Biografie
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (1562)
- Buch (Monographie) (14)
- Teil eines Buches (Kapitel) (2)
- Konferenzveröffentlichung (1)
- Preprint (1)
- Bericht (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1581)
Schlagworte
- Biografie (148)
- Geschichte (57)
- Karlsruhe (57)
- Familie (55)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (54)
- Nachruf (52)
- Rezeption (40)
- Nationalsozialismus (36)
- Baden (33)
- Freiburg im Breisgau (32)
Wer die äusseren Zeremonien nicht auf das Sorgfältigste verrichtet, und zwar „mit seel und leyb..., der kan oder wil nit, Gott seinem Herrn, wie er schuldig, recht Christlich im gaistlichen Stand, der zuer vollkommenhait geordnet ist, dienen“. Die Befolgung des Kirchenjahres in Liturgie, frommem Brauchtum und entsprechenden asketischen Übungen gilt nicht nur dem allgemeinen Gedächtnis der Heilstaten Jesu Christi, sondern mehr noch der indi- viduellen Sicherung der Gottesbeziehung. Mit diesen persönlichen Gedanken leitet der Freiburger Theologieprofessor Jodocus Lorichius seine deutsche Übersetzung „Ordnung Täglicher Caeremonien und gebräuchen Cistertzer Ordens“ ein, die er den Zisterzienserinnen in „Güntersthal bey Freiburg“ widmet. Deren einzige Handschrift mit über 320 Quartblättern (1582/83) befindet sich in der Stiftsbibliothek zu St. Gallen.
Der Freiburger Erzbischof Dr. Hermann Schäufele ( 1906-1977) und sein Geburtsort Gemmingen-Stebbach
(2007)
Am 14. Mai 1958 wurde Dr. Hermann
Schäufele von Papst Pius XII. zum Erzbischof
von Freiburg und Metropoliten der
Oberrheinischen Kirchenprovinz ernannt,
am 16. September in sein Amt eingeführt
und am 23. Dezember in Rom von Papst
Johannes XXIII. mit dem Pallium bekleidet.
Er leitete die Erzdiözese über 19 Jahre
lang und verstarb, völlig unerwartet, im
Jubiläumsjahr 1977, in dem die Erzdiözese
den 150. Jahrtag ihrer Errichtung feierte2 .
Erzbischof Schäufele war Konzilsvater
beim Zweiten Vatikanischen Konzil,
Protektor des Deutschen Caritasverbandes,
Mitglied der römischen Kongregation für
die Bischöfe, Mitglied der Kommission der
Deutschen Bischofskonferenz für gesellschaftliche
und sozial-caritative Fragen.
Erst nach einem Intervall von zwei Jahrzehnten nach der Aufgabe der Freiburger Druckerei von
Friedrich Riederer im Jahr 1500 und nach einem kurzen Intermezzo des Straßburger Druckers
Johann Schott, der 1503 in Freiburg die Erstausgabe der „Margarita philosophica" seines Lehrers Gregor Reisch druckte, etablierte Johann Wörlin in der Breisgauhauptstadt wieder eine
Druckerwerkstatt. Johann Wörlin wird 1517 als Mitglied der Freiburger Krämerzunft „Zum
Falkenberg" erwähnt. Der Name ist auch heute noch im südalemannischen Raum verbreitet und
bedeutet einen verkürzten Kosenamen von Werner. Eine akademische Vorbildung wie bei seinen Vorgängern Kilian Fischer und Friedrich Riederer oder wie bei dem berühmten, aus Freiburg stammenden Kartografen Waldseemüller ist in den Matrikeln der Universitäten von Freiburg und Basel nicht nachweisbar. Er handelte wohl zunächst als Buchführer. Im Jahr 1522 erschienen in seiner Werkstatt zwei Werke von Jakob Mennel, dem Freiburger Stadtschreiber und
späteren Hofhistoriografen Kaiser Maximilians. Zu den Autoren seiner Schriften zählten der
Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg, dessen Generalvikar Johann Fabri, der Straßburger Augustinerprior Konrad Treger, der Augsburger Stadtprediger Mathias Kretz sowie der
Zürcher Unterstadtschreiber Joachim vorn Grüdt und der päpstliche Legat Lorenzo Carnpeggio. Erasmus von Rotterdarn ist bei ihm mit vier Traktaten vertreten. ,,Neüwe Zeytungen" Wörlins berichten über den Bauernkrieg, die Schlacht von Pavia und von den Türkenkriegen. Seine
Flugschriften enthalten Liedertexte und Gesundheitsratgeber. Insgesamt lassen sich im „Verzeichnis der im deutschen Sprachgebiet im 16. Jahrhundert erschienenen Drucke" (VD 16) 32
Titel aus der Werkstatt Wörlins nachweisen. Dazu kommt eine schlecht zu schätzende Anzahl
von heutzutage nicht mehr vorhandenen Drucken. Aus einem Vergleich eines Katalogs des 18.
Jahrhunderts mit heutigen Bibliotheksbeständen beziffert Engelsing den Schwund auf 30 bis
50 %.[1]
Am 9. Februar 1529 drangen zweihundert bewaffnete Bürger in das Basler Münster ein und zerstörten
in blinder Wut Kruzifixe, Marienbilder und Heiligendarstellungen. Von den Statuen ist
nichts übrig geblieben, weder in den Kirchen noch in den Vorhallen oder in den Säulengängen
und Klöstern. Alle Bilder sind übertüncht worden, Brennbares wurde auf den Scheiterhaufen
geworfen, anderes wurde in Stücke geschlagen. Weder Kostbarkeit noch künstlerischer Wert
setzten der Zerstörungswut irgendeine Grenze. Bald darauf wurde die Messe gänzlich abgeschafft,
man darf weder daheim far sich zelebrieren, noch in der Umgebung Messe hören. So
schildert Erasmus von Rotterdam am 9. Mai 1529 dem Nürnberger Patrizier Willibald Pirkheimer
den Bildersturm, den Höhepunkt der Reformation in Basel, die der Münsterpfarrer
Johannes Oecolampad (Hausschein) mit der Feier des Abendmahls unter beiderlei Gestalten
und der Verkündigung des Wortes Gottes allein auf der Basis der Heiligen Schrift eingeführt
hatte. Dieser Bildersturm von 1529 war für die Amtsträger und Anhänger der Alten Kirche der
letzte Anlass, die Stadt am Rheinknie zu verlassen: Der Bischof zog nach Pruntrut, das geistliche
Gericht nach Altkirch. Das Domkapitel übersiedelte nach Freiburg im Breisgau.
„Die kümmerliche Entfaltung des Freiburger Buchwesens hat zum provinziellen Milieu der
Stadt Freiburg im Spätmittelalter beigetragen''. So wird in der neuesten Freiburger Stadtgeschichte behauptet. Damit wird die Meinung Friedrich Kapp bestätigt, das „am Ende des 15.
Jahrhundert da Auftreten der Buchdruckerkunst in einigen kleinen deutschen Städten [darunter auch Freiburg] des Bemerkenswerten so gut wie nichts bietet". Auch Vera Sack berichtet über Freiburg: ,,So fasste auch der Buchdruck hier relativ spät in den 90er Jahren des 15.
Jahrhunderts Fuß und florierte nicht sonderlich '. Dies alles deutet auf einen eher marginalen
ja desolaten Zustand des Freiburger Buchwesens in der Frühzeit de Buchdrucks, der Inkunabelzeit hin. Sind diese Annahmen über die Bedeutung des Buchwesens in Freiburg berechtigt?
Durch welche Kriterien werden sie bestätigt? Durch die Anzahl der Drucker, die Zahl ihrer Publikationen und ihre Auflagen? Durch ihren Inhalt und durch die Qualität ihrer Werke? Durch
die Darstellung der geistigen Strömungen ihrer Zeit oder durch ihre Rezeptionsgeschichte, d.h.
ihre Nachwirkung?
Der Begriff „Incunabel" für den frühen Buchdruck, al er „noch in den Windeln lag", wurde von dem Münsteraner Domdechanten Bernhard von Mallinckrodt vor über 350 Jahren geprägt. Er hat sich für die „Wiegendrucke", die frühen Drucke bis zum Jahr 1500 durchgesetzt.
Die moderne Kommunikationswissenschaft sieht in dieser Zeit den Übergang von einem
scriptographischen Kommunikationsmittel, das nur dem Individuum oder einer kleine Gruppe
dient, zu einem typographischen Medium da durch eine Möglichkeit der Vervielfältigung
alle Bereiche der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit erfassen kann.
Das Feldt. Diarium oder auch Milit. Diarium beginnt am 18. Mai mit dem Eintreffen des Oberbefehlshabers, Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (1655–1707), bei der Armee. Es endet mit seiner Abreise am 27. November. Vom 22. September bis zum Ende der Belagerung von Landau am 26. November führte der älteste Sohn Kaiser Leopolds I. (1640–1705, seit 1658 Kaiser) und Römische König Joseph (1678–1711) den Oberbefehl. Ab dem 22. Juni bildeten die dem Markgrafen unterstehenden Truppen den rechten Flügel einer alliierten Armee, zu der als linker Flügel nun ein Armeeteil unter dem Generalkapitän der englischen und niederländischen Truppen, John Churchill 1st Duke of Marlborough (1650–1722) gehörte. Das Feldzugsjournal notiert aber weiterhin im wesentlichen nur die Ereignisse im unmittelbaren Kommandobereich Ludwig Wilhelms.
Der „Familiennachlass Schmitthenner“ ist der überarbeitete und erweiterte Bestand „Abt. 150.028. Nachlässe von Schmitthenner, Adolf (1854-1907) und Schmitthenner, Karl Ludwig Wilhelm (1858-1932)“, der im Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte vorgestellt wurde. Der neue Bestand mit ca. 5 laufenden Metern und 670 Verzeichnungseinheiten hat eine Laufzeit von ca. 1738-2011. Neben den schriftlichen Archivalien gehören zum Nachlass auch Bilder, Fotos und Alben, welche dem Bestand entnommen und der Bilder- und Fotosammlung des Landeskirchlichen Archives (Abt. 08.154.) zugeführt wurden. Die Bücher des Nachlasses wurden geschlossen in den Bestand der
Landeskirchlichen Bibliothek aufgenommen. Elf Ölgemälde wurden in die Grafik- und Gemäldesammlung des Landeskirchlichen Archives (Abt. 08.153.) überführt. Zum Familiennachlass Schmitthenner gehören ferner ein Familienbecher (VZE Nr. 667) und weitere Gegenstände, die als Realien unter VZE Nr. 665 erschlossen sind, z. B.: Lederetui, Brille, Brosche, Druckklischees, Haare von allen den lieben Meinigen (VZE Nr. 107), Wandteller, eine Medaille und ein Abdruck des Petschafts mit dem Schmitthenner-Wappen.
Es war am Dienstag, dem 4. August 1981. Kurz nach 22 Uhr. Den alles auslösenden Telefonanruf nimmt der Freistetter Arzt
Dr. Karl-Heinz Welsche selbst entgegen. Er müsse noch rasch auf ein Schiff zu einer Frau mit Nierenkolik, unterrichtet er
seine Frau und eilt zu seinem Fahrzeug. Beim rund fünf Minuten entfernt gelegenen Gasthof „Ratz" wollte sich der Mediziner mit dem Anrufer treffen, um von diesem zum Schiff gebracht zu werden. Der Arzt hegte keinen Verdacht. Von dem zu
Helmlingen gehörenden Wirtshaus sind es höchstens zwei bis drei Kilometer zum Rhein. Für einen echten Notruf hatte sich
diese Stelle geradezu angeboten. Was dann geschah, liegt bis heute im Dunkel.
Der Fall Brüsewitz
(2017)
Kurz nach Mitternacht vom 11. auf den 12. Oktober 1896 ereignete sich in Karlsruhe ein Verbrechen, das nicht nur die badische Hauptstadt wochenlang in Atem hielt, sondern in ganz Deutschland, ja selbst im benachbarten Ausland für Gesprächsstoff sorgte. Der Jahrzehnte später als „der rasende Reporter“ berühmt gewordene Journalist Alfred Kerr wähnte sich am 1. November 1896 in der Reichshauptstadt in einer Ära der Brüsewitze zu leben: Der Fall selbst wird hier noch immer so besprochen, als ob er mitten in Berlin und nicht in Süddeutschland
geschehen wäre. Zweimal debattierte der Deutsche Reichstag über den
Mord des Premierleutnants Henning von Brüsewitz an dem Mechaniker Theodor Siepmann und die dahinter stehenden Fragen, ob der Begriff der soldatischen Ehre über den Bestimmungen des Strafgesetzbuches anzusiedeln sei und inwieweit sich das Militär im Deutschen Kaiserreich als Staat im Staate gerierte. Dieser Grundsatzkonflikt, im Prinzip eine Kontroverse zwischen Moderne und Antimoderne, hätte sich leicht – wie das im Jahr 1913 bei der Zabernaffäre der Fall sein sollte – zu einer Verfassungskrise hochschaukeln können.
Nach vier Wettkämpfen in Langschlag/Niederösterreich, in Pfannenstiel am Zürichsee/Schweiz und am Eichberg in Schuttertal hat Stefan Eble am 3. August 2008 im letzten Wettkampf in den französischen Alpen, in Hery
sur Ugine, den Titel des Eurojack-Europameisters der Sportholzfäller geholt. Der Schuttertäler hatte zwar keinen der vier Wettkämpfe für sich entscheiden können, er war jedoch der Beständigste unter den Athleten und platzierte sich immer im Vorfeld. In der Endabrechnung lag Stefan Eble nicht nur fünf Zähler vor dem Schweizer Stephan Hübscher, er hatte es
außerdem geschafft, die Siegesserie der Schweizer zu beenden. Seit 2003 wird die Eurojack-Europameisterschaft der Sportholzfäller ausgetragen. Stefan Eble war von Anfang an dabei und kam immer unter die besten fünf; in den Jahren 2005 und 2007 belegte der Zimmermann aus dem Michelbronn jeweils den dritten Platz. Der Titel jedoch war fest in Schweizer Hand. Die ersten drei Meisterschaften gewann Thomas Gerber, in den vergangenen beiden Jahren holte Hermann Schönbächler den Siegerpokal. Nun ist erstmals ein Deutscher, ein Schuttertäler, Europameister im Holzwettkampfsport.
Der Europabrunnen in Waldkirch ist seit über 50 Jahren ein besonderer Ort für Städtepartnerschaftsbegegnungen. Anlässlich der Gründung der Städtepartnerschaft zwischen Waldkirch und Sélestat, 1966, schuf ihn der Waldkircher Bildhauer Hubert Bernhard aus den Steinen eines ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals, das hier vorher stand. Er symbolisierte damit auch das Ende der nationalstaatlichen Denkweise hin zu einer europäischen Offenheit.
Um die Wallfahrt zur „Maria zur Rose“, später dann „Maria zu den Ketten“ in Zell am Harmersbach rankt sich ein bunter
Legendenkranz. Sie wurden fleißig gesammelt und neu herausgegeben von P. Johannes Berchmans, der an dem später neben der Wallfahrtskirche entstandenen Fidelis-Kolleg als Musiklehrer und Chorleiter wirkte und sich auch auf Orgelbau verstand. Etwa zweihundert Jahre lang wurden Pfarrei und Wallfahrt in Zell von Benediktinern aus dem Kloster in Gengenbach geleitet und betreut. Ab 1632, als in Haslach die Kapuziner ein Kloster für acht Brüder gebaut hatten, halfen ihnen diese aus. In ihrer Chronik heißt es: „Am Freitag gehen zwei Patres nach dem Mittagessen nach Zell zur Wallfahrtskirche und hören am Nachmittag und Samstag Beichte und kommen am Samstag nach dem Mittagessen zurück. Die gleichen Dienste leisten sie an den Marien- und Apostelfesten.“
In Freiburg verstarb Richard Gäng im Jahre 1983, in seiner Heimatgemeinde Immeneich, die ihn bereits 1964 mit der Ehrenbürgerwürde auszeichnete, erinnern eine Gedenktafel auf dem Friedhof und eine Tafel an seinem Geburtshaus an den Dichter und Schriftsteller. Zum 100. Geburtstag veranstaltete die Stadt St. Blasien, zu der Immeneich heute gehört, einen Richard-Gäng-Abend. Nach der heimatlichen Dorfschule besuchte Richard Gäng das Gymnasium Waldshut und dann das Rotteck-Gymnasium in Freiburg. Schwer verletzt kam er aus dem 1. Weltkrieg zurück, studierte dann am Lehrerseminar in
Ettlingen und an den Universitäten Freiburg, Berlin und Heidelberg.
Hebels Werk fordert Einstellungen, Haltungen, Handlungen, die Anteil nehmen an frühem Eurasien durchdringenden Denken, das dann im daoistischen und konfuzianischen Denken Chinas schriftlich erscheint. Das vom Daoismus reflektierte Verhältnis Mensch – außermenschliche Natur, in dem sich der Mensch zurücknimmt, die für den Konfuzianismus zentrale Bedeutung von Erziehung und Selbsterziehung, die besonders in gewissenhafter Arbeit und in Mitmenschlichkeit, vergangene und zukünftige Geschlechter einbeziehend, zutage treten, finden sich später in ähnlicher Weise beim deutschen Bildungshumanismus, unter anderem bei Hebel.
Mit dem Hecker-Zug, der am 13. April in Konstanz begann und am 20. April mit der Schlacht auf der Scheideck bei Kandern für die revolutionären Truppen mit einer bitteren Niederlage endete, kam Müllheim nur am Rand in Berührung. Gustav Struve weilte dagegen vom 23. auf den 24. September 1848 in der Stadt und proklamierte vom Balkon des Stadthauses
aus die Republik. Seine Frau Amalie hielt eine kämpferische Rede an die Müllheimer Frauen und warb sie zur Verwundetenpflege und Pulverherstellung an. Am 27. September kehrten Struve und seine Frau, Carl Blind, Peter Düsar
und Carl Bauer nach der Niederlage von Staufen als Gefangene nach Müllheim zurück und wurden am 30. d. M. mit der Eisenbahn nach Freiburg abtransportiert. Diese wenigen historischen Fakten mögen als Hintergrundinformation genügen, im Folgenden soll nämlich weniger von den Ursachen und dem Ablauf der 48er Revolution, als von ihren Nachwirkungen auf die Beteiligten und die Folgegeneration die Rede sein. Hierfür wurde exemplarisch der Briefwechsel zwischen Friedrich Hecker (1811-1881) und dem gebürtigen Müllheimer Önologen Prof. Adolf Blankenhorn (1843-1906) ausgewählt, da er die
Interessensverlagerung, die inzwischen bei den (Un-)Beteiligten stattgefunden hatte, klar dokumentiert.
Den Namen Fritz Theilmann hörte ich erstmals 1957. Er hatte den Hahn für die Pforzheimer Matthäuskirche entworfen, in die ich sonntags zum Gottesdienst ging. Das war kein gewöhnlicher Kirchturmhahn, wie ja auch die international berühmte Kirche des Architekten Egon Eiermann ein ungewöhnliches Gebäude darstellte. Er war nicht umrisshaft flächig aus dem Blech geschnitten, sondern eine voluminöse Treibarbeit aus Kupfer, die den Bildhauer verriet.
Bei Recherchen zu meinem Buch über das Leben einer Sintiza im Zusammenhang mit der Geschichte der Sinti stieß ich im Bundesarchiv auf ein Foto von Karl Müller, dem bedeutenden Freiburger Fotografen (1901-1980). Im Zentrum steht rechts ein freundlich, fast verlegen lächelnder deutscher Soldat, der möglicherweise gerade etwas zu seinem Gegenüber auf der
linken Seite sagt. Die Frau, mit der er spricht, hält ihm ihre Hand mit einer auffordernden Geste hin. Ein Armband schmückt ihren rechten Arm. Ihre Haare sind von einem Kopftuch verdeckt, unter dem noch eine Haarlocke hervorschaut. Sie trägt ein großes, reich verziertes Schultertuch. Hinter ihr steht eine Frau mit einem gleichartigen Kopftuch. Ihr Gesicht sieht man nicht, nur einen Ohrring und ein Hals- oder Schultertuch. Rechts im Bild schaut ein Kamerad mit Brille amüsiert zu. Etwas distanziert beobachten zwei junge Frauen die Szene. Sie wirken erwartungsvoll, wie der Soldat reagieren wird. Beide sind in einer Tracht gekleidet, die sich völlig von derjenigen der Frauen am linken Bildrand unterscheidet. Im Hintergrund steht ein Bub an einer Absperrung, auf die sich links dahinter ein großer Mann stützt. Die Absperrung zieht sich rings um einen Platz herum, Verzierungen hängen von oben herunter. Handelt es sich um einen Rummelplatz? Weiter hinten sind noch Häuser zu erblicken, teilweise mit einer Beschriftung angeschrieben, die aber nicht zu entziffern ist.
Die Erzabtei St. Martin in Beuron zog mit ihrer Liturgie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unzählige Menschen in ihren religiösen Bann, darunter Schriftsteller und Philosophen wie Romana Guardini, Max Scheler, Martin Heidegger und Edith Stein. Selbst Edmund Husserl, der Begründer der Phänomenologie, äußerte 1934 einmal den Wunsch, nach Beuron zu fahren. Bei den Mönchen trafen sie auf aufgeschlossene Gesprächspartner. Erwähnt seien nur die Mitbrüder, die sich durch eine besondere philosophische Begabung auszeichneten: P. Placidus Pflumm, P. Anselm Manser, P. Alois Mager und P. Daniel Feuling. Pater Daniel lebte für die Philosophie, aus der wiederum seine Liebe zur Theologie und sein Eifer für die Seelsorge erwuchsen. Wer war Prof. P. Dr. Daniel Feuling OSB?
„Das in staufischer Zeit gegründete und mit der Pfälzer Reformation aufgelöste Kloster Lobenfeld ist erst in den letzten Jahren wieder mehr in das Bewußtsein der Region getreten." Ähnlich erging es dem aus Lobenfeld stammenden Schaffnersahn
und Beuroner Benediktinerpater Prof. P. Dr. Daniel Feuling OSB (1882-1947). Bei den Vorbereitungen zu einem Jubiläum des Klosters im Jahr 2002 konnte Doris Ebert zwei der drei Hauptwerke des ins Vergessen geratenen, bedeutenden
Sohnes der Gemeinde Lobenfeld erwerben. Sie begeisterte den Lobenfelder Pfarrer Josef Kast, der schon nach kurzer Zeit Kontakt zu Angehörigen von P. Daniel Feuling OSB fand und P. Johannes Schaber OSB, den Ottobeurer Dekan, ausfindig
machte, der 1998 ein erstes Lebensbild von P. Daniel veröffentlicht hatte. Gemeinsam wurde das nun folgende Lebensbild gezeichnet.
Der Bernshof in Günterstal
(2016)
In „Freiburg im Breisgau, die Stadt und ihre Bauten“, dem sogenannten „Architektenbuch“ aus
dem Jahr 1898, ist unter den „Privat-Bauten“ die damals gerade sieben Jahre alte „Villa Berns“
aufgeführt und abgebildet (vgl. Abb. 1).[1] „Ein Chalet im Tyroler Holzstyl“ lautete die Charakterisierung,
und als Eigentümer wurde ein Dr. Berns genannt. Auch im Reprint des „Architektenbuchs“
1998 erschien die Villa Berns als eines der vielen zumindest im Äußeren heutzutage
noch vorhandenen Privatgebäude.[2] Gegenüber den alten Aufnahmen ist die (auch „Bernshof“
genannte) Villa allerdings von der Schauinslandstraße aus kaum mehr sichtbar. Wer aber war
Dr. Berns, und wie kam er auf die Idee hier sein Landhaus erbauen zu lassen, das mit seinem
alpinen Gepräge keinerlei Ähnlichkeit mit den damals in Freiburg entstehenden Villen im historistischen
Stil aufweist?