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Der Mannheimer Luisenpark
(2007)
„Wenn ein Mannheimer auf einer einsamen Insel ausgesetzt würde und drei Wünsche offen hätte, etwas aus seiner Heimatstadt mitzunehmen, dann wären das wohl der Wasserturm, das Nationaltheater und der Luisenpark. Während aber Wasserturm und Nationaltheater schon seit Generationen ihren festen Platz im Bewusstsein der Mannheimer haben, hat der
Luisenpark erst Mitte der siebziger Jahre den Durchbruch in die Spitzengruppe geschafft. Seit er 1975 Schauplatz der Bundesgartenschau war, ist der Park ein Stück Mannheim, das die Bürger in ihr Herz geschlossen haben.“
Der neue Garten im Kloster Lobenfeld erinnert an Gärten, die es innerhalb des
Immunitätsbezirks einmal gegeben hat. Die Renovation von 17941 weist das
benutzte Areal ebenfalls als Gärten aus: Gemüse- und Obstgärten für die Bewohner
des ehemaligen Klosterbereichs. Die Nutzung ist geblieben.
Daß die Gemeinde Lobbach im Rahmen der Sanierung des ehemals selbständigen
„Ortsteils" Kloster einen Teil (heute Flurstück 185/4) der No 7 von 1794 von der
Pfälzer Katholischen Kirchenschaffnei Heidelberg erwerben konnte, rundete das
Gesamtprojekt ab.
Erinnert wird an die markantesten gärtnerischen Anlagen, die des Klosters und an
den Bürgergarten der Schaffner des 18./19. Jahrhunderts. Auch jüngere Gärten, die
hier meist Vorgänger hatten, finden ihre Würdigung.
Ein anderer Weg in die Klostergeschichte.
Ferdinand Hartmann von Sickingen (geb. 1673; Herr zu Ebnet 1697-1743) begann im Jahre 1707 mit der sich über einen langen Zeitraum erstreckenden Anlage des Schlossparks zu Ebnet. In einem Tagebuch erwähnt er 1740 unter dem Monat Juni: Zue Ebnet den 13. der Erste Stein zue dem neuen sahl und treibhäuser geleget worden. Es darf vermutet werden, dass damit die erst später als solche genannte Orangerie gemeint ist. Man begnügte sich jedoch nicht lange mit diesem ersten Bau. Die von Sickingen gehörten zum vornehmsten Adel des Breisgaus und wollten sich standesgemäß präsentieren. Ferdinand
Sebastian von Sickingen (der Sohn des Vorgenannten; auf Ebnet 1743-1772), Präsident des Vorderösterreichischen Ritterstandes, ließ daher von 1748 bis 1751 das jetzige Schloss Ebnet erbauen. Das ältere, an derselben Stelle stehende Herrenhaus wurde dazu teilweise abgetragen und verlängert.
Der Erste Weltkrieg bereitete dem frühen Schwarzwaldtourismus
des adeligen und großbürgerlichen
Reisepublikums ins Kirnachtal ein jähes Ende. Mit
dem Konzept, Villingen als Kneippkurort auszubauen,
versuchte der wenige Monate nach der Machtergreifung
am 14.07.1933 von den Nationalsozialisten
installierte Bürgermeister Hermann Schneider dem
Schwarzwaldtourismus wieder neues Leben einzuhauchen.
In rascher Folge wurden 1934 / 35 ein
Naturschwimmbad zwischen Brigach und Mühlenkanal,
ein Kneipphaus in der Adolf -Hitler-Straße
(heute Waldstraße) und ein Sanatorium an der Oberen
Waldstraße geschaffen. Abschließend wurde der
Kurpark östlich des Schwimmbads auf dem Gelände
der ehemaligen Hammermühle als repräsentatives
I-Tüpfelchen angelegt.
Schon die Badischen Markgrafen und späteren Großherzöge hatten über die Jahrhunderte hinweg eine große Vorliebe für
Gärten und Pflanzen. Vom Markgrafen Ernst wird z. B. berichtet, dass er in Sulzburg, einer kleinen Stadt im Markgräflerland, an dem von ihm erbauten Schloss um 1530 einen Ziergarten anlegen ließ. Auch sein Nachfolger, der die Residenz nach Durlach verlegte und dort die Karlsburg erbauen ließ, gliederte an diese 1565 einen Lust- und Botanischen Garten an.
Markgraf Friedrich Magnus (1703-1732), Vater des Karlsruher Stadtgründers Carl Wilhelm, erneuerte trotz der Wirren des Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieges die Durlacher Gärten. Dieser „hochfürstliche" Schlossgarten wurde samt Gewächshäusern und Orangerie bis 1809 unterhalten und ist als Park an der Karlsburg bis heute erhalten. Markgraf Carl Wilhelm (1679-1738) legte 1715 mit der Stadtgründung von Karlsruhe auch den Grundstein zu einem Lust- und Jagdgarten im heutigen Schlossbezirk. Als großer Blumenliebhaber ließ er in Durlach den Botanischen Garten und die Orangerie weiter
pflegen, nachdem 1722 die Gärten endgültig nach Karlsruhe verlegt worden waren.
In Heidelberg, der alten kurpfälzischen
Residenz am Neckar, plant derzeit eine Gruppe
von ansässigen Unternehmern, den Lustgarten
des Kurfürsten Friedrich V. aus dem Anfang
des 17. Jahrhunderts, den „Hortus Palatinus“,
zu rekonstruieren und in ein betriebswirtschaftlich
orientiertes Marketingkonzept des
Schlosses einzubinden. Die Unternehmer, allen
voran Phora-Gründer Hans-Joachim Wessendorf,
Prof. Klaus Tschira und Manfred Lautenschläger
sehen sich selbst nicht als Investoren,
sondern als „Mäzene“, die der Stadt mit ihrem
Engagement ein Geschenk machen wollen.
Was hat es mit diesem Hortus Palatinus auf
sich?
Der Mannheimer Luisenpark
(2021)
Der Luisenpark ist die größte Parkanlage in Mannheim. Er liegt stadtnah am linken Neckarufer und gliedert sich in zwei Teile: Den Unteren und den Oberen Luisenpark. Der Untere Luisenpark ist der ältere Teil und frei zugänglich. Der Obere Luisenpark wird von der Stadtpark Mannheim gGmbH privatwirtschaftlich betrieben und kostet Eintritt. Er entstand in seiner heutigen Gestaltung anlässlich der BUGA 1975. Mit über 1,2 Mio. Besuchern im Jahr besetzt der Luisenpark regelmäßig den 1. Platz der Freizeiteinrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Als zu Beginn 2015 das Bürgerforum „Leben und Wohnen in der Villinger Innenstadt” den Vize-Chef des Stadtbauamtes, Erich Hargina, zu Gast hatte, durften die Gäste davon ausgehen, dass auch das Thema „Ring- und Grünanlagen” in Villingen schon längst auch eine Historie hat. Es sind zwar nur die wahrlich warmen Monate Mai bis Oktober, während denen der Radler großer Schwung zwischen Riettor und Romäus-Gymnasium unterwegs ist. Doch spätestens dann geht auch dem Passanten meist der Blick auf, dass die Grünflächen um die Villinger Stadtmauer von Frühjahr bis in den Herbst was Besonderes sind und nicht nur, weil hier auf historischem Boden ‚gewandelt‘ wird.
In historischen Zeiten, als Villingen noch eine „feste Stadt” war, lief hier der Wasser gefüllte Wehrgraben rings um die Altstadt. Der entnommene Aushub bildete einen breiten Wall, die sogenannte Fülle. Entlang dieser Fülle verlief eine feste zweite Mauer und ein weiterer Wassergraben mit 15 Metern Breite.
Der Schwetzinger Schlossgarten versinnbildlicht wie kaum eine andere Gartenanlage des 18. Jahrhunderts die Vielgesichtigkeit und Vielschichtigkeit dieser Zeit der Wandlungen und Umbrüche, Traditionen und Fortschritte. Das Ensemble bietet sich nach seiner Restaurierung, die sich im Wesentlichen in den Jahren 1975-1991 vollzogen hatte, als aussagekräftiges Zeugnis einer Korrespondenz zwischen Gesellschaftstheorie und Gartentheorie dar und ist so ein ideales Spiegelbild für die weltanschaulichen Veränderungen innerhalb einer spannenden Epoche. Wie ein offenes Buch präsentiert sich im
gartenkünstlerischen Widerschein der schleichende Wandel von Absolutismus zur Aufklärung, von Unterdrückung zur Freiheit, von Geometrie zum Naturalismus. Die ideengeschichtlichen Modelle der Despotie und Utopie haben sich im 17. bzw. 18. Jahrhundert in dezidierten Beziehungen zur Natur manifestiert, was sich jeweils in einer unterschiedlichen Gewichtung im Zusammenspiel von Mensch, Architektur und Natur niedergeschlagen hat.
Die Lichtentaler Allee
(2010)
Die Lichtentaler Allee in Baden-Baden ist der berühmteste Park der Kurstadt im Oostal und zählt zu den bedeutenden Kurparkanlagen Europas. Viele Erzählungen über berühmte Persönlichkeiten, besondere Begegnungen und das gesellschaftliche Leben in der Kurstadt ranken sich um diesen Park und tragen zu seinem besonderes Nimbus bei.
Dekan Zilling schreibt 1777 in seinem Ludwigsburger Notabilienbuch: »Zur besonderen Zierde und Verschönerung der Stadt gereichen die breiten und langen Alleen, welche gleich anfangs sowohl innerhalb als außerhalb der Stadt angelegt worden, nachher aber sogar auch bis an die umliegenden Dorfschaften erweitert wurden, so daß die Stadt in der Ferne und bei jedem Anblick einem prächtigen weiten Lustgarten gleicht.« Bevor im Folgenden auf die einzelnen historischen Alleen Ludwigsburgs näher eingegangen wird, soll kurz vorgestellt werden, wie es zur Anlage des Ludwigsburger Alleennetzes gekommen ist und welche Funktion die Alleen hatten.