Samenpflanzen
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (37)
Gehört zur Bibliographie
- nein (37)
Schlagworte
- Baden-Württemberg (5)
- Heidelberg (4)
- Efeu-Sommerwurz (3)
- Alpenveilchen (2)
- Baar (2)
- Botanik (2)
- Edelkastanie (2)
- Orchideen (2)
- Ortenau (2)
- Riedgräser (2)
- Sackträger (2)
- Schwarzwald (2)
- Schwarzwald 〈Süd〉 (2)
- Segge (2)
- Sommerwurz (2)
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (2)
- Tanne (2)
- Vegetationsaufnahme (2)
- Verbreitung (2)
- Weißtanne (2)
- Art (1)
- Artenreichtum (1)
- Baum (1)
- Bayern (1)
- Biotopkartierung (1)
- Bodensee-Gebiet 〈West〉 (1)
- Bodensee-Vergissmeinnicht (1)
- Bretten (1)
- Brigachtal (1)
- Brombeere (1)
- Buche (1)
- Domin, Hilde 〈1909-2006〉 (1)
- Drüsiges Springkraut (1)
- Edelkastanie 〈Frucht〉 (1)
- Enzian (1)
- Erinnerung (1)
- Feldberg (1)
- Fichte (1)
- Grißheim (1)
- Gräser (1)
- Herbarium (1)
- Holzapfel (1)
- Hüfingen (1)
- Kaiserstuhl (1)
- Karlsruhe-Daxlanden (1)
- Kornrade (1)
- Kraichgau (1)
- Kraichgau 〈West〉 (1)
- Leberblümchen (1)
- Ludwigia (1)
- Maier, Lothar 〈1941-〉 (1)
- Mannheim 〈Region〉 (1)
- Mehlbeere (1)
- Mühlhausen 〈Rhein-Neckar-Kreis〉 (1)
- Mühlheim an der Donau (1)
- Naturdenkmal (1)
- Naturschutzgebiet (1)
- Natürliche Verjüngung (1)
- Neckarland (1)
- Nordrach (1)
- Oberkirch 〈Ortenaukreis〉 (1)
- Oberrheinisches Tiefland (1)
- Oberrheinisches Tiefland 〈Nord〉 (1)
- Pechnelke (1)
- Pflanzengesellschaft (1)
- Pflanzenökologie (1)
- Populationsdichte (1)
- Populationsdynamik (1)
- Raublattgewächse (1)
- Raupe (1)
- Rotbuche (1)
- Rubus (1)
- Samenpflanzen (1)
- Sammlung (1)
- Schuttertal 〈Ort〉 (1)
- St. Peter (1)
- Stieleiche (1)
- Systematik (1)
- Südlicher Oberrhein 〈Region〉 (1)
- Südwestdeutschland (1)
- Untersee (1)
- Verbreitungskarte (1)
- Wald (1)
- Wasserstand (1)
- Weide 〈Salix〉 (1)
- Weinbau (1)
- Weinberg (1)
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (1)
- Wiesloch (1)
- Wutach-Gebiet (1)
- Zwangsarbeiter (1)
- Ökologie (1)
- Überauchen (1)
Sie trägt viele Namen, u. a. Edelkastanie oder Edle oder Echte Kastanie oder Esskastanie, in lokaler Mundart einfach nur Keschde oder Keschebaum, botanisch Castanea sativa Miller 17 68. Sie zählt zu den wenigen fruchttragenden Waldbaumarten, deren Früchte unmittelbar vom Menschen als Nahrungsmittel verwendet werden können. Nicht verwechselt werden darf sie mit der Rosskastanie, Aesculus hippocastanum Linne 1753, mit der „am appetitlichst glänzenden aller ungenießbaren Früchte". Beiden ist nur gemeinsam, dass sie keine heimischen Baumarten sind. Ihre Blätter sind nur kurz gestielt, aber lang, lanzettlich und am Rande stachelig gezähnt. Die Früchte, Kastanien, auch Maronen oder im Badischen „d' Keschde" genannt, stecken
in einer stachelig bewehrten Cupula oder Fruchthülle. Ein Spaziergang durch blühende Edelkastanien-Wälder hat durchaus seinen optischen Reiz, kann je nach Sensibilität der Geruchsnerven durchaus belästigend wirken: Die männlichen Blüten locken mit dem Duftstoff Trimethylamin Insekten an.
Im Sommer 2018 veranstaltete der Baarverein eine Exkursion in das Naturschutzgebiet Kraftstein bei Tuttlingen. Was keiner der Teilnehmer wusste: Gleich
um die Ecke am Rande eines Wäldchens befindet sich ein Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens). Unseren Vereinsmitgliedern mag auch in Erinnerung sein,
dass wir 2017 in den Schriften der Baar von einem Vorkommen von Alpenveilchen im Brigachtal berichtet hatten.
Das Alpenveilchen ist eine Art aus der Gattung Cyclamen der Familie
Myrsinaceae, ehemals Primulaceae, und ist in Mitteleuropa von Ostfrankreich
über die Alpen bis zur Slowakei und im Süden bis nach Kroatien beheimatet.
Nördlich der Alpen gibt es einige Vorkommen vom Alpenveilchen wie in Südwestdeutschland (Mühlheim, Kisslegg, Salem, Brigachtal) und der Schweiz
(KELLER 1998). WELTEN und SUTTER (1982) nahmen als nächste Umgebung den Jura nach Oensingen (Mümliswil), den Vierwaldstätter See und den Oberen
Zürichsee auf. Seit Jahrzehnten wird diskutiert, ob das Vorkommen von C.
purpurascens nördlich der Alpen heimisch ist oder ob es eingeführt wurde.
Wie alle Jahre haben die Juroren des Kuratoriums Baum des Jahres e.V. wieder
ihre Wahl getroffen. Gekürt worden ist diesmal eine besonders seltene, ja, eine vom
Aussterben bedrohte heimische Baumart: der Holz- oder Wildapfel (Malus sylvestris L.). Es dürfte nur wenige Baumarten in Europa geben mit einer noch bescheideneren Verbreitung und einem noch geringeren Bekanntheitsgrad. Dies, obwohl
hierzulande der Botaniker LUDWIG KLEIN in seinem 1908 erschienenen Büchlein
Bemerkenswerte Bäume im Großherzogtum Baden in einem knappen Abschnitt
über wilde Birn- und Apfelbäume noch geschrieben hat, sie seien zwar „sehr
zerstreut, aber doch allenthalben in den Wäldern der Ebene und des Hügellandes“
zu finden. Ausdrücklich erwähnt wird freilich nur ein Wildapfel am Hohentwiel,
zusammen mit einer Wildbirne „zu einer malerischen Gruppe vereint“, wie er
schreibt, doch seien dies „nur Beispiele für den Typus, als wirklich bemerkenswerter Baum kann keiner gelten.“
Dass der Baum des Jahres 2013 in der botanischen Systematik zur Familie der
Rosengewächse zählt, dürfte kaum dafür den Ausschlag gegeben haben, dass man
den Baum auf der Baar immerhin unter dem schmucken Namen Rosenbaum kennt.
Wahrscheinlicher ist, dass es seine von Bienen umsummten weiß-rosa Blüten
waren, die ihm zu dem hübschen Namen verholfen haben – und nicht etwa der
Benennungseifer der Pomologenzunft.
Die Kornrade gehört zu den Nelkengewächsen und ist mit einem Durchmesser der rosafarbenen Blüten von bis zu 4 cm und 40 bis 80 cm Wuchshöhe sehr auffällig. Ihr Lebensraum sind bzw. waren Getreidefelder mit lehmigem oder sandigem
Untergrund. Die ursprüngliche Heimat liegt im östlichen Mittelmeer. Die 1753 vom Schwedischen Naturforscher
Carl Linne eingeführte, noch heute gültige wissenschaftliche Bezeichnung ist Agrostemma githago und kommt aus dem Griechischen: Agro - Acker, stemma - Gebinde; gith - Schwarzkümmel, ago - ähnlich mit. Frei übersetzt: ,,Das vom Acker stammende Gebinde, das (einen Samen) ähnlich dem Schwarzkümmel hat. Schon Leonhart Fuchs schrieb 1543 in seinem
„New Kreuterbuch", ,, die Radten wachsen nit allein im Weitzen unnd Gersten, sondern auch in allem anderen treyd und korn, welches es schädlich ist" und gab eine der ersten guten Abbildungen der Pflanze.
Enziane im Kraichgau
(2011)
Im Hochsommer steht auf Waldschlägen und -wegen, aber auch auf Halbtrockenrasen,
eine recht unscheinbare Pflanze mit zahlreichen _kleinen inkarnatfarbigen
Stielteller-Blüten (Abb. 1). Wer ein Auge und Gespür für Ahnlichkeiten im Blütenbau
unserer Pflanzenwelt hat, erkennt die Zugehörigkeit zur Familie der Enziane,
obwohl sie ganz anders heißt, nämlich Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium
erythraea). Wie kommt eine Pflanze zu solchen (insgesamt vier) Namen?
Der landessprachliche (sog. Trivial-) Name verrät zunächst mit „echt" und „tausend
Gülden" eine Wertschätzung, die kaum noch zu übertreffen ist. ,,Echt" meint
hier eine Art, die in der Heilkunde verwendet wird. Der zweiteilige wissenschaftliche
Name ist schwieriger und oft nur historisch erklärbar.
Nicht nur Orchideen – 75 Jahre Naturschutzgebiet Deggenreuschen-Rauschachen (Hüfinger Orchideenwald)
(2016)
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts fanden sich Landesherren, Mediziner, Pfarrer,
Lehrer und verwandte Berufe in ihrem gemeinsamen Interesse für Fauna und
Flora sowie für Kultur und Landesgeschichte und dokumentierten ihre Erkenntnisse. Gedanken des Schutzes der Natur und der Landschaft führten zur Einrichtung von geschützten Gebieten und schließlich zu Naturschutzgebieten.
Diese Bewegung hält bis heute an. Der Hüfinger Orchideenwald, 1941 als Naturschutzgebiet Deggenreuschen-Rauschachen ausgewiesen, ist seit der Mitte
des 19. Jahrhunderts und auch heute noch überregional wegen seiner Orchideen
bekannt, mit allen Vor- und
Nachteilen durch Besucher.
Zum 75-jährigen Jubiläum wollen die Verfasser über die Orchideen und
andere botanische Kostbarkeiten berichten und die Themen Wald- und Forstgeschichte behandeln. Die Autoren tun dies jeweils in eigenen Artikeln. Mögliche
Überschneidungen wurden weitestgehend vermieden, können aber nicht ganz
ausgeschlossen werden.
Mit der genetischen Untersuchung des Vorkommens des Alpenveilchens im
Brigachtal konnte nachgewiesen werden, dass es sich dabei um das Europäische
Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) und nicht um eine Zuchtform handelt.
Gegen ein natürliches Vorkommen spricht die Auswertung älterer Beschreibungen der Flora der Baar. Um eine mögliche Herkunftsregion bestimmen zu können, muss weiteres Pflanzenmaterial untersucht werden.