Biografie
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Aus Anlass und für die Dauer der Sonderausstellung hat das Schloss sein Gesicht verändert: Vor dem Haupteingang erhebt sich ein haushohes Gerüst aus Eisenstangen, das mit bunter Kunststoff -Folie bespannt ist. Darauf sieht man die gelbliche Schlossfassade in hellem Grau abgebildet, also sozusagen kopiert. In der Mitte zeigt diese Installation eine riesengroße rote Kuckucksuhr mit einer Öffnung aus der ein roter Teppich herausleckt. Der ist für den Ankömmling ausgerollt und leitet ihn zum Eingang, wenn er nicht gerade vom Wind hochgewirbelt wird. Zum Glück ist das Schlossportal aber auch noch über die Rampen rechts und links erreichbar.
Karl Alexander von Württemberg ist kein Herzog, der im badischen Bewusstsein besonders verankert ist. Auf den ersten Blick hatte der nur etwas mehr als drei Jahre regierende Reichsfürst wenig mit den beiden badischen Markgrafschaft en zu tun. Bei genauerer Betrachtung allerdings fallen zahlreiche Berührungen und Parallelen zur Biographie des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden – dem berühmten Türkenlouis – ins Auge.
Das Bernauer Hochtal, unter der Sonne des Südschwarzwaldes gelegen (Abb. 1), war schon immer eine bevorzugte Gegend zum Siedeln, Holzverarbeiten und -gestalten sowie später für den Tourismus. Nachdem die letzten Eiszeitgletscher sich zurückgezogen hatten und die Flora mit dichten Wäldern nachgewachsen war, begann vom Kloster St. Blasien aus auch schon die erste Besiedelung des Hochtales. Die Siedler lernten nicht nur Ackerbau und Viehzucht, sondern auch den Umgang mit den Hölzern der Wälder zum Bau ihrer Häuser und diese mit Holzschindeln zu decken und zu verkleiden. Auch die Dinge des täglichen Bedarfs, wie Löffel, Gabeln, Teller, Fässer u. ä. lernten sie im Schneflerbetrieb herzustellen, von denen es um die Mitte des 19. Jahrhunderts ca. 200 Betriebe gab.
Die Beziehung eines Autors zu seinem Verleger ist eine empfindsame Angelegenheit und bedarf zu ihrem Gedeihen einer besonderen Pflege. Sie geht weit über den vertraglichen Rahmen hinaus und erstreckt sich bis in die persönlichen Neigungen hinein. Für einen so erfolgreichen Autor wie Heinrich Hansjakob, von dem insgesamt 74 Schrift en erschienen sind, müssen die Beziehungen zu seinen Verlegern einen hohen Stellenwert gehabt haben. Es ist daher eine lohnenswerte Aufgabe, diese Beziehungen einmal in einer Gesamtübersicht darzustellen, zumal zu diesem Thema bisher nur wenige Arbeiten und diese meist nur zu Teilaspekten erschienen sind. Die vorliegende Arbeit versucht, an Hand von Hansjakobs persönlichem Entwicklungsgang die Beziehungen zu seinen Verlegern nachzuzeichnen. Es ergibt sich dabei auf natürliche Weise, dass in jedem Kapitel der Autor
und sein Verleger bzw. dessen Verlag gemeinsam beleuchtet werden. Als Quellen stehen vor allem Hansjakobs Schrift en zur Verfügung, dazu der erreichbare Briefwechsel mit den Verlegern, Selbstdarstellungen der Verlage sowie belegte Aussagen der Sekundärliteratur (z. B. die umfassende Biografie Hansjakobs von Manfred Hildenbrand). Die Arbeit geht über die Lebenszeit Hansjakobs hinaus, denn das Interesse an Hansjakobs
Büchern ist bis heute ungebrochen. Es werden daher abschließend auch die Verlage gewürdigt, die sich um die fortgesetzte Verbreitung seiner Schrift en verdient gemacht haben und sich immer noch in diesem Sinne betätigen.
Es kann überhaupt keinen Zweifel geben, dass der 1812 in Nordstetten geborene Berthold Auerbach ein schwäbischer Dichter ist – auch wenn das 1971 nach Horb eingemeindete Nordstetten seit der Kreisreform 1973 zum Landkreis Freudenstadt gehört und dieser Teil des Regierungsbezirks Karlsruhe ist. Berthold Auerbach lässt sich nicht posthum für Baden vereinnahmen. Gleichwohl weist Auerbachs Biographie einige Bezüge zu Baden
und hier besonders zu Karlsruhe auf, die es gerechtfertigt erscheinen lassen, ihn am Ende seines Jubiläumsjahres in der "Badischen Heimat" zu würdigen. Immerhin ist es dem internationalen Erfolg seiner "Schwarzwälder Dorfgeschichten" zu verdanken, dass der großteils zu Baden gehörende Schwarzwald und das Gäu-Dorf Nordstetten bereits im 19. Jahrhundert weltberühmt wurden.
Alfred Mombert war der abgeklärte Dichter einer eigenwilligen Literaturgattung, visionär spiegeln sich in seinen Werken mythische Gestalten und ferne Gestirnräume wider. Vor 140 Jahren kam er zur Welt, vor 70 Jahren endete sein Leben. Dies soll Anlass sein, mit einem skizzenhaften Bild diesen halbwegs Vergessenen in die Erinnerung zu rufen.
»Seine Bilder hängen in jedem Lahrer Bürgerhaus, in vielen Amtsstuben und Gaststätten«, sagte mir der ehemalige Lahrer Oberbürgermeister Philipp Brucker, als ich in den 1980er Jahren an der Biographie des Kunstmalers Wilhelm Wickertsheimer arbeitete. Denn er stand auf der Liste der bedeutenden Persönlichkeiten des Landes, die in der eben begonnenen Neuen Folge der Badischen Biographien berücksichtigt werden sollten. Wickertsheimer war Heimatmaler im besten Sinn des Wortes, suchte seine Motive draußen im Freien: in den Winkeln von Alt-Lahr, entlang der Schutter vom Hohen Geisberg bis hinaus in die Rheinebene.
Die ersten fotografischen Dorfansichten von Tennenbronn – ab 1. Mai 2006 Ortsteil von Schramberg – stammen aus der Zeit um 1890. Erkundigt man sich bei den nicht mehr ganz jungen Einwohnern Tennenbronns nach dem Fotografen dieser Bilder wird meist recht spontan mit »Heinrich Martin – der Vater der bekannten, im Oktober 1999 verstorbenen Heimatforscherin, Mundartdichterin, Buchautorin und Tennenbronner Ehrenbürgerin Esther Haas« geantwortet. Schaut man den so Antwortenden dann etwas verunsichert und ungläubig an, wird in aller Regel schnell nachgebessert: »Ja, da war doch noch der Bäslecarl; ich glaube, der hat schon vor Heinrich Martin in Tennenbronn fotografiert.«
Die enge Verbindung zwischen Baden und Russland besteht seit langem. Doch zwischendurch war sie unterbrochen. Seit dem Ende der Sowjetunion sind russische Gäste und Bewohner wieder zahlreich vor allem in Baden-Baden anzutreffen. Trotz der Unterbrechung blieb das Bewusstsein über Baden-Baden in Russland sehr lebendig. Schon allein dadurch, dass der Schulunterricht in klassischer Literatur, selbst in der sowjetischen Zeit, intensiv war, begegneten die jungen Russen immer wieder Baden-Baden.
In Wieden
(2012)
In Wieden, einem sonst nicht sehr bekannten Dorf im Schwarzwald, amtierte von 1884 bis 1892 der Pfarrer Konrad Gröber. Er stammte aus Meßkirch und hatte dort einen Bruder, der Alois hieß und Schreiner war; und dieser hatte eine Tochter und zwei Söhne, von denen einer wiederum Konrad hieß. Auch dieser Konrad wollte Priester werden; der Vater war dagegen,
der Onkel in Wieden aber dafür, und daher ging’s dann doch von Meßkirch nach Konstanz aufs Gymnasium, nach Freiburg auf die Universität, und schließlich sogar noch nach Rom ins ›Collegium Germanicum et Hungaricum‹. Dort hat der junge Gröber von 1893 bis 1898 ein Tagebuch geführt, das ein Rom beschreibt, das es längst nicht mehr gibt; das aber auch, aus der Erinnerung, die Orte beschreibt, an denen er seine Kindheit und Jugend verbrachte – und so auch Wieden.