahrhundert lange Zeit selbstverständlich, die wesentlichen Elemente der medizinischen Grundversorgung, nämlich Arzt und Apotheke, im Ort zu haben. Diese Selbstverständlichkeit gibt es nicht mehr. So manche Gemeinde beklagt oder fürchtet den Verlust ihres Arztsitzes oder ihrer Apotheke. Ganz konkret ist diese Entwicklung in Meißenheim geworden. Die „Apotheke im Riedhaus“ ist seit Ende Januar 2019 geschlossen. Seit Jahren ist die Zahl der Apotheken in der Bundesrepublik Deutschland rückläufig. Neben der bedeutsamen Entwicklung der Verlagerung erheblicher Umsätze in den Versandhandel per Internet gibt es dafür weitere betriebswirtschaftliche Gründe. Diese Entwicklung bietet Anlass zu einem Blick zurück. Zu einem Blick auf die Gründung einer solchen Dorfapotheke in einem Rieddorf, nämlich der „Rhein-Apotheke“ in Ichenheim. Sie ist als erste Apotheke im Ried zwischen Lahr, Offenburg und Kehl in der Mitte des 19. Jahrhunderts genehmigt und gebaut worden.