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Dass Mensch und Natur in einem engen Verhältnis zueinander stehen und menschliches Wohlergehen entscheidend von natürlichen Lebensgrundlagen abhängt, ist eine ebenso einfache wie
unbestreitbare Einsicht. Der Versuch einer näheren Bestimmung der Zusammenhänge wirft jedoch komplexe Fragen auf, deren Beantwortung alles andere als trivial ist. Bereits die Frage,
was unter menschlicher Lebensqualität zu verstehen ist, beschäftigt Philosophen, Schriftsteller
und Politiker seit Menschengedenken, wie beispielsweise Aristoteles mit seinen Überlegungen
zur Glückseligkeit (eudaimonia) als Kennzeichen und Ziel eines guten, gelingenden Lebens. Der
konkrete Begriff „Lebensqualität“ bzw. „quality of life“ wurde allerdings erst wesentlich später
geprägt: 1924 verwendete ihn Arthur Pigou in seinem Buch „The Economics of Welfare“, um
nicht-ökonomische von ökonomischer Wohlfahrt abzugrenzen. Ab Ende der 1960er Jahre erlebte das Konzept Lebensqualität einen großen Aufschwung, begleitet vom Glauben an die Möglichkeiten der Politik zur aktiven Gestaltung der Gesellschaft und zur Verbesserung der menschlichen Lebensverhältnisse. Als Beleg hierfür mag die wichtige Rolle, die Lebensqualität in Willy
Brandts Wahlkampfprogramm und Regierungserklärung spielte, dienen.
Der folgende Text ist eine etwas veränderte Fassung eines Vortrages gleichen Titels am 13. 11 .2003, der sich ausdrücklich an den Baarverein richtete. Er stützte sich wesentlich auf rund 30 Diapaare bzw. Folien. Ein Großteil der wissenschaftlichen Dokumentation befindet sich zur Zeit andernorts im Druck; daher soll hier der ursprüngliche Vortragscharakter beibehalten werden und nur einige zur ersten Orientierung geeignete Literatur genannt werden (dafür besonders Lit.7 günstig); im
übrigen sei auf da Verzeichnis in den Mitt. Bad.Landesver. f. Naturkd. u. Naturschutz N.F. 18, H.2. 2003 verwiesen.