333.7 Natürliche Ressourcen, Energie und Umwelt
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (128)
- Buch (Monographie) (3)
Sprache
- Deutsch (131)
Gehört zur Bibliographie
- nein (131)
Schlagworte
- Naturschutzgebiet (34)
- Naturschutz (17)
- Baar (12)
- Artenschutz (11)
- Oberrheinisches Tiefland (9)
- Geschichte (7)
- Karlsruhe (7)
- Bodensee (6)
- Kulturlandschaft (6)
- Landschaftspflege (6)
Der Hockenheimer Rheinbogen
(2019)
Der Hockenheimer Rheinbogen, ein geschützter Landschaftsraum, mitten im dicht besiedelten
Ballungsraum des Rhein-Neckar-Kreises. Hier sollten günstige Lebensbedingungen zum
Beispiel für den seltenen und geschützten Großen Brachvogel (Numenius arquata) geschaffen
werden oder die Saatgans (Anser fabalis) auf der Durchreise. Das Gebiet, das früher zeitweise
vom Rhein überschwemmt worden war, zeichnet sich durch vielfältige und ökologisch wertvolle
Landschaftselemente aus.
Von der Idee zur Realisierung
Die Idee für einen Geschichts- und Naturlehrpfad in Villingen-Schwenningen kam ursprünglich
von Schwenninger Bürgern, die für ihren Stadtbezirk ein solches Projekt wünschten. Der Heimatverein Schwenningen nahm sich zusammen mit dem
Schwäbischen Albverein und dem Schwarz waldverein dieses Vorschlags an und plante mit dem
damaligen Leiter des städtischen Forstamtes, Eberhard Härle, solch einen Pfad. Der Sturm Lothar verhinderte die baldige Umsetzung des Planes. Auf
Initiative von Dr. Tobias Kühn, dem Nachfolger von
Herrn Härle, wurde der Plan 2005 wieder aufgegriffen.
Der Füllmenbacher Hofberg
(1990)
Das Bergland von Strom- und Heuchelberg wird nahezu ausschließlich nach Osten entwässert, wobei die Zaber im Norden die breiteste Talung, das Zabergäu, geschaffen hat, während Kirbach, Metter und Schmie im Süden den Stromberg in drei verschieden mächtige Höhenrücken zerlegen. Wie in der Literatur schon des öfteren anschaulich beschrieben, ragen
diese langgestreckten Erhebungen fingerförmig nach Osten, wobei man sich an der Stelle der Handwurzel den Ort Sternenfels vorstellen kann. Besieht man etwas näher die Landkarte des westlichen Strombergs, so fehlt in der Aufzählung der Bäche der Streitenbach, ein kurzer und gemeinhin unbekannter Nebenbach der Metter, der jedoch das Landschaftsbild zwischen Diefenbach, Zaisersweiher, Häfnerhaslach und Gündelbach maßgeblich bestimmt. Schmale Höhenzüge lösten sich infolge der Erosionskraft des Streitenbaches in Einzelberge auf, von denen der Mettenberg, der Endberg und der Gausberg die bekanntesten sind. Insgesamt ergibt sich aus dem engen Zusammenrücken von Metter und Streitenbach und der daraus resultierenden flächenhaften Materialausräumung eine landschaftliche Vielfalt, wie sie im Strom- und Heuchelberg an
keiner anderen Stelle vorkommt und auch weit darüber hinaus ihres gleichen sucht. Höhepunkt dieser ungemein reizvollen Landschaft in dem oben genannten Orteviereck ist zweifellos die etwa zwei Kilometer lange und an der breitesten Stelle 750 Meter messende Lichtung um den Füllmenbacher Hof inmitten ausgedehnter Laubwälder halbwegs zwischen Diefenbach und Häfnerhaslach.
Der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea) in Naturschutzgebieten des Regierungsbezirks Karlsruhe
(2010)
Die Populationen des Laubfroschs (Hyla arborea) sind in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, sein Verbreitungsgebiet in Baden-Württemberg hat sich verringert. Die Naturschutzverwaltung im Regierungspräsidium Karlsruhe konnte durch verschiedene Maßnahmen in Naturschutzgebieten die Art wieder fördern. Erfolgreiche Maßnahmen werden beschrieben. Die Arbeit soll auch im Rahmen des 111-Arten-Korbes fortgeführt werden.
Wer sich aus südlicher Richtung auf der Badischen Weinstraße (L 125) oder auf Wanderwegen dem Wein- und Erholungsort Ballrechten-Dottingen nähert, der erblickt spätestens nach Verlassen des Weindorfes Britzingen zwei markante Erhebungen am Schwarzwaldrand. Der linke Bergkegel ist der Fohrenberg und rechts davon steht der Castellberg. Diese beiden Erhebungen sind nicht vulkanischen Ursprungs, sondern durch Verkippung hängen gebliebene Schollen am Rande der östlichen Rheingrabenabsenkung.
Der Bodensee-Strandrasen
(2006)
Der naturnahe Uferbereich des Bodensees gilt als Biotoptyp mit deutlichem Flächenverlust und starker Abnahme der Biotopqualität und wird daher in der Roten Liste
der Biotoptypen Baden-Württembergs (Breunig 2002) als stark gefährdet eingestuft.
Die wohl bemerkenswerteste Pflanzengesellschaft dieses Lebensraumes ist die Strandschmielen-Gesellschaft (= Bodensee-Strandrasen), das Deschampsietum rhenanae Oberd . 1957 ex Th. Müller et Görs 1960. Es handelt sich um eine niedrigwüchsige Vegetation offener, wellenexponierter Kiesflächen, die im Regelfall ab dem Frühsommer ein
bis sechs Monate überschwemmt sind und im Winterhalbjahr trocken liegen. An diese
spezielle Wasserdynamik (eines Voralpen-Sees) sind einige Pflanzensippen besonders
gut angepasst, die als botanische Kostbarkeiten gelten, wie das Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri) und die Strand-Schmiele (Deschampsia Iittoralis var. rhenana).
Ihre weltweiten Hauptvorkommen liegen in der schmalen Uferzone des Bodensees.
Schaut heute ein/e Autofahrer/in von der Autobahn aus in Richtung Schwarzwald, so fällt ihm/ihr die Hornisgrinde als höchste und imposante Erhebung des Nordschwarzwaldes sofort ins Auge. Dass sich dieser Berg noch vor etwa 30 Jahren ganz anders präsentierte, fällt den meisten Betrachtern heute nicht mehr auf. Damals konnte man den Hornisgrindeturm noch nicht entdecken; vom „Fernsehturm" ragten nur die obersten Stockwerke aus dem Nadeldach und die Windräder existierten noch gar nicht. Die Hornisgrinde war damals nämlich noch von einem dichten Nadelwald bedeckt. Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre begann sich jedoch die Waldsituation zu verändern. Entwicklungen, die man schon in anderen europäischen Waldregionen beobachten konnten, nahmen nun auch im Schwarzwald - insbesondere im Nordschwarzwald - ihren Anfang. Nadelbäume verloren zusehends ihr Nadelkleid - viele starben innerhalb kürzester Zeit ab. Schadinsekte, die vorher noch keine so entscheidende Rolle im Wald gespielt hatten, trieben immer heftiger ihr Unwesen. Vor allem am Katzenkopf konnte das rasant um sich greifende Sterben der Bäume beobachtet werden. Kurz darauf war auch schon ein Begriff für dieses Geschehen in aller Munde. Der Begriff ,,Das Waldsterben" war geboren und fand nicht nur Eingang in die deutsche Sprache.
Der Schonwald Hohes Reisach, im Vorland der Mittleren Schwäbischen Alb bei Kirchheim unter Teck gelegen und ein ehemals artenreicher Eichen-Hainbuchen-Mittelwald, wandelt sich zu einem artenarmen, dunklen Buchenwald. Seit den 1990er Jahren gehen die mesotraphenten Halbschattenpflanzen der Krautschicht zusehends zurück, während sich Allium ursinum und Mercurialis perennis ausbreiten. Im reduzierten Lichtgenuss am Waldboden wird ein Hauptgrund für die Verarmung der Waldbodenflora gesehen. Nach erhöhtem Lichteinfall durch Sturmschäden und einer erneuten
Durchforstung (2000/01) war mit einer Erholung der ehemals vielfältigen Frühlingsflora, speziell der Populationen von Scilla bifolia, zu rechnen. Tatsächlich aber erwies sich ein Auflichtungseffekt meist als zu gering und nur vorübergehend. Selektive Plenterschläge im buchenreichen Bestand reichen nicht aus, da die Buche die Lücken rasch schließt. Selbst nach einem Femelhieb hat sich Allium ursinum zuletzt weiter ausgebreitet. Erst größere Femelschläge könnten Verhältnisse schaffen, die eine gewisse Stabilisierung oder Erholung der mesotraphenten Halbschattenpflanzen zur Folge haben. Hierauf weist die Neubesiedlung durch Scilla bifolia und andere hin. Die Anwendung größerer Schirmhiebe, die versuchsweise Wiedereinführung einer Mittelwaldnutzung und eine gezielte Reduzierung des Buchenanteils werden vorgeschlagen.
Ellenberg-Zeigerwerte für Licht (Lichtzahlen) werden für die Auswertungen neu kalibriert.
Eigentlich sollte der Kaltenbronn das Kerngebiet des ersten Nationalparks in Baden-Württemberg werden - so waren jedenfalls vor ungefähr zehn Jahren die Vorstellungen vieler Naturschützer, amtlicher und ehrenamtlicher. Einer der letzten unzerschnittenen Landschaftsteile, Arten- und Lebensraumvorkommen von nationaler und internationaler naturschutzfachlicher Bedeutung, großflächig zusammenhängende Laub-Nadel-Mischwälder die gleichzeitig im Eigentum des Landes sind: Das wären geeignete Kriterien, um im Nordschwarzwald dieses Vorhaben zu verwirklichen. Der Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg, hatte Anfang der 90er Jahre eine Projektstudie zu diesem Vorhaben entwickelt. Die Chancen, bisher defizitäre Naturschutzziele umzusetzen, hochwertigen Tourismus zu entwickeln und eine
naturnahe Waldwirtschaft zu etablieren, wurden darin aufgezeigt.
Das Plattenmoos
(2014)
Eine Exkursion des Baarvereins im Juni 2013 „Rund um das Plattenmoos“ bot
Gelegenheit zu einer lebhaften Erörterung der Entstehung und der Nutzungsgeschichte dieses letzten leidlich intakten Hochmoores der Baar. Diskutiert wurden
dabei die historisch verbürgten Eingriffe in die Gewässer, die das Plattenmoos einst
gespeist haben müssen, wie auch allfällige Entwässerungsmaßnahmen zum Zweck
des Torfabbaus. Bei der Sichtung der Literatur stößt der Leser auf zahlreiche
Rätsel und Ungereimtheiten. Insbesondere die Entstehungsgeschichte der in der
Bevölkerung sog. „Schlucht“ unweit des Moores muss überraschen, die Eintiefung
des die Gemarkungen Überauchen und Pfaffenweiler trennenden Hofbächles in
historischer Zeit. Die „Schlucht“ sei das Ergebnis „einer für danubische Verhältnisse ganz außerordentlichen Erosion“, hat bereits WILLI PAUL, der Vöhrenbacher
Geologe, 1984 in einem Beitrag für die Schriften der Baar festgestellt. Wie hat man
sich diesen Vorgang konkret vorzustellen, wie rasch schreitet die Schluchtbildung
voran und wodurch wurde sie ausgelöst?