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Grünewald in Villingen
(2009)
Die Ausstellung „Grünewald und seine Zeit“ in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe bot den Anlass, der Beziehung zwischen einer ungewöhnlichen Kreuzigungsdarstellung von Anton Berin im Franziskanermuseum und dem so genannten „Kleinen Kruzifix“ von Matthias Grünewald (um 1475/80–1528), heute in der National Gallery of Art in Washington, einmal gründlicher nachzugehen. Schon Paul Revellio entdeckte, dass der Villinger Maler Anton Berin (1573– ca. 1624) die Gestalt des Christus am Kreuz zwischen dem heiligen Franziskus und einem Franziskanerprior aus einer Radierung von Raphael Sadeler d. Ä. übernommen hatte, die wiederum das Original Grünewalds reproduzierte.
Unweit des heutigen Villingen befinden sich als geschütztes Denkmal die Reste der Niederungsburg Runstal. Im frühen 13. Jahrhundert wird diese Burg von ihren Besitzern und mutmaßlichen Erbauern, den Herren von Schwarzenberg, Vögte
des Reichsklosters St. Margarethen bei Waldkirch, an das Kloster Salem verkauft, was zu einer erstaunlichen Reihe von Urkunden führt. Anhand dieser Urkunden lassen sich eine Vielzahl von Entwicklungen und Entscheidungen ablesen, die nicht nur regional-, sondern auch reichspolitische Bedeutung haben. Da sich dieser Verkauf in den Zusammenhang mit den Kreuzzügen fügt, und Conrad von Schwarzenberg einer der wenigen süddeutschen Adeligen ist, von dessen drei Orientfahrten etwas mehr bekannt ist, muss dem besseren Verständnis wegen auch auf diese eingegangen werden. Die Kreuzzüge stehen als historisches Phänomen weitgehend einzigartig in der Geschichte Europas da.
Sie hatte noch so viel vor, hatte ein volles Auftragsbuch mit Wünschen von Menschen, die gern ein Bild von ihr besitzen wollten. Und sie bemühte sich, trotzt ihrer 81 Jahre, diese Wünsche zu erfüllen. Doch das Schicksal wollte es anders. Am 10. Juni 2008 ereilte sie ganz plötzlich der Tod. Ein Gehirnschlag hatte dem so bunten, schaffensreichen Leben von Waltraud Oloff ein Ende gesetzt.
Es gehört zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt und es bewahrt gleichzeitig ein gutes Stück Villinger Kunstgeschichte und Handwerkstradition: Das Haus Rietstraße 30. Hier hat sich Ende 2007 das Café Dammert etabliert und lockt seither viele Gäste in das historische Bürgerhaus. Dass sie hier eine gute Tasse Kaffee und ein leckeres großes Stück Kuchen bekommen,
wissen inzwischen die Villinger, die ein solches Lokal in ihrer Stadtmitte freudig angenommen haben. Und dass das Haus wunderbar bemalt ist und deshalb so oft fotografiert wird, wissen nicht nur sie, sondern auch Touristen und Zugezogene. Aber wer hier einst gewohnt und geschafft hat, das wissen eigentlich nur die mit der Stadtgeschichte vertrauten Bürger.
Zwischen der Verleihung Villingens als Reichslehen an die Grafen von Fürstenberg (1283) und dem Übergang der Stadt an die habsburgisch-österreichischen Herzöge (1326) liegt die fürstenbergische Zeit des Baarortes. Zwar hatten die Fürstenberger schon seit den 1250er-Jahren (bedeutenden)
Einfluss auf Villingen gehabt, doch erst 1283 war – zusammen mit der Übernahme der Baargrafschaft – ihre Herrschaft allgemein anerkannt. Das Nachfolgende will einführen in die Geschichte der
Fürstenberger Grafenfamilie und in die fürstenbergische Zeit Villingens.
Bildhauer Prof. Adolf Heer
(2010)
Im Baar- und Residenzstädtchen Donaueschingen waren im 19. Jahrhundert
die kunstsinnigen Fürsten die Gönner und Mäzene, denen Adolf Heer und andere
"Baaremer Söhne" wie Franz Xaver Reich, der Bildhauer aus Hüfingen, ihren
Werdegang als bekannte Künstler zu verdanken hatten .
So brachte der erste Auftrag von Fürst Kar! Egon III. für die zwei Engelsstatuen
für die Fürstengruft Maria Hof in Neudingen bei Donaueschingen Adolf Heer Lob
und Anerkennung weit über die Grenzen des Großherzogtums Baden hinaus.
Die Vermessung der Welt ist kompliziert. Einer hat neue Erkundungsinstrumente
entwickelt, ein anderer glaubt Urkunden entdeckt zu haben, die endgültig beweisen, was er schon immer verkündet hatte. Ständig werden scheinbar unumstößliche
Lehrsätze aus dem Schulunterricht - "Brigach und Breg bringen die Donau zuweg"
- neu gefasst oder grundsätzlich infrage gestellt. Für di e m eisten Erdkundigen etwa
war stets der Nil der längste Fluss der Erde, bis südamerikanische Geographen nachgemessen und ein Rinnsal ausgemacht hatten, das den Amazonas um 105 Kilometer verlängerte.
Die interessante und wie im Fall e unseres Geometers politisch bedeutsame
Frage, warum die Schweiz auf Kosten ihres italienischen Nachbarn größer wird,
beantworten eidgenössische Landestopographen folgendermaßen: Die gemeinsame
Grenze verschiebt sich dort bis zu 150 Metern, wo sie über Schneefelder und
ständig schmelzende Gletscher verläuft; sie verändert di e jeweiligen natürlichen
Wasserscheiden in Richtung Italien und verschafft so der Eidgenossenschaft einen
kleinen, aber messbaren Landzuwachs.
Warum hat ein so bedeutender Künstler wie Hans Thoma eine Postkarte für das hiesige Kindersolbad gezeichnet? Ganz einfach: Hans Thoma wohnte öfters in der Dürrheimer "Villa Luise', einem christlichen Erholungsheim an der Huberstraße.
Mit deren Besitzer, dem Ehepaar Hecht, hatte er sich bereits in seiner Karlsruher
Zeit angefreundet.
Hausherr Geheimrat Dr. Moriz Hecht, Präsident des Statistischen Landesamtes in der badischen Landeshauptstadt, erledigte da mal vieles für Hans Thoma und
wurde da für mit originalen Bildern und Grafiken regelrecht entlohnt: Ehefrau Claire
Hecht durfte mitunter sogar ein Bild ihrer Wahl im Atelier des Künstler aussuchen.
Eine der drängenden Fragen, mit denen sich Karl Siegfried Bader unmittelbar nach
Kriegsende auseinandersetzte, war die einer Nachbildung und Nacherziehung, ja
überhaupt einer Wiedererziehung der im nationalsozialistischen Ungeist herangebildeten Juristen. Wie konnte hier eine "Abkehr vom juristischen Banausentum ",
wie eine Wiedergewinnung rechtlichen Denkens gelingen? Den angehenden Richtern, Staat - und Rechtsanwälten müsse klar gemacht werden, so Baders Folgerung,
" dass mit der formalen Handhabung juristischer Technik, mit dem gedächtnismäßigen Einprägen von Rechtssätzen und mit einer gewissen Fertigkeit in der rechtlichen Subsumption nichts getan ist. ( ... ) Es handelt sich nicht darum, dass der Jungjurist neben seinen Gesetzeskenntnissen auch Daten aus der deutschen Geschichte
kennt und eine halbwegs brauchbare Vorstellung von den politischen Verhältnissen
hat. Entscheidend ist vielmehr, dass der junge Jurist durch die juristischen Denkformen hindurch möglichst rasch und möglichst tief zu den Grundwahrheiten der
Humanität, der Caritas und der inneren, nicht nur der formalen Legalität durchdringt." Der gute Jurist sei eben mehr als ein Jurist mit gutem Fachwissen und
gewissen Fertigkeiten.
Über den Höhen des Schwarzwaldes im Westen von Schonach zum Prechtal hin, inmitten wilden Baumwerks, liegt der Zinken ,,Feldern“. Dort wurde am 5. Oktober 1910 der Akademische Maler, Graphiker und Buchdrucker meister Eugen Gross als jüngstes von acht Kindern geboren. Es war ein hartes Leben in der Abgeschiedenheit des Hochschwarzwaldes