Samenpflanzen
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Die Naturverjüngung der Stieleiche (Quercus robur) wurde im Gebiet der trockengefallenen Aue des südlichen Oberrheins in unterschiedlichen Bestandestypen untersucht. Die Dichte des Jungwuchses verschiedener Größenklassen und der Verbissgrad wurden analysiert. Für einzelne Jungeichen wurden die Wasserspeicherleistung des Bodens, die Lichtverfügbarkeit, die umgebende Vegetation sowie Wuchshöhe und Verbissgrad erfasst. Die Unterschiede zwischen den Bestandestypen lassen sich durch die Parameter Lichtverfügbarkeit für die Krautschicht und die Wasserspeicherleistung der Böden charakterisieren. Diese beiden Parameter korrelieren im Untersuchungsgebiet. Die Verjüngungsdichte betrug durchschnittlich 588 Jungeichen je ha. Die geringste Dichte wurde mit 330 Jungeichen je ha in flächigen Gebüschen auf trockenen Standorten gefunden, die höchste mit 1460 Jungeichen je ha in offenen Mantelsituationen von Kiefernforsten. Die Jungwuchsdichten waren in Mantelsituationen jeweils höher als in zugehörigen flächigen Gehölzbeständen. Etwa 75 % der untersuchten Eichen waren kleiner als 40 cm. Der Anteil der Größenklasse von > 130 cm bei < 7 cm BHD betrug lediglich 5 % (weniger als 30 Individuen je ha). Diese Zahlen belegen einen geringen Erfolg der Naturverjüngung. Die Gründe für diesen Befund sind in der unzureichenden Lichtverfügbarkeit in Wäldern und Gebüschen auf geeigneten Böden und dem selektiven Verbissdruck durch das Rehwild (Capreolus capreolus) zu suchen. Lediglich 20 % der gefundenen Eichen waren unverbissen; 66 % waren mehrfach verbissen. Der Verbiss setzt schon unter 10 cm Wuchshöhe an. Alle Eichen größer 40 cm waren mehrfach verbissen. Eichen weisen mit zunehmender Lichtverfügbarkeit eine erhöhte Toleranz gegenüber Stressfaktoren auf. Das Verhältnis von Schaftdurchmesser geteilt durch die Wuchshöhe stellt ein Maß des bisherigen Beharrungsvermögens von Jungeichen dar. Abbkürzungen: BHD = Brusthöhendurchmesser; ha = Hektar; nFK = nutzbare Feldkapazität.
Für Orobanche hederae DUBY gibt DEMUTH in SEBALD et al. (1996) für Baden-Württemberg 18 Fundorte in elf Quadranten an. Davon liegen 15 der Fundorte im Oberrheingebiet, zwei in Heidelberg (TK 6518/3, Bergstraße: Heidelberger Schloss: 1992; Neckar-Rheinebene: Klinikum an der Bergheimer Straße: 1993). Eine aktualisierte Zusammenstellung der Heidelberger Vorkommen findet sich bei JUNGHANS (2001). Darin wird ein Neufund an der B 37 mit ca. 300 Pflanzen beschrieben, ein Vorkommen, das damals „aktuell nicht bestätigt werden konnte“ (S. 129) vor dem Botanischen Institut gemeldet sowie die zwei bereits bekannten Vorkommen erwähnt. Die bisher letzte Zusammenstellung der Heidelberger Vorkommen wurde von WINTERHOFF & HAAR (2003) veröffentlicht. Darin werden neue Vorkommen auf dem Friedhof Handschuhsheim (zwei Pflanzen), im Neuenheimer Feld (Tertiärgarten, zwei Pflanzen), auf dem Bergfriedhof (elf Pflanzen) sowie am Alten Klinikum Bergheimer Straße (elf Vorkommen mit ca. 700 Pflanzen) aufgezählt.
152 Sorbus-Belege des Herbarium des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe (KR) wurden ausgewertet. Die Sammlung enthält für Bayern und Baden-Württemberg bedeutende Mehlbeerennachweise. Für mindestens drei Arten (Sorbus dubronensis, S. seyboldiana, S. badensis) können Erstnachweise erbracht werden. Die Sammlung belegt, dass manche Mehlbeeren seit über 200 Jahren in Baden-Württemberg in Kultur gehalten werden.
Nicht nur Orchideen – 75 Jahre Naturschutzgebiet Deggenreuschen-Rauschachen (Hüfinger Orchideenwald)
(2016)
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts fanden sich Landesherren, Mediziner, Pfarrer,
Lehrer und verwandte Berufe in ihrem gemeinsamen Interesse für Fauna und
Flora sowie für Kultur und Landesgeschichte und dokumentierten ihre Erkenntnisse. Gedanken des Schutzes der Natur und der Landschaft führten zur Einrichtung von geschützten Gebieten und schließlich zu Naturschutzgebieten.
Diese Bewegung hält bis heute an. Der Hüfinger Orchideenwald, 1941 als Naturschutzgebiet Deggenreuschen-Rauschachen ausgewiesen, ist seit der Mitte
des 19. Jahrhunderts und auch heute noch überregional wegen seiner Orchideen
bekannt, mit allen Vor- und
Nachteilen durch Besucher.
Zum 75-jährigen Jubiläum wollen die Verfasser über die Orchideen und
andere botanische Kostbarkeiten berichten und die Themen Wald- und Forstgeschichte behandeln. Die Autoren tun dies jeweils in eigenen Artikeln. Mögliche
Überschneidungen wurden weitestgehend vermieden, können aber nicht ganz
ausgeschlossen werden.
Nur eine Weidbuche?
(2018)
An einer alten Weidbuche nahe Freiburg/Br. im Südschwarzwald, deren abgebrochener Teilstamm eine
nähere Untersuchung auch eines Teils der Baumkrone
erlaubte, wurden 127 epiphytisch wachsende Organismen botanischer und mykologischer Zugehörigkeit
festgestellt, darunter 91 Flechtenarten, sechs flechtenbewohnende Pilze und 16 Moosarten. Die Zahl der
Flechten ist die höchste bisher in Europa an einem
Baum festgestellte. Sie belegt die Bedeutung der Weidbuchen als Diversitätsträger, umso mehr als etliche der
registrierten Arten gefährdet oder vom Aussterben
bedroht sind. Dieser Befund bekräftigt den Stellenwert,
den die Weidbuchen schon als kulturhistorisch bedeutende und landschaftsprägende Elemente haben
sollten, auch aus naturwissenschaftlicher Sicht.
In einer langfristigen Dauerflächenuntersuchung wurde die Populationsdynamik des endemischen Bodensee-Vergissmeinnichts (Myosotis rehsteineri WARTM.) untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, (1) wie die Individuendichte von Jahr zu Jahr variiert und (2) ob ein Zusammenhang zwischen Populationsdynamik und Wasserstandsschwankungen besteht. Am Bodensee-Untersee wurde eine 4 m2 große Dauerfläche eingerichtet, die über 12 Jahre fast alljährlich kontrolliert wurde. Von 1989 bis 2000 wurde die Zahl der Pflanzen jeweils vor und nach der Überschwemmung im Sommer erfasst und die Wachstumsrate während des Sommers berechnet. Die Pflanzendichte variierte beträchtlich zwischen 1 und 371 Individuen pro m2; ein
klarer Trend wurde langfristig jedoch nicht beobachtet. Die Wachstumsrate ging mit der Überschwemmungsdauer (Anzahl Tage) signifikant zurück. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Populationsdynamik von Myosotis rehsteineri durch die Wasserstandsdynamik des Bodensees bestimmt wird. Die daraus resultierenden Folgen für Monitoring und Gefährdung werden diskutiert.
Im zentralen Kaiserstuhl, einem im südlichen Oberrheingebiet gelegenen, vom Weinbau geprägten Gebiet, fanden ab den 60er Jahren großangelegte Flurbereinigungsmaßnahmen statt. Auf den zunächst von
Pflanzen und Tieren weitgehend leeren Rebterrassen
und Böschungen wurden über 3 Jahrzehnte die Wiederbesiedlung und die Populationsentwicklung der epigäischen Fauna mit Bodenfallen untersucht. Wir fingen
insgesamt 4.492 Sackträgerraupen, die zu neun Arten
gehören. Die Daten der häufig gefangenen Arten lieferten Aussagen über ihre Phänologie und Populationsentwicklung.
Scheffheu - ein Tannenwunder
(2022)
Nein, mit der Flößerei hat es auf der Wutach nicht mehr geklappt, wie uns nicht zuletzt in Heinrich Hansjakobs Theodor, der Seifensieder bestätigt wird: Die Wolfacher Schiffergesellschaft, die den wilden Fluss für die stammweise Flößerei herzurichten versprach, ist damit 1847 kläglich gescheitert bei einem Gesamtschaden von 200.000 Gulden. Und auch Kaiser Wilhelms II. „strategische“ Sauschwänzlebahn, 1890 mit Tunneln und Kehren in Betrieb genommen, hat sich nicht mehr sonderlich bewähren dürfen für den Abtransport des fürstlich fürstenbergischen Stammholzes. Doch irgendwie ist das Nadelholz immer in den Sägewerken gelandet – auch vor der Erschließung mit Lkw-tauglichen Forstwegen. Mit langschäftigem Nadelholz lässt sich Geld verdienen in der Waldwirtschaft.
Viele tausend Jahre lang genossen Bäume eine besondere Verehrung und kommen deshalb in fast allen Religionen ebenso wie in Märchen, Sagen und Legenden vor. Ihre Schönheit hat Dichter und Maler inspiriert. Aufgrund ihres Alters und ihrer Größe bewunderungswürdig ist auch Sägers „Große Buch" in Schuttertal. Diese Rotbuche (Fagus sylvatica) genießt zwar im Schuttertal keine religiöse Verehrung, der gewaltige Laubbaum wird jedoch von Groß und Klein bewundert. Den Ortskundigen ist die Schuttertäler Baumsehenswürdigkeit oberhalb des alten Sägerhofs vertraut, und sie wird von Generation zu Generation
immer wieder bestaunt. Kein Vater aus Schuttertal versäumt es, seinen Kindern irgendwann einmal diesen Baumriesen zu zeigen.
In dieser Arbeit wird die Verbreitung und Ökologie der
Kleinarten der Eleocharis palustris-Gruppe im westlichen Bodenseegebiet untersucht. Insgesamt wurden
drei verschiedene Arten gefunden, die sich in ihrer
Häufigkeit und Einnischung deutlich unterscheiden.
Eleocharis uniglumis war die am weitesten verbreitete
Art und war am häufigsten in den Rieden am Ufer des
Bodensees. Sie kam vor allem in Steifseggenrieden
(Caricetum elatae), in Pfeifengraswiesen (Molinietum
caeruleae), in Kopfbinsenrieden (Phmulo-Schoenetum
ferruginei) und nur selten in Feuchtgrünland vor. Die
Abundanz von Eleocharis uniglumis war am höchsten
an Störstellen, die durch Tritt oder Mähmaschinen erzeugt wurden. Eleocharis austriaca wurde nur an vier
Orten an Tümpeln oder Bächen gefunden. An einem
Fundort jedoch kamen Zwischenformen vor, die Eleocharis mamillata ähnelten. Eleocharis vulgaris wurde
nur einmal gefunden am Ufer eines kleinen Teiches.