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Die Benediktinerabtei Ettenheirnmünster war im 18. Jahrhundert nicht nur eine Stätte des mönchischen Gebetes, sondern auch ein Ort der Kunst, der Musik und - was leider schon bald nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1803 in Vergessenheit geriet - überdies ein Ort großer Gelehrsamkeit. Das Kloster im Münstertal war daher ein geeigneter und fruchtbarer Nährboden für ein so umfangreiches Werk wie die Biblia Sacra von Pater Germanus Cartier.
Am 17. August 2001 jährt sich der Todestag des bedeutendsten deutschen Dichters des 17. Jahrhunderts Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen zum 325. Mal. Von der Entzifferung seiner Anagramme in seinen literarischen Werken im Jahre 1835 und dem damit erbrachten Nachweis, daß er der Verfasser der Simplicianischen Schriften ist, sollte es bis zum Jahre 1998 dauern, bis man ihm in Renchen eine bleibende und ihrer Konzeption nach einmalige Gedenkstätte geschaffen hat.
Der damalige Bürgermeister und heutige Landrat des Ortenaukreises, Klaus Brodbeck, hat zur Grundsteinlegung im Jahre 1997 einen Aufsatz verfaßt. Mit seinem Einverständnis veröffentlichen wir diesen anläßlich des bevorstehenden Gedenktages.
Vor vierhundert Jahren, genau am 7. März 1601, kam Johann Michael Moscherosch in Willstätt zur Welt. Er sollte zu einem der bekanntesten Autoren seiner Zeit werden. Und das nicht allein durch seine Satiren, die ,Gesichte Philanders von Sittewalt', die sofort illegal in Raubdrucken nachgedruckt wurden, auch viele rechtmäßige Auflagen erfuhren und in der königlichen Bibliothek im Louvre ebenso standen wie in den fürstlichen Bibliotheken Deutschlands. Auch sein Hausvaterbuch mit dem lateinischen Titel ,Insomnis Cura Parentum', doch in deutscher Sprache geschrieben, wurde mehrfach aufgelegt, ins Dänische übersetzt und oft nachgeahmt.
Im Jahre 1991 wies Professor Hermann Brommer die Autorin auf den Riegeler Bildhauer Anton Anreith hin, der in Kapstadt (Südafrika) Karriere machte und dessen Wirken noch heute an vielen Stellen in der Stadt und der Kapregion zu sehen ist.
Auch die Suche nach Anton Anreith im Internet führt schnell nach Kapstadt. Während er in seiner Heimat nahezu unbekannt ist, findet er in der afrikanischen Kunstgeschichte Beachtung.
Anlässlich des 600. Todesjahres Lamberts von Brunn, neben anderen hohen geistlichen und weltlichen Ämtern Reichsabt des Klosters Gengenbach
von 1356 bis 1374, traf sich im Juli 1999 der Historische Verein Gengenbach zu einem Gespräch - neudeutsch „Workshop" - über Leben und Wirken des späteren Fürstbischofs von Bamberg. Dabei kam der Gedanke auf,
die Grabstätte des nicht nur für Gengenbach, sondern auch das ausgehende
Mittelalter bedeutenden Kirchenmannes im Bamberger Dom aufzusuchen.
Zur Errichtung des dritten Turenne-Denkmals in Sasbach (Mittelbaden) wurden zwischen 1826 und 1829 ungewöhnlich große Granit-Findlinge im Nord-Schwarzwald gesucht und schließlich als Rohmaterial verarbeitet. Der Autor suchte ebenfalls in den 90er-Jahren laufend nach überdimensionalen Gesteinsblöcken in ungewöhnlicher geologischer Position im Schwarzwald und anderen Mittelgebirgen, um seine These einer mächtigen Nordischen Inlandvereisung eines eigentlich nach Lehrbuch eisfreien Raumes in Mitteleuropa zu untermauern. Dadurch ergab sich der Kontakt mit dem gerade wieder eröffneten Turenne-Museum - zusammen mit dem Eigentumsübertrag an die Gemeinde Sasbach - und die Aussicht, den Ursprung und die Dimension der großen Findlingsblöcke für das dritte Turenne-Denkmal zu erforschen.
Josef Ignaz Peter, der aus Achern stammende Justizminister der badischen Revolutions-Regierung, floh 1849 in die Schweiz. Auf Betreiben der Großherzoglich Badischen Regierung verwiesen die Eidgenossen den am 9. April 1850 zu 20 Jahren Zuchthaus Verurteilten ihres Landes. Über Straßburg floh Peter weiter nach Paris. Dort lebte er von Juni 1850 an in ärmlichen Verhältnissen. 1854 erlaubte ihm der Kanton Thurgau, nach Frauenfeld zu seiner mit dem Arzt Dr. Konrad Reiffer verheirateten Tochter Emma zu ziehen, wo er auch seine Frau und seine unverheiratete Tochter Maria fand. 1862 erließ ihm Großherzog Friedrich den Rest der Strafe. Josef Ignaz Peter starb am 19. September 1872 in Achern im Alter von 83 Jahren. Die kinderlos gebliebene Emma Reiffer hinterließ den Nachlass ihrer Eltern den Kindern der Schwester ihres Vaters, Helene Peter. Die Papiere, welche an die „Mina" genannte Cousine Anna Wilhelmine verheiratete Blaß in Freiburg gelangten, befinden sich heute als Dauerleihgabe im Staatsarchiv Freiburg. Andere Papiere kamen an Minas fünf Jahre älteren Bruder, den Achemer Handelsmann und späteren Bürgermeister Franz Peter, in der Folge an dessen Tochter Marie Helene verheiratete Gerner. Darunter befinden sich 13 Briefe Helene Peters von März 1848 bis Januar 1851 an Tochter Mina und Schwiegersohn Konrad Blaß in Freiburg. Sie lassen noch heute die Nöte und Sorgen jener Jahre spüren.
Lorenz Oken, 1779 in Bohlsbach bei Offenburg als Sohn eines armen Kleinbauern geboren, stieg dank seiner überragenden Begabung und einer ungewöhnlichen Willenskraft bis zu seinem 28. Lebensjahr zum Professor an der Universität Jena auf. Er wurde dort zu einem führenden Naturphilosophen und Naturforscher seiner Zeit, ab 1817 auch zu einem umstrittenen politischen Wortführer, als er in seiner Zeitschrift Isis mit liberalen Forderungen nach demokratischen Grundrechten in ganz Deutschland Aufsehen erregte. Im Jahr 2001, seinem 150. Todesjahr, wurde seiner im Heimatort Bohlsbach (heute Stadtteil von Offenburg) mit einem großen und eindrucksvollen Fest gedacht, und es erschien in Zusammenarbeit der Stadt Offenburg mit der Universität Jena ein Sammelband über Oken unter dem Titel: Lorenz Oken (1779-1851) Ein politischer Naturphilosoph, in dem Okens Leben und Wirken unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet wird.
Vor nunmehr 50 Jahren, im Frühjahr 1952, erschien in der Ortenauer
Rundschau ein Artikel unter der verheißungsvollen Überschrift „Der
Mann, der las, ohne zu sehen". Der anonyme Verfasser berichtet darin von
einem Bürger aus Offenburg namens „Leo Kahn", der unter dem Pseudonym „Professor Alkadar" mit okkultistischen Experimenten aufgetreten
sei, dabei äußerst erfolgreich gewesen war und es mit seinen Fähigkeiten
sogar bis zum „Hofkünstler am englischen und russischen Hofe" gebracht
habe. In Offenburg, seiner Heimatstadt, habe er seine Experimente hingegen nur im privaten Kreis durchgeführt. Mit Kahn zusammengearbeitet
hatte in Offenburg der Chefarzt des Krankenhauses, Dr. Hofmann, ,,der für
Hypnose, Somnambulismus, Okkultismus, Parapsychologie großes Interesse hatte". Für den Verfasser des Artikels war Kahn „ein ausgesprochener
Schwarzer Magier", dessen Experimente „alle mit großer Verblüffung [gelangen]."[1]
Quirin Moscherosch stand zu Lebzeiten und steht bis heute im Schatten seines älteren Bruders. Es gibt kein Denkmal und keine Inschrift, die an ihn
erinnern würde. Sein literarisches Werk erscheint schmal. Wenn man in
Iüerarbistorischen Lexjka nachschlägt, dann sieht es so aus, als habe er - als
Pfarrer - eben geistliche Lieder gedichtet und bei Hochzeiten und Begräbnissen Freuden- und Trauerlieder verfasst, wie es in seiner Zeit üblich war.[2]
Dem älteren Moscheroscb gelang der Aufstieg zu hohen Regierungsämtern, die ein Staatsdiener, dem die letzte Qualifikation, der juristische Doktorgrad, fehJte, eben erreichen konnte, zum Amt des Fiskals (eine Art Polizeichef) in der Freien Reichsstadt Straßburg, zum Vorsitzenden des Regierungskollegiums der Grafschaft Hanau-Münzenberg in der Residenz
Hanau am Main. Quirin Moscherosch dagegen blieb, so könnte man sagen,
auf bescheidenen Dorfpfarreien in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hängen, zuerst in Offendorf, dann in Bodersweier; So sieht der Vergleich aus,
wenn man sich auf die gängigen literarhistorischen Darstellungen verlässt.
Dieses Urteil wäre bei genauerer Betrachtung und bei vollständiger Erfassung aller Schriften Quirin Moscheroschs zumindest in zwei Punkten zu
revidieren. Zum einen ist seine literarische Hinterlassenschaft nicht so
schmal und einförmig wie es scheint. Es gibt bisher nur keine vollständige
Bibliographle seiner Schriften.[3] Zum Zweiten war seine berufliche Stellung nicht so bescheiden. Er nahm in den Jahren von etwa 1650 bis zu seinem Tod 1675 in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg immer wieder Aufgaben wahr, die ihn als Landes- und Hofpoet des regierenden Grafen erscheinen lassen. Davon gleich mehr.