Verarbeitendes Gewerbe
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- Villingen im Schwarzwald (2)
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Dass mitten im Villinger Rietviertel in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhundert
legendäre Straßenmotorräder gebaut wurden, ist
heute nur noch wenigen bekannt. Johann Götz
unterhielt in der Färberstraße im heutigen
Gebäude des Spielsalons Tip Top eine Werkstätte,
mit der er vom Kapellenweg am Villinger
Kneippbad in die Innenstadt umgesiedelt war. Es
waren wirtschaftlich schwierige Zeiten, aber vor
allem eine Ära, in der die Mobilität die Menschen
faszinierte. Seit 1873 war die Schwarzwaldbahn in
Betrieb, Motorräder gehörten zu den weiteren
Fortbewegungsmitteln der ersten Stunde. Die
Industrialisierung drückte den Städten ihren ehernen Stempel auf. Die Villinger selbst lernten beispielsweise mit dem Aufstieg der SABA Licht- und
Schattenseiten der neuen Ära kennen. Genau von
dort kam Johann Götz, Mitte der zwanziger Jahre
machte sich der Meister im Zuge der Weltwirtschaftskrise selbstständig.
Die Glocken des knapp vier
Jahrhunderte in der Zähringerstadt ansässigen Unternehmens
Grüninger befinden sich in aller
Herren Länder. Allerdings sind
kaum Exemplare in Villingen
erhalten geblieben: Sie wurden
ein- oder umgeschmolzen und
haben Kriege nicht überstanden.
Dennoch oder vielleicht gerade
deswegen besitzen für zahlreiche
Villinger Grüninger-Glocken
einen magischen Klang.