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Professor Adolph Blankenhorn (1843–1906) ist als Pionier der Weinbauwissenschaft und bedeutender Organisator des Weinbaus bekannt. Mit seinen Forschungen an der Technischen Hochschule Karlsruhe, auf dem Versuchsweingut Blankenhornsberg und im Weingut in Müllheim hat er ebenso Maßstäbe gesetzt wie als Gründungspräsident des Deutschen Weinbauvereins 1874. Seine praxisorientierte und soziale Einstellung ist durch seine Familiengeschichte geprägt. Viele Familienmitglieder haben im Weinbau, in der Politik und in der Gesellschaft im Großherzogtum Baden Verantwortung übernommen und nachhaltige Impulse gesetzt.
Den Theologen, Schuldekan, Vorsitzenden des Heimatvereins Neckarbischofsheim, Denkmalpfleger, Historiker, Ehrenbürger,
Träger des Bundesverdienstkreuzes kann auch der Heimatverein Kraichgau seit unendlichen Jahren zu seinen Mitgliedern zählen. Zu den aktiven Mitgliedern. Denn seine Hingabe an den Beruf findet ein wunderbares Pendant in der Aufmerksamkeit für seine Umgebung. Anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2014 hatte die Bürgermeisterin seine „nebenberuflichen Engagements" umrissen: 40 Jahre Vorsitzender des Heimatvereins, Einsatz für die Aufarbeitung der Totenkirche, der vielen Epitaphien, für das Alte Schloss, den Gedenkplatz für die Synagoge, als Autor, für die Pflege der Partnerschaften mit La Chapelle St. Luc und Pereslavl-Salesskij, die Sanierung der Helmstatt'schen Grabkapelle. Eigentlich ist Peter Beisel seit 1996 im Ruhestand. Doch immer noch steht er fast jeden Sonntag als vertrauter Vertreter auf den Kanzeln der Umgebung. Als Organistin hat ihn seine Frau viele Jahre begleitet. So hatten Vertretungsgottesdienste für die Besucher immer eine besondere Ausprägung. Eingängig die Beschreibung von Christiane Barth. ,,Mit 85 ist er die Ruhe, von der er predigt". So sind auch seine Führungen durch Neckarbischofsheim begehrt.
Normen für Kessel und Köche
(2018)
Das Heidelberger Schloss dürfte zu den mit am besten erforschten Residenzen
des Alten Reichs gehören. Historiker haben sich ihm ebenso gewidmet wie Vertreter
der Kunstgeschichte und Bauforschung. Arbeiten zum Hauptsitz der pfälzischen
Kurfürsten im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sind in großer
Zahl vorhanden. Entsprechend gut ist die bauliche Hülle erschlossen. Wesentlich
schwieriger ist es allerdings, dem Alltag der Menschen näherzukommen, die im
Mittelalter am Heidelberger Hof lebten.
Am 14.12.2016 verstarb kurz vor seinem 90. Geburtstag der Wieslocher Altbürgermeister Helmut Mohr, dessen vielfältiges
Wirken weit über seine Heimatstadt Wiesloch hinausging. Als Volljurist arbeitete er ab Mitte der 50er Jahre in der Landesfinanzverwaltung und war zeitweise mit der Leitung des Finanzamts Bruchsal betraut. In den Jahren 1962 bis 1972 in Wiesloch Gemeinderat für die CDU; 1972 wurde er ebendort.
Beigeordneter (Bürgermeister), ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung 1988 mit viel Engagement ausfüllte.
Er war ein Ur-Epfenbacher und wollte auch nie woanders sein. Bestimmt war er niemals mehr als drei Tage abwesend von seinem Dorf. Und geachtet war er nicht nur im Verein, sondern in der ganzen Dorfgemeinschaft. Seine hervorstechenden Eigenschaften: still, unauffällig, ausgleichend, nie im Vordergrund stehend, immer zupackend, fleißig. Wenn er Kritik übte, tat er dies ohne verletzend zu sein.
Helmut Ambiel war seit 1968 Mitglied des damaligen Arbeitskreises für Heimatpflege. Und als dieser im Oktober 1975 in den Verein für Heimatpflege überging, war Helmut Ambiel als Gründungsmitglied mit dabei und seitdem – also über 41 Jahre – im Vorstand tätig. Bei der Hauptversammlung 1998 wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Ernst-Lothar von Knorr (1896–1973) war ein hervorragender Geigenspieler und Komponist. Er wirkte darüber hinaus als Musikpädagoge und Direktor an der Jugend- und Volkshochschule in Berlin sowie an Musikhochschulen deutschlandweit. Seinen Berufs-weg als Hochschullehrer begann er nach seinem Kriegsdienst 1919 an der Heidelberger Musikakademie und beendete ihn 1969 ebendort als Leiter der Hochschule für Musik und Theater. Zudem war er Mitglied und Berater zahlreicher Musikverbände wie dem Berufsverband Deutscher Komponisten (BDK), dem Deutschen Komponistenverband (DKV) oder dem Verband Deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler (VDMK).
Nach mehr als 80 Jahren endlich bekannt: Die Schöpferin der schönen Plastiken im Villinger Stadtpark
(2018)
Am 1. Juli 1934 erhielt die Fayence-Manufaktur Kandern Richard Bampi einen Großauftrag der Stadt Villingen für sieben fast lebensgroße Plastiken. Sie sollten den neu zu schaffenden Kurpark schmücken, der im an das Kneipp-Freibad angrenzenden Gelände im Entstehen war. Im selben Jahr fand Richard Bampi mit Erna Kientz eine aus Freiburg stammende Künstlerin, von deren großem Geschick und Talent er wusste. Einige der Villinger Plastiken tragen die Signatur "EK", von der in Kandern nicht mehr bekannt war, als dass es das Markenzeichen von Erna Kientz-Vogel, Mitarbeiterin in der Werkstatt des Kanderner Keramikers Richard Bampi, war. Denn lange Zeit stand die falsche Schreibweise des Namens der Künstlerin dem Rechercheerfolg im Wege.
Die von 1486 bis 1493 währende Doppelregierung Kaiser Friedrichs III. und
König Maximilians ist maßgeblich geprägt durch den Konflikt des Sohnes mit
den flämischen Städten. Indem der politisch noch recht unerfahrene Maximilian
den englischen Handel protegierte, schädigte er deren wirtschaftliche Prosperität.
Zugleich ignorierte er ihr Mitspracherecht in Fragen der Finanzpolitik und des
Steuerrechts. Auch die militärische Auseinandersetzung mit der französischen
Krone machte den Römischen König in Flandern denkbar unbeliebt. Als sich
Maximilian 1487/1488 in Brügge aufhielt, kam es zu einer dramatischen Zuspitzung
der Lage: Aus Angst vor einer Besetzung der Stadt durch heranrückende
deutsche Landsknechte schlossen die Einwohner ihre Stadttore und nahmen den
König am 5. Februar gefangen. Die königstreuen Magistrate Peter Lanchals und
Jan van Nieuwenhove wurden ihrer Ämter enthoben und wenige Tage später
enthauptet. Weitere Städte schlossen sich dem Aufstand (unter der Führung
Gents) an.
Martin Wallner †
(2018)
Am 25. Januar 2018 ist im hohen Alter von 98 Jahren Martin Wallner verstorben. Mit ihm ist nicht nur der älteste Mitarbeiter aus der Gemeinschaft derjenigen von uns gegangen, die im vergangenen Jahrhundert den Grundstein zum Werk über „Die Schmetterlinge Baden-Württembergs“ gelegt haben, sondern zugleich auch der letzte Vertreter ehrenamtlich tätiger Faunisten aus damaliger Zeit, die ihr Wissen über die Verbreitung der Arten dieser Tiergruppe in unserem Land zur wissenschaftlichen Auswertung kostenlos zur Verfügung stellten. Damit meine ich den mit autodidaktisch erworbenen, umfassenden Kenntnissen ausgestatteten, akribisch arbeitenden Naturbeobachter. Er gehörte von Anfang an zur Entomologischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V., die am 24. Mai 1967 im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe (den ehemaligen Landessammlungen) ins Leben gerufen wurde.
Martin Butzer/Bucer wurde als Sohn eines wenig begüterten Küfers am Martinstag des Jahres 1491, also am 11. November, in Schlettstadt geboren. Schlettstadt (frz. Selestat), zwischen Colmar und Straßburg gelegen, war damals eine Reichsstadt, die im ausgehenden 15. Jahrhundert etwa 4000 Einwohner zählte, die von Handwerk, Weinbau und Landwirtschaft lebten. Das Haus der Familie befindet sich am westlichen Rande der Stadt, ganz am Rand, da, wo einst die ärmeren Handwerker wohnten. Das Haus steht übrigens noch unverändert, ist aber recht baufällig und
steht leider nicht unter besonderem Schutz.
Marliese Echner-Klingmann
(2018)
Das Licht dieser Welt erblickte sie im Januar 1937, ihr Vater fiel noch 1945, Eschelbronn - der Bauernhof ihrer Großeltern und das Heim ihrer eigenen Familie - war ihr Lebensraum. Erst vor wenigen Jahren zog sie sich in eine auswärtige Wohngemeinschaft zurück. Ihre Berufsausbildung zur Bürokauffrau ließ nicht vermuten, dass sie „solche" Spuren hinterlassen würde. Was zeichnete sie aus? Scharfe Beobachtung, Sensibilität, soziales Bewusstsein, Sarkasmus, Humor - und ein besonderes Gefühl für Sprache: Mundart wie Hochdeutsch gleichermaßen.
Heidelberg war nach West-Berlin und Frankfurt am Main eines der größten Zentren der Studentenbewegung Ende des 1960er Jahre. Dies ist umso überraschender, da die Stadt mit damals knapp über hunderttausend Einwohnern sich von ihrer Größe her
weder mit Frankfurt noch gar mit Berlin vergleichen ließ. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete Heidelberg 1968 gar als Brennpunkt der Studentenrevolte, die Neue Zürcher Zeitung sprach von einer Zitadelle des Aufruhrs. Dies hatte verschiedene Ursachen, eine davon war sicher die hohe US-amerikanische Militärpräsenz in Heidelberg und im nahe gelegenen Mannheim. Im Heidelberger Stadtteil Rohrbach befand sich über Jahrzehnte hinweg in der Campbell-Kaserne das US-amerikanische Hauptquartier für Europa USAREUR (United States Army Europe). Diese hohe militärische Präsenz von tausenden amerikanischer Soldaten auf dem Höhepunkt des Vietnam-Krieges inmitten einer Universitätsstadt führte zu einer enormen Politisierung der Heidelberger Studentenschaft.
Für die Zeitenwende 1918/1919, den Zusammenbruch des Kaiserreichs, die Revolution und die Einführung einer neuen
Staatsverfassung, hat sich in Kehl eine einzigartige Quelle erhalten, die es ermöglicht, die Geschehnisse vor Ort aus einer ganz persönlichen Perspektive zu rekonstruieren: das Tagebuch von Mathias Nückles V.
Das Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen hat längst seinen Platz als hochklassiges, bodenständiges Orchester gefunden, das aus musizierbegeisterten Menschen besteht, die aus der Region stammen, für die Region spielen und sich ihre
Offenheit für immer neue Impulse und gemeinsame Projekte mit kreativen Kräften vor der eigenen Haustür bewahrt haben. Dies ist vor allem einem Mann zu verdanken: Jörg Iwer, der Musikalische Leiter des Orchesters, der den Klangkörper in knapp 20 Jahren zu dem geformt hat, was er heute ist. Jetzt legt er den Taktstock nieder, die Wege des Orchesters und seines langjährigen Dirigenten trennen sich Ende 2017. Die Tätigkeit von Jörg Iwer in der Doppelstadt war von einer langen Pause unterbrochen: Er war als Musikalischer Leiter von 1991 bis 2001 tätig, dann stellte er andere Tätigkeiten in den Fokus, kehrte aber 2009 wieder zurück.
Johann Peter Hebel war als Gymnasiallehrer und Prediger nach Karlsruhe berufen worden. Er machte in der Lutherischen Landeskirche Badens als Pastor Karriere und wurde mit dem Titel Prälat der oberste Geistliche seiner Kirche. Nach dem fürstlichen Erlass einer Verfassung im Juli 1818, als es galt, die zwei Kammern der Ständeversammlung zu besetzen. Auf katholischer Seite wurde – als Bistumsverweser – der Freiherr von Wessenberg ernannt, auf evangelischer Seite Hebel, der als Prälat den Rang eines Landesbischofs besaß. Die Kirchen waren für ihn – anders als für den Freiburger Rechtsprofessor Rotteck – keine Repräsentanten des (damals noch als verfassungswidrig geltenden) Demokratie-Prinzips, sondern des Gemeinwohls.
Johann Heinrich Jung-Stilling gehörte zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Literaten seiner Zeit. Seine Werke hatten auch in denjenigen Landschaften des deutschen Südwestens, die Anfang des 19. Jh. zum Großherzogtum Baden zusammengefügt wurden, eine breite Leserschaft. Jung-Stilling war in Baden nicht nur literarisch wirksam. Er war dort gegen Ende seines Lebens auch wohnhaft und nahm persönlich Einfluss auf kirchliche Zusammenhänge. In zwei Abschnitten wird im Folgenden der
Einfluss Jung-Stillings in Baden nachgezeichnet. Zunächst wird Jung-Stillings Wirken zu Lebzeiten in Baden betrachtet. In einem zweiten Abschnitt geht es um die Frage, wie die Bedeutung Jung-Stillings für die Badische Erweckungsbewegung ab
den 1820er Jahren zu bewerten ist.
Individuum und Dynastie
(2018)
SUBSISTE VIATOR
AD GLORIOSUM MORTIS, ET MARTIS TROPHÆUM
QVOD
LUDOVICO WILHELMO
LUDOVICUS GEORGIUS
EX FILIALI AMORE ET GRATIDVDINIS AFFECTV
PARENTI EXSTRVXIT […]
Mit diesen Worten wendet sich die Inschrift auf dem im Jahr 1753 errichteten
Epitaph für Markgraf Ludwig Wilhelm in der Stiftskirche von Baden-Baden
(Abb. 3) an den Rezipienten. Subsiste viator: Diese bereits in griechischen Grabepigrammen
verbreitete rhetorische Formel fordert den Besucher auf, seine Wanderung
zu unterbrechen und innezuhalten, um der Taten des Verstorbenen und
zugleich der eigenen Sterblichkeit zu gedenken.
Hermann Ehrhardt, ein 1881 in Diersburg (Hohberg) geborener Pfarrerssohn, war eine wichtige Figur in einer entscheidenden Phase der neueren deutschen Geschichte. Im Zeitraum vom Ende des I. Weltkrieges und der Hohenzollern-Monarchie im November 1918 bis zur Beendigung des Kapp-Putsches im März 1920 durch einen Generalstreik war Ehrhardt ein bestimmender Akteur in einer politisch aufgewühlten Umbruchphase. Das von Ehrhardt gegründete und befehligte Freikorps „Marinebrigade Ehrhardt“ war immer da, wo es galt, „das rote Pack“ im Kampf um die Macht in der jungen Weimarer Republik zu bekämpfen. Der rechtsnationale Marineoffizier und Antisemit Hermann Ehrhardt – bereits während des Kapp-Putsches im März 1920 trugen die Mitglieder seiner Marinebrigade ein Hakenkreuz auf dem Stahlhelm – setzte auch nach Auflösung seines Freikorps 1920 den Kampf um die Restaurierung der bis 1914 geltenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse im Reich fort. Die Ermordung des Zentrumspolitikers Matthias Erzberger, den rechte politische Kreise als Unterzeichner des Waffenstillstands vom 11.11.1918 als „Novemberverbrecher“ diffamierten, wurde von zwei
Mitgliedern der von Ehrhardt gegründeten geheimen „Organisation Consul“ durchgeführt. Weitere politische Morde gehen ebenfalls auf das Konto von Ehrhardts Terrororganisation. Obwohl in Diersburg und Weil am Rhein aufgewachsen, ist Ehrhardt in der Region kaum bekannt.
Hans Appenzeller [Kreuz]
(2018)
Es gibt Orte im Kraichgau, bei deren Nennung dem Heimatforscher spontan ein (und nur ein!) Name einfällt. Für Sinsheim-Steinsfurt gilt dies für Hans Appenzeller, der am 5. November 2017 im Alter von 97 Jahren verstarb. Geboren wurde er am 20. Februar 1920 in Grombach (heute Stadtteil von Bad Rappenau). Hans Appenzeller erwarb sich im Lauf seines Lebens in den verschiedensten Bereichen Verdienste. In seiner Gemeinde und darüber hinaus übernahm er Verantwortung in kirchlichen und politischen Angelegenheiten.
Bei der Frage von Pfarrer Markus Wittig, welche Frau im 20. Jahrhundert als eine Reformatorin der Moderne gelten könne, kam mir vor einigen Monaten direkt Gerta Scharffenorth in den Sinn. Was braucht es, um als Reformatorin der Moderne zu
gelten? Der Titel der Vortragsreihe bringt es auf den Punkt: neue Impulse in Kirche und Theologie. Gerta Scharffenorth hat in ihrem langen Leben ihre Erfahrung, ihren Glauben und ihre Theologie miteinander verwoben und dies auf nachhaltig wirksame Weise in der Kirche fruchtbar gemacht. Nicht umsonst wurde sie als erste Frau in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt. Sie hat die längste Zeit ihres Lebens in Heidelberg gelebt und war dem Theologischen Studienhaus Heidelberg eng verbunden. Auch deswegen, weil das nach ihrer Ankunft in Heidelberg nach dem Ende des Krieges ihre erste Arbeitsstelle war. Wer war diese beherzte und mutige Kirchenfrau des 20. Jahrhunderts, die vor fast auf den Tag genau drei Jahren kurz vor ihrem 103. Geburtstag starb? Lassen Sie mich mit zwei Schlaglichtern beginnen: Als Gerta Scharffenorth ihren 100. Geburtstag mit einem Empfang im Gemeindehaus in Heidelberg-Schlierbach beging, versammelte sich ein bunter Reigen eindrücklicher Gratulantinnen und Gratulanten. Mit Wolfgang Huber und Klaus Engelhardt waren gleich zwei ehemalige Ratsvorsitzende der EKD anwesend. Auf einen bewegenden Gottesdienst folgte eine Reihe von Grußworten – sieben an der Zahl. Jedes ein Zeugnis von den nachhaltigen Spuren, die Gerta Scharffenorth während ihres langen Lebens gelegt hatte. Am Ende dieses Reigens stand die Jubilarin auf und ging selbst ans Mikrofon.
Ohne Manuskript. Mit Klarheit und Charme ging sie auf jedes der Grußworte ein, substantiell, treffend und gewitzt. Am Ende schloss sie nachdenklich, dankbar und schmunzelnd: Jetzt bin ich also 100. Was das bedeutet, kann ich selbst am allerwenigsten fassen. Dass ich einmal so alt würde, hätte ich nie gedacht […]. Das hat mich seinerzeit sehr beeindruckt.