Landwirtschaft
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (57)
Gehört zur Bibliographie
- nein (57)
Schlagworte
- Landwirtschaft (14)
- Geschichte (11)
- Weinbau (10)
- Ettenheim (7)
- Garten (7)
- Gartengestaltung (6)
- Gartenbau (5)
- Hanfanbau (3)
- Kaiserstuhl (3)
- Sozialgeschichte (3)
- Bauernhof (2)
- Bewässerung (2)
- Freiburg im Breisgau (2)
- Getreidespeicher (2)
- Hanf (2)
- Kenzingen (2)
- Kraichgau (2)
- Kulturlandschaft (2)
- Markgräfler Land (2)
- Oberrheinisches Tiefland (2)
- Ortenau (2)
- Privatgarten (2)
- Tabakanbau (2)
- Villingen im Schwarzwald (2)
- Ackerbau (1)
- Agrarpolitik (1)
- Agroforstwirtschaft (1)
- Allmende (1)
- Angelbachtal (1)
- Archäologie (1)
- Asperg (1)
- Aussiedlerhof (1)
- Aussiedlung (1)
- Baar (1)
- Bad Boll (1)
- Bad Rappenau-Wollenberg (1)
- Ballrechten-Dottingen (1)
- Bargen 〈Rhein-Neckar-Kreis〉 (1)
- Baudenkmal (1)
- Bauland 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Biografie (1)
- Brauch (1)
- Bretten (1)
- Dinkel (1)
- Drais von Sauerbronn, Friedrich 〈1798-1883〉 (1)
- Edelkastanie (1)
- Enklave (1)
- Eppingen (1)
- Ernteertrag (1)
- Ernährung (1)
- Favoritepark (1)
- Flussbau (1)
- Forstwirtschaft (1)
- Frankreich (1)
- Freiburg im Breisgau 〈Region〉 (1)
- Gartenkunst (1)
- Gemeindegebiet (1)
- Getreidebau (1)
- Grenze (1)
- Grundeigentum (1)
- Grünkern (1)
- Gugenmus, Familie : 1500-1806 : Eppingen (1)
- Gundelfingen (1)
- Göppingen (1)
- Heidelberg-Handschuhsheim (1)
- Heitersheim (1)
- Hochrhein-Gebiet (1)
- Hochrheintal (1)
- Hochschwarzwald 〈Mittelgebirge〉 (1)
- Hockenheim (1)
- Hungersnot (1)
- Industrialisierung (1)
- Interview (1)
- Jagd (1)
- Kappelrodeck (1)
- Kehl (1)
- Kirschgartshausen (1)
- Kleines Museum in der Grünkerndarre (1)
- Kloster Ettenheimmünster (1)
- Kloster Rottenmünster (1)
- Klostergarten (1)
- Klosterhof (1)
- Konstanz (1)
- Krebs, Engelbert 〈1881-1950〉 (1)
- Kulturdenkmal (1)
- Landnutzung (1)
- Landschaftspflege (1)
- Landwirtschaftliches Gebäude (1)
- Landwirtschaftsmuseum (1)
- Lichtenau 〈Landkreis Rastatt〉 (1)
- Luchs (1)
- Ludwigsburg 〈Region〉 (1)
- Mannheim-Rheinau (1)
- Marketing (1)
- Markgröningen (1)
- Martinshof 〈Hausach〉 (1)
- Medizinischer Blutegel (1)
- Meißenheim (1)
- Mittelalter (1)
- Monrepos 〈Ludwigsburg〉 (1)
- Mosel-Gebiet (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Neuzeit (1)
- Nutzpflanzen (1)
- Oberrheingebiet (1)
- Obstbau (1)
- Odenwald (1)
- Ohlsbach (1)
- Pfalz (1)
- Polen (1)
- Rhein (1)
- Rheingau (1)
- Rheinhessen (1)
- Roter Milan (1)
- Römerzeit (1)
- Sage (1)
- Schafzucht (1)
- Scherzheim (1)
- Schilling, Carl Ludwig von 〈1760-1833〉 (1)
- Schloss 〈Ortenberg, Ortenaukreis〉 (1)
- Schwanau (1)
- Schwanau-Ottenheim (1)
- Schwarzwald (1)
- Schwarzwald 〈Süd〉 (1)
- Schwein (1)
- Schweinemast (1)
- Schweiz (1)
- Schwetzingen (1)
- Schäfer (1)
- Seidenraupenzucht (1)
- Siedlungsgeschichte (1)
- Sozialstruktur (1)
- Spargelanbau (1)
- Staatsgebiet (1)
- Stadtwald (1)
- Streuobstwiese (1)
- Strohgäu (1)
- Tabakindustrie (1)
- Tierzucht (1)
- Tuniberg (1)
- Tägerwilen (1)
- Unselt, Gustav Adolf 〈1866-1924〉 (1)
- Vereinödung (1)
- Villa (1)
- Waldfeldbau (1)
- Waldshut 〈Region〉 (1)
- Waldweide (1)
- Walldürn-Altheim (1)
- Weidewirtschaft (1)
- Wein (1)
- Weinberg (1)
- Weingut Schloss Ortenberg (1)
- Wiese (1)
- Winzergenossenschaft (1)
- Wolf (1)
- Württemberg (1)
- Zierpflanzen (1)
Der nachfolgende Aufsatz über die Hof- und Familiengeschichte des Klosterhofs in Gundelfingen fasst die wichtigsten Ergebnisse der historischen Recherche zur Hofchronik dieses traditionellen landwirtschaftlichen Familienbetriebes im Breisgau zusammen. Im Sommer 1997 wurde hier eine historische Ausstellung zur Hofgeschichte gezeigt, die auf großes Interesse und eine überaus positive Resonanz in der Öffentlichkeit stieß. Das Ausstellungskonzept basierte neben der historischen Herleitung der Hof- und Familiengeschichte auch auf der geschichtlichen Gegenüberstellung der landwirtschaftlichen Arbeit von früher zu heute sowie auf der Entwicklung vom abgabenpflichtigen Selbstversorgungsbetrieb zum für den freien Verkauf produzierenden landwirtschaftlichen Betrieb. Dabei wurde auch die aktuelle marktwirtschaftliche Situation des Hofes, der seit Beginn der 90er Jahre nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschaftet und sein Hauptgewicht auf den Gemüse- und Getreideanbau verlagert hat, thematisiert. Das Konzept mit dem Ziel, historische Fakten in Form von Texten, Fotos, Urkunden und Originalgegenständen der Öffentlichkeit möglichst anschaulich und publikumswirksam zugänglich zu machen, bewährte sich als überaus erfolgreich. Und es trug dazu bei, regionale Vergangenheit ein Stück weit lebendig zu erhalten.
Die Anfänge des Ortenberger Schlosses dürften im 12. Jahrhundert zu suchen sein. Der Schloßberg gehörte ursprünglich zum Besitz der Zähringer und gelangte nach deren Aussterben 1218 zunächst an die Staufer, später an den Straßburger Bischof. Im Jahre 1233 ist von einem „castrum Ortenberg" urkundlich die Rede. Aus der anfänglichen Sicherungsanlage am
Eingang zum Kinzigtal entwickelte sich allmählich eine starke Festung, die zum Herrschaftsmittelpunkt und Verwaltungssitz der Ortenau „zwischen Bleich und Oos" werden sollte. Die Burg wurde Sitz des Landvogtes, der auf dem „Stein von Ortenberg" residierte und dort auch Gericht hielt. Nach einigen Herrscherwechseln wurde Schloß Ortenberg 1554 endgültig habsburgerisch und zugleich Hauptsitz der Landvogtei Ortenau. Der Landvogt von Ortenberg übernahm nicht nur Aufgaben der Polizei und der Gerichtsbarkeit, sondern erfüllte als habsburgerische Zollbehörde eine weitere wichtige Funktion. Neben dem Ortenauer Landvogt hatte hier auch das Hofgericht seinen Sitz bis zur Zerstörung des Schlosses im Jahre 1697. Danach verlegte der Landvogt seinen Sitz nach Offenburg und residierte dort im späteren Bezirksamt (heute Polizeirevier). Die Ruine Ortenberg diente danach nur noch als Steinbruch.
Nicht nur Burgen, Schlösser, Dörfer und Städte haben eine meist weit in die Vergangenheit zurückliegende Geschichte. Nein, auch Bauernhöfe können häufig eine lange Existenz vorweisen. Bei uns in der Umgebung gibt es einige solcher Höfe. Mich hat besonders der zwischen Hausach und Fischerbach liegende Martinshof interessiert. Denn er ist schon lange im Besitz meiner Familie. Als Kind war ich öfters zum „Osterhas jagen", zu Familienfeiern oder zu Besuch meiner Urgroßeltern auf dem Martinshof. Damals gefielen mir einfach nur die vielen Tiere oder das Spielen im Heu. Doch heute reizt mich vor allem die lange und interessante Geschichte dieses Hofes. Deshalb habe ich mich darüber informiert und viele, für mich neue, wichtige Dinge erfahren.
Nur schwer können wir uns heute noch vorstellen, daß die Wiesenbewässerung
in Mitteleuropa jahrhundertelang das Gesicht ganzer Landstriche prägte. Verbreitungsschwerpunkte
waren im heutigen Baden-Württemberg die weiten Ebenen des
Oberrheingrabens, ebenso wie die Mittelgebirgslagen des Schwarzwaldes und die
Täler der Schwäbischen Alb. Auch im Alpenvorland war die Wiesenwässerung
eine verbreitete Bewirtschaftungsform des Graslandes. Noch in der Mitte des
letzten Jahrhunderts galt die künstliche Bewässerung der Wiesen als das beste
Mittel zur Erhöhung des Ertrages. [...]
Urkundliche Erwähnungen über Wässerungsanlagen in Freiburg lassen sich bis
in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die zur besseren Organisation der Bewässerung
gegründeten Genossenschaften weisen eine bis in das 15. Jahrhundert
zurückgehende Tradition auf. Die Überreste der Anlagen sind noch an vielen
Orten, so auch in Freiburg als ehemaligem intensivem Wiesenwässerungsgebiet,
zu sehen. Die noch vorhandenen Stellfallen zerfallen allerdings zunehmend, und
die Gräben werden verfüllt, da sie für die Bewirtschaftung dieser Flächen nur
hinderlich sind. Es scheint also nur eine Frage der Zeit, bis die letzten Überreste
vollständig verschwunden sind.
Im südbadischen Grenzgebiet zur Schweiz werden seit einiger Zeit Autoaufkleber
angeboten, auf denen folgendes zu lesen steht: ,,Wir wollen keine EG
mehr! Die Landbevölkerung wünscht Schweizer Staatsbürger zu werden."
Bei einer agrarpolitischen Debatte in Stühlingen, Landkreis Waldshut, äußerte
der Ortsvorsitzende einer Partei, daß den Bauern bald nichts anderes mehr
übrigbleibe, als an die benachbarte Schweiz mit der Bitte um Eingemeindung
heranzutreten.
Solche mehr oder minder ernstgemeinten Wünsche spiegeln die weitverbreitete
Resignation wider, welche die Landwirte im deutschen Hochrheingebiet
erfaßt hat. Existenzangst und Unsicherheit verbinden sich hier mit der Kenntnis
über die „paradiesischen" Verhältnisse bei den Berufskollegen jenseits der
Grenze; mit diesen steht man seit langem in Kontakt, denn zahlreiche Eidgenossen
bewirtschaften traditionell Felder auf deutschem Boden.
Es geht im folgenden um den Zusammenhang zwischen der differenzierten
Sozialstruktur der oberschwäbischen Siedlungen mit der Vereinödung, die den Zweck hatte, die Gemengelage der Parzellen durch größtmögliche
Arrondierung der Wirtschaftsflächen zu beseitigen, und die häufig mit dem
,,Ausbau", d .h. der Aussiedlung eines Teils der Anwesen, verbunden wurde.
Diese Innovation, die um die Mitte des 16. Jh. im Gebiet der Fürstabtei Kempten
ihren Ursprung hatte, breitete sich ja von dort in mehreren Schüben bis ins nördliche
Oberschwaben und den östlichen Hegau hinein aus, bis sie nach einem
Höhepunkt der Diffusion um die Wende vom 18. zum 19. Jh. gegen die Mitte des
19. Jh. südlich von Biberach und Saulgau sowie östlich von Meßkirch und
Stockach zum Stehen kam.
Im Jahre 1943 erschien in der Zeitschrift „Raumforschung und Raumordnung"
ein Aufsatz des bekannten Agrarwissenschaftlers A. MÜNZINGER mit dem Titel
„Die württembergische Wirtschaft - Vorbild für den Osten?". Die Antwort auf
diese Frage war ein entschiedenes Nein. Münzinger schloß seine Ausführungen
mit dem Satz: ,,Diese Wirtschaftsstruktur auf andere Länder zu übertragen,
hieße in Wirklichkeit, dem im Osten neu aufzubauenden Bauerntum von
vorneherein das Vorwärtskommen unmöglich machen". Diese Aussage unterschied
sich diametral von der zu Beginn der 30er Jahre weitverbreiteten Meinung,
daß Württemberg in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht die gesündesten
und harmonischsten Strukturen aufweise und deshalb als Vorbild für andere weniger
entwickelte Teile des Deutschen Reiches dienen könne. Es erscheint lohnend,
einmal der Frage nachzugehen, wie es zu diesem Wandel der Bewertung
kommen konnte.