Kaiserreich
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (63)
Gehört zur Bibliographie
- nein (63)
Schlagworte
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (32)
- Erster Weltkrieg (12)
- Novemberrevolution (11)
- Heidelberg (9)
- Karlsruhe (4)
- Lazarett (4)
- Schiltach (4)
- Weimarer Republik (4)
- Baden (3)
- Evangelische Landeskirche in Baden (3)
- Freiburg im Breisgau (3)
- Kriegsende (3)
- Kriegsgefangener (3)
- Rätebewegung (3)
- Biografie (2)
- Denkmal (2)
- Edition (2)
- Eppingen (2)
- Faisst, Clara 〈1872-1948〉 (2)
- Kaiserreich (2)
- Kehl (2)
- Kollektives Gedächtnis (2)
- Kriegsgefangenenlager (2)
- Luftangriff (2)
- Mannheim (2)
- Marbach am Neckar (2)
- Medizinische Versorgung (2)
- Mobilmachung (2)
- Soldat (2)
- Tagebuch (2)
- Villingen im Schwarzwald (2)
- Achtnich, Theodor 〈1857-1928〉 (1)
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1)
- Antisemitismus (1)
- Bad Langenbrücken (1)
- Badischer Aufstand (1)
- Badischer Frauenverein. Zweigverein Schopfheim (1)
- Bauer, Johannes 〈1860-1933〉 (1)
- Bauernaufstand (1)
- Bauernkrieg 〈1525〉 (1)
- Bauland 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Beer, Georg 〈1865-1946〉 (1)
- Bestattung (1)
- Bismarck, Otto von 〈1815-1898〉 (1)
- Boxberg 〈Main-Tauber-Kreis, Region〉 (1)
- Brühl 〈Rhein-Neckar-Kreis〉 (1)
- Brüsewitz, Henning von 〈1862-1900〉 (1)
- Bundschuh (1)
- Bühl (Baden) 〈Region〉 (1)
- Bürgerwehr (1)
- Deimling, Berthold von 〈1853-1944〉 (1)
- Deutsches Reich (1)
- Deutschland. Infanterie-Regiment 〈170〉 (1)
- Dreiländermuseum (1)
- Duell (1)
- Eckert, Erwin 〈1893-1973〉 (1)
- Elsass (1)
- Evangelische Theologie (1)
- Fest (1)
- Fichte (1)
- Frommel, Otto 〈1871-1951〉 (1)
- Gaggenau (1)
- Gaggenau-Bad Rotenfels (1)
- Gebietsreform (1)
- Gefallener (1)
- Gefangenenaustausch (1)
- Gemeindevermögen (1)
- Geschichte (1)
- Grab (1)
- Grimmelshausen-Gymnasium 〈Offenburg〉 (1)
- Gymnasium (1)
- Heimatkunde (1)
- Höfer, Karl 〈1879-1961〉 (1)
- Hönes, Jakob 〈1880-1915〉 (1)
- Inflation (1)
- Internierung (1)
- Jugend (1)
- Jugendarbeit (1)
- Kappes, Heinz 〈1893-1988〉 (1)
- Karlsruhe-Durlach (1)
- Katholizismus (1)
- Kirchengemeinde (1)
- Kirchzarten (1)
- Klein, Paul 〈1871-1957〉 (1)
- Konflikt (1)
- Konstanz (1)
- Kraichgaubahn (1)
- Kriegsangst (1)
- Kriegsbegeisterung (1)
- Kriegsnagelungen (1)
- Lager 〈Militär〉 (1)
- Lahr/Schwarzwald (1)
- Lehmann, Ernst 〈1861-1948〉 (1)
- Lemme, Ludwig 〈1847-1927〉 (1)
- Liberalismus (1)
- Ludwigsburg (1)
- Luftkrieg (1)
- Lörrach (1)
- Münchingen 〈Landkreis Ludwigsburg〉 (1)
- Nationalismus (1)
- Neckarbischofsheim (1)
- Niebergall, Friedrich 〈1866-1932〉 (1)
- Nordrach (1)
- Notgeld (1)
- Nückles, Mathias V. 〈1870-1944〉 (1)
- Oberharmersbach (1)
- Oberrheinisches Tiefland (1)
- Offenburg (1)
- Offizier (1)
- Patriotismus (1)
- Personenkult (1)
- Pfarrer (1)
- Pfinzgau-Museum 〈Karlsruhe〉 (1)
- Politische Bildung (1)
- Pressestimme (1)
- Propaganda (1)
- Protest (1)
- Regierung (1)
- Remseck-Neckarrems (1)
- Renchtal (1)
- Rost, Gustav 〈1884-1958〉 (1)
- Russen (1)
- Sanitätsdienst (1)
- Sankt Blasien (1)
- Schubert, Hans von 〈1859-1931〉 (1)
- Schwarzwald-Baar-Heuberg (1)
- Schweiz (1)
- Schülerpostkarte (1)
- Siepmann, Theodor 〈-1896〉 (1)
- St. Peter (1)
- Stadtarchiv Karlsruhe (1)
- Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais (1)
- Straßburg (1)
- Student (1)
- Südwestdeutschland (1)
- Taubertal (1)
- Titisee-Neustadt-Waldau (1)
- Totengedächtnis (1)
- Troeltsch, Ernst 〈1865-1923〉 (1)
- Universität Heidelberg. Theologische Fakultät (1)
- Verehrung (1)
- Versuchsstrecke (1)
- Viktoria, Schweden, Königin 〈1862-1930〉 (1)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (1)
- Wehrerziehung (1)
- Weltkrieg 〈1914-1918, Motiv〉 (1)
- Wentzingerhaus 〈Freiburg im Breisgau〉 (1)
- Wohlfahrt (1)
- Württemberg (1)
- Zabern (1)
- Zehntscheuer (1)
- Zwangsarbeit (1)
- Zwangsarbeiter (1)
Der Anlaßwar der schlimmste Überfall des Krieges. Am „schwärzesten Tag", dem 14. April 1917, erlebte die Stadt Freiburg einen Angriff durch britische und französische Flieger, bei dem elf Zivilisten und ein Soldat ums Leben kamen. Einige Tage
später bot die Bestattung der Opfer am Freiburger Hauptfriedhof die Gelegenheit, eine feierliche Kundgebung gegen die „ruchlose" Praxis des Feindes zu veranstalten, der den Krieg auf offene deutsche Städte übertragen hatte mit dem Ziel, Zivilisten zu terrorisieren und schuldlose Menschen aus der „friedlichen Arbeit in der Heimat" fortzureißen. Dementsprechend befanden sich unter den Teilnehmern auf dem Friedhof fast sämtliche Stadtprominente - leitenden Persönlichkeiten der Staats- und Stadtverwaltungen, des Militärs und der Universität, jeweils sieben geistliche Repräsentanten des Freiburger Katholizismus und Protestantismus sowie Vertreter der Holzgroßhandlung der Gebrüder Himmelsbach, deren Belegschaft allein neun Opfer
erbracht hatte.
Die Revolution 1918/ 19, durch die das Kaiserreich gestürzt und die Weimarer Republik geschaffen wurde, gehört zu den zahlreichen Ereignissen aus den Jahren vor 1933, die in der breiten Öffentlichkeit weitgehend in Vergessenheit gerieten. Es war eine Revolution von links, die Kaiser Wilhelm II. am 9. November 1918 zur Abdankung zwang. Sie wurde zwar nicht von
der SPD gemacht, doch stellte sich die SPD an die Spitze, um die Revolution zu mäßigen. Ein sechsköpfiger „Rat der Volksbeauftragten" wurde gebildet, der paritätisch aus Vertretern der SPD und ihrer linken Abspaltung, der USPD
(Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands), zusammengesetzt war und die vorherige Reichsregierung unter dem Prinzen Max von Baden ablöste. Der in Heidelberg geborene Friedrich Ebert (SPD) stand faktisch an der Spitze dieses Rates und nannte sich selbst „Reichskanzler" - eine Amtsbezeichnung, die es bis zum Februar 1919 offiziell nicht gab.
„Diese Denkmäler und nicht das rein dokumentarische
Material sollten den Ausgangspunkt
für die neuen Generationen bilden, die
sich mit dem Ersten Weltkrieg befassen. Sie
erzählen uns vieles.“
Wer heute an der Westseite des Kollegiengebäudes
I der Universität Freiburg entlang
geht, wird wohl kaum die verwitterte, in sich
kauernde Frauengestalt aus Muschelkalk
wahrnehmen, die sich dort in trauernder Pose
mit abschweifendem Blick neben dem Aufgang
zur Bibliothek befindet.
Am 1. Januar 2008 starb in einem Kölner Altersheim der wohl letzte deutsche Veteran des Ersten Weltkriegs im Alter von 107 Jahren. Die Öffentlichkeit nahm kaum Notiz davon. Sein Sohn erläuterte einem darüber wohl erstaunten ausländischen Journalisten, dass man in Deutschland über solche Dinge nicht viel Aufhebens mache, so sei eben der Lauf der Geschichte.
Insbesondere der Erste Weltkrieg ist aus dem kollektiven Bewusstsein der Deutschen weitgehend verschwunden – und damit auch seine Opfer. Aber in dem Fall, von dem hier die Rede sein soll, sorgten eine Kette von Zufällen und der Fleiß von
Archäologen dafür, dass sich dies zumindest für den Kreis der davon Betroffenen änderte. Alles nahm seinen Anfang im Oktober 2003, als ein Expertenteam unter Mitwirkung der Archäologengruppe »No Man’s Land« eine Grabung auf dem Schlachtfeld der Somme durchführte. Die Gruppe existiert seit 1997. Sie setzt sich zusammen aus professionellen Archäologen, Historikern und interessierten Laien. Seit Dezember 2003 führt sie den offiziellen Namen »No Man’s Land – the European Group for Great War Archaeology«.
Die Kraichgaubahn
(2010)
Der Krieg 1870/71 gegen Frankreich hatte
gezeigt, wie notwendig ein schneller Aufmarsch des Militärs mit Hilfe der Eisenbahn
für strategische Zwecke war. Der völlige
Mangel an eisenbahnorganisatorischen
Vorkehrungen auf französischer Seite gewann entscheidende Bedeutung für den
deutschen Sieg über die Armee Napoleons
III. “Die Eisenbahnen sind zu einem Kriegsmittel, zu einem Kriegswerkzeug geworden, ohne das diese großen Armeen der
Gegenwart weder aufgestellt, noch zusammengebracht, noch vorwärtsgeführt,
noch erhalten werden könnten”, umschrieb
Graf von Schlieffen den Wert der Eisenbahn unter militärischen Gesichtspunkten.
Da nach dem Sieg über Frankreich
1870/71 ein Revanchekrieg befürchtet
wurde, begannen politische und militärische Kreise über einen Folgekrieg mit dem
westlichen Nachbarn nachzudenken. Im
Rahmen dieser Überlegungen wurden
auch Planungen für den Ausbau der Eisenbahnverbindungen zur französischen Grenze hin aufgestellt.
Flucht aus Villingen
(2011)
Im Sommer 2008 erhielt das Stadtarchiv ein
Schreiben eines holländischen Antiquariats. Darin
teilte Geschäftsführer Frido Troost mit, dass er eine
interessante Sammlung von Stereonegativen ge -
kauft habe, die ein französischer Offizier in einem
Kriegsgefangenenlager in Deutschland während
des 1. Weltkrieges anfertigte. Es handele sich um
Glasplattennegative von guter Qualität, die wohl
von einem Berufsfotographen stammten.
In einem Rückblick auf seine Anfangszeit als Justizminister der provisorischen Regierung, die in Folge der Revolution 1918 in Baden in die politische Verantwortung gelangt war, schreibt der Karlsruher Rechtsanwalt Ludwig Marum: "Als ich Minister geworden war, hatte ich den Eindruck, daß meine Ministerherrlichkeit nicht länger als 24 Stunden dauere. Ich habe das Gefühl gehabt, daß wir auf außerordentlich schwankendem Boden uns bewegten." Diese Einschätzung der eigenen Situation nach dem Sturz der Monarchie im November 1918 im Deutschen Reich und in Baden war nicht unbegründet. Denn die am 10. November 1918 im Karlsruher Rathaus von einem sogenannten Wohlfahrtsausschuss und dem Karlsruher Soldatenrat zusammengestellte elfköpfige neue badische Regierung saß zunächst einmal zwischen allen Stühlen.
In der kleinen Stadt Zabern, französisch Saverne, im Elsaß mit ihren rund 9000 Einwohnern lagen vor dem ersten Weltkrieg zwei
Bataillone des Infanterieregiments Nr. 99 der reichsdeutsch-preußischen Armee. Zahlreiche Zaberner Einwohner lebten von dem
hier stationierten Militär; dementsprechend deutschfreundlich war auch die öffentliche Meinung am Ort. Zabern war der einzige
Wahlkreis des Reichslandes Elsaß-Lothringen, von dem ein Vertreter einer reichsdeutschen Partei in den Berliner Reichstag entsandt
wurde. Im übrigen wählte das Volk in den ehemals französischen Gebieten, die vom neu gegründeten Deutschen Kaiserreich 1871
annektiert wurden, durchweg eigene Parteien, die der Unzufriedenheit mit der staatsrechtlichen Situation des Landes Ausdruck gaben.
Wirtschaftlich ging es der Region nicht schlecht, sie nahm an der Konjunktur der "Gründerzeit" teil. Viele Bauten aus der damaligen
Zeit zeigen das heute noch, besonders in Straßburg.
"Wir haben in der Revolution mit den Dynastien restlos aufgeräumt, aber die Grenzpfähle haben wir stehen lassen. Das ist zweifellos eine Unterlassungssünde der Revolution …" Mit diesen Worten forderte der Mannheimer Reichstagsabgeordnete Oskar Geck im Jahr 1920 eine Zusammenlegung der Länder Baden und Württemberg und gehörte damit zu den Initiatoren einer schon in der Weimarer Zeit überaus rege geführten Diskussion über die territoriale Gestaltung des deutschen Südwesten. Der Vortrag beleuchtet zunächst die politische Entwicklung in Baden in den Jahren 1918/19 und zeigt auf, weshalb es erst im Gefolge der Revolution zur Diskussion über eine Territorialreform kam. In einem zweiten Teil werden diese Diskussion, ihre Protagonisten und die Argumente Für und Wider einer Südweststaatsgründung in den 1920er Jahren erörtert.
Marbach im Sommer 1914
(2014)
Erst im Abstand von hundert Jahren gelangt die Bedeutung des Jahres 1914 richtig
ins allgemeine Bewusstsein. Erst jetzt wird deutlich, wie alle die großen Umwälzungen
des 20. Jahrhunderts in den Geschehnissen jenes Jahres ihren Ausgang nahmen. Im
Folgenden soll gezeigt werden, wie sich das große Weltgeschehen in der kleinen Stadt
Marbach ausgewirkt hat, was die Bürger zu spüren bekamen, wie sich ihr Leben verändert hat, womit sie fertig werden mussten.
Dazu ist erforderlich, dass die Stadt von 1914 zunächst vorgestellt wird. Marbach
wies damals zwei Wachstumsspitzen auf: im Osten den schon 1879 eröffneten Bahnhof und im Süden das 1903 eröffnete Schillermuseum. Entlang den strahlenförmig
vom mittelalterlichen Stadtkern ausgehenden Straßen entstanden mehr und mehr
landwirtschaftliche Anwesen, deren Besitzer aus der Enge der Altstadt aussiedelten.
An der Straße zum Bahnhof wurden in sicherer Entfernung zur Kernstadt auch mehrere
ländliche Villen gebaut, die heute im Verlauf von Güntterstraße und Goethestraße
noch erhalten sind. Was es in Marbach im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts nicht
gab, war ein weiträumiger Stadtentwicklungsplan, der eine klare Trennung zwischen
Wohn- und Gewerbe- bzw. Industriegebiet vorgesehen hätte. Es gab fabrikähnliche
Anwesen im Westen an der Ludwigsburger Straße, eine Schuhfabrik beim Schillermuseum, Möbelfabriken beim Bahnhof und an der Schillerstraße, und die Ludwigsburger Firma Franck betrieb eine Zichorienfabrik an der Straße nach Rielingshausen.
Aber nicht nur Aussiedlerhöfe und Fabriken wurden gebaut. Es war ein Jahrzehnt,
in dem auch eine ganze Reihe öffentlicher Bauten errichtet wurde. Ein Jahr nach dem
Schillermuseum konnte die städtische Turnhalle an der Haffnerstraße eingeweiht
werden, die lange Zeit auch als städtische Festhalle diente. Zwei Jahre später erstrahlte
in Marbach elektrisches Licht.