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Herzog Ulrich von Württemberg wurde 1503 mit 16 Jahren für mündig erklärt. Zunächst war er ein recht erfolgreicher Regent, denn im Bayerischen Erbfolgekrieg von
1504 konnte er sein Land im Westen, Norden und Osten wesentlich vergrößern. In
Marbach war man darüber besonders glücklich, denn Stadt und Amt wurden aus der
seit 1463 währenden Lehensabhängigkeit von der Pfalz gelöst.
Seine Hochzeit mit Sabina von Bayern feierte Ulrich unter anderem am 3. Mai 1511
mit einem glanzvollen Pferderennen in Marbach. Aufgrund des Erfolges wurde die
Veranstaltung 1512 wiederholt.
Herzog Ulrich war jedoch ein selbstherrlicher Regent, der bald seine enge Bindung an
den Kaiser und den Schwäbischen Bund vernachlässigte. Seine verschwenderische und
maßlose Hofhaltung brachte ihn in finanzielle Schwierigkeiten, die er auf Kosten der
Untertanen zu bekämpfen versuchte. Eine ungerechte Verbraucherabgabe sowie die Veränderung von Maß und Gewicht blieben nicht ohne Folge, zumal viele Bauern und Weingärtner nicht mehr nur das verarmte und unmündige Proletariat auf dem Lande waren,
sondern in vielen Bereichen mehr Mitspracherecht forderten. Die aufgeheizte Stimmung
entlud sich zuerst im Remstal. Von dort erfasste der Aufruhr des »Armen Konrad« im
Frühjahr 1514 in kürzester Zeit das ganze Land, so auch Marbach und Umgebung.
Anlässlich des 300. Geburtstags der Stadt Karlsruhe zeigte die Badische Landesbibliothek vom
11. Februar bis zum 25. April 2015 die publikumswirksame Ausstellung »Karlsruher Tulpen-
KULTur. Markgraf Karl Wilhelm und seine Gartenkunst«, die von einem breit gefächerten
musealen Begleitprogramm umrahmt wurde. Im Zentrum dieser Ausstellung standen die renommierten
»Karlsruher Tulpenbücher«, die sich heute in der Badischen Landesbibliothek
sowie im Generallandesarchiv befinden und für die Öffentlichkeit nun erstmals gemeinsam
präsentiert wurden.
Zum Karlsruher Stadtgeburtstag 2015 lud das Generallandesarchiv seine Besucherinnen und
Besucher zu einer Reise der besonderen Art ein: Gemeinsam mit der gebildeten Markgräfin
Karoline Luise von Baden konnten sie die Metropolen Europas besuchen, aber auch die badischen
Lande kennen lernen. Wertvolle Exponate aus den eigenen Beständen zusammen mit
hochkarätigen Leihgaben aus Museen machten deutlich: In der Aufklärungszeit wurde Europa
zu einem realen „Erfahrungsraum“. Die junge Residenzstadt Karlsruhe wurde zu einem kleinen,
aber veritablen Punkt auf der intellektuellen Landkarte des Kontinents.
Es gibt wohl kaum eine Stadt, die in ihrer Gestalt den absolutistischen Gedanken deutlicher zum Ausdruck bringt als Karlsruhe – die Stadt, die ein Fürst von 1715 an förmlich aus dem Boden stampfen ließ. Ihren Mittelpunkt bildete das Schloss, von dem die Straßen ausgingen wie die Strahlen von der Sonne und wie die der Gnade von dem, der in ihm residierte; sie unterwarfen die Stadt einem geometrischen Raster, das keine Abweichungen duldete; und sie ermöglichten Blicke, denen nichts verborgen blieb.
Als jüdischer Industrieller und Politiker verkörperte Walther Rathenau in den Anfangsjahren der Weimarer Republik für die extreme Rechte alles, was sie am „Weimarer System“ verachtete und was es in ihren Augen zu einer „Judenrepublik“ machte. Rathenau habe sich als Leiter der Kriegsrohstoffabteilung bereichert, die Kriegsniederlage bewusst in Kauf genommen, als „Erfüllungspolitiker“ Deutschland den Kriegsgegnern ausgeliefert und plane im Inneren die Errichtung einer „Judenherrschaft“, so der Tenor der Hetzschriften Theodor Fritschs und Alfred Roths. Die rechtsgerichtete Presse und deutschnationale
Reichstagsabgeordnete äußerten sich kaum gemäßigter. In Freikorpskreisen kursierten die Verse: Auch Rathenau, der Walther / erreicht kein hohes Alter. / Knallt ab den Walther Rathenau / die gottverdammte Judensau. Am 24. Juni 1922 setzte die Organisation Consul, der rechtsterroristische Ableger der Marinebrigade Erhardt, diese unverhohlene Morddrohung in die Tat um. Auf dem Weg ins Auswärtige Amt wurde Rathenaus Wagen aus einem anderen Fahrzeug
beschossen und der Reichsaußenminister tödlich getroffen.
Von kräftiger Statur, energisch, klug, charmant und höchst attraktiv soll er gewesen sein:
Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach. Mit der Gründung der Residenz Carols’ Ruhe 1715
schrieb der Markgraf eine wahre Erfolgsgeschichte. Heute ist Karlsruhe mit rund 300 000
Einwohnern nach Stuttgart die zweitgrößte Stadt des Landes Baden-Württemberg. Aus Anlass
des 300-jährigen Stadtjubiläums würdigte das Badische Landesmuseum Karlsruhe in
seiner Großen Landesausstellung Karl Wilhelm 1679–1738 erstmals Leben und Wirken des
legendären Stadtgründers und konnte hierfür kostbare, sehr persönliche, nie zuvor öffentlich
gezeigte Exponate in die ehemals markgräfliche Residenz zurückholen. Aus dem Zusammenspiel
von barocker Rauminszenierung und neuen Vermittlungsformaten gelang eine lebendige,
informative Ausstellung, die nicht nur den Karlsruhern in Erinnerung bleiben wird.
I. Von Weinbrenner erzählen. Nie zuvor wurde das umfangreiche Schaffen des Stadtplaners und
Architekten in dieser Vollständigkeit dokumentiert, Ausstellung in der Städtischen Galerie,
27. Juni 2015 – 4. Oktober 2015.
II. Stadt und Schloss vor 1945. Historische Fotografien aus Arthur Valdenaires Denkmalinventar,
Ausstellung in der Badischen Landesbibliothek, 13. Mai – 27. August
Blumen für Karlsruhe
(2015)
Reinheit Mariens, die Nelke für die Wundmale
Christi, die Rose für die Liebe. Mit den
Blumen schenkt man Symbolik, die keine
Worte braucht, als Lob, Blumen sind für Anerkennung,
Liebe, Bewunderung, Glückwunsch.
Die Blumen sind Mittel einer wortlosen Kommunikation:
lasst Blumen sprechen. Blumen
künden Wärme, Lebensfreude, Helligkeit oder
Kompassion. Der Weg des Göttlichen durch
die Welt: Fronleichnamsprozessionen.
Bekannt geworden ist Alex Möller als erster sozialdemokratischer Bundesfinanzminister, doch
schon vor seinem Wechsel als Abgeordneter nach Bonn im Jahr 1961 gehörte Möller für eineinhalb
Jahrzehnte zu den prägenden Persönlichkeiten der südwestdeutschen Landespolitik.
Die vorliegende Studie zeigt auf, wie sich Möller im Stuttgarter Landtag für die Belange des
badischen Landesteiles eingesetzt hat, aber auch zum wortgewaltigen Verfechter der Interessen
von Opfern des Nationalsozialismus wurde.