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Boll bey Ufhausen
(2004)
Seit einigen Jahren versieht die Stadt Freiburg ihre historischen Gebäude mit kleinen grauen Tafeln, auf denen das Gebäude und seine Geschichte kurz vorgestellt werden. Einheimischen und Touristen werden so die Sehenswürdigkeiten nahe gebracht. Der Anlass, der frühen Geschichte des Freiburger Stadtteils St. Georgen nachzugehen, war eine dieser grauen Tafeln. Sie ist am so genannten Bollhof, einem Staffelgiebelbau aus dem 16. Jahrhundert angebracht (Abbildung 1). Der Hof, so ist darauf zu lesen, sei erstmals zum Jahr 873 als Lehnshof des Klosters St. Gallen belegt. Da eine Überprüfung dieses Sachverhalts anhand der St. Galler Urkunden ohne Ergebnis blieb, waren weitere Nachforschungen zur frühen Geschichte St. Georgens angeraten. Hierzu soll auf die einzelnen Ortsteile und deren Geschichte im Mittelalter eingegangen werden. Dies wird zur Frage führen, ab wann Boll und der dortige Hof historisch greifbar sind und in welchem Verhältnis beide zu den weiteren St. Georgener Teilorten standen.
Neidenstein – der Name ist Programm. Nicht etwa daß er programmatisch wäre für Neid, Mißgunst, Bosheit oder bösen Willen im modernen Sinn des Begriffs. Nein, er ist programmatisch im ursprünglichen Sinn des mittelhochdeutschen Begriffs nît zur
Charakterisierung von ritterlicher Tapferkeit, von Kampfesmut und Eifer im Gefecht. Er will die Wehrhaftigkeit des mit ihm bezeichneten festen Hauses demonstrieren, will dem Gründer und Namengeber der Burg schmeicheln, dessen ritterliche Tugenden herauskehren sowie den künftigen Herren und Bewohnern der Burg eine ständige Mahnung sein, in den Tugenden der ritterlichen Tapferkeit nicht nachzulassen.