Biografie
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Am 14. August 1849, Punkt 4 Uhr morgens, ereignete sich am Mannheimer Hauptfriedhof ein Justizmord, der nie gesühnt wurde. Die Ausführung des fadenscheinigen Todesurteils wurde rasch vollzogen. Keine 12 Stunden zuvor war es im Gerichtssaal des Alten Kaufhauses in Nl gefällt worden. Als Richter fungierten preußische Offiziere, die eigentlich für die Gerichtsbarkeit in Baden gar nicht zuständig waren. Und das Urteil gegen von Trützschler stand von Anfang an fest. Darüber machte sich der Delinquent, der selbst Jurist war, keine Illusionen.
Die Zähringer und Villingen
(2011)
Am Wochenende vom 25. bis 27. Juni 2010
feierte man in Villingen ein großes Stadtfest, das
u.a. als Zähringerfest die Repräsentanten von zwölf
sog. Zähringerstädten versammelte und in der symbolischen Übergabe des Wappens mit dem Zäh -
ringer adler einen seiner zahlreichen Höhepunkte
hatte. Villingen war vom 10. Jahrhundert an mit
den Zähringern verbunden, seine Stadtwerdung
war um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert
abgeschlossen, so dass dem Ort zu Recht das (wie
auch immer zu interpretierende) Attribut einer
„Zähringerstadt“ zuerkannt werden kann.
Rechnerisch heißt das Ergebnis: 10. Mai + Frühling = Hebelfest. An Johann Peter Hebels Geburtstag feiert Hausen im Wiesental zusammen mit vielen Hebelfreundinnen und -freunden jedes Jahr einen neuen Hebelplaketten-Träger - und das seit 1960. Die Trägerin der Hebelplakette des Jahres 2011 heißt Liliane Bertolini und kommt aus dem Elsass. Am Vorabend der Verleihung konnte man bei der traditionellen Lesung im Hebelhaus mit ihr auf Tuchfühlung gehen.
Der Professor der Staatswirtschaft Dr. med. (Straßburg 1772) und Dr. phil. h.c. (Heidelberg 1786) Johann Heinrich Jung-Stilling (1740–1817) hat sich immer wieder zu geistigen, politischen und sozialen Entwicklungen seiner Zeit geäußert, schon als
Professor in Kaiserslautern (1778–1784) und in Marburg (1787–1803), besonders aber seitdem er von 1794 an und seit 1803 nur noch mehr und mehr ein vielgelesener, zuerst in Heidelberg, dann seit 1806 in Karlsruhe lebender Erbauungsschriftsteller der Erweckung wurde. 1814 schrieb er selbst rückblickend von seiner Vergleichung der Zeitgeschichte. Mit der Frage nach Jung-Stillings Verhältnis zur Aufklärung und insbesondere zum Revolutionsgeist seiner Zeit hat sich eine beachtliche Zahl von Forschern befasst. Dennoch wurden von diesen nicht alle infrage kommenden Quellen in ausreichender Weise berücksichtigt.
Maler Wilhelm Hasemann (1850-1913) ließ sich im Schwarzwalddorf Gutach nieder. Die Landschaft und ihre Bewohner bestimmten sein weiteres künstlerisches Schaffen, und Wilhelm Hasemann verlieh beidem Gestalt und Wirkung. Seine Übersiedlung nach Gutach lockte weitere Künstler an, die eine äußerst produktive Gemeinschaft bildeten, die »Gutacher Künstlerkolonie«. Zu Recht wird dieser Vereinigung mehrerer seit den 1880er Jahren in Gutach tätigen und ansässigen Maler die Popularisierung der Gutacher Tracht zugeschrieben, die bereits um die Wende zum 20. Jahrhundert zur prototypischen Kleidungsform des Schwarzwaldes aufgestiegen war und heute als Werbeikone eines ganzen Bundeslandes gilt.
Emil Durain, 1825 in Dorf Kehl geboren, war eine der prägendsten und bekanntesten Kehler Persönlichkeiten seiner Zeit und
blieb vielen -weit über Kehl hinaus - nicht nur wegen der tragischen und folgenschweren Umstände seines Freitodes im Jahr
1892 lange in lebhafter Erinnerung. Durain wird oft in anderen,
historischen Arbeiten erwähnt, es existiert über ihn ein reicher
Fundus an Informationen, bisher jedoch keine zusammenfassende, freimaurerische Biografie. So sollen in dieser Arbeit Leben
und Schicksal des Kaufmannes, Politikers und Freimaurers Emil
Durain aufgezeigt werden.
Elisabeth Silbereisen
(2011)
Angesprochen werden Band VII (Oktober 1531 - März 1532), hg. und bearb. von
Berndt Hamm, Reinhold Friedrich und Wolfgang Simon in Zusammenarbeit mit
Matthieu Arnold (= Studies in Medieval and Reformation Tradition, Val. 136).
Leiden/ Boston: Brill, 2008. ISBN 978-90-04-17132-9.- und Band VIII (April 1532 -
August 1532), hg. und bearb. von Wolfgang Simon, Berndt Hamm und Reinhold
Friedrich (Stud.i.Med.& RefTrad., 153); Leiden/Boston: Brill, 2011. - 562 bzw. 457
S., Personenindex, Bibelstellen-, Schriften-, Orts- und Sachregister. Die Edition der
Schriften folgt französisch, deutsch, lateinisch, gelegentlich auch in zeitgenössischem
Deutsch.
Der gesamte Nachlass von D. Karl Ludwig Bender umfasst eine Laufzeit von 1818 bis 1966 und hat einen Umfang von 0,75 lfde. Meter mit 106 Verzeichnungseinheiten (künftig: VE). Er besteht aus insgesamt vier Teilnachlässen von Prof. D. Carl Ullmann (1796-1865), Pfarrer Hugo Ullmann (1827-1916), Oberkirchenrat D. Karl Ludwig Bender (1881-1961) und einem unbekannten Autor. Der Teilnachlass von Prof. D. Carl Ullmann betrifft die VE 1-38, 40-43, 47-55, 57-80, 82 und 84-99 und nimmt mit 91 VE den größten Teil des Gesamtnachlasses ein; er umfasst einen Zeitraum von ca. 1818 – 1858, also aus seiner Zeit des Studiums der Philosophie in Heidelberg bis wenige Jahre vor seinem Tod. Die Hinterlassenschaft von Pfarrer Hugo Ullmann umfasst lediglich eine einzige Einheit (VE 81) und stammt aus dem Jahre 1848, als er nach bestandenem theologischem Examen im Jahr 1849 unter die Pfarrkandidaten aufgenommen wurde. Der Nachlass von Oberkirchenrat D. Karl Ludwig Bender beinhaltet Dokumente aus den Jahren 1929 bis 1935 und umfasst neun Einheiten: die VE 56, 83 und 100-106, wobei VE 103 nicht belegt ist. Hinter den VE 39 und 44-46 verbirgt sich ein unbekannter Autor aus den Jahren
1854-1874.
Am 23. Dezember 1572 wurde Johannes Sylvanus vor dem Heidelberger Rathaus enthauptet. Begründet wurde seine Hinrichtung mit seiner Hinwendung zum Antitrinitarismus, die sich in einem – leider nicht überlieferten – antitrinitarischen Bekenntnismanuskript zeigte. Aufgrund vorheriger Vorkommnisse in Heidelberg und der Reformationsgeschichte der Kurpfalz ist es sinnvoll, die Hinrichtung des Sylvanus einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Hierbei ist einerseits die reichsrechtliche Stellung der Kurpfalz, die aufgrund ihres Bekenntnisses „das erste deutsche evangelisch-reformierte Territorium“ war, bedeutsam. Andererseits ist das Schicksal Sylvans für eine kirchenpolitische Frage der Reformationszeit bedeutsam, nämlich die Frage der Ordnung der Kirche und der Reinhaltung der Gemeinde, der sogenannten Kirchenzucht. Daher sollen in diesem Aufsatz die Vorgänge um die Hinrichtung des Sylvanus unter reichs- und religionspolitischen Gesichtspunkten betrachtet werden. Es wird aufgezeigt, dass die Motive für die Hinrichtung des Sylvanus nicht nur in
seiner Häresie des antitrinitarischen Bekenntnisses zu finden sind, sondern ein Cluster verschiedener Interessen diverser Personen beziehungsweise unterschiedlicher Personengruppen zu Grunde liegt. Der Fokus dieses Aufsatzes wird dabei auf die Vorgänge um die Kirchenzucht gerichtet. Die ebenfalls bedeutsame Entwicklung der Reformation in der Kurpfalz wird nur schlaglichtartig beleuchtet. Der Sprachgebrauch bei Beschreibungen von Lehrmeinungen, besonders bis zur Ausbildung offensichtlicher Glaubensgruppen, orientiert sich an der jeweiligen Belegliteratur, so dass der attributive Gebrauch der Begriffe nicht definitorisch gesichert ist.