Landwirtschaft
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Der nachfolgende Aufsatz über die Hof- und Familiengeschichte des Klosterhofs in Gundelfingen fasst die wichtigsten Ergebnisse der historischen Recherche zur Hofchronik dieses traditionellen landwirtschaftlichen Familienbetriebes im Breisgau zusammen. Im Sommer 1997 wurde hier eine historische Ausstellung zur Hofgeschichte gezeigt, die auf großes Interesse und eine überaus positive Resonanz in der Öffentlichkeit stieß. Das Ausstellungskonzept basierte neben der historischen Herleitung der Hof- und Familiengeschichte auch auf der geschichtlichen Gegenüberstellung der landwirtschaftlichen Arbeit von früher zu heute sowie auf der Entwicklung vom abgabenpflichtigen Selbstversorgungsbetrieb zum für den freien Verkauf produzierenden landwirtschaftlichen Betrieb. Dabei wurde auch die aktuelle marktwirtschaftliche Situation des Hofes, der seit Beginn der 90er Jahre nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschaftet und sein Hauptgewicht auf den Gemüse- und Getreideanbau verlagert hat, thematisiert. Das Konzept mit dem Ziel, historische Fakten in Form von Texten, Fotos, Urkunden und Originalgegenständen der Öffentlichkeit möglichst anschaulich und publikumswirksam zugänglich zu machen, bewährte sich als überaus erfolgreich. Und es trug dazu bei, regionale Vergangenheit ein Stück weit lebendig zu erhalten.
Hockenheim war im letzten Jahrhundert für den Tabakanbau und die Tabakverarbeitung eine der bedeutendsten Städte in der Rhein-Neckar-Region. Von Boden und Klima begünstigt, fanden
sich hier beste Bedingungen für den Anbau. Es folgten die notwendigen Tabakscheunen
in den Bauernhöfen, die auch das Ortsbild prägten. Für die Bevölkerung wurde die Arbeit bei
der Herstellung von Zigarren, Zigaretten oder losem Tabak zu einer wichtigen Einkommensquelle
– sei es in Heimarbeit oder in der Zigarrenfabrik. Damit war allerdings auch eine Reihe
sozialer Probleme verbunden, die gelöst werden mussten.
Eine der bedeutendsten Familien in
Eppingen im 17. und 18. Jahrhundert
waren die Gugenmus. Als Ratsherren,
Kirchenälteste, Kollektoren der geistlichen Güterverwaltung, Stadtschultheißen oder gar als Lehnsmann der
Grafen von Öttingen für das in Eppinger
Besitz befindliche Dorf Mühlbach hatten
sie über mehr als ein Jahrhundert
großen Einfluss auf die städtische Politik. Noch heute erinnern Inschriften an
einigen Gebäuden an sie. Zwar wurden
die Gugenmus in der bisherigen Literatur über Eppingen immer wieder einmal
in unterschiedlichen Zusammenhängen
erwähnt, aber bis heute gibt es noch
keine umfangreichere monographische
Abhandlung über dieses Geschlecht.
Lediglich ein kleiner Aufsatz mit genealogischem Schwerpunkt über sie ist
bisher in der von der Stadt Bretten herausgegebenen Festschrift zum 90.
Geburtstag des Heimatforschers und
Genealogen Otto Bickel1 erschienen,
und zwar deshalb in Bretten, weil man
sich dort heute noch an Johann
Stephan Gugenmus, den dort geborenen Reformer der pfälzischen Landwirtschaft, erinnert.
Kaum eine andere Landschaft wird so sehr auch über ihre charakteristischen Bauten
wahrgenommen wie der Schwarzwald. Das Schwarzwaldhaus ist in aller Welt bekannt, die „Mühle im Schwarzwäldertal“ ist zumindest im deutschen Sprachraum
eine jedermann geläufige Vorstellung.
Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich weder mit den Häusern noch mit den
mittlerweile umfassend bearbeiteten Mühlen des Schwarzwaldes, sondern mit einem
anderen, in baulicher und kulturhistorischer Hinsicht ebenso interessanten, aber bislang weitgehend unbeachteten Bautyp – nämlich den Kornspeichern.
Die Schwarzwälder Kornspeicher sind kleine, zumeist hölzerne Gebäude (Abb. 1),
die den großen und mittleren Bauernhöfen als Getreidelager und darüber hinaus als
universelles Vorratslager angegliedert waren. Diese freistehenden Häuschen sind mit
einigem Abstand zum Hofgebäude aufgestellt und dem Haupthaus so zugeordnet,
dass man sie von der im Alltag stark frequentierten Eingangsseite bzw. der Stube
stets im Blick hat. Mit der bewussten Abseitsstellung war sichergestellt, dass im Falle eines Brandes des Hofgebäudes im Speicher gelagerte wichtige Dinge – vor allem
der Vorrat an Saatgetreide – der Vernichtung entgingen. Allein der Aspekt der Kontrollierbarkeit zeigt bereits die einstige besondere Wertigkeit dieser Bauten im Gesamtgefüge eines Bauernhofes.
Nach einer allgemeinen Einleitung über die Arten und den Umfang der Überlieferung und über
die Urteile von außen über den Odenwald, zu dem man früher auch das Bauland rechnete,
bearbeitet der Autor die verschiedenen Bewirtschaftungsformen, die aus der Naturlandschaft
eine Kulturlandschaf gemacht haben. Dabei ging es darum, Zustände und Einrichtungen,
die es andernorts gab, auch für die behandelte Region nachzuweisen bzw. zu differenzieren.
Die Begriffe »Hubenstruktur« und »Dreifelderwirtschaft« werden erläutert und auf einzelne
Odenwalddörfer angewendet. Als Kulturpflanzen wird auf die Kartoffel, den Wein und das
Obst näher eingegangen. Wiesen, Ortsettern und Gärten sind eigene Kapitel gewidmet.
Das Flurbereinigungsverfahren Ohlsbach Südwest wurde 1998 angeordnet, seine Durchführung durch verschiedene Umstände (Verwaltungsreform) immer wieder hinausgeschoben. Dies ließ Zeit, möglicherweise noch vorhandenen historischen Spuren im Gelände nachzugehen. 2007 sollen nun die Maßnahmen umgesetzt werden, was einen - so ist zu hoffen - der Erhaltung und Aufwertung förderlichen Eingriff in das Landschaftsbild bedeuten wird. Die von der Neuordnung betroffene Fläche umfasst das frühere Allmendfeld zwischen Kinzig und Bahnlinie und dessen ursprüngliches Bewässerungssystem. Während an anderen Orten kinzigaufwärts, z. B. in Biberach und Steinach, die alte Kinzigauen-Bewässerung aus ökologischen Gründen intakt ist, sind in Ohlsbach nur noch nutzungshistorische Relikte vorhanden, die man erkunden und zu einem System zusammenpuzzeln muss, bevor die Planierraupen die letzten Spuren verwischen werden.
Sie trägt viele Namen, u. a. Edelkastanie oder Edle oder Echte Kastanie oder Esskastanie, in lokaler Mundart einfach nur Keschde oder Keschebaum, botanisch Castanea sativa Miller 17 68. Sie zählt zu den wenigen fruchttragenden Waldbaumarten, deren Früchte unmittelbar vom Menschen als Nahrungsmittel verwendet werden können. Nicht verwechselt werden darf sie mit der Rosskastanie, Aesculus hippocastanum Linne 1753, mit der „am appetitlichst glänzenden aller ungenießbaren Früchte". Beiden ist nur gemeinsam, dass sie keine heimischen Baumarten sind. Ihre Blätter sind nur kurz gestielt, aber lang, lanzettlich und am Rande stachelig gezähnt. Die Früchte, Kastanien, auch Maronen oder im Badischen „d' Keschde" genannt, stecken
in einer stachelig bewehrten Cupula oder Fruchthülle. Ein Spaziergang durch blühende Edelkastanien-Wälder hat durchaus seinen optischen Reiz, kann je nach Sensibilität der Geruchsnerven durchaus belästigend wirken: Die männlichen Blüten locken mit dem Duftstoff Trimethylamin Insekten an.
Es handelt sich hier um das heute als „Winterschule" bezeichnete Anwesen. Es ist mehr oder weniger gut bekannt, dass das
alte Haus eine reiche und interessante Vergangenheit aufweist. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut und diente früher
verschiedenen Familien und Zwecken. Das obere Stockwerk wurde erst im Jahr 1858 „aufgesetzt", sodass man es sich eigentlich „hinwegdenken" muss, um sich das frühere Aussehen des Gebäudes wenigstens ungefähr vorstellen zu können.
Ein gärtnerisches Kleinod
(2018)
Die im Ottenheimer Gewann „Hundelgrün“ am südwestlichen Dorfende angelegte Streuobstwiese sowie der Lehr- und Versuchsgarten des Schwanauer Obst- und Gartenbauvereins sind nicht nur ein gärtnerisches Kleinod, sondern auch eine einzigartige Einrichtung im gesamten Ried. Denn die inmitten der Ottenheimer Schrebergartenkolonie gelegene Anlage birgt viele kleingärtnerische Schätze. Zum einen stehen auf der im Dezember 1994 angelegten Streuobstwiese rund 50 Obstbäume mit alten, anderenorts bereits längst verschwundenen Apfel- und Birnensorten. Und in dem direkt neben der Streuobstwiese angelegten Lehrgarten wird die reiche Vergangenheit der Gemüselandschaft im Ried wieder lebendig. Gemeinsam mit dem im östlichen Bereich angrenzenden Teil eines ehemaligen Altrheinschluts bildet die Gesamtanlage ein wichtiges Kleinbiotop und somit auch ein Rückzugsgebiet für diverse Tier- und Pflanzenarten.
„Kappel ist die Hex, und die Hex ist Kappel", so ein Zitat von Kappelrodecks Bürgermeister Stefan Hattenbach vor den Mitgliedern des Winzerkeller Hex vom Dasenstein. ,,Kappelrodeck, die Heimat der Hex vom Dasenstein", lautet einer der Kappler Werbeslogans, und schließlich: ,,Ludder Kappler Hexe", ist der bekannte Schlachtruf anlässlich der fünften Jahreszeit in der Fasnachts-Hochburg Kappelrodeck. Das sind nur einige Beispiele dafür, welchen regionaltypischen Stellenwert die Sagengestalt ,,Hexe" im Achertal einnimmt. Dabei hat die eine Hexe - Wein - mit der anderen, der fasnächtlichen Hexe, gar nichts zu tun. Die wechselvolle und interessante Geschichte im Erscheinungsbild der „Hex vom Dasenstein" steht im Folgenden im Mittelpunkt meiner Betrachtungen. Zunächst gilt es doch den Urheber des Namens „Hex vom Dasenstein" für den Kappler Wein zu würdigen. Es war der erste Vorsitzende der 1934 gegründeten Kappelrodecker Winzergenossenschaft, Hermann Jülg vom Freiamt, der nach der Genossenschaftsgründung die geniale Marketing-Idee hatte, aus der Sage der Hex vom Dasenstein heraus den hiesigen Weinen einen Namen zu geben. Er hat sich einem weiteren „Namenspfund" in der Gemeinde, dem „Schloss Rodeck", das als Namensgeber analog dem französischen „Chateau" ebenfalls im Gespräch war, nicht gebeugt und schuf mit der „Hex vom Dasenstein" etwas, was man heute als Name mit einem hohen „Alleinstellungsmerkmal" bezeichnet.
Der legendäre Name „Hex vom Dasenstein" war geboren und
dafür sind ihm die nachfolgenden Generationen ewig dankbar.