Architektur
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Wer heute das Hauptgebäude des Regierungspräsidiums Karlsruhe am Schlossplatz aufsucht, ist sich meist nicht bewusst, welch' architekturgeschichtlich interessanten Bau er betritt und wer der Baumeister desselben ist. Sein Erbauer ist der spätere badische Baudirektor Heinrich Hübsch (1795-1863), "Der grosse badische Baumeister der Romantik", wie er im Titel des Katalogs zur Jubiläumsausstellung 1983/ 1984 genannt wird. Werfen wir zunächst einen Blick auf Leben und Werk des bedeutenden Architekten, Theoretikers und Bauforschers. Heinrich Hübsch wird 1795 als Sohn eines großherzoglich badischen und fürstlich Thurn- und Taxischen Postmeisters in Weinheim an der Bergstrasse geboren. Dort verbringt er seine Kindheit und erste Schulzeit, ab 1811 besucht er das Gymnasium in Darmstadt. Im Frühjahr 1813 - achtzehnjährig - geht er nach Heidelberg, um für zwei Jahre Mathematik und Philosophie zu studieren. Vielleicht durch den Darmstädter Architekten und Weinbrenner-Schüler Georg Moller, die romantische, der Kunst zugetane Atmosphäre Heidelbergs und die Bekanntschaft mit der berühmten altdeutschen Gemäldesammlung der Gebrüder Boisseree angeregt, wendet er sich 1815 der Architektur zu und bezieht in Karlsruhe die angesehene und bekannte Bauschule Friedrich Weinbrenners, der zu den bedeutendsten Architekten des Klassizismus zählt und damals die Geschicke des badischen Bauwesens lenkt.
Vor kurzem wurde bekannt, dass das seit 1969 auf dem Gelände des früheren Hoftheaters angesiedelte Bundesverfassungsgericht eine Erweiterung in den Botanischen Garten Karlsruhes plane. Zumindest bezieht sich die
Ausschreibung des Wettbewerbs für einen Erweiterungsbau allein auf die Südostecke des Botanischen Gartens. Der Architekturwettbewerb schloss alternative Standorte aus. Der von dem Berliner Architekten Paul Baumgart realisierte Gebäudekomplex von 1969 fügte sich in den Schlossplatz auf der Ostseite und den Botanischen Garten auf der Westseite problemlos ein. Die spätromantische, trapezförmig zwischen 1854 und 1857 angelegte Parkanlage von Heinrich Hübsch würde aber, sollte das BVG einen Bau auf der Rasenfläche in der Südostecke des Botanischen Gartens erstellen, in
ihrer Ausgewogenheit zerstört, auch wenn nur 730 Quadratmeter der Wettbewerbsfläche verbaut werden sollten (Hans-Jürgen Papier, BNN 12.7.2002).
Den älteren Villinger Bürgern ist die Wöhrle Theres mit ihrem Gemischtwarenladen in der Gerberstraße 5 sicher noch in guter Erinnerung. Es gab
fast nichts, was sie nicht in ihren Regalen verstaut
hatte, und vor allem wusste sie über das Bescheid,
was im Städtle vor sich ging.
Bis in die 60-er Jahre wurde der Gemischtwarenladen betrieben. Von der Stadt wurde das Gebäude
erworben. In den nachfolgenden Jahren erlebte das
Haus eine wechselvolle Nutzung.
Im EG war zeitweise ein 3.-Welt-Laden, in den
oberen Geschossen bewohnten Wohngemeinschaften die Räume. Später waren Asylbewerber untergebracht.
Etwas Wehmut schwingt mit, wenn in der Literatur zur ehemaligen Klosterkirche Lobenfeld das gotische Langhaus zur Sprache kommt, mutet es doch wie ein nur unvollkommener Ersatz für die geplante und noch während des Baufortgangs aufgegebene romanische Basilika an. Als schlichter Saalbau scheint es kaum geeignet, neben dem durchgliederten, kreuzförmigen romanischen Ostbau zu bestehen, zumal das Schicksal es auch nicht sehr gut mit ihm gemeint hat: Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1560 wurde das Langhaus spätestens 1696 von dem romanischen Ostbau durch eine Wand getrennt. Während die Ostteile weiterhin als jetzt protestantische Kirche dienten, erfuhr der Saal verschiedene Nutzungen, für die im Laufe der Jahrhunderte sein Inneres entkernt und seine Fenster zu klaffenden Trockenöffnungen bis zum Dach erweitert wurden. Die Entstellungen fanden auch mit den restaurierenden Maßnahmen seit den 1960er Jahre kein wirkliches Ende und gipfelten in dem Umbau der 1990er Jahre.
Die Burg Hornberg am Neckar bei Neckarzimmern gehört mit Sicherheit zu den meist erwähnten und abgebildeten Anlagen der Burgenstraße. Viele Autoren beschäftigten sich schon mit jener Feste, die bereits den jungen Götz von Berlichingen
so in ihren Bann zog, dass er sich später den langersehnten Wunsch erfüllte und Hornberg als Wohnsitz kaufte. Man sollte demnach annehmen, dass alles über die Burg gesagt sei. Doch schon bald stößt man auf die vielen unterschiedlichen Aussagen früherer Veröffentlichungen. Vieles wurde immer wieder abgeschrieben, ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Dies veranlasste mich zu einer gründlichen Forschung, die sich über einen Zeitraum von etwa vier Jahren erstreckte. Durch Einbezug einer genauen baulichen Betrachtung, der Urkunden, früherer Schilderungen über die Burg, alter Fotografien und den Bau eines Modelles zur Rekonstruktion entstand ein einigermaßen klares Bild von der Entwicklung Hornbergs.
400 Jahre führen uns zurück in die hohe Zeit der Kraichgauer Ritterschaft, in eine Blütezeit der Plastik und Baukunst am Ausklang der Renaissance, aber auch in den politischen Vorabend des Dreißigjährigen Krieges, der in einem entsetzlichen Inferno dieses Aufblühen unter dem blutigen Stiefel der Soldateska zertritt.
1972-1975 grub das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg unter der Leitung von Dietrich Lutz die Wasserburg Eschelbronn aus, von der damals obertägig nur noch ein Wiesenquadrat zeugte. Erstmals in Baden-Württemberg wurde dabei der Kernbereich einer solchen Anlage vollständig erfasst und nach modernen Gesichtspunkten archäologisch dokumentiert. Zur Qualität der Ergebnisse trugen in nicht unerheblichem Maße die außergewöhnlichen Erhaltungsbedingungen bei, die die Archäologen in Eschelbronn antrafen: Der im Spätmittelalter rasch ansteigende Talboden führte nämlich dazu, dass die ältesten Eschelbronner Bauperioden frühzeitig im Grundwasser „versanken". Ihre hölzernen Baureste liegen daher in Feuchtbodenerhaltung vor. Dass die Grabungsauswertung sich nicht unmittelbar anschloss, sondern erst 1984-1988 im Rahmen einer Dissertation von einem Bearbeiter durchgeführt wurde, der an den Grabungen gar nicht teilgenommen hatte, ist einem Grundfehler zu verdanken, der dem archäologischen Betrieb in Deutschland insgesamt anhaftet. Nicht zu erklären ist die Tatsache, dass diese Arbeit erst 1997 und beinahe heimlich im Druck erschien.
Die heutige evangelische Friedenskirche in Kehl ist ursprünglich aJs Simultankirche für die evangelische und die katholische Kirchengemeinde
gebaut worden. 1847 fand die Grundsteinlegung statt, 1851 konnte der erste Gottesdienst in dem neu erbauten Gotteshaus gehalten werden. Im Juli
200 l wurde sein 150-jähriges Jubiläum gefeiert.
Die Geschichte dieser Kirche beginnt allerdings schon vor mehr als 200
Jahren und steht in engem Zusammenhang mit der Kehler Stadtgeschichte
und der Geschichte Badens. Das entscheidende Ereignis, das den Bau der
Simultankirche notwendig machte, war die Beschießung der Kehler Zitadelle durch französische Artillerie im September 1793, bei der auch die
Kirchen der Katholiken und Protestanten zerstört wurden.
Inzwischen, seit 1914, hat die katholische Kirchengemeinde ein eigenes
Gotteshaus, die Kirche St. Johannes Nepomuk, und die ehemalige Simultankirche im Zentrum der Stadt, die heutige Friedenskirche, befindet sich
im Besitz der evangelischen Gemeinde. Wie kam es nun zu der Einrichtung des Simultaneums in Kehl und welches waren die Gründe für seine
Auflösung? Vor welchem geschichtlichen Hintergrund spielte sich diese
Phase der Kehler Stadt- und Kirchengeschichte ab?
Die Wandgemälde des Freskenzyklus' sind der bemerkenswerteste und
wertvollste Teil der barocken Ausstattung des ursprünglich mittelalterlichen Befestigungsturms [1] im Prälatengruten der ehemaligen Benediktinerabtei Gengenbach, heute im Besitz der katholischen Kirchengemeinde. Ihre Einzigartigkeit besteht darin, dass sie keine Wanddekorationen darstellen, sondern Gemälde als eigenständige Bildwerke, die ihrerseits wiederum
von einem Dekorationssystem umrahmt sind. In ihrer Art sind sie keine
übliche Wandmalerei im kirchlichen Sinne, so z. B. Gemälde einer Altarnische oder einer Heiligen- bzw. Kreuzwegdarstellung, aber auch keine
heraldische oder allegorische Wandmalerei, z. B. eine Wappen- oder Kartuschenmalerei. Vergleichbar sind sie dagegen mit Wandbildern, wie man sie
in manchen Palästen und Villen Italiens findet, mit landschaftlicher Darstellung von Natur, Architektur und menschlichen Gestalten, vedutenartig
in Überschau mit relativ kleinen Figuren und im Hochformat ausgeführt.[2]
Gegenüber den häufig anzutreffenden Wandgestaltungen mit Vertäfelungen, Tapeten- oder Stoffbespannungen und aufgehängten Leinwandbildern
besitzen sie eine ganz eigene Qualität. Ihr Vorhandensein zeugt vom kulturellen Niveau und der Weitläufigkeit des Bauherrn.
Der „Kehler Altar"
(2002)
Vom 29.9.2001 bis zum 3.2.2002 fand in der Staatlichen Kunsthalle und
dem Badischen Landesmuseum in Karlsruhe die Große Landesausstellung
Baden-Württemberg „Spätmittelalter am Oberrhein" statt. Im Rahmen djeser Ausstellung wurden in der Staatlichen Kunsthalle auch zwei spätgotische Altarflügel gezeigt, ,,Die Geburt Christi" und „Die Anbetung der Heiligen Drei Könige", die ab Mitte des 19. Jahrhunderts im Chor der Kehler
Simultankirche (der späteren Friedenskirche) angebracht waren.