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Michael Sattler (1490-1527)
(2013)
Das Urteil, das im Prozess gegen den ehemaligen Mönch und Täuferführer Michael Sattler am 17. Mai 1527 in der vorderösterreichischen Amtsstadt Rottenburg am Neckar – gleichzeitig Sitz der Grafen von Hohenberg – gefällt wurde, übertraf an Grausamkeit alles Vorstellbare und erfüllte selbst die Zeitgenossen allgemein mit Abscheu und Entsetzen. Der Angeklagte sollte dem hencker an die handt [ge]geben werden, der soll ihn auf den [Markt]platz fuehren, und ihm allda zuerst die zungen abschneiden, danach uff ayn wagen schmiden, im allda zwaymal mit einer eyßnen glueende zangen auß seynem leib reissen. Nachmals, biß man [ihn] auff die malstat bringt, noch fünf griff [mit der Zange] wie vor[her] […] geben. Danach seyn leyb wie ayn ertzketzer zu pulver verprennen. Am 20. Mai 1527 wurde das Urteil vollstreckt. Noch auf der Hinrichtungsstätte habe Sattler Got für seine verfolger gebetten und erklärt, die warhayt bezeugen und mit meinem blut versigeln zu wollen, so der Augenzeugenbericht. Mit Sattler starben neun Männer und zehn Frauen, die mit ihm gemeinsam aufgegriffen worden waren und sich wie er geweigert hatten, den widertauff [zu] widerruff[en]. Unter ihnen war
auch Sattlers Ehefrau Margarete. Einem der Gefangenen, Veit Feringer, welcher auß furcht zum ersten ganntz und gar abgefallen war und widerrieff, sich auch begeben hat, alles zu glauben, was seyn oberkayt wollt, wurde ohne weitere Misshandlungen der Kopf abgeschlagen. Eine der verurteilten Frauen erhielt einen Hinrichtungsaufschub, bis sie ihr ungeborenes Kind entbunden hatte. Die übrigen Gefangenen wurden lebendig verbrannt, die Frauen im Neckar ertränkt.
Im Zusammenhang mit ihrem Sohn, dem Dichter und Lebensreformer Emil Gött, wurde Maria Ursula Gött, geb. Schneller, in der regionalen Literaturgeschichte immer wieder erwähnt, am Rande zwar, aber mit dem Hinweis, dass sie im Leben ihres Sohnes eine bedeutende Rolle gespielt habe, und mit der Andeutung, dass ihre Biographie ein Geheimnis berge. Gemeint war die Frage nach dem leiblichen Vater ihrer Kinder Emil und Ida, die Josef Gött bei der Eheschließung 1866 adoptiert hat. In diesem Beitrag »Maria Ursula Gött, geb. Schneller, die Mutter des Dichters Emil Gött, Biographie einer unehelichen Mutter 1843 – 1927« wird der Versuch unternommen, mittels intensiver Quellensuche eine Antwort zu finden. Die Personalakten des in Freiburg fast vergessenen Bürgermeisters von Theobald lieferte ein Indiz, seine Nachlass-Akte den Weg zu einem seiner legitimen Nachfahren, der die Neuigkeit gelassen aufnahm und ein Bild des Genannten beisteuerte.
lrma Goeringer
(2013)
Der Name Irma Goeringer (mit vollem Namen Irma Friedrike Marie Karolin Adolphine Georinger) ist heute völlig in Vergessenheit geraten. Selbst in ihrer Heimatgemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, wo sie am 6. Februar 1876 als Tochter des Badbesitzers Otto Goeringer und seiner Ehefrau lda Mathilde geb. Hironimus das Licht der Welt erblickte, findet sie kaum, jedenfalls keine ihr Werk würdigende und ihr angemessene, Erwähnung.
Bis heute kennen viele Ortenauer in der Schulzeit gelernte Gedichte des Oberkircher Ehrenbürgers August Ganther auswendig. Dr. Philipp Brucker, der ehemalige Lahrer Oberbürgermeister, schrieb einmal, er habe in seiner Kindheit keine größere
Familienfeier erlebt, bei der nicht ein Verwandter Gedichte August Ganthers rezitiert habe. Hotelier Karl Müller, der frühere Inhaber des Hotels „Grüner Baum" in Oberkirch-Ödsbach, kann von einem Besuch von Senator Franz Burda erzählen, bei dem Burda zu Müllers Überraschung aus dem Gedächtnis ein Gedicht August Ganthers vortrug.
Wenige Monate bevor Schwester Eva Maria die
Leitung des Klosters St. Ursula in Villingen an die
neue Superiorin Schwester Roswitha abgeben hat (siehe
auch den Bericht „Im Kloster ist auch Gegenwart
Geschichte“ in diesem Heft) verfasste sie zusammen
mit Heinrich Schidelko einen Bericht, in dem sie ihre
Lebenserinnerungen aufzeichnete. Anmerkung der
Redaktion: Wir sind dankbar, diesen Bericht im vorliegenden
Jahresheft „Villingen im Wandel der Zeit“
veröffentlichen zu dürfen.
Da ich nun ein fortgeschrittenes Lebensalter
erreicht habe, möchte ich aus meinem Leben und
dem des Klosters St. Ursula erzählen. Meine
Lebenserinnerungen sind im Jahr 2011 von Herrn
Schidelko bei mehreren Treffen im Kloster aufgezeichnet
und von mir anschließend gegengelesen
worden. Sie geben meine persönlichen Erinnerungen und mein Wissen über die Geschichte des
Klosters wieder.
Das rätselhafte Schicksal Kaspar Hausers bewegt die Menschen seit seinem Erscheinen 1828 in Nürnberg bis heute. Er soll ein badischer Erbprinz gewesen sein, der durch eine Hofintrige beiseite geschafft wurde. Dafür wurden mehrfach vermeintliche Beweise angeführt. Tatsächlich handelt es sich um eine Legende, deren Entstehung sich recht genau datieren lässt. Auch können alle bisher vorgelegten "Beweise" für eine Abstammung Hausers aus dem Haus Baden entkräftet werden.
Wer sich mit dem „Bundschuh" befasste, galt lange Zeit als gut beraten, sich den Arbeiten von
Albert Rosenkranz und Günther Franz anzuvertrauen.[1] Albert Rosenkranz hatte 1927 die vorhandenen Quellen zu den Bundschuh-Verschwörungen von 1493, 1502, 1513 sowie 1517
veröffentlicht und zugleich eine eingehende Schilderung jener vier „Erhebungen des südwestdeutschen Bauernstandes" gegeben. Sechs Jahre später ordnete Günther Franz den Bundschuh
- sich inhaltlich auf das „grundlegende" Werk von Rosenkranz stützend - in den Gang der
bäuerlichen Erhebungen vor dem Bauernkrieg von 1525 ein.
Die wissenschaftliche Tagung in Bruchsal 2002 (Anlass war die 500-jährige Wiederkehr des
Bundschuhs zu Untergrombach) machte erstmals Abstriche am gültigen Bild des Bundschuhs.
Rolf Köhn urteilte über die Arbeit von Rosenkranz: ,,Während seine Quellenausgabe bis heute
maßgeblich blieb, genügt seine Darstellung nicht mehr den Anforderungen der Geschichtswissenschaft."[2] Claudia Ulbrich leitete ihren Beitrag über den Untergrombacher Bundschuh sogar
mit dem Satz ein: "[ ... ] die Quellen lassen eine Rekonstruktion dessen, was sich 1502 in Untergrombach abgespielt hat, nicht zu."[3] Ich selbst habe eine Darstellung des Lehener Bundschuhs
von 1513 gegeben und dabei einige ältere Aussagen infrage gestellt.[4] Im Folgenden
greife ich die Ansätze von 2002 erneut auf und unterziehe den Lehener Bundschuh einer
nochmaligen kritischen Betrachtung. Ich glaube, dass ich die ältere Interpretation in zentralen
Punkten und mit größerer Bestimmtheit als 2002 revidieren kann.
Joseph Gottlieb Koelreuter (1733 – 1806), ein bedeutender Karlsruher Botaniker des 18. Jahrhunderts
(2013)
Vor 250 Jahren begann Joseph Gottlieb Koelreuter
seine Tätigkeit als Direktor des Botanischen Gartens in
Karlsruhe, führte hier seine in Sankt Petersburg begonnenen, zukunftsweisenden Versuche zur Vererbung bei
Pflanzen und Untersuchungen zu ihrer Sexualität fort.
Die Lebensgeschichte und Bedeutung dieses ersten
botanischen Wissenschaftlers am markgräfsichen Hof
werden in Erinnerung gerufen.
Johann Peter Hebel besuchte von April 1774 an das Gymnasium illustre in der Residenzstadt Karlsruhe und wohnte mietfrei im Hause seines Förderers August Gottlieb Preuschen, der Hofdiakon war. Da Hebels schulische Leistungen den Erwartungen in besonderem Maße entsprachen, verließ er die Institution nicht, wie sonst üblich, nach der sechsten Gymnasialklasse, sondern erhielt die Gelegenheit, im hierfür (seit 1767) vorgesehenen Triennium als sog. Exemter bzw. Studiosus am Gymnasium illustre neben der fortgesetzten Beschäftigung mit den alten Sprachen und artes-Fächern sein Theologiestudium, den Cursus theologicus, zu beginnen und sich auf dessen Weiterführung an einer Universität vorzubereiten. Dass Hebel als Exemter den Status eines Studenten
der Theologie hatte, zeigt unter anderem der Fragebogen, den er zwecks Meldung zum ersten Examen auszufüllen hatte. Zur Frage, welche Collegia er am Gymnasium illustre gehört habe, notierte Hebel: Alle, die nach dem Schematismus von einem Studioso Theologiä erfordert werden. Gründliche Kenntnisse in allen drei alten Sprachen (Latein, Griechisch, Hebräisch) hatte Hebel schon vor Beginn des Trienniums erworben.
Wo der Rheinländische Hausfreund ist, ist sein Gehilfe, der Adjunkt, nicht weit. Der Adjunkt ist bekanntlich Christoph
Friedrich Kölle (1781-1848), der 1809 Hebels Freund und Vertrauter wurde, ein etwa dreißigjähriger Diplomat. Er hatte,
als er 1809 Hebel begegnete, schon eine gewisse juristische und diplomatische Karriere hinter sich und war Legationssekretär der württembergischen Gesandtschaft am Hof in Karlsruhe und in gleicher Eigenschaft schon in Den Haag, an den Höfen in München und - vor allem - in Paris gewesen. In Pariser Bibliotheken hatte er Gelegenheit gehabt, mittelhochdeutsche und frühe französische Literatur kennenzulernen. Auch als Schriftsteller war er schon hervorgetreten, unter anderem durch Beiträge in Friedrich Cottas „Morgenblatt für gebildete Stände" und Gedichte in Taschenbüchern und Almanachen. Auch einen „Versuch im alemannischen Dialekt" hatte er schon unternommen. Doch blieben diese Dialektgedichte anonym (womöglich durch die „Alemannischen Gedichte" Hebels angeregt, die 1803 erschienen waren). Er war schon in briefliche Verbindung zu maßgeblichen Literaten gekommen, zu Ludwig Uhland vor allem und zu Berliner Romantikern. Als Literat mit ähnlichen Interessen musste er Hebel willkommen sein. Mindestens ebenso bestimmend war die Übereinstimmung in gesellschaftlichen Neigungen. Beide schätzten die muntere Atmosphäre in den Karlsruher Gasthöfen „Erbprinz" und „Bären" und im „Museum", dem Treffpunkt der etwas anspruchsvolleren Bürger, der Beamtenschaft und der Akademiker.
Johann Peter Hebel
(2013)
„Er ist so sehr als Verfasser der Alemannischen Gedichte und des Rheinländischen Hausfreundes, als Schulmann und Volksschriftsteller bekannt, dass man fast Mühe hat, sich zu erinnern, dass er auch Theologe, Geistlicher gewesen ist“, schreibt der schweizerische reformierte Theologe und Religionspädagoge Johann Müller, ein Schüler von Karl Rudolf Hagenbach in Basel. Johann Peter Hebel (1760 bis 1826) sah sich selbst kaum oder nur gelegentlich als Schriftsteller, sondern in erster Linie als Mann der Kirche. „Das literarische Werk Hebels ist von seinem geistlichen Amt nicht ganz zu trennen. Die alemannischen
Gedichte kann man sich zwar auch ohne dieses vorstellen, schwerlich aber die Kalendergeschichten des Rheinländischen Hausfreundes. Nicht nur, dass die Redaktion des Kalenders auf einen kirchenamtlichen Auftrag zurückgeht, Hebel bekennt sich bei seinen Lesern auch offen dazu, dass er den „lutherischen Kalender“ schreibt“, konstatiert Georg Hirtsiefer.
Actum Donnerstags, den 20. Januar Anno 1701, so eröffnet Stadtschreiber Rudolf Wagenseil seine Protokolle des Ehrsamen Rates der Stadt Lahr, die bis zum 30. Dezember 1704 reichen. Lahr besitzt damit eine lebendige Quelle seiner Stadtgeschichte für die ersten Jahre des 18. Jahrhunderts. Annelore Hey hat die teilweise schwer lesbaren 727 Seiten für den Historischen Arbeitskreis Lahr transscribiert. Dankenswerterweise kann ich für die Daten und wörtlichen Zitate dieses Aufsatzes auf Frau Heys Arbeit zurückgreifen.
1837 erscheint das Handwörterbuch der praktischen Apothekerkunst von Wilhelm Ludwig Bachmann. Es ist „den ausgezeichneten Chemikern Herrn Hofrath und Professor Dr. Andreas Buchner sen. in München und Herrn Apotheker Jakob
Bernhard Trautwein in Nürnberg aus reiner Liebe, Freundschaft und Verehrung gewidmet".
Die Zeit bleibt nicht stehen, so gerne man das
auch gelegentlich möchte. Auch hinter Klostermauern nicht. Doch schließt man im Kloster St.
Ursula in Villingen die Pforte hinter sich und geht
die breiten, stillen Flure entlang, die bestückt sind
mit historischen Bildern, Schnitzereien, Malereien,
christlichen Statuen und antiken dunklen Möbeln,
so ist man fast versucht zu glauben, dass hier die
Zeit wahrhaft stillgestanden ist. Und es beschleicht
den Besucher immer wieder eine intensive
Ehrfurcht vor der fast 800-jährigen Klostergeschichte Villingens.
Im Frühjahr 2013 ist sie nun immerhin schon
wieder drei Jahre in der Neckarstadt: die Hellmut-Kienzle-Sammlung, eine der wertvollsten Uhrensammlungen, die es in Deutschland gibt. Anfänglich war eine große Begeisterung zu spüren und viele
einheimische und auswärtige Besucher drängten
sich in das Schwenninger Heimat- und Uhrenmuseum (Abb. 1), um die vielen zum Teil spektakulären
Zeitmesser aus fast fünf Jahrhunderten zu
sehen. Immerhin war lange unklar, ob die
Sammlung in Landesbesitz überhaupt jemals wieder
nach Schwenningen kommen würde. Inzwischen sind die Besucherströme merklich zurückgegangen.
Konstant blieb hingegen die Qualität der
Exponate.
In den Jahren 1896/97, Heinrich Hansjakob war ungefähr sechzig Jahre alt, entstanden die drei Erzählungen „Der Fürst vom
Teufelstein", ,,Theodor der Seifensieder und „Afra", die im Spätjahr 1897 in dem Sammelband „Waldleute" im Verlag Adolf Bonz, Stuttgart, mit Illustrationen des Gutacher Schwarzwaldmalers Prof. Wilhelm Hasemann erschienen. Wie Manfred Hildebrand in der Einleitung zu der Neuauflage im Verlag der Stadt Haslach 1984 schreibt, sind die beschriebenen Personen keineswegs der dichterischen Phantasie Hansjakobs entsprungen, sondern lebten alle um die Mitte und gegen Ende des 19. Jahrhunderts im oberen Kinzigtal, über deren Bewohner er, Hansjakob, bisher so gut wie nichts geschrieben hatte.
Zu den am meisten gelesenen Schriftstellern in Baden gehört Heinrich Hansjakob, der am 19. August 1837 in Haslach im
Kinzigtal geboren wurde und am 23. Juni 1916 auch dort starb. Die 79 Jahre seines Lebens waren ausgefüllt mit vielen Auseinandersetzungen und Kämpfen, aber auch mit großen Erfolgen als Schriftsteller und Publizist. Hansjakob war einer der produktivsten Schriftsteller deutscher Sprache. Sein Werk umfasst 74 Bücher sowie zahlreiche Aufsätze in allen möglichen Publikationen. Ab seinem 28. Lebensjahr hat er jedes Jahr ein Buch veröffentlicht, oft gab er in einem Jahr sogar mehrere heraus. Die Auflagen seiner Bücher erzielten schon zu seinen Lebzeiten über eine Million Exemplare, was zu seiner Zeit nur von wenigen Schriftstellern erreicht wurde.
Harald Bender
(2013)
Am 10. November 2012 verstarb Harald Bender, erst 61 Jahre alt, nach langer Krankheit. Langjährige Mitglieder des Heimatvereins Kraichgau können sich noch gut an ihn erinnern, wie er bis 1992 auf den Mitgliederversammlungen prägnant und immer mit Blick auf die Zukunft des Vereins seinen jährlichen Kassenbericht vortrug. Stets darauf achtend, das Vereinsvermögen möglichst Gewinn bringend anzulegen, war er für Vorstands- und Beiratsmitglieder ein ständiger Mahner,
sich nicht mit zu vielen Projekten finanziell zu übernehmen. Dann übernahm er auf ausdrücklichen Wunsch von Alt-Landrat Dr. Herrmann in dessen Nachfolge den Vorsitz der Kraichgaustiftung und ermöglichte in dieser Funktion die Herausgabe nicht nur von 10 Jahrbüchern sondern auch einer Reihe von Sonderveröffentlichungen, deren Druck uns ohne Zuschüsse der Stiftung unmöglich gewesen wäre.
Die Liste bedeutender, überregional bekannter Baumeister, Architekten und Ingenieure, die in
Emmendingen heute noch Spuren hinterlassen haben, ist kurz. Mitte der 1980er-Jahre kam
vielleicht ein weiterer hinzu: Hans Niesenberger von Graz, der Werkmeister, der von 1471 bis
1491 mit Freiburg vertraglich verbunden war und in dieser Zeit die Arbeiten am Hochchor des
Münsters geleitet hat. Er soll auch der Baumeister des Chores, wenn nicht gar der ganzen heutigen
evangelischen Stadtkirche Emmendingens sein (Abb. 1). So behauptete jedenfalls Wilhelm
Schneebeli es in der Festschrift zum Abschluss ihrer Renovierung von 1988: ,,Es erstaunt
nicht wenig, dass ein so berühmter Architekt wie Hans Niesenberger [ .. . ] 1492 mit der Planung
und Oberleitung des Kirchbaus in Emmendingen betraut wurde und dass er diese Aufgabe
im hohen Alter von über 80 Jahren angenommen und ausgeführt hat."
Nicht zuletzt aufgrund dieser Aussage beging die Gemeinde 1993 eine Woche lang das 500-
jährige Chorjubiläum. Aber ebenfalls Anfang der l 990er-J ahre erklärte die Kunsthistorikerin
Karin Groll in einem nicht veröffentlichten Text, die Annahme der „Entstehung [des Chores
1492/93 sei] eine unhaltbare These".