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[...] Der dritte aber war ein schöner, junger Mann, der am besten tanzte weit und breit, und daher den Namen Tanzbodenkönig hatte. Er war ein armer Mensch gewesen und hatte bei einem Holzherren als Knecht gedient; da wurde er auf einmal steinreich; die einen sagten, er habe unter einer alten Tanne einen Topf voll Geld gefunden, die anderen
behaupteten, er habe unweit Bingen im Rhein mit der Stechstange, womit die Flößer zuweilen nach den Fischen stechen, einen Pack mit Goldstücken heraufgefischt, und der Pack gehöre zu dem großen Nibelungenhort, der dort vergraben liegt; kurz, er war auf einmal reich geworden und wurde von jung und alt angesehen wie ein Prinz. [ ... ] Diese Schilderung eines Mannes, der seiner Mit- und Nachwelt bemerkenswert erschien, weil er binnen kurzer Frist zu ungewöhnlich großem Reichtum und einem entsprechend hohen Sozialprestige gekommen war, ist nachzulesen bei Wilhelm Hauff in dessen 1828
postum veröffentlicher Erzählung „Das kalte Herz". Natürlich sollte man sich hüten, diese literarische Gestalt kurzerhand mit einer historischen Person zu identifizieren. Aber ganz zweifellos erinnert sie an einen Typus, den es im Nordschwarzwald tatsächlich einmal gegeben hat, an den Typus des - wenn man so will - ,,Proto-Unternehmers", der in den Regionen um Nagold und Enz, Kinzig und Murg in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gleich mehrfach anzutreffen war.
Die Auflösung des Klosters Ettenheimmünster geschah am 13. April 1803.
Der letzte Abt, Arbogast Heisler, zog sich, ausgestattet mit einem jährlichen Ruhegehalt von 4000 Gulden, als Pensionär in seine Geburtsstadt
Offenburg zurück.
Überzeugt, dass „ etwas Gutes zum Wohl der einst ihm anvertrauten Mitmenschen" bewirkt werden müsse, gründete Arbogast Heisler 1820 die
,, Prälatische Armenstiftung zu St. Landelin ", aus der die Armen in den Orten der ehemaligen Klosterherrschaft unterstützt werden sollten.
6000 Gulden Stiftungskapital vermachte Abt Heisler den Armen der
fünf Gemeinden Münchweier, Münstertal, Schweighausen, Dörlinbach und
Wittelbach.
Die Stiftung, deren umfangreiche Statuten am 3. Januar 1820 von Arbogast Heisler unterschrieben und gesiegelt wurden, sollte jedoch nicht nur
dazu dienen, die Armut unter den einstigen Klosterangehörigen zu lindem,
sondern auch auf ewige Zeiten an die Benediktinermönche im Münstertal
erinnern.
Arthur Bernhard
(2003)
Wenige Tage nach der Eröffnung der Neckargemünder Ausstellung „Heidelberg-Karlsruhe: Zentren der Kunst im 19. Jahrhundert" mit Werken von Carl Friedrich Fohr, Carl Rottmann, Ernst Fries, Johann Wilhelm Schirmer, Hans Thoma und
Wilhelm Trübner (19. Oktober 2003 - 18. Januar 2004) wurde in Wieblingen der Nachlass von Arthur Bernhard – Schüler und Freund von Hans Thoma – versteigert.
Augustin Kardinal Bea
(2003)
„Nach Papst Johannes XXIII. wird er in der Erinnerung vieler als die eindrücklichste Gestalt des Zweiten Vatikanischen Konzils fortleben“, stellte Prof. E. Schlink, der lutherische Konzilsbeobachter fest. Ähnlich äußerte sich der Erzbischof von Westminster, Kardinal C. Heenan, der sagte: „Am Ende wurde Kardinal Bea allgemein, wenn nicht als der gewandteste, so gewiß als der erfahrenste und überzeugendste Redner des Konzils betrachtet“. — Über vierzig Jahre liegen seit dem Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962—1965) zurück. Die Zeitzeugen, die dieses kirchengeschichtliche Ereignis bewußt erlebt haben, sind spärlicher geworden. Der größte Teil der Konzilsväter ist verstorben und die Aufbruchstimmung, die die Konzilszeit kennzeichnete, scheint der Resignation gewichen zu sein. Die Nachkonzilsepoche ist von einem massiven Säkularisationsschub bestimmt, der zu einer Entleerung der Gotteshäuser führte und in dem viele Kräfte versuchen, kirchliche Bezüge aus unserer Gesellschaft zu verdrängen. Diese Tendenzen lösten fast unvermittelt die Phase ausgeprägter Kirchlichkeit ab, die als Reaktion auf das menschenverachtende Naziregime Staat und Gesellschaft in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts prägte. Die die politische Diskussion um das Verhältniss von Kirche und Staat im Aufklärungszeitalter bestimmenden Gedanken scheinen in ihrer antikirchlichen Variante erst jetzt in voller Wucht zum Durchbuch zu kommen.
Er hat geholfen, Freiburg, seine Universität und das Land nach dem Krieg wieder aufzubauen. Ein unkritisches "Wiederaufbauen" aber war seine Sache nicht. Horst Linde denkt und fragt stets auch in die Zukunft. Der Freiburger Architekt beging 2002 seinen 90. Geburtstag. Sein Weggefährte Walter Gabelmann würdigt ihn für diese Zeitung.
Im Herbst des Jahres 2001 feierte der Freiburger Verlag Herder mit einem großen Jubiläum sein zweihundertjähriges Bestehen. 200 Jahre Kontinuität bedeuteten auch 200 Jahre Kontinuität im Wandel. Man kann diese Kontinuität im Wandel als Transformation beschreiben. Nachdem Bartholomä Herder als Verlagsgründer den Sitz des Unternehmens von Meersburg nach Freiburg verlegt hatte, entwickelte er das Grundprofil des Verlagshauses mit historischpolitischen, natur- und geisteswissenschaftlichen Werken sowie herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Kartographie. Die 2. und 3. Generation der Verlegerfamilie hat mit einer zweifachen Transformation des Unternehmens den Charakter dieses Freiburger Verlages so geformt, wie man ihn in der ganzen Welt bis heute kennt. Diese Prägung durch Benjamin Herder und Hermann Herder d. Ä. soll im Folgenden dargestellt werden.
Urkunden und Akten, Karten und Pläne, Plakate und Bilder - die Bandbreite der in staatlichen, kommunalen und sonstigen Archiven aufbewahrten Materialien ist heute größer denn je. Dank digitaler Verfahren werden sie inzwischen auf neuen Überlieferungsträgern dauerhaft gesichert, der Zugang zu ihnen dadurch erleichtert und ihre Nutzungsfrequenz erhöht. Dies gilt insbesondere für das Kulturgut Film, dem in unserer multimedial ausgerichteten Gesellschaft ein zentraler Platz unter den archivischen Sammlungsbeständen zukommt.
Das "Oppidum de Bretheim"
(2003)
Die heutige Große Kreisstadt Bretten ist eine moderne Stadt mit rund 28 000 Einwohnern. Es handelt sich bei ihr - so die
Webseite der Kommune - um ein „aufstrebendes Mittelzentrum", dessen Wirtschaftsstruktur ein „Branchenmix mit zahlreichen innovativen Firmen" kennzeichnet. Neben der Modernität steht in Bretten aber die Tradition. Offensichtlich blickt das 767 im Lorscher Codex erstmals erwähnte Breteheim mit Stolz auf seine mehr als 1200-jährige Vergangenheit und begründet seine Identität in nicht unwesentlichem Maße über die Geschichte.
So steht es in goldenen gotischen Lettern am Giebel des Melanchthonhauses in Bretten, hoch über den Fenstern des Obergeschosses: Gott zu Ehren. Melanchthon zum Gedächtnis. Errichtet von der evangelischen Christenheit. In der Tat hatten zahllose evangelische Christen, nicht nur aus Deutschland, hier vor allem aus Berlin und Preußen und aus Württemberg, sondern ebenso aus der weltweiten Christenheit, hier vor Skandinavien, die erheblichen Mittel zur Vollendung des Bauwerks während seiner sechsjährigen Bauzeit aufgebracht. Damit legten sie sowohl ein Bekenntnis zu Melanchthon als auch zur gesamten, insbesondere zur lutherischen Reformation ab.
Kein Jahrhundert war unter künstlerischen Aspekten betrachtet von derartigen Verwerfungen, ständigen Veränderungen und den Tugenden des Umdenkens geprägt, wie das vergangene. In den zahlreichen Stilbrüchen und -wechseln, den
Neubestimmungen, der Funktion und der Bedeutung des Kunstwerks spiegeln sich die Gegebenheiten eines Zeitalters wieder, das besonders stark von Krieg, Zerstörung und Neuaufbau bestimmt war. So gehören die Erfahrungen von Krieg und
Leid auch zu denjenigen zahlreicher Künstler. Abgesehen von der in Westeuropa nach dem Krieg aufgewachsenen Generation junger Künstler, waren die meisten künstlerisch Tätigen dieses Jahrhunderts von erschreckenden Erfahrungen sowohl der nationalsozialistischen als auch der stalinistischen Diktatur bestimmt. Die Sinnfindung innerhalb der künstlerischen Arbeit gehört denn auch zu den wesentlichen Prägungen in der Kunst des 20. Jahrhunderts.
„Das in staufischer Zeit gegründete und mit der Pfälzer Reformation aufgelöste Kloster Lobenfeld ist erst in den letzten Jahren wieder mehr in das Bewußtsein der Region getreten." Ähnlich erging es dem aus Lobenfeld stammenden Schaffnersahn
und Beuroner Benediktinerpater Prof. P. Dr. Daniel Feuling OSB (1882-1947). Bei den Vorbereitungen zu einem Jubiläum des Klosters im Jahr 2002 konnte Doris Ebert zwei der drei Hauptwerke des ins Vergessen geratenen, bedeutenden
Sohnes der Gemeinde Lobenfeld erwerben. Sie begeisterte den Lobenfelder Pfarrer Josef Kast, der schon nach kurzer Zeit Kontakt zu Angehörigen von P. Daniel Feuling OSB fand und P. Johannes Schaber OSB, den Ottobeurer Dekan, ausfindig
machte, der 1998 ein erstes Lebensbild von P. Daniel veröffentlicht hatte. Gemeinsam wurde das nun folgende Lebensbild gezeichnet.
Den Namen Fritz Theilmann hörte ich erstmals 1957. Er hatte den Hahn für die Pforzheimer Matthäuskirche entworfen, in die ich sonntags zum Gottesdienst ging. Das war kein gewöhnlicher Kirchturmhahn, wie ja auch die international berühmte Kirche des Architekten Egon Eiermann ein ungewöhnliches Gebäude darstellte. Er war nicht umrisshaft flächig aus dem Blech geschnitten, sondern eine voluminöse Treibarbeit aus Kupfer, die den Bildhauer verriet.
Am 17. Dezember 1903 gelang den Brüdern Orville und Wilbur Wright in Kitty Hawk/North Carolina mit dem Doppeldecker „Flyer" der erste Motorflug der Geschichte. Es war ein Flug von 70 Metern. Knapp drei Jahre später folgte der erste europäische Motorflug des Dänen Jakob Ellehammer mit dem „Ellehammer-Anderthalbdecker" auf der Ostseeinsel Lindholm. Ellehammer war 42 Meter weit geflogen. Erst 1908 glückten die ersten deutschen Motorflüge den unabhängig voneinander operierenden Flugzeugbauern August Euler, Hans Grade und Hermann Dorner in kurzer zeitlicher Folge. In den Jahren 1909 und 1910 erlebte die Fliegerei einen deutlichen Aufschwung. Es waren nun statt der bisherigen „Flugsprünge" Flüge von mehreren Kilometern Länge möglich. Schon 1910 wurde im Deutschen Reich der Flugschein eingeführt. Als erster
geprüfter Flugzeugführer ging August Euler in die deutsche Geschichte ein. Er erwarb seinen Flugschein am 1. Februar 1910 in Darmstadt. Obwohl Darmstadt nicht allzuweit weg liegt, dauerte es noch über zwei Jahre, bis die Fliegerei nach Baden kam. Am 24. Mai 1912 erwarb der Elsässer Paul Senge in Mannheim den ersten Flugschein auf badischem Boden. Das
Flugzeug, das Senge steuerte, war der „Dr.-Hübner-Eindecker". Der Konstrukteur dieses Flugzeuges war Hugo Hübner.
Es mag kein so ungewöhnliches Gelehrtenschicksal gewesen sein, das dem vor 200 Jahren in Mannheim geborenen Naturwissenschaftler Karl Friedrich Schimper beschieden war, aber schon fast exemplarisch für einen genial begabten Menschen seines Schlages, dessen Herkunft und Zurückhaltung dem Begründer der damals neuen botanischen Morphologie die glänzende akademische Laufbahn versagte. Auch sein um 18 Monate jüngerer Bruder Georg Wilhelm, der sich sein botanisches Wissen als Autodidakt erwarb und dann als Forschungsreisender und als Statthalter des Königs von Tigre in Adua/Abessinien die praktische Seite seiner Begabung auslebte, hat der Wissenschaft nur im Verborgenen gedient.
Während sechs Generationen zählten die Mitglieder der Familie Baumgärtner zu
den bedeutendsten und einflussreichsten Baumeistern und Persönlichkeiten von
Ludwigsburg. Fast 200 Jahre lang, von 1755 bis 1944, gestalteten und prägten sie als
Zimmerleute, Bauaufseher, Hof- bzw. Stadtwerkmeister, Bauunternehmer, Architekten, Künstler und Stadträte entscheidend das Bild von Ludwigsburg. Die Gebäude,
die sie in Ludwigsburg erbaut haben, beweisen dies eindrücklich. Trotzdem ist
ihr Leben und Werk heute, sehr zu Unrecht, fast vergessen. Ihre für Ludwigsburg
wertvolle Sammlung von Architekturzeichnungen befindet sich im Stadtarchiv
Ludwigsburg. Die Sammlung wurde Anfang des Jahres katalogisiert (Signatur V3/33)
und damit der öffentlichen Benutzung zugänglich gemacht.
Bei einem Spaziergang durch die Freiburger Altstadt stößt man in der Konviktstraße auf eine verhältnismäßig junge Kunsthandlung in stilvollem Gewand. Hier eröffnete Gottfried Pütz, dessen Stammhaus in Müllheim im Markgräfler Land schon über ein Jahrzehnt besteht, im Sommer 2001 eine kleine, aber ausgesprochen exquisite Galerie, in welcher er sich mit
wechselnden Ausstellungen sowohl der zeitgenössischen Kunst als auch in besonderem Maße dem graphischen Werk Hans Thomas zuwendet. Sein Einstieg in den Kunsthandel, so erzählt Gottfried Pütz, begann mit ersten Versuchen ab 1990 und neben dem vorher betriebenen kaufmännischen Broterwerb. Erfahrungen mussten gesammelt werden, bevor man ausschließlich vom Kunstgeschäft leben konnte.
Die Lampe des Nachtarbeiters
(2003)
Über die Anfänge der Stadt Karlsruhe ist eine erstaunlich frühe Geschichtserzählung auf uns gekommen. Sie ist nicht wie die Akten der Behörden Teil der Ereignisse selbst und erst einmal nur für die Zeitgenossen bestimmt, sondern versteht sich von vornherein als historiographisches Werk mit der Zielsetzung, das Geschehen um den Ursprung der Stadt und in ihren ersten
Jahren mit literarischem Anspruch und in würdiger Form der Nachwelt zu überliefern. Diese erste Stadtgeschichte ist 1728 in dem 13 Jahre jungen „Caroli-Hesycheum" auf Lateinisch gedruckt worden. Sie ist bisher niemals auf Deutsch erschienen und deshalb nur von wenigen benutzt und kaum so gewürdigt worden, wie sie es verdient - bei aller Umständlichkeit ihrer Gedankenführung und trotz der Begrenztheit ihres Quellenwertes.
Die Laßberg-Bibliothek
(2003)
Fast einhundertfünfzig Jahre lang gehörte die gesamte Bibliothek des Freiherrn Joseph von Laßberg. rund 10.000 Bände, zur Donaueschinger Hofbibliothek. Bei der Versteigerung der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek waren als öffentliche Interessenten an den Beständen der ehemaligen Laßberg-Bibliothek vor allem das Land Baden-Württemberg und der Kanton Thurgau als Käufer aufgetreten. Teile des Erworbenen wurden in zwei getrennten Ausstellungen präsentiert und haben diesen bedeutenden Mann, seine Bibliothek, seine Forschungen und Freundschaften einem breiteren Publikum bekannt gemacht.
Die Liebe siegt in Offenburg
(2003)
Im Jahr 1895 wurde Friedrich Walter Traube in Köln geboren. [1] Er ging in
Offenbµrg zur Schule und „trat ins Bankfach ein", wie er in einem Lebenslauf später schrieb. Doch zunächst kam der Krieg, und Fritz Traube wurde
Soldat. Von August 1914 bis Oktober 1919 sei er Infanterist gewesen, dabei dreimal verwundet und mit einigen Orden dekoriert worden. Nach Entlassung aus der englischen Kriegsgefangenschaft war er ab 1919 wieder in
Offenburg in einer Bank tätig. 1926 trat er in die NSDAP ein, doch im Mai
1929 trat er vorübergehend aus. Erst im Juli 1930 trat er wieder ein,[2] und
1931 auch in die SS. Im erwähnten Lebenslauf [3] schrieb er 1940, er sei deren „Begründer im Kreis Offenburg".