Musik- und Klanginstrumente
Filtern
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (2)
Gehört zur Bibliographie
- nein (2)
Schlagworte
- Liebfrauenmünster Villingen, Schwarzwald (2) (entfernen)
Mit seinen beiden Türmen, dem 53,94 Meter hohen Nordturm und dem 52,54 Meter hohen Südturm, ist das Münster das charakteristische Wahrzeichen der alten Zähringerstadt Villingen. So wie das Gotteshaus mit seinen Türmen dem Stadtbild ein unverwechselbares Gepräge gibt, so gehört auch der Klang seiner Glocken seit Jahrhunderten ganz selbstverständlich zum Leben der Menschen. Zu jeder Viertelstunde lassen die Glocken hören, was die Uhr geschlagen hat. Zu den Gottesdiensten rufen die Glocken in verschiedenen Zusammensetzungen und an hohen Festtagen liegt der gewaltige Klang aller neun Münsterglocken wie ein Teppich über der Stadt. Die Glocken des Münsters haben, wie die aller Kirchen landauf landab, eine bewegte und wechselvolle Geschichte. Immer wieder wurden Glocken neu beschafft, ausgetauscht und ergänzt. Immer wieder raubten Kriege die Rufer von den Türmen und immer wieder beschafften die Villinger Glocken, um ihrem Münster eine würdige Stimme zu geben.
Nach dem kürzlich im Südturm des Villinger
Münsters eines der größten Glockenspiele in ganz
Süddeutschland installiert wurde (der SÜDKURIER berichtete), sei an ein Ereignis erinnert,
das genau hundert Jahre zurück liegt. Damals, im
Jahre 1906, wurde der erwähnte Südturm des
Münsters nämlich einer umfassenden und anspruchsvollen Sanierung unterzogen.
Lange hatte es gedauert, bis die Bauarbeiten begonnen werden konnten. Die Gründe lagen vor allem
in finanziellen und bautechnischen Schwierigkeiten. Allerdings mussten die Verantwortlichen
handeln, da das Münster erheblich baufällig geworden war. Anfang Juli 1906 schließlich wurde die
Sanierung des Südturms angepackt. Mit einem
Gerüst aus langen Baumstämmen wurde der Turm
seinerzeit eingeschalt und von oben bis zum ersten
Stock abgerissen. Wobei die Spitze des Turmes, der
Turmhelm, erhalten blieb und während der ganzen
Bauphase von dem Gerüst unterfangen wurde. Der
gesamte mittlere Teil des Turmes wurde abgerissen
und erneuert. Im Spätjahr 1907 war der Turm fertig
gestellt.
Die Gesamtsanierung des mittelalterlichen Gotteshauses
wurde im Jahre 1909 abgeschlossen. Am
29. Juni wurde das in neuem Glanz erstrahlende
Münster von der Gemeinde wieder bezogen.
Zugleich bekam das Gotteshaus ein neues Geläut
spendiert.