Samenpflanzen
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In Baden-Württemberg wird der Pechnelke (Lychnis viscaria L.) von Seiten des Naturschutzes starke Aufmerksamkeit entgegengebracht. Die Art steht auf der Roten Liste (BREUNIG & DEMUTH 1999, landesweit RL 3 (gefährdet), im Odenwald RL 3, sonst meist RL 2 (stark gefährdet), mit ausführlichen Erläuterungen zur Art). Sie ist im Artenschutzprogramm für besonders gefährdete Pflanzenarten, im Aktionsplan Biologische Vielfalt und im 111 Arten-Korb der Naturschutzverwaltung vertreten (www.naturschutz.landbw.de). Obwohl die Pechnelke fast landesweit verbreitet ist, bestehen nur noch am Rande des Odenwalds dichtere Vorkommen; sie muss als vom Aussterben bedroht angesehen werden. Der landesweite Bestand wird auf wenige 1.000 Individuen geschätzt, nur wenige Vorkommen befinden sich in Schutzgebieten. Alle Vorkommen der hauptsächlich in Saumgesellschaften wachsenden Art können durch Veränderungen der Habitate leicht vernichtet werden. Als wirksamste Maßnahme wird der Biotopschutz angegeben (SE YBOLD 1993).
Vier neue Rubus-Arten der sectio Corylifolii Lindley aus
dem nördlichen Baden-Württemberg werden beschrieben: Rubus appropinquatus sp. nov. (series Suberectigeni), Rubus histrionicus sp. nov. (series Subthyrsoidei),
Rubus lictorum sp. nov. (series Subcanescentes), Rubus
remotifolius sp. nov (series Subcanescentes). Alle vier
Arten werden durch Fotos der Typus-Belege und durch
Fotos lebender Pfanzen illustriert. Zusätzlich werden
die Variabilität, wichtige diakritische Merkmale und –
falls notwendig – Unterscheidungsmerkmale ähnlicher
Arten kurz beschrieben. Außerdem werden die Verbreitung und die ökologischen Präferenzen dargestellt.
Die Kornrade gehört zu den Nelkengewächsen und ist mit einem Durchmesser der rosafarbenen Blüten von bis zu 4 cm und 40 bis 80 cm Wuchshöhe sehr auffällig. Ihr Lebensraum sind bzw. waren Getreidefelder mit lehmigem oder sandigem
Untergrund. Die ursprüngliche Heimat liegt im östlichen Mittelmeer. Die 1753 vom Schwedischen Naturforscher
Carl Linne eingeführte, noch heute gültige wissenschaftliche Bezeichnung ist Agrostemma githago und kommt aus dem Griechischen: Agro - Acker, stemma - Gebinde; gith - Schwarzkümmel, ago - ähnlich mit. Frei übersetzt: ,,Das vom Acker stammende Gebinde, das (einen Samen) ähnlich dem Schwarzkümmel hat. Schon Leonhart Fuchs schrieb 1543 in seinem
„New Kreuterbuch", ,, die Radten wachsen nit allein im Weitzen unnd Gersten, sondern auch in allem anderen treyd und korn, welches es schädlich ist" und gab eine der ersten guten Abbildungen der Pflanze.
Enziane im Kraichgau
(2011)
Im Hochsommer steht auf Waldschlägen und -wegen, aber auch auf Halbtrockenrasen,
eine recht unscheinbare Pflanze mit zahlreichen _kleinen inkarnatfarbigen
Stielteller-Blüten (Abb. 1). Wer ein Auge und Gespür für Ahnlichkeiten im Blütenbau
unserer Pflanzenwelt hat, erkennt die Zugehörigkeit zur Familie der Enziane,
obwohl sie ganz anders heißt, nämlich Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium
erythraea). Wie kommt eine Pflanze zu solchen (insgesamt vier) Namen?
Der landessprachliche (sog. Trivial-) Name verrät zunächst mit „echt" und „tausend
Gülden" eine Wertschätzung, die kaum noch zu übertreffen ist. ,,Echt" meint
hier eine Art, die in der Heilkunde verwendet wird. Der zweiteilige wissenschaftliche
Name ist schwieriger und oft nur historisch erklärbar.