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Der Ettenheimer Kirchenchor („Chorsänger“) erhielt in der Zeit, um die es hier geht, von verschiedenen Seiten finanzielle
Zuwendungen und Sachleistungen in Form von Zehrkosten (Wein und Brot) zu unterschiedlichen Anlässen. Um darüber
zu berichten, war es erforderlich, alle noch vorhandenen Rechnungen durchzusehen. Wie zu erwarten, fehlen heute viele
Rechnungsjahrgänge samt Beilagen, und es bestehen vor allem bei den Bürgermeisterrechnungen große Lücken. Der Bürgermeister hatte im 18. Jahrhundert eine andere Funktion als heute und amtierte als Finanz- und Ökonomiebeamter. Jährlich wurde er von der Bürgerschaft neu gewählt, wobei eine Wiederwahl anscheinend möglich war. Die Bürgermeisterrechnung (BR) war die eigentliche Stadtrechnung und in mancherlei Hinsicht die ausführlichste. Daneben gab es noch die Steuermeisterrechnung (StmR). Der Steuermeister hatte für den Einzug der Steuer zu sorgen. Auch die Stadtschaffneirechnungen (StschR) sind für unser Thema wichtig. Dr. J.B. Ferdinand schreibt dazu, er könne bisher nicht feststellen, welche Funktionen der Stadtschaffner neben dem Bürgermeister und dem Steuermeister auszuüben hatte. Als vierte Rechnungsart sind auch die „Hospital-Rechnungen“ des Spitalschaffners zu berücksichtigen. Als letztes mussten noch die ergiebigen Kirchenrechnungen ausgewertet werden. Also stammen die folgenden Angaben aus fünf verschiedenen Rechnungsarten!
Die Ettenheimer Glockengeschichte erweist sich infolge der zahlreichen Kriege und den damit verbundenen Zerstörungen (auch der Archive) als ziemlich verwickelt. Auch das Zerspringen mancher Glocken machte Neubeschaffungen oder Umgüsse erforderlich. Vieles geriet in Vergessenheit, und über die älteste Zeit ist so gut wie nichts mehr bekannt. Hilfreich sind vor allem die überlieferten Schriften des Paters Arbogast Arnold (17. Jahrh.)], zu dessen Zeit die im 30-jährigen Krieg zerstörte Pfarrkirche wieder aufgebaut wurde, und des Ettenheimer Chronisten J. C. Machleid (18. Jahrh.). Ohne auf alle Einzelheiten einzugehen, soll nachfolgend ein Überblick über die Ettenheimer Glocken und ihre Gießer gegeben werden.
Es handelt sich hier um das heute als „Winterschule" bezeichnete Anwesen. Es ist mehr oder weniger gut bekannt, dass das
alte Haus eine reiche und interessante Vergangenheit aufweist. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut und diente früher
verschiedenen Familien und Zwecken. Das obere Stockwerk wurde erst im Jahr 1858 „aufgesetzt", sodass man es sich eigentlich „hinwegdenken" muss, um sich das frühere Aussehen des Gebäudes wenigstens ungefähr vorstellen zu können.
In den Kriegen der Amerikaner unter Georg Washington nach der Unabhängigkeitserklärung von 1776 gab es zunächst Rückschläge bis zu ihrem entscheidenden Sieg gegen die Engländer bei Yorktown im Jahr 1781. Frankreich unterstützte aufgrund eines Hilfsvertrages die amerikanischen Rebellen. Die französischen Truppen kämpften unter dem Befehl ihres Generals Rochambeau gemeinsam mit dem amerikanischen Heer unter Washington. Dabei setzten die Franzosen auch das vom Herzogtum Pfalz-Zweibrücken im Jahr 1757 errichtete Fremdenregiment „Royal Deux-Ponts" ein. Nach einem Geheimvertrag hatte das Herzogtum gegen die Zahlung von 80 000 Gulden ein Infanterieregiment aufzustellen, das in das französische Heer eingegliedert werden sollte. Die geworbenen Männer stammten vor allem aus dem Herzogtum selbst, aus dem Elsaß und aus Lothringen.
Das Thema dieses umfangreichen Berichts klingt zwar bescheiden, ist aber ein wichtiger Bestandteil der Ettenheimer Stadtgeschichte, nicht zuletzt durch die vielen Personen, die in Verbindung zu den Gärten genannt werden und von denen
einige eine wichtige Rolle in der Ettenheimer Geschichte spielten. nicht so viel überliefert, wie man es sich wünschen würde. Es handelte sich vor allem um Nutzgärten, die für die ärmeren Familien notwendig waren, die aber auch von den Bessergestellten zum Lebensunterhalt gebraucht wurden. Für einige der Beschäftigten der Landesbehörden und der Stadt war ihre Nutzung Teil ihrer Bezüge (Naturalien). Dies alles schließt aber nicht aus, dass man einige Gärten jeweils im Stil der Zeit im 17. und 18. Jahrhundert anlegte und schmückte. Ein Hauptmerkmal der Gärten jener Zeit waren mit Buchs eingefasste Hauptwege und Gartenbeete. Ein weiterer Zierstrauch, der sich formen ließ, war die Eibe. Zu einem Barockgarten auf dem Land gehörten wenigstens klare Linien und einfache Ornamente. Soweit überliefert, pflanzte man in Ettenheim wie andernorts Gemüse an. Daneben gab es Obstbäume mit Wiesengelände oder angrenzendem Ackerfeld. Über die Blumen ist nur wenig angegeben. Sie spielten bei den Lagebeschreibungen der Gärten auch keine Rolle.
Der Garten der Landesherrschaft im Pfaffenbach wird zuerst
als Stadtschreibereigarten bezeichnet, später als Amtsschaffneigarten. Ein Grund für die Änderung ist nicht erkennbar. Die
Stadt- und Amtsschaffnei befand sich in einem Haus gegenüber
dem Palais Rohan. Heute ist dort die Wiegandt’sche Apotheke.
Nach dem Umzug des Justizbeamten und des Domänenverwalters in das sogen. Schloss (heute: „Palais Rohan“) verkaufte der
badische Staat das ehemalige Schaffneihaus im Jahr 1825 an
den Apotheker Joseph Leonhardt Mylius. [1]
Seither diente es
vielen Apothekern als Wohn- und Geschäftshaus.
Ettenheimer Gärten, Teil 3-6
(2014)
Ettenheimer Gärten, Teil 7-9
(2015)