Literarische Darstellungen
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Oberschwaben/Fleckviehgau
(2004)
Ein Leben lang habe ich von einem Leben in Rom, zumindest von einem Leben in der Nähe von Palmen geträumt; aber dann, es war im Frühjahr 2000, kam ich in die Nähe der Elbe, ins Wendland, und hörte zum ersten Mal in meinem Leben eine Nachtigall, was mein Leben verändert hat. Du hörst wohl eine Nachtigall? Ich hatte nie etwas Schöneres vernommen. Osternacht 2000, Künstlerhaus Niedersachsen im Rundlingsdorf Schreyahn: Allmählich wurde es zu einem Gesang, für den sich die Dichter früherer Zeiten das Wort betörend einfallen ließen, das ich, kein Naturlyriker, nun auch verstehe. Den Rest des Sommers studierte ich Immobilienanzeigen. Und Silvester verbrachte ich schon in meinem neuen Haus, das an der Stelle steht, wo die Elbauen enden wo die Heide beginnt Es ist eine über die Maßen schöne Landschaft und ein Lebensraum für Menschen und Tiere und Bäume. Wenn auch Christus nur bis Hildesheim kam. Die Rundlinge um Lüchow herum, mit der leeren Mitte an der Stelle, wo sonst in meiner Welt die Kirche stand, kommen ohne weitere religiöse Zeichen aus, ganz ohne die Herrgottswinkel, Feldkreuze, Bildstöcke und Wallfahrtskapellen, die in den Feldern meiner Erinnerung sind.
Zur 68. Generalversammlung der deutschen Katholiken, die vom 28. August bis zum 1. September 1929 in Freiburg abgehalten wurde, fanden sich viele hochgestellte Gäste ein; aber keiner stand höher als Eugenio Pacelli, der Apostolische Nuntius (und spätere Papst Pius XII.). Schon am Vormittag des ersten Tages kam er mit dem Schnellzug aus Berlin, wo er seit 1925 residierte, und wurde erst auf dem Bahnhof und dann, nach einer triumphalen Fahrt durch die Stadt, im Münster begrüßt, und dann noch einmal am Abend bei einer Feier in der Schwarzwaldhalle auf dem Messplatz. „In einem mächtigen Sturm begeisterter Begrüßung erhob sich die Versammlung, als Seine Exzellenz der Apostolische Nuntius Erzbischof Dr. Eugen Pacelli, der Vertreter des Heiligen Vaters, auf der Tribüne sich zeigte.“ Aber am nächsten Tag, einem Donnerstag, verließ er Freiburg und begab sich auf eine Reise „durch den Schwarzwald an den Bodensee“, von der er am Samstag wieder zurückkehrte. An ihr nahm, außer ihm selber, einer seiner Sekretäre teil, nämlich P. Eduard Gehrmann SVD; außerdem Prälat Ludwig Kaas, Mitglied des Reichstags und Vorsitzender der Zentrumspartei, sowie Domkapitular Conrad Gröber, der die Reise vorbereitet hatte und sie anschließend auch beschrieb.