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Im Rahmen seiner Magisterarbeit über die Gruftkapelle Thurn und Taxis in Regensburg befasste sich der Autor auch mit dem Architekten des Gruftbaues. Es war dies der thurn- und taxissche Baurat Carl Victor Keim. Als im Verlauf der Recherchen zutage kam, dass Keim einer umfangreichen Sippe von mehr oder weniger bekannten Künstlern und Architekten angehörte, bot es sich an, diese Sippe näher und im Zusammenhang zu untersuchen. Dieser Aufsatz soll sich jedoch ausschließlich mit dem Vertreter der ersten Generation, dem herzoglich württembergischen Premiermaschinisten Johann Christian Keim befassen. Den Vertretern der Folgegenerationen – den Söhnen Aloys Keim (* Ludwigsburg, † Nürnberg) und Franz Xaver Keim (* Ludwigsburg, † Regensburg), den Enkelsöhnen Carl Victor Keim (* Schwabach, † Regensburg), Hermann Keim (* Nürnberg, † Regensburg) und Carl Alexander Heideloff (* Stuttgart, † Haßfurt), dem Urenkel Adolf Keim (* Regensburg, † St. Ulrich-Ortisei) und dem Ururenkel Hermann Keim d. Jüngeren (* St. Ulrich-Ortisei, † St. Christina), die allesamt nicht mehr in Württemberg aktiv waren – sollen eigene Beiträge gewidmet werden.
Individuum und Dynastie
(2018)
SUBSISTE VIATOR
AD GLORIOSUM MORTIS, ET MARTIS TROPHÆUM
QVOD
LUDOVICO WILHELMO
LUDOVICUS GEORGIUS
EX FILIALI AMORE ET GRATIDVDINIS AFFECTV
PARENTI EXSTRVXIT […]
Mit diesen Worten wendet sich die Inschrift auf dem im Jahr 1753 errichteten
Epitaph für Markgraf Ludwig Wilhelm in der Stiftskirche von Baden-Baden
(Abb. 3) an den Rezipienten. Subsiste viator: Diese bereits in griechischen Grabepigrammen
verbreitete rhetorische Formel fordert den Besucher auf, seine Wanderung
zu unterbrechen und innezuhalten, um der Taten des Verstorbenen und
zugleich der eigenen Sterblichkeit zu gedenken.
Eine wiederum fällige und notwendige Ergänzung und Korrektur zum
Ahnenbuch Wolffhardt von Dr. Friedrich Rusam ergab sich im Zuge der Bearbeitung des Ortsfamilienbuches Sulzfeld (Kreis Karlsruhe), erschienen im
Jahre 2003. Die Anregung dazu erhielt ich auf Grund eines in den Südwestdeutschen Blättern für Familien- und Wappenkunde (SWDB) Band 21 Heft 8,
Seite(n) 377– 384 erschienenen Aufsatzes von Otto Wolfhard »Eine notwendige Korrektur zum Ahnenbuch Wolffhardt«. Das Ahnenbuch Wolffhardt
selbst lag mir nicht vor, um entsprechende Vergleiche vorzunehmen. Über die
Entwicklung der Familie Wolffhardt (Ahnen des Dichters Friedrich Hölderlin) aus Waiblingen verweise ich auf die veröffentlichten Aufsätze in den
SWDB. Auf Georg Johann Wolffharts eigenhändige Lebensbeschreibung im
Dührener »Liber animarum« im ersten Kirchenbuch von Dühren geht stellenweise im oben aufgeführten Aufsatz auch Otto Wolfhard ein. Betrachtet man
den Lebenslauf von Georg Johann Wolffhart, so berichtet er unter anderem
von seinen Taufpaten (Ursula Herzogin v. Württemberg, Elisabeth v. Karpff,
Balthasar Müttschelin, Vogt zu Nürtingen (1601) sowie als Vornamensgeber
»Georg Hans Pfalzgraf bey Rhein und Velden(t)z-Lau(t)terecken seelig«). Die
von ihm eingeführten Pfarrer nach seinem Abschied (»zu Michelfeld habe ich
mein Valet genommen 1654 den 15. Sept.«) sind ebenfalls namentlich aufgeführt. Primär waren für mich Namen und Daten aus den Kirchenbüchern von
Dühren und a. a. Orten. Diese meines Erachtens nach wichtigen Ergänzungen
und Korrekturen zum Ahnenbuch Wolffhardt, sollen im Folgenden – als
Nachkommenliste bis 1822 – hier aufgeführt werden. [1]
Im Alter von 90 Jahren verstarb am 25. Juni 2005 in Bretten Prof. Dr.-Ing. Erwin Huxhold. Mit ihm verlor nicht nur der Heimatverein Kraichgau ein verdienstvolles Ehren- und Beiratsmitglied, sondern der Kraichgau insgesamt einen sowohl in der
Fachwelt als auch bei den interessierten Laien gleichermaßen anerkannten und geschätzten Hausforscher.
Seit der Gründung des Arbeitskreises Genealogie im Heimatverein Kraichgau in Weingarten im Jahre 1991 hatte Emil Schumacher dessen Leitung inne, ehe er sie nach 22 Jahren gesundheitshalber im Jahr 2013 abgab. Für die vierteljährlich einmal in Rohrbach / Sinsheim stattfindende Arbeitssitzung legte er zusammen mit den Teilnehmern die Themen fest, besorgte die Referenten und leitete die Sitzungen. Wenn die Zahl der Teilnehmer über all diese Jahre hinweg sich in der Regel zwischen 20 und 25 bewegte, ist dies ein Zeichen dafür, dass er seine Arbeit zu ihrer großen Zufriedenheit erledigte.
Fliegerei im Kraichgau
(2020)
Seit es schriftliche Überlieferungen gibt, wissen wir, dass das Fliegen schon immer ein Traum der Menschen war. In der griechischen Sagenwelt versuchten Dädalus und Ikarus sich wie Vögel in die Luft zu erheben, um von Kreta, wo sie von König Minos gefangen gehalten wurden, in ihre griechische Heimat zu gelangen. Weil in seinem Übermut Ikarus immer höher flog, schmolz durch die größere Sonneneinstrahlung das Wachs, mit dem Dädalus bei Ikarus die Federn an den Armen befestigt hatte, so dass er ins Meer stürzte und ertrank. Wie in der griechischen Sage scheiterte auch der Flugversuch des Schneiders von Ulm, der ebenfalls, einem Vogel gleich, die Donau überqueren wollte und dabei angeblich im Fluss ertrank. Einem Bericht des SWR vom 25. Juni 2020 zufolge überlebte er allerdings, wurde jedoch zum Gespött der Bürger, wodurch er schweren wirtschaftlichen Schaden nahm.
Am 13. Dezember 2008 wurde Altlandrat Dr. Paul Herrmann 95 Jahre alt. Da unsere Schriftenreihe
„Kraichgau - Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung" in zweijährigem
Turnus erscheint, können wir ihm erst in dieser Ausgabe, der Folge 21/2009, offiziell unsere
Glückwünsche aussprechen.
Anlässlich seines 75. Geburtstages widmete der Heimatverein Kraichgau ihm zur Ehre den
Band 11/ 1989. Dekan i. R. Michael Ertz verfasste damals eine ausführliche Würdigung. Anlässlich
seines 85. Geburtstages versuchte ich in Kraichgau - Folge 16/1999 seine Verdienste
um den Heimatverein Kraichgau darzustellen. Zu seinem 95. Geburtstag verzichten wir auf
eine weitere Würdigung. Es wäre im Wesentlichen nur eine Wiederholung dessen, was 1989
und 1999 bereits geschrieben wurde. Wir widmen ihm stattdessen diesen Aufsatz über die
Geschichte des Heimatvereins Kraichgau, dessen Gründung auf seine Initiative zurückgeht,
damit er sehen kann, wie sich „das zarte Pflänzlein", das er 1972 als Landrat setzte, bis heute
entwickelt hat.
,,Meine ländliche Welt der Kindheit war unbestreitbar
ein Paradies. Noch waren die Menschen
nicht infiziert von einer Ideologie, die
alle schlechten Eigenschaften nach außen kehrte.
Viele Parteien nebeneinander waren erlaubt;
daran ließen selbst die Schlägereien, die ihre
Fanatiker unter sich austrugen, keinen Zweifel.
Man tolerierte einander. Die Juden, die den
Tabak und Hopfen von den Landwirten kauften,
saßen am runden Tisch unter den Stammgästen.
Zigeuner kamen zwei-, dreimal im Jahr,
stellten ihre Wagen auf dem Dreschplatz ab
und gingen von Haus zu Haus, um wahrzusagen
oder die Schirme zu flicken. Trotz niedriger
Löhne und einem bescheidenen Konsumangebot
äußerte sich Freude am Leben. Die
Vereine feierten Fest um Fest. Die Feiertage der
Kirche wurden mit inbrünstiger Frömmigkeit
und ihren schönen Bräuchen begangen."
Doris Ebert war von 1986 bis 1994 Mitglied
des Beirats im Heimatverein
Kraichgau. Von 1994 bis heute bekleidete
sie das Amt eines der drei stellvertretenden
Vorsitzenden und war in dieser
Funktion insbesondere für den nordöstlichen
Teil des Kraichgaus zuständig.
Seit 1991 leistete sie als Mitglied des Redaktionsstabs
bei der Herausgabe des
alle zwei Jahre erscheinenden Kraichgau-
Jahrbuchs, der Sonderveröffentlichungen
und der Kleinen Reihe eine
umfangreiche Arbeit. Seit 2001 leitet sie
den Redaktionsstab mit großer Umsicht.
Zum Tode von Michael Ertz
(2003)
Am 22. Oktober 2002 verstarb Dekan i. R. Michael Ertz nach längerer Krankheit. Mit ihm verlor der Heimatverein Kraichgau nicht nur ein Ehrenmitglied, sondern auch ein Gründungsmitglied. Als Stellvertretender Vorsitzender von 1972 bis 1982
und als Beiratsmitglied von 1982 bis 1997 hat er die Entwicklung des Vereins in den ersten 25 Jahren seines Bestehens maßgeblich mitgeprägt.