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Der hundertfünfzigste Todestag der Konstanzer Künstlerin Marie Ellenrieder (1791-1863) jährt sich in diesem Jahr. Zur
Ortenau hatte sie mannigfache Beziehungen: In verschiedenen Kirchen der Ortenau - in Ichenheim, Diersburg sowie in Ortenberg - finden wir Altarbilder dieser Künstlerin und im Museum im Ritterhaus in Offenburg wird eine wertvolle Sammlung ihrer Zeichnungen aufbewahrt. Außerdem pflegte sie eine lebenslange, freundschaftliche Beziehung zu dem Freiherrn Carl
Christoph von Röder (1789-1871) aus Diersburg, was zu einem umfangreichen Schriftverkehr geführt hat, der uns im Rosgartenmuseum in Konstanz überliefert ist.
Am 26. Februar 2013 jährte sich der Geburtstag von Eugen Falk-Breitenbach, den seine Freunde und Verehrer auch gerne ,,'s Hansjaköble von Huuse" nannten, zum 110. Mal. In Offenburg kam er als Sohn eines Lokführers auf die Welt. Als er acht Jahre alt war, wurde der Vater nach Hausach versetzt. Die Vorfahren der Falks stammen aus Haslach; einer von ihnen ist der von Hansjakob geschilderte „Jägermurer", der so genannt wurde, weil er im Sommer Maurer und im Winter Jäger war. Früh zeigte
sich, dass der junge Eugen künstlerisch begabt war. ,,Ich sah jeden Maler für einen Heiligen an, und es wurde in
mir der Wunsch wach, auch einmal ein Maler zu werden," sagte er einmal im Rückblick.
Bibliographie Franz Gehrig
(2013)
In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden die
aus der Aufklärung stammenden Ideen von der
absoluten Souveränität des Staates rigoros verschärft.
Aus dieser Staatsform entwickelte sich der
Josephinismus, dessen Hauptvertreter Joseph II.
(1741–1790) war (Abb. 1).
Das von den Habsburgern praktizierte sogenannte
Staatskirchentum griff in die Unabhängigkeit der Kirche ein. In dieser aus dem
Absolutismus stammenden Regierungsform übte
der Monarch die Staatsgewalt allein aus. Den
Untertanen war jede Art politischer Aktivität verboten.
Die Vorstellung von der absoluten
Souveränität des Staates wurde schon unter Maria
Theresia verschärft, und danach unter ihrem
Sohn Joseph II. zur vollen Geltung gebracht.
Nachruf auf Klaus Ringwald
(2013)
Verehrte Trauergemeinde,
wir haben Prof. Klaus Ringwald zu seinem Grab
begleitet. Es war sein Wunsch, dass ich – als ehemaliger
Villinger Münsterpfarrer – in der Eucharistiefeier einige ihn ehrende Gedanken formuliere.
Persönlich bin ich Klaus Ringwald erst 1980 im
Zusammenhang mit der Münsterrenovation begegnet.
Eines seiner frühen Werke aber war mir seit
1973 – dem Beginn meiner Tätigkeit in Villingen
– bekannt. Viele Male habe ich in der Friedhofskapelle mit meinen Ministranten eine
Verbeugung gemacht vor dem Kreuz, von dem mir
gesagt worden war, es sei eines der ersten Werke
eines Klaus Ringwald aus Schonach.
Die Wiederentdeckung einer bisher wenig beachteten Urkunde aus dem Jahre 1325 beweist, dass die Stadt Kleingartach von den Herren von Weinsberg oder auf deren Betreiben mit königlicher Billigung vor 1295/99 gegründet wurde. Bisher ist man davon ausgegangen, dass die ehemalige Stadt im Oberen Leintal durch die Markgrafen von Baden gegründet wurde, die allerdings im Jahr 1332 erstmals nachweisbar im Besitz der Stadt sind. Zudem stoßen wir in dieser Urkunde von 1325 erstmals auf den Namen des Nachbardorfes Niederhofen, was bisher von der heimatgeschichtlichen Forschung nicht berücksichtigt wurde. Seit dem 1. Dezember 1971 ist die ehemalige Stadt Kleingartach nach Eppingen eingemeindet. Die kleine, ländliche Ortschaft ist von ihrer Siedlungsform her betrachtet eine typische spätmittelalterliche Stadtsiedlung, was auch nach der Eingemeindung im Zuge der Gemeindereform Gültigkeit hat. Kleingartach, das man im allgemeinen Sprachgebrauch gerne als „Dorf" bezeichnet, um die ländlichen Züge des Ortes zu beschreiben, ist dennoch ein württembergisches „Städtle" geblieben. Von der Luft aus ist der quadratische Stadtkern noch heute zu erkennen, was Kleingartach von vielen Gemeinden des Zabergäus und Leintals unterscheidet. Reste der Stadtbefestigung sind letzte bauliche Zeugnisse der frühen Stadtgeschichte und verdeutlichen die Privilegien einer mittelalterlichen Stadt, sich durch
Mauern und Türme vom Umland abgrenzen zu dürfen.
Nachruf auf Franz Gehrig
(2013)
Nur sechs Tage vor der Vollendung seines 97. Geburtstages starb der frühere
katholische Pfarrer von Eppingen-Elsenz, Franz Gehrig, am 12. April 2012 in
Königheim. Geboren in Mannheim, verbrachte er seine Jugendzeit in Gissigheim
bei Lauda, legte in Tauberbischofsheim 1934 das Abitur ab und studierte anschließend
katholische Theologie in Freiburg i. Br. und in Würzburg. 1939 weihte
ihn der damalige Freiburger Erzbischof Conrad Gröber zum Priester. 1941 wurde
er zum Kriegsdienst eingezogen und kam als Sanitätsoffizier zum Einsatz. In den
Kämpfen um Dünkirchen wurde er schwer verwundet. Sein zersplitterter Ellbogen
blieb zeitlebens steif. Als Vikar und Pfarrer wirkte er nach dem Krieg in Erlach,
Forst, Glottertal, Oberbühlertal, Sinzheim und Forst, ehe er 1953 nach Elsenz
versetzt wurde, wo er bis zur Versetzung in den Ruhestand 1981 als Ortspfarrer
wirkte.
Harald Bender
(2013)
Am 10. November 2012 verstarb Harald Bender, erst 61 Jahre alt, nach langer Krankheit. Langjährige Mitglieder des Heimatvereins Kraichgau können sich noch gut an ihn erinnern, wie er bis 1992 auf den Mitgliederversammlungen prägnant und immer mit Blick auf die Zukunft des Vereins seinen jährlichen Kassenbericht vortrug. Stets darauf achtend, das Vereinsvermögen möglichst Gewinn bringend anzulegen, war er für Vorstands- und Beiratsmitglieder ein ständiger Mahner,
sich nicht mit zu vielen Projekten finanziell zu übernehmen. Dann übernahm er auf ausdrücklichen Wunsch von Alt-Landrat Dr. Herrmann in dessen Nachfolge den Vorsitz der Kraichgaustiftung und ermöglichte in dieser Funktion die Herausgabe nicht nur von 10 Jahrbüchern sondern auch einer Reihe von Sonderveröffentlichungen, deren Druck uns ohne Zuschüsse der Stiftung unmöglich gewesen wäre.
Campanile
(2013)
Der oberste großherzoglich-badische Baudirektor Heinrich Hübsch hatte 1836
eine Pfarrkirche mit einer Zweiturmfassade für Untergrombach entworfen. Der
Plan entsprach in vielen Details seiner kurz zuvor geplanten Bulacher Pfarrkirche,
die allgemein als das Meisterstück seiner Anfangsjahre gilt. Aus Kostengründen änderte
er kurz vor seinem Tode den Untergrombacher Plan in eine Einturmfassade.
Nun entsprach Plan und Bauwerk fast einer frühchristlichen Basilika, deren besonderes
Kennzeichen dieser freistehende Kirch- oder Glockenturm ist. Aber zwei
Abstriche hat er gegenüber der ca. 1.700 älteren frühchristlichen Bauweise gemacht.
Er plante keinen umfassten Eingangsbereich (Atrium) ein und setzte zusätzlich
zwischen Hauptschiff und Apsis einen Chor. Das Hauptschiff mit den
Obergaden (Fenster im oberen Bereich) und den beiden niedrigen Seitenschiffen,
alles hier in 7 Joche aufgeteilt, erfüllte er.
Welche Umbrüche, verehrter, lieber Herr Dr. Herrmann, umspannt Ihr Leben!
Sie sind vor dem Ersten Weltkrieg geboren. Als Sie fünf Jahre alt wurden, standen
die „Erbfeinde" von jenseits des Rheins als Besatzung im Rheinland. Eine Annäherung
hier und da hinterließ kaum mehr als Worte: Trottoir, Perron, Billet, retour. ...
Den „Integrationen" nach 1933 (Heim ins Reich! Ein Volk- Ein Reich- Ein Führer)
folgte der nächste Krieg, und das Integrationsvermögen der Bevölkerung wurde
hart geprüft: Der Luftkrieg zwang Städter aufs Land. Nicht immer geliebt, die
ländlichen Räume waren oft eng. Wie alles wurde auch Wohnraum bewirtschaftet,
und die amtlichen Zuweisungen wurden nicht diskutiert. Nach Kriegsende kamen
Vertriebene und Flüchtlinge. Der Heimatverein Kraichgau hat 1995 und 1996 zwei
Sonderbände zum Kriegsende vorgelegt mit Dokumenten aus den Militärarchiven
und den Berichten von Zeitzeugen. Die Situation im Landkreis Sinsheim 1951 haben
Sie selbst dargestellt, die Bedrängnis, Versorgungsnöte, zu viele Menschen auf
engstem Raum. Natürlich gab es auch Abwanderungen - aus beruflichen Gründen,
sicher auch für die Familienzusammenführung, aus Heimweh, als man daran
denken konnte. Der größere Teil der Zwangsintegrierten aber blieb. Die Nachkommen
sind Sinsheimer, Eppinger, Kraichgauer, Badener - und viele setzen sich
längst für diese „ihre Heimat" ein.