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In Freiburg verstarb Richard Gäng im Jahre 1983, in seiner Heimatgemeinde Immeneich, die ihn bereits 1964 mit der Ehrenbürgerwürde auszeichnete, erinnern eine Gedenktafel auf dem Friedhof und eine Tafel an seinem Geburtshaus an den Dichter und Schriftsteller. Zum 100. Geburtstag veranstaltete die Stadt St. Blasien, zu der Immeneich heute gehört, einen Richard-Gäng-Abend. Nach der heimatlichen Dorfschule besuchte Richard Gäng das Gymnasium Waldshut und dann das Rotteck-Gymnasium in Freiburg. Schwer verletzt kam er aus dem 1. Weltkrieg zurück, studierte dann am Lehrerseminar in
Ettlingen und an den Universitäten Freiburg, Berlin und Heidelberg.
Oberforstmeister und Kammerherr Friedrich Heinrich Georg Freiherr Drais von Sauerbronn (1758-1833)
(2000)
Kein Beruf baut wohl mehr auf der unermüdlichen und stillen Arbeit und Hingabe mehrerer Generationen auf, als der des Forstmannes. Erst die Enkel kommen in den Genuß dessen, was andere vor ihnen gesät, gepflanzt und gehegt haben. Wie leicht wird man aber bei solch großen Zeitspannen dazu verleitet, alle die zu vergessen, die an den heutigen Ergebnissen einst tätigen Anteil hatten. An den, der den haubaren Bestand vormals begründete, denkt der, der ihn nutzt, meist selten! Es sei daher gestattet, mit einem Abriß über das an Arbeit und Mühe so reiche Leben des Oberforstmeisters F. H. G. von Drais zugleich auch die forstliche Aufbauarbeit unserer Vorväter zu würdigen und dabei aber auch anzuerkennen, wie ungeheuer viel Gutes und Bewunderungswürdiges von ihnen mit Weitblick und Energie in jahrzehntelanger Arbeit geschaffen und
erreicht wurde. Friedrich Heinrich Georg Freiherr Drais v. Sauerbronn, aus einer alten lothringischen Familie stammend, ist 1758 in Ansbach als Sohn des markgräflich brandenburgischen Geheimen Raths und Obristen Friedrich von Drais geboren.
August Babberger
(2000)
Wenn von der Zeit des deutschen Expressionismus gesprochen wird, fehlt der Name August Babberger; er fehlte in den zahlreichen Ausstellungen, die dieser Epoche gewidmet wurden. So unverständlich dies klingen mag, es läßt sich aus verschiedenen Gegebenheiten heraus erklären: August Babberger war ein Einzelgänger, schloß sich keiner der Gruppen und Bewegungen an, hielt sich auch bewußt vom Kunsthandel und dessen nervösen Betriebsamkeit fern und geriet so in Vergessenheit. Schon zu Lebzeiten kamen selten Ausstellungen für ihn zustande. Zwanzig Jahre nach seinem Tode brach
Karlsruhe mit einer großen Ausstellung 1956 zum ersten Mal das Schweigen um den Maler August Babberger. Am 8. Dezember 1885 wurde August Babberger in Hausen im Wiesental geboren. Sein Vater war Zimmermann und stammt aus Auggen, seine Mutter stammt aus Strittmatt im Hotzenwald, seine Vorfahren waren Bauern.
1811 trat der badische Großherzog Karl die Nachfolge seines Großvaters Karl Friedrich (1738-1811) an, aber schon am 8. Dezember 1818 starb er „an einer schleichenden Krankheit“. Seine junge Frau Stephanie war gerade 29 Jahre alt.
Berechnende Heiratspolitik gehörte zur europäischen Adelsgesellschaft. Aber was damals zwischen Paris und Baden ausgeklügelt wurde, war doch außergewöhnlich; die kleine Stephanie Beauharnais, am 28. August 1789 in Versailles geboren, wurde in eine ungewöhnliche Sonderrolle gedrängt. „Tante Josephine“, die sich um das elternlose Mädchen kümmerte,
war in erster Ehe verheiratet gewesen mit dem Vicomte de Beauharnais. Mit Stephanie hatte Napoleon, inzwischen Josephines Mann und Kaiser geworden, seine ganz besonderen Pläne im großen Europaspiel.
Unter den nicht sehr zahlreichen bedeutenden Persönlichkeiten in der Geschichte des Schwarzwaldortes Lenzkirch hat allein ein einziger die Ehre einer eigenen Straßenbenennung erhalten: der fürstlich fürstenbergische Jäger Kolumban Kaiser, dessen Verdienst sich auf die Tat eines einzigen Tages konzentrierte. Am 4. April 1799 stellte er sich im 2. Koalitionskrieg aus eigenem Entschluß und Antrieb den österreichischen Soldaten als wegekundiger Führer zur Verfügung, welche gegen die am
südlichen Hochfirsthang bei Lenzkirch und Kappel lagernden französischen Truppen vorgingen. Er nahm auch an den sich dabei entwickelnden Kämpfen in österreichischer Soldatenmontur teil und führte schließlich eine aus 4 Offizieren und 135 Mann bestehende Infanterieabteilung der Österreicher ohne Verluste aus der entstandenen französischen Einschließung heraus und wieder vor die Front der Franzosen.
Vom Benediktiner zum Täufer
(2000)
In den vergangenen Jahren kamen mehrmals amerikanische Täufergemeinden nach St. Peter im Schwarzwald, um an der ihnen überlieferten frühen Wirkungsstätte nach Spuren und Erinnerungen ihres Glaubensbruders Michael Sattler zu suchen. Dort freilich war der Name nicht bekannt. Die ältere Literatur zur vormaligen Benediktinerabtei vermittelte den Eindruck, dass Reformation und Bauernkrieg fast spurlos an St. Peter vorbeigegangen seien. Dies war kein Zufall. Gehört doch die „damnatio memoriae“, die Vernichtung, besser noch die Verhinderung der Erinnerung zu den Mitteln der Verdrängung, deren sich gesellschaftliche und politische Gruppierungen im Umgang mit unliebsam gewordenen Personen, Häretikern oder Dissidenten, immer bedient haben. Eben dies gilt wohl auch für jenen Michael Sattler, der es nach alten Überlieferungen im Benediktinerkloster St. Peter auf dem Schwarzwald bis zum Prior gebracht hatte, um 1524 die Abtei verließ und wenige Jahre danach als Mitbegründer der Täuferbewegung in Rottenburg a. N. hingerichtet wurde.
Johann Michael Moscherosch
(2001)
Zu seiner Zeit brauchte man Johann Michael Moscherosch (1601-1669) nicht vorzustellen. Seine Schriften, besonders die „Gesichte Philanders von Sittewalt" (in der Erstauflage 1640) wurden, kaum auf dem Markt, berechtigt und als ,,Raubdruck" unberechtigt sofort nachgedruckt, in Frankfurt, in Wien, ja selbst in den Niederlanden. Sie standen in allen größeren Bibliotheken Europas, auch in der königlichen Bibliothek in Paris. Auch sein Hauvaterbuch „lnsomnis Cura Parentum" - trotz des lateinischen Titels in deutscher Sprache geschrieben - wurde mehrfach aufgelegt und ins Dänische übersetzt. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde es stiller um Moscherosch. Doch seine Schriften sind inzwischen zwar nicht alle, auch manche nicht in voller Länge, aber doch zu einem guten Teil in Neuauflagen wieder erhältlich. Hier soll von der politischen Tätigkeit Moscheroschs die Rede sein. Denn er würde, könnte man ihn heute sprechen, auf seine Verdienste in diesem Bereich wohl mehr den Akzent legen als auf seine gedruckten Werke. Es geht um sein Wirken als Fiskal (Frevelvogt) der Stadt Straßburg und um sein Amt als ältester Rat im Regierungskollegium der Grafschaft Hanau-Lichtenberg.
Werner Kornhas (1910-1992)
(2001)
Am 16. August des Jahres 2000 jährte sich der Geburtstag des Karlsruher Künstlers Werner Kornhas zum 90. Mal. Dieses Jubiläum war der willkommene Anlaß, Malerei und Zeichnung der letzten beiden Lebensjahrzehnte durch eine Ausstellung des Bezirksverbandes Bildender Künstler und Künstlerinnen im Künstlerhaus Karlsruhe zu präsentieren. Begleitend erschien hierzu ein Katalog, der das Lebenswerk von Werner Kornhas eingehend würdigt.
„Meine Liebe zur Geschichte ist ein Erbstück von meinem Vater sel., der in den [18]60er Jahren als Drechslergeselle, um den
Meister zu erhalten, auf die Wanderschaft ging, in Augsburg, München, Darmstadt, Mainz und Heidelberg arbeitete und dann als Sohn eines Erbbauers, auf dessen Hof heute noch die gleichen Ebner sind wie im 30-jährigen Krieg, meine Mutter heiratete, die die einzige Tochter auf der Wirtschaft zum Bierhaus war. Aus der Ehe gingen 10 Kinder hervor, 5 Buben und 5 Mädchen. Mein Vater hat oft erzählt, daß er an seinen Arbeitsplätzen und auf der Walz ein Kolpinger gewesen, viele Vorträge gehört und aus den Bibliotheken Bücher zu lesen geholt habe. Mein Vater galt in Unteralpfen als ein belesener Mann. Auf sein Urteil wurde viel gegeben.
Alle Lichter der einst so beschwingten Bäderstadt Baden-Baden waren im Verlaufe des Krieges erloschen. Geschlossen das Kleine Theater, verstummt das Kurorchester, verriegelt die Pforten der Spielbank. Die Hotels umgewandelt in Lazarette voll verwundeter Soldaten. Die Gasthäuser, Pensionen und alle freistehenden Privatzimmer belegt mit Personen aus
Norddeutschland, deren Häuser den Bombenangriffen zum Opfer gefallen waren. Leer gähnten die Schaufenster, die wenigen vorhandenen Nahrungsmittel waren rationiert. Tag und Nacht warnten die Sirenen vor heranfliegenden Bombergeschwadern oder herabstoßenden Tieffliegern, eilig stürzten die Menschen in die Luftschutzkeller. Am 12. April 1945 rückten französische Truppen auf Baden-Baden vor. Dank des mutigen Eintretens dreier Bürger konnte der Abzug schussbereit aufgefahrener deutscher Geschütze erreicht und damit eine Beschießung oder Bombardierung der Stadt durch die Alliierten im letzten
Moment abgewendet werden.