060 Allgemeine Organisationen, Museumswissenschaft
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Das Museum am Burghof bewahrt die bedeutendste kulturhistorische Sammlung der Region zwischen Breisgau und Bodensee. Unter diesen über 50 000 Objekten befinden sich zahlreiche Exponate zur Geschichte der Stadt Lörrach. Das Autorinnenteam hat aus dieser Vielzahl einige Gegenstände ausgewählt, die auf vielfältige Weise Einblicke in Lörrachs Geschichte geben. Diese Objekte stammen aus verschiedenen Jahrhunderten und gehören zu unterschiedlichsten Sammlungsgebieten. Sie erzählen aus dem Alltag der Menschen oder stehen als Zeugen für ein historisches Ereignis. Die Betreuung der Sammlung gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben der Museumsarbeit. Seit mehreren Jahren werden die Objekte in einer Datenbank mit Bild wissenschaftlich erfasst. Ziel des Museums ist es, alle Objekte in diese computerunterstützte Dokumentation aufzunehmen, um schließlich auch interessierten Museumsbesuchern die Möglichkeit zu geben, sich per Mausklick in der Museumssammlung zu bewegen
Ende November 2002 wurde das Museum am Burghof in Lörrach nach eineinhalbjähriger Schließung neu eröffnet. Anlässlich Lörrachs 900-Jahr-Feier wurden die Räume gründlich saniert, ein Lift an das Gebäude angebaut und die Dauerausstellung neu gestaltet. Thema der permanenten Ausstellung sind Gegenwart und Geschichte der RegioTriRhena, der Drei-Länder-Region zwischen Schwarzwald, Vogesen und Schweizer Jura. Die Wiedereröffnung des Museums bietet Anlass für einen Rückblick auf
die Entwicklung des Lörracher Museums in den vergangenen 120 Jahren.
Salem
(2002)
Badische Kommissare nahmen am 1. Oktober 1802 für den Markgrafen Carl Friedrich und dessen Söhne Ludwig und Friedrich eines der fortschrittlichsten Klöster Süddeutschlands - und ein sehr begütertes - ,,provisorisch" in Besitz: Salem, die 1134 gegründete Zisterzienserabtei, ausgezeichnet in langer Tradition durch beispielhafte Leistungen in Kunst und Wissenschaft, berühmt durch eine umfangreiche Bibliothek und bedeutende naturwissenschaftliche Sammlungen. Der „Reichsdeputationshauptschluß" von 1803 bestätigte die Inbesitznahme; Carl Friedrich, nun Kurfürst geworden, verfügte, die ihm nun zugefallenen Teile der ehemaligen Reichsabtei Salem und auch der Abtei Petershausen in seinen Erträgen den jüngeren Söhnen des Hauses Baden zukommen zu lassen. Sie haben dort auch zeitweise gewohnt - in den alten Gegebenheiten und Verhältnissen. So wurde Salem in der Tat verschont von Demontage und Ausplünderung, in ihrer Gesamtheit blieben Gebäude und Ausstattung erhalten (Das Archiv wird heute im Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrt, die Bibliothek gehört seit 1826 zum Bestand der Universität Heidelberg).
Pünktlich zum Sommeranfang am 21.6.2002 wurde ein weiterer Teil der geplanten Gesamt- und Dauerausstellung „Baden von den Anfängen bis zur Gegenwart" im Schloss zu Karlsruhe, Sitz des Badischen Landesmuseums, eingeweiht. Der neue Ausstellungsteil mit vielen informativen Schau- und Hinweistafeln zur Geschichte und technisch-zivilisatorischen Entwicklung des Landes - wie auch en detail seiner Einwohner - beginnt mit dem Schicksalsjahr 1918, als am 9. 11. der Waffenstillstand im Eisenbahnwagen bei Compiegne geschlossen wurde.
Spiegel der Ortsgeschichte
(2002)
Im Bruchsaler Stadtteil Untergrombach kommt man bei der Fahrt von der Ortsmitte nach Obergrombach an einem markanten, auf die Obergrombacher Straße hinauskragenden Fachwerkhaus vorbei. Ein erster Blick zur hohen Giebelfront sagt auch dem Nichtbaukundigen, dass hier ein Haus steht, das nicht in das Schema der sonst üblichen Fachwerkhäuser passt. Dem ist so, nicht ohne Grund hat die Stadt Bruchsal dieses bei der Eingemeindung im Jahre 1971 in einem sehr desolaten Zustand
befindliche Haus für einen stattlichen Betrag in den heutigen Zustand gebracht. Es wurde damit ein Fachwerkbau von hohen historischen Wert erhalten, der einige Besonderheiten ausweist, die im folgenden erörtert werden.
Kulturförderung ist heute eine wesentliche Aufgabe des modernen Staates, der Länder und der Gemeinden. Dazu gehört unter anderem die Förderung von Museen aller Art, wie den großen Landesmuseen, den Kreismuseen oder den kleineren ortsgebundenen Heimatmuseen. Eine wesentliche Aufgabe der Museen ganz allgemein ist es, Kulturgut der Nachwelt zu
erhalten, zu inventarisieren und zu dokumentieren. Ein weiterer Teil ist das Aufbereiten von Sammlungen für den Museumsbesucher in ständige Schausammlungen oder zeitgebundenen Sonderausstellungen, sei es naturwissenschaftlicher oder kultureller Art. Dabei haben sich im Laufe der Zeit große und kleinere Museen auf ganz bestimmte Sammelgebiete
spezialisiert, andere wiederum geben sich als Universalmuseen.
Das Jahr 2001 war im Naturkundemuseum entscheidend vom Direktorenwechsel geprägt. Zum 31. Mai ging nach 23jähriger Tätigkeit Prof. Dr. Siegfried Rietschel in den Ruhestand, ihm folgte zum 1. August Prof. Dr. Volkmar Wirth, bis dahin stellvertretender und zuletzt kommissarischer Direktor am Stuttgarter Naturkundemuseum. In der Zwischenzeit führte Dr. Adam Hölzer die Geschäfte als kommissarischer Direktor. Die offizielle Verabschiedung von Prof. Rietschel und die Einführung von Prof. Wirth erfolgten am 3. September durch Staatssekretär Michael Sieber in Anwesenheit von Museumsdirektoren und zahlreichen Persönlichkeiten der Karlsruher Öffentlichkeit.