Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (17) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- nein (17)
Schlagworte
- Liebfrauenmünster Villingen, Schwarzwald (6)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (4)
- Villingen im Schwarzwald (3)
- Wandmalerei (3)
- Kapelle (2)
- Ringwald, Klaus 〈1939-2011〉 (2)
- Spanischer Erbfolgekrieg (2)
- Altar (1)
- Bildstock (1)
- Brauchtum (1)
Der monotone Rhythmus der Tage im Kalenderjahr wird gegliedert und mit Spannung geschmückt durch die aus der Bibel stammende Siebentagewoche, durch die Jahreszeiten, die Lebensalter, durch die Wetterlage, durch familiäre Ereignisse, politische Gedenktage und schließlich durch das Kirchenjahr mit seinen Festen und Gedenktagen sowie durch das zugehörige Brauchtum.
Eine große Renovation oder Wiedereinrichtung des Münsters fand 1905 bis 1909 statt. Die von Josef Schupp um 1515 geschaffenen 12 Apostelfiguren hingen bis dahin etwas verloren und lieblos oben an den Wänden links und rechts des Hauptschiffs. 2020 wurden sie von Weißburger und Kubanek repräsentativ gerahmt und in die Zwischenräume von Apostel zu Apostel malte Theodor Baierl aus München die Bilder von den sieben Schmerzen und den sieben Freuden Mariens. Auch sie wurden gerahmt von Weißburger und Kubanek.
Wer meint, dass diese Frage mit Frömmigkeitsformen der Vergangenheit zu tun habe, den wird ein Blick ins Internet mit vielen Bildern und Texten belehren, dass der Herrgottswinkel zwar seit Jahrhunderten in katholischen Häusern eine Rolle spielt, aber
durchaus auch heute noch in vielen Wohnstuben zu finden ist. Meist in der Zimmerecke an der Fensterseite am Ende des
langen Familientisches ist das Kreuz aufgestellt, umgeben von Mariendarstellungen, von Heiligenbildern oder auch von Bildern verstorbener Angehöriger.
Bei der letzten Renovation des Münsters 1978 – 1982 stellte man sich auch der Aufgabe, eine Neugestaltung aller Kirchenfenster im Hauptschiff zu wagen. Der Kölner Künstler Elmar Hillebrand wurde mit der Arbeit betraut. Sein Thema lautete: die Machttaten Jesu und seiner Jünger. Die Grundfläche aller Fenster bekam eine ann barocker Formensprache orientierte gleichmäßige Gestaltung. In jedem Fenster erzählt ein Medaillon eine biblische Begebenheit zum Thema. Die
Bilderreihe auf den Fenstern schildert nun eine Fülle biblischer Begebenheiten, und sie stellt eine Einladung für die Besucher dar, bei einem meditativen Gang entlang der Fenster, sich zahlreiche biblische Themen bewusst zu machen.
Im Jahr 1851 wurde dieses romantische Bild
gemalt. Wer durch das Bickentor auf dem Weg
zum Friedhof die Stadt verlassen hat, traf nach
dem Gang über die Bickenbrücke auf die Bickenkapelle.
Dieses vertraute Bild fand 1945 sein Ende.
An der Stelle der Bickenkapelle steht seit 1976
ein großes von Leonhard Eder aus Rheinfelden
geschaffenes Steinkreuz. Der Gedenkstein davor
trägt die Inschrift:
„Etwa seit dem Jahr 1400 stand hier eine Kapelle,
Bickenkapelle genannt. Mehrmals zerstört wurde sie
zuletzt im Jahr 1660 erbaut. Bomben legten die
Kapelle am 20. Februar 1945 in Schutt und Asche.
Das Nägelinkreuz – in der Kapelle hoch verehrt – ist
im Münster geborgen. Gekreuzigter Herr Jesus Christus
beschütze deine Stadt.”
Mehr Platz für die Musik
(2017)
Das war der Zustand der Orgelempore im Villinger
Münster von 1818 bis 1905. Die da aufgestellte
Orgel von Johann Michael Bieler stammt aus der
säkularisierten Johanniterkirche und wurde mit
vertauschten Gehäuseteilen im Münster aufgestellt
(vgl. Orgelgeschichte der Münsterpfarrei von Prof.
Hans Musch in der Festschrift zur Einweihung
der Sandtner Orgel 1983). Auf dem Bild sind noch
an den Schiffwänden die 14 von Josef Schupp
1720 geschaffenen Apostelfiguren zu sehen (12
Apostel ergänzt durch den Völkerapostel Paulus
und den Villinger Stadtpatron Barnabas).
Die große Restauration und Wiedereinrichtung des Villinger Münsters 1905 bis 1909 beschäftigte neben den engagierten Stiftungsräten mit Pfarrer Josef Scherer die wichtigen Kunstwerkstätten der Erzdiözese Freiburg: Marmon in Sigmaringen, Moroder in Offenburg, viele Handwerker und
Künstler und darunter besonders Martin Feuerstein, königlich-bayerischer Akademieprofessor aus München, der nach Villingen seine beiden Meisterschüler Theodor Bayerl und den Freiburger Franz Schilling (1879 – 1964) mitbrachte. Alle drei haben bis heute gültige Werke im Münster hinterlassen. Martin Feuerstein malte die vier großen Bilder der Seitenaltäre, Theodor Bayerl die Bilder im Mittelschiff zwischen den Apostelfiguren, die sieben Freuden und die sieben Schmerzen Mariens. Franz Schilling entwarf die Fenster im Hochchor (nur teilweise erhalten), er malte auf den drehbaren Hochaltarflügeln die Bilder der vier Evangelisten und der vier abendländischen Kirchenväter. Sein größtes Werk in Villingen sind die beiden Wandbilder im unteren Chor: nach Norden das Jüngste Gericht und nach Süden die Schutzmantelmadonna.
Ein Epitaph ist eine Gedächtnisplatte für
einen Toten, aber vom Grab getrennt. Wie der Eintrag
im Totenbuch der Münsterpfarrei in Villingen
belegt, ist am 26. Januar 1810 morgens zwischen
drei und vier Uhr gestorben und am 28. Januar nachmittags um 14.00 Uhr von Pfarrrektor
Wittum beerdigt worden, der Hochwürdige und
Hochgeborene Herr Anselm Schababerle, 49igster
und letzter Abt des aufgelösten Benediktinerstifts
St. Georgen. Wann das Epitaph in der
Kirche aufgestellt wurde, ist unbekannt.
Nachdem im Jahresheft 2012 meine Predigt zur
Beerdigung von Klaus Ringwald abgedruckt war,
könnte man meinen, dass das Informationsbedürfnis
über Leben und Werk des Schonacher Künstlers
befriedigt wäre.
Aber aus der Tatsache, dass wir Villinger die verschiedenen
Werke in den Kirchen und in unserer
Stadt sehr schätzen, entstand der Wunsch, auch
Werke von Klaus Ringwald in unserer weiteren
Heimat kennen zu lernen. Der Wunsch führte
zur Exkursion am 12. Juni 2013. Der vollbesetzte
Reisebus machte den ersten Halt in Kork bei Kehl,
wo die Dorfmitte jetzt von einem mächtigen Stier
geschmückt ist, der sich nach einer Legende – und
von Ringwald meisterhaft in Erz gegossen – in die
eigene Brust stößt.
Am 6. Oktober konnte Dekan i. R. Kurt Müller
seinen 75sten Geburtstag feiern. Im Münsterzentrum hat er im Rückblick auf 27 Jahre Tätigkeit
als Münsterpfarrer den Gästen eine Bildmeditation
gehalten über die 4 Silberreliefs, mit denen Klaus
Ringwald den damals neuen Münsteraltar geschmückt hat, der am 2. Mai 1982 von Erzbischof
Oskar Saier konsekriert wurde.