Architektur
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Ein Blick auf die Gemarkungsgrenzen zeigt, dass der Ort Rohrbach sehr wahrscheinlich wie auch Mühlbach und Sulzfeld als eine frühmittelalterliche Ausbausiedlung von Eppingen entstanden ist. Seinen Name hat der Ort durch seine Lage an einem mit Rohr, also mit Schilf, bewachsenen Bach erhalten. Zur Unterscheidung von anderen Orten gleichen Namens kamen sowohl die Zusatzbezeichnung „bei Eppingen“ als auch „am Gießhübel“ auf. In einer Grenzbeschreibung, die das Stift Odenheim 1727 anfertigen ließ, ist vor und nach der Gießhübelmühle nicht die Elsenz eingezeichnet, sondern ein „Gihsübelgraben“ bzw. „Gihsübelgrabenbach“, und die Äcker gegenüber der Straße nach Rohrbach in Richtung Eppingen werden als „Gihsübeläcker“ bezeichnet. Es scheint so, als wäre in diesem Bereich „Gieshübelgraben“ eine andere Bezeichnung für die Elsenz. Die Bezeichnung könnte sich entweder auf eine kanalisierte Elsenz als Mühlkanal oder auf einen frühmittelalterlichen Bestrafungsort durch Untertauchen beziehen.
Das ehemalige Benediktinerkloster St. Trudpert im Münstertal liegt südlich von Freiburg/Breisgau unterhalb des Belchenmassivs. Der Name Münster, ursprünglich von monasterium (Kloster) abgeleitet, wurde der Name des Tals und der untergegangenen Stadt Münster, einer Bergmannsstadt, die aufgrund des Silberabbaus große Bedeutung hatte. Auch das Kloster St. Trudpert hatte hieraus seinen Reichtum bezogen. Die Vögte des Klosters, die Herren von Staufen, mussten Mitte des 14. Jahrhunderts aus Geldnot die Stadt Münster erneut verpfänden, was zum Unmut der Freiburger Bürger führte, die hier Besitz hatten. Sie stürmten die Stadt und zerstörten die Vogtsburg. Der immer weniger rentabel werdende Silberabbau im 16. Jahrhundert, Naturkatastrophen sowie die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges sorgten für den Untergang der Stadt und die Zerstörung des Klosters.
Die Literatur über das Freiburger Münster ist wahrscheinlich kaum zu überblicken. Ob aus der Kunst- oder Stadtgeschichte, der Frömmigkeitsgeschichte oder in einem anderen Zusammenhang, das Freiburger Münster bietet Beispiele für alle. Daher ist es nicht erstaunlich, dass auch aus der Apokalypse ein Motiv gewählt ist. Hier soll untersucht werden: Ist einer der apokalyptischen Reiter im Freiburger Münster der Pestbringer nach der Offenbarung des Johannes? So bekannt wie Dürers Reiter sind die Freiburger Reiter nicht, daher ist es nötig, alles, was über die Reiter gewusst wird, zur Beantwortung der gestellten Frage auszubreiten. Dazu gehört auch ein Blick auf den Künstler Peter Valentin Feuerstein, der die westliche Fensterrose gestaltete. Für die Orte, wo in den beiden baden-württembergischen Diözesen Beispiele für die apokalyptischen Reiter zu betrachten sind, wurde nachstehende Liste erstellt. Künstler und Werk sind in den entsprechenden Kapiteln zu finden, auch P. V. Feuerstein (1917–1999).
Das "Zartener Münster"
(2018)
Im Jahr 2015 wurde in der Gemeinde Kirchzarten die 1250. Wiederkehr der Erstnennung von Zarten gefeiert. Der Ort Zarten – heute ein Teil der Gemeinde Kirchzarten – ist als Zarduna erstmals im Jahr 765 im Rahmen einer Schenkung belegt. Gleichzeitig wird eine marca Zardunensis, ein Herrschaftsbezirk, genannt. Eine weitere Güterübertragung an das Kloster St.
Gallen erfolgte 802. Im folgenden Jahr 2016 bot ein weiteres Jubiläum Anlass zum Feiern: die 1200 Jahre zurückliegende Erstnennung der hier vorzustellenden Kirche (Abb. 1). Eine Kirche in Zarten wurde erstmals im Jahr 816 genannt. Damals wurde ein Besitzanteil an der Kirche (partem ecclesie in Zartunu et quicquid mee portionis ad eam pertinet […]) an das Kloster St. Gallen übertragen. Der hochrangige Schenker Cozpert ist dem Umfeld des fränkischen Königs zuzurechnen. Cozpert besaß außerdem umfangreichen Besitz östlich des Schwarzwalds, was indirekt auch einen Hinweis auf die Wegverbindung über das vorgenannte Mittelgebirge darstellt.
Erhalten oder verändern?
(2018)
In den Jahren 2011/12 wurde im Zuge der Innenrenovierung der Friedenskirche von 1910 in Heidelberg-Handschuhsheim deren Innenraum umgestaltet: Eingebaut wurde eine große, unregelmäßige Stufenanlage aus weißem Stein, die bei Chorkonzerten durch zusätzliche Podeste aus Holz ausgeglichen und ergänzt werden muss. Nach der Umgestaltung folgen nun der alte Taufstein von 1910, ein moderner dunkler Altar aus Bronze, ein Ambo aus gleichem Material als Kanzel und die Orgelempore als Prinzipalien in einer Linie hintereinander. Auch der ursprüngliche Kirchenraum hatte in noch strengerer Weise eine Architekturkonzeption entsprechend dem sogenannten Wiesbadener Programm von 1891/92 aufgewiesen. Die jetzige Neugestaltung war auf der einen Seite innerhalb der Kirchengemeinde sehr umstritten, wurde andererseits aber mit zwei Architekturpreisen ausgezeichnet. ‒ Die noch konsequenter nach dem Wiesbadener Programm im Jugendstil erbaute Lutherkirche von 1907 in der Karlsruher Oststadt wurde von April 2017 bis zum Sommer 2018 ebenfalls renoviert, richtiger: saniert, jedoch nicht umgestaltet, sondern in ihrer ursprünglichen Raumgestaltung erhalten. Die „Innneraumsanierung“
wurde durch die Denkmalstiftung Baden-Württemberg finanziell gefördert.
Im Jahr 2017 sollte ein Vortrag für den Historischen Verein Schiltach-Schenkenzell über die dortigen Burgen vorbereitet
werden. Durch die Arbeiten von Hans Harter lagen zu den meisten Burgen und ihrem Adel bereits gute Ergebnisse vor.
Lediglich einzelne Anlagen (Schenkenzell „Burgstall“, Schenkenzell „Schlössle“ und Lehengericht sog. „Klingenburg“/„Mühlburg“) entzogen sich noch einer genaueren Datierung und Interpretation. Bereits in den Jahren 2000 und 2005 hatte der Verf. einige Geländebegehungen an den Objekten unternommen. Einige der Anlagen ließen sich damals oder im Zuge der neuen Begehungen durch die Neufunde recht gut datieren. Bei den neueren Begehungen im Jahre 2017 sollte zusätzliches Fundmaterial gewonnen werden, um die Datierungen abzusichern und damit auch die historische Einordnung zu ermöglichen.
In den Jahren 2010 und 2017 wurden insgesamt vier Geländebegehungen an der Mörburg unternommen. Sie sollten erstmals systematisch Aufschluss über die Geländespuren liefern und über die Oberflächenfunde an Keramik die Laufzeit der Burg bestimmen. Das 725. Jubiläum (1293 ist Schutterwald als Waldstück genannt) und die Jahrestagung des Historischen Vereins für Mittelbaden in Schutterwald geben nun Gelegenheit, die Ergebnisse vorzustellen.
Die Ortschaft Ebersweier, im Herzen der Ortenau gelegen, feierte im Jahr 2015 die Ersterwähnung des Ortsnamens, der
800 Jahre zuvor als „Ebirswilre“ dokumentiert wurde. Im Zuge der Gemeindereform vereinigte sich Ebersweier zum 1. Januar
1973 mit der Gemeinde Durbach. Damit erlosch zwar die Gemeinde Ebersweier als selbstständige Gebietskörperschaft,
doch die Ebersweierer blieben auch weiterhin eine lebendige Dorfgemeinschaft. „Die halten zusammen, so werden die Ebersweierer charakterisiert“, konstatierte unlängst Bürgermeister Andreas König. Der besondere Gemeinschaftssinn ist geradezu bezeichnend für den Ort Ebersweier. Dieser Zusammenhalt bewirkte auch, dass das Jubiläumsjahr mit den verschiedenartigsten Veranstaltungen einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Vom großen Festwochenende im Juli 2015 waren auch viele auswärtige Besucher begeistert.
Vom Mosaik in der Klosterkirche Schuttern ist vor allem die Szene auf dem rechten Rand bekannt: Kain erschlägt seinen
Bruder Abel. Die wütend vorgeschobene Unterlippe Kains – „er verzog sein Gesicht“, heißt es in Genesis 4,5 –, die stille Ergebung des zusammengesunkenen Abel, die Einpassung der Figuren in einen nur rund 50 cm breiten Streifen zeigen, dass hier Meister ihres Faches am Werk waren.Leider ist nicht mehr von ihrer Kunstfertigkeit zu bewundern, denn das Mosaik war weitgehend zerstört, als Karl List es bei einer Sondierungsgrabung im Auftrag des Landesdenkmalamtes 1972 entdeckte. Nur die linke und die rechte Randzone der kreisförmigen Darstellung mit dem Durchmesser 338 cm waren noch am ursprünglichen Ort erhalten. Wie Abbildung 1 zeigt, zieht sich ein breiter Störungsstreifen durch das Medaillon. Einzelne Trümmerteile und Steinchen konnten in der Schuttschicht zwischen Mosaikebene und dem ca. 120 cm darüber liegenden Bodenniveau der ausgegrabenen romanischen Kirche von Schuttern noch aufgefunden werden; der größte Teil aber ist verschwunden.
Durch die Initiative eines privaten Unternehmers wird das Schloss Freudental seit einigen Jahren als Veranstaltungsort für private und betriebliche Feiern genutzt. Man kann die Räume mieten oder im historischen Schlosspark feiern. Damit knüpft der Eigentümer und Betreiber bewusst an die Tradition des 18. und frühen 19. Jahrhunderts an, als Schloss Freudental ein Land- und Jagdschloss der württembergischen Herzöge war. Unter König Friedrich erlebte das Schloss seine letzte Blütezeit als herrschaftliche Residenz. Der Nachfolger König Wilhelm I. gab es auf, weil er seine Hofhaltung einschränkte und andere
Schlösser bevorzugte. Danach erlebte die Anlage eine wechselvolle Geschichte als Wohnhaus der Pensionärinnen des Katharinenstifts Stuttgart, Erholungsheim der Allgemeinen Ortskrankenkasse Stuttgart und schließlich als Altenheim des Landkreises Ludwigsburg. Im Lauf dieser verschiedenen Phasen wurde das Schloss innen stark verändert und umgebaut.
Als das Seniorenheim nicht mehr den Anforderungen der modernen Altenpflege entsprach und aufgegeben werden musste, wusste man längere Zeit nicht, wie man die Immobilie nutzen sollte. Mit der gastronomischen Nutzung ist das Schloss Freudental wieder ein Ort der Feste und Feiern geworden. Wo einst Mitglieder der württembergischen Regentenfamilie residierten, kann man heute die Räume und den Garten für Veranstaltungen mieten.
Freud und Leid
(2018)
In der kleinen Gemeinde Freudental im Stromberg steht am südlichen Dorfrand das Schloss der Gräfin Christina Wilhelmina von Würben, besser bekannt unter ihrem Geburtsnamen von Grävenitz. Als langjährige Mätresse Herzog Eberhard Ludwigs von Württemberg ging sie unter zweifelhaftem Ruf in die Geschichte ein, noch heute als »Landesverderberin« verkannt. Für den Ort Freudental war sie aber als Bauherrin des heutigen Schlosses von großer Bedeutung. Die dreiflügelige Gebäudegruppe umfasst einen schmalen Ehrenhof und steht an der Stelle des ehemaligen Unteren Schlosses. Die Anlage besteht aus dem 1729/31 erbauten neuen Schlossgebäude mit seinem markanten Mansardwalmdach, dem nordwestlich anstoßenden Kavaliersbau und den nordöstlich schräg stehenden Ökonomiebauten. Nach Süden schließt der rechteckige Schlossgarten an, der sich heute überwiegend in Form eines englischen Landschaftsparks präsentiert. Die Strukturen seiner barockzeitlichen Entstehung sind aber noch immer ablesbar. Jenseits des Parks führt eine Allee über Bietigheim nach
Ludwigsburg. Daraus resultiert, dass die Gartenseite und nicht der Ehrenhof als Zufahrt und Haupteingang zum Gebäude angelegt ist.
Der Villinger Werkhof
(2018)
In anderen Städten heißen sie „Bauhof” und haben sich – dem Anwachsen von Aufgaben und Zuständigkeiten entsprechend – von kommunalen Versorgungseinrichtungen zu „Stadtwerken” oder „Technische Dienste” weiter entwickelt. Die Organigramme von Städten zeigen heute vielfältige Organisationsmodelle, seien es Abteilungen der Stadtverwaltung, kommunale Regiebetriebe, rechtlich selbstständige Spezialunternehmen oder eine Kombination verschiedener Modelle. Allen gemein ist eine höchst lebensnahe Aufgabenstellung der öffentlichen Daseinsvorsorge, ohne die ein menschliches Zusammenleben in Städten und Gemeinden nicht vorstellbar wäre. Die Bedeutung der erbrachten Leistungen wird oft erst deutlich, wenn von meist störungsfrei erbrachten Leistungen einmal etwas „nicht rund läuft”.
Villingen-Schwenningen beherbergt eine Vielzahl juristischer Einrichtungen: 1. das Amtsgericht Villingen-Schwenningen.
2. das Arbeitsgericht Freiburg mit den Kammern Villingen-Schwenningen, wobei drei Kammern für den Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig sind. 3. die 9. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Konstanz. 4. die Außenstelle Villingen-Schwenningen der Staatsanwaltschaft Konstanz. 5. die Justizvollzuganstalt Rottweil -Außenstelle
Villingen-Schwenningen. Für das Arbeitsgericht Villingen-Schwenningen ist für das Jahr 2018 eine Neuordnung vorgesehen. Es soll ein selbständiger Gerichtsbezirk mit Kammern in Villingen-Schwenningen und einer Außenstelle in Radolfzell geschaffen werden.
In der Blütezeit des deutschen Kaiserreichs (1871 – 1918) entstanden zahlreiche Villen und Häuser im sogenannten historistischen Stil mit dem bewussten Rückgriff auf Schmuckelemente der deutschen Vergangenheit. Diese Formensprache verflocht sich dann mit dem floralen Jugendstil und brachte besonders filigrane und großzügige Bauten hervor. In Villingen entstanden so neue Quartiere außerhalb der Stadtmauer wie das Romäus-Gymnasium und das Villinger Krankenhaus in der Herdstraße, (Friedrichkrankenhaus). Weitere bedeutende Stadterweiterungen in dieser Zeit fanden auch in der Mönchweiler
Straße, Vöhrenbacher Straße, Schillerstraße, Benediktinerring, Luisenstraße und, direkt angrenzend, in der Bahnhofstraße statt.
Villingen um 1900. Das einstige Ratzennest hat sich zu einem Gewerbestandort mit Ausstrahlung in den süddeutschen Raum entwickelt. Einheimische Firmengründungen wie Zuzüge aus anderen Regionen haben sich etabliert. Die Stadt zeigt auch ihre Prosperität: neben der räumlichen Ausdehnung entstanden an vielen Stellen stilvolle Gebäude, z.B. im Bahnhofsviertel. Aus Mauchen bei Stühlingen zog in jungen Jahren Adolf Preiser, geb. 1877, nach Villingen, um ab 1906 im Haus der früheren Gießerei Grüninger, Kronengasse 7, heute Feuerwehr Villingen, seine Geschäftsidee zu verwirklichen: die Herstellung von Limonadengrundstoffen und Mostextrakten zur Bereitung von Hausgetränken für die Bevölkerung.
Villingen. „Mögen Sie Pommes und sind Sie älter als 45…?”– Dann haben Sie als Villinger der späten 60er Jahre bis 1984 ganz sicher mal die längsten Pommes der Region gegessen…! Denn die gab es nur in der Rietstraße 24, wenn auch nicht aus Riesen-Kartoffeln, dann aber aus Kartoffelmehl, Milch und Wasser und eben aus der Pommes-Presse. Gewirtet wurde im „Antoniuskeller” von 1912 bis 1984, im Volksmund „AK” genannt, von Karl und Klaus Faller und zu Anfang mit einem Café und Wein-Restaurant von Hermann Schäfer. Historisch geht der Name der Wirtschaft zurück auf die einstige Bruderschaft „St. Antoni Eremitae”, gegründet 1457, die von 1503 an bis 1785 nahe dem Franziskaner und dem Riettor hier auch
ein Kapelle hatte. Es war eine Männer-Bruderschaft, wie sie in Villingen gleich mehrfach auftraten und die in religiöser Überzeugung ihrer jeweiligen Gruppe im Franziskaner auch ihre Nebenaltäre pflegten: so die Schmiedeknechte, die Armbrustschützen, die Brüder des Hl. Sebastian und des Hl. Franziskus und die Mannsbilder vom „Leiden Christi”, die sich als Passionsbruderschaft sahen.
Im Jahr 1847 wurde das Niedere Tor abgebrochen und das „Bezirksstrafgericht” mit angeschlossenem Gefängnis als das erste größere Bauvorhaben, seit die Stadt 1806 an Baden gefallen war, begonnen. Am 15. Dezember 1846 wurde ein Vertrag zwischen dem badischen Justizministerium und der Stadt Villingen über die Bauplatzabtretung nach Abriss des Niederen Tores geschlossen. Am 25. Juli 1847 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Die Arbeiten gerieten dann ins Stocken. Erst 1857 wurde das neue Gebäude vom Amtsgericht bezogen, nachdem der große Saal zwischenzeitlich von der evangelischen Kirchengemeinde alle 14 Tage zu Gottesdienstzwecken genutzt worden war. Am 1. Oktober wurde wiederum mit einer großen Feier der Einzug des Kreisgerichts begrüßt. Was jedoch fehlte war die Uhr des ehemaligen Torturmes, die für die Bewohner der Gegend die Zeit anzeigte.
Anfang der 30er Jahre hatte die noch recht junge evangelische Gemeinde in Villingen gut 3.000 Gemeindemitglieder. Pfarrer war seit vielen Jahren Adolf Barner. Seit 1896 war er in der vier Jahre zuvor gegründeten Kirchengemeinde Villingen. Im Jahre 1902 wurde die Pfarrstelle errichtet und somit unabhängig von der Kirchengemeinde Mönchweiler. Er begleitete die Gemeinde durch ruhige Zeiten des Wachstums, sowie durch die Umbrüche zu Zeiten des Weltkrieges und der
anschließenden Neuorganisation in der Weimarer Republik. Adolf Barner war zeitweise auch (Hornberger) Dekan, Landessynodaler und Kirchenrat. 1926 war es von Villingen aus zur Bildung einer ersten Diasporagemeinde gekommen: Bad
Dürrheim mit umliegenden Dörfern im Brigachtal wurde abgetrennt und bekam einen eigenen Pfarrer.
Bei der letzten Renovation des Münsters 1978 – 1982 stellte man sich auch der Aufgabe, eine Neugestaltung aller Kirchenfenster im Hauptschiff zu wagen. Der Kölner Künstler Elmar Hillebrand wurde mit der Arbeit betraut. Sein Thema lautete: die Machttaten Jesu und seiner Jünger. Die Grundfläche aller Fenster bekam eine ann barocker Formensprache orientierte gleichmäßige Gestaltung. In jedem Fenster erzählt ein Medaillon eine biblische Begebenheit zum Thema. Die
Bilderreihe auf den Fenstern schildert nun eine Fülle biblischer Begebenheiten, und sie stellt eine Einladung für die Besucher dar, bei einem meditativen Gang entlang der Fenster, sich zahlreiche biblische Themen bewusst zu machen.
Die hier referierenden Autoren beschäftigten sich schon seit über 10 Jahren mit der archivalischen Geschichte und den baulichen Überresten der Burg Steinsberg. Folgerichtig wurden sie ab dem Jahr 2014 vom Landesamt für Denkmalpflege beauftragt, die dort anstehenden Sanierungen zu dokumentieren - was seit 2017 dankenswerter Weise von der Stadtverwaltung Sinsheim als Eigentümer finanziell unterstützt wird.
Die Ergebnisse waren überraschend bis sensationell, die Auswertung ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Trotzdem soll hier auf Bitten des Kraichgau-Vereins (dessen Logo ja die Burg Steinsberg ist) eine allererste und vorläufige Übersicht der wichtigsten Befunde und neuen Erkenntnisse gegeben werden. Dank an die Schriftleitung, die dies kurz vor Druckbeginn des Jahrbuchs ermöglichte.