Plastik und Skulptur
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (49)
Gehört zur Bibliographie
- nein (49)
Schlagworte
- Plastik (34)
- Brunnen (7)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (6)
- Brunnenfigur (4)
- Mannheim (4)
- Relief (4)
- Grabmal (3)
- Heiligenverehrung (3)
- Lutz, Helmut 〈1941-〉 (3)
- Breisach am Rhein (2)
- Bretten (2)
- Freiburg im Breisgau (2)
- Heidelberg (2)
- Ikonographie (2)
- Karl Friedrich, Baden, Großherzog 〈1728-1811〉 (2)
- Karlsruhe (2)
- Klangobjekt (2)
- Kraichgau (2)
- Meffle, Ludwig (2)
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1)
- Alte Brücke 〈Heidelberg〉 (1)
- Altenheim (1)
- Alter Friedhof 〈Freiburg im Breisgau〉 (1)
- Amor und Psyche (1)
- Antikensammlung (1)
- Ausstattung (1)
- Baar (1)
- Baden (1)
- Bampi, Richard 〈1896-1965〉 (1)
- Barock (1)
- Baudenkmal (1)
- Bauernkrieg 〈1525〉 (1)
- Baum, Otto 〈1900-1977〉 (1)
- Baumann, Herbert 〈1927-1990〉 (1)
- Bernhard, Franz 〈1934-2013〉 (1)
- Bernhard, Hubert 〈1920-2011〉 (1)
- Bollschweil (1)
- Bundschuh (1)
- Caroline Luise, Baden, Markgräfin 〈1723-1783〉 (1)
- Denkmal (1)
- Deportation (1)
- Dominikanermuseum Rottweil (1)
- Donaueschingen (1)
- Dämpfle, Matthias 〈1961-〉 (1)
- Eder, Leonhard 〈1933-〉 (1)
- Eichin, Bettina 〈1942-〉 (1)
- Epitaph (1)
- Erzbergbau (1)
- Fayence (1)
- Friedhof (1)
- Friedrichshafen (1)
- Friedrichsplatz Mannheim (1)
- Fürstengrab (1)
- Gemmingen (1)
- Gengenbach (1)
- Georg, Heiliger 〈-303〉 (1)
- Gesellschaft der Musikfreunde 〈Donaueschingen〉 (1)
- Gipsabguss (1)
- Gotik (1)
- Grabplatte (1)
- Grabstein (1)
- Hauptbahnhof 〈Heidelberg〉 (1)
- Helios, Gott (1)
- Hinterseher, Josef 〈1873-1955〉 (1)
- Holzplastik (1)
- Huber, Jokarl 〈1902-〉 (1)
- Hund (1)
- Hüfingen (1)
- Johannes von Nepomuk 〈-1393 geb. 1345〉 (1)
- Judenverfolgung (1)
- Kehl-Kork (1)
- Kirchenbau (1)
- Kissel, Hans-Michael 〈1942-〉 (1)
- Konstanz (1)
- Kraichtal-Gochsheim (1)
- Kratzputz (1)
- Kulturdenkmal (1)
- Kunst (1)
- Kunsthalle Mannheim (1)
- Kunsthandwerk (1)
- Kunstwerk (1)
- Kurpark (1)
- Lebensreform (1)
- Leonhard, Heiliger 〈500-559〉 (1)
- Luise, Baden, Großherzogin 〈1838-1923〉 (1)
- Lörrach (1)
- Montanarchäologie (1)
- Mozartschule 〈Mannheim〉 (1)
- Mühlstein (1)
- Müller, Jakob 〈1565-1611〉 (1)
- Nachlass (1)
- Neckar (1)
- Neckarzimmern (1)
- Neuenburg am Rhein (1)
- Oberrheinisches Tiefland (1)
- Platz (1)
- Rees, Thomas 〈1959-〉 (1)
- Restaurierung (1)
- Ringwald, Klaus 〈1939-2011〉 (1)
- Romanik (1)
- Sankt Georg 〈Schwieberdingen〉 (1)
- Sankt Martin 〈Remchingen〉 (1)
- Sankt Salvator 〈Neckarbischofsheim〉 (1)
- Sankt Ulrich 〈Bollschweil〉 (1)
- Schloss Ludwigsburg 〈Ludwigsburg〉 (1)
- Schloßmuseum 〈Mannheim〉 (1)
- Schwarzwald-Baar-Kreis (1)
- Sohn, Anton 〈1769-1841〉 (1)
- Sonnenwagen (1)
- Staufen im Breisgau (1)
- Stockach-Zizenhausen (1)
- Städtepartnerschaft (1)
- Sühnekreuz (1)
- Terrakotta (1)
- Vetter, Heinrich 〈1910-2003〉 (1)
- Villingen im Schwarzwald (1)
- Villingen-Schwenningen-Herzogenweiler (1)
- Wachter, Emil (1)
- Waldkirch 〈Landkreis Emmendingen〉 (1)
- Wasserbau (1)
- Wenzinger, Christian 〈1710-1797〉 (1)
- Zollamt (1)
- Öffentlicher Raum (1)
- Ölberg <Motiv> (1)
Natur und Kunst in der Stadt
(2017)
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war Heidelberg weitgehend unzerstört geblieben. Die Gelegenheit zur Umsetzung alter Pläne schien günstig. Schon vor dem 1. Weltkrieg war die Vergrößerung der Stadtfläche nach Westen diskutiert worden. Die Verlegung des Bahnhofs nach Westen – weit vor die Tore der historischen Altstadt – ist als erster großer Schritt in diese Richtung anzusehen. Das war ganz im Sinne der Stadtentwickler, die Heidelberg zu einer modernen Großstadt machen wollten. Auf der alten Trasse der Geleise sollte zwischen der alten Stadt und ihrem modernen Bahnhof eine neue Prachtstraße entstehen. Deren Anfang wurde durch das erste, 1961 errichtete Wohnhochhaus im gesamten Heidelberger Stadtgebiet markant hervorgehoben. Dieser Komplex wurde zunächst – höchst modern – „City-Center“ genannt, wie es sein Erbauer, der Darmstädter Architekt und Bauunternehmer Jakob Wilhelm Mengler (1915–2001) gewünscht hatte. Die Prachtstraße sollte in Zukunft als Standort wichtiger behördlicher Bauten dienen, von denen das Zollamt nahe dem Römerkreis das kleinste war. Die ursprüngliche Fassade des Zollamt-Gebäudes bestand aus Aluminium-Platten. Gemeinsam mit den drei bündigen durchlaufenden Fensterbändern wirkte sie als breit gelagerte glatte Scheibe, die nur durch den (aus der Mittelachse nach rechts gerückten) Eingang mit dem weit vor die Fassade kragenden Flachdach und den fünf Stufen unterbrochen wurde. In der Nähe der Treppenanlage, etwa im Abstand von sechs Metern zur Fassade, platzierte der Bildhauer Herbert Baumann (1927–1990) sein steinernes „Zeichen für Baum“.
Helios in Heidelberg
(2018)
Die Verlegung des am Rande der Altstadt gelegenen Hauptbahnhofs war schon am Anfang des 20. Jahrhunderts in Erwägung gezogen, aber nie verwirklicht worden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Problem wieder aufgegriffen. Der weiter nach Westen verlegte neue Standort sollte mit der Stadt durch eine Prachtstraße verbunden werden, an der Geschäfte, Restaurants und Cafés die Passanten zum Bummeln und Verweilen einladen sollten. Wie wir heute wissen, wurde aus der Kurfürstenanlage (Namensgebung 1959) allerdings vor allem nur eine stark befahrene vierspurige Verkehrsader. Mit der Anlage des Bahnhofgebäudes setzte der Architekt einen städtebaulich ordnenden Akzent, der zwischen der Hauptrichtung der Gleise (etwa Nordwest-Südost) und der geplanten Prachtstraße (etwa Ost-West) vermitteln und zudem als optisches Ende dieser Straße fungieren sollte.
Am nördlichen Neckarufer steht der große hellgraue Steinquader – gefügt aus sieben Muschelkalkblöcken – parallel zu Fluss und Straße. Durch einen um wenige Zentimeter eingezogenen, 18 cm hohen Sockel scheint er knapp über der Erde zu schweben. Lange Zeit verbarg ihn dichtes Strauchwerk vor den Blicken der Passanten, seit einigen Jahren ist er gut zu betrachten. Die Höhe des schmalen Steinblocks beträgt insgesamt 2,65 m. Die breiten Seiten haben eine Ausdehnung von 3,56 m, die Stirnseiten von 1,20 m. Drei Seiten sind mit Relief-Darstellungen geschmückt, die flussabwärts gewandte Schmalseite trägt eine Inschrift aus eingetieften Versalien: „Der Ausbau des Neckars / zum grossen Schiffahrtsweg / wurde begonnen / im Jahre 1921 / Die erste Strecke Mannheim–Heilbronn / wurde im Jahre 1935 fertiggestellt.“
Seit der Errichtung dieses Denkmals sind 33 Jahre vergangen, und doch steht das Monument aus poliertem Edelstahl in der Nähe des Schwanenweihers strahlend vor uns, als sei es gestern errichtet worden. Die Initiative ging von Roland Mall aus. Fürst Joachim zu Fürstenberg stellte den Platz zur Verfügung. Die beiden Initiatoren teilten sich die Kosten. Ausführender Künstler war der Mundelfinger Maler und Bildhauer Hans Koppenhöfer. Die festliche Enthüllung des Denkmals fand am 14. Oktober 1988 statt. Der Festakt im Museumssaal (heute Museum Art.Plus) wurde umrahmt mit dem Streichquartett op. 16 von Paul Hindemith, das 75 Jahre zuvor bei den ersten Kammermusikaufführungen uraufgeführt worden war.
Vor der Kapelle auf dem Adelberg in Bretten-Neibsheim steht ein Hochkreuz aus dem Jahre 1885. Auf beiden Seitenfronten des Sockels hat sich der Handwerker verewigt: „Ludwig Meffle, Stein- und Bildhauer in Bretten“. Das war der Anlass, nach weiteren Arbeiten dieses Steinbearbeiters zu suchen. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit in Baden im Jahre 1862 wurden die Zünfte aufgelöst. Für die Gründung eines Gewerbebetriebes war keine Meisterprüfung mehr nötig und wohl auch nicht möglich, da die privatrechtlichen Innungen in Großstädten erst um 1885 gegründet wurden. Ludwig Meffle hat sich in Rechnungen und Zeitungsanzeigen nie als Meister bezeichnet. Der von der Großherzoglichen Landesgewerbehalle
eingerichtete Ausschuss zur Veranstaltung von Lehrlingsprüfungen veröffentlichte 1883 eine Lehrlingsprüfungsordnung, die jedoch nur eine Empfehlung darstellte. Steinhauer hatten nach dem 1. Lehrjahr einen Würfel von einem Fuß aus Sand- oder Kalkstein zu behauen. Ein Stück Säulenschaft von 70 cm Länge und 25 cm Durchmesser musste nach dem 2. Lehrjahr aus Sandstein behauen werden. Nach dem 3. Lehrjahr war eine Zeichnung einer runden Wendeltreppe anzufertigen und eine Stufe aus Gips oder Sandstein in 1/10 natürlicher Größe herzustellen.
Glückliche Zukunft
(2019)
Alte Friedhöfe sind in vielfacher Hinsicht ein wertvolles Natur- und Kulturerbe. Da ist einmal die ihnen zugewachsene Eigenschaft als ‚grüne Lunge‘ innerhalb verdichteter Bebauung, besonders in Großstädten. Zugleich handelt es sich auch bei aufgelassenen Begräbnisstätten um sakrale, sogar geweihte Orte, die, wie der Name sagt, von ihrer profanen Umgebung durch Einfriedung abgegrenzt sind oder waren. Dies bedeutet für die heutige Benutzung als Freizeitgelände manche Einschränkung, wofür das Bewusstsein bzw. Verständnis einer säkularisierten Gesellschaft nicht immer gegeben ist. Sodann fesseln neben verbliebenen Sakralbauten vor allem die historischen Grabdenkmäler die Aufmerksamkeit der Besucher. Weil die Grabpoesie der Inschriften sowie das ikonografische Programm auf heutigen Friedhöfen nicht mehr in diesem Umfang anzutreffen ist, ist manches Wissen um die Aussage solcher Zeugnisse verlorengegangen. Deren Entschlüsselung ist
jedoch eine lohnende Aufgabe, wie im Folgenden an einem Beispiel gezeigt werden soll. Für Vorlagen bekannter Künstler liegen diese oft internationalen Einflüsse offen zu Tage; die Verbreitung erfolgte meist über grafische oder plastische Nachbildungen. Beides trifft für das bekannteste Grab auf dem Freiburger Alten Friedhof, Caroline Christine Walter, das „ruhende Mädchen“, zu. Hier diente das Königin-Luise-Denkmal von Christian Daniel Rauch im Mausoleum des Charlottenburger Schlossparks als Vorlage. Bemerkenswert ist stets, was spätere Künstler an Details ergänzt oder weggelassen haben: Walter z.B. hält zusätzlich ein aufgeschlagenes Buch mit Versen des Dichters Ernst von Feuchtersleben in der Hand. Das Medaillon des Grabmals Beck zitiert das Titelkupfer von Lessings Schrift „Wie die Alten den Tod
gebildet“, verzichtet jedoch auf den Leichnam, auf den der Todesjüngling ursprünglich seine Fackel herabgesenkt hatte.
Für das Medaillon des Grabmals Eschger, Mittelpunkt eines beeindruckenden schmiedeeisernen Kreuzes und Untersuchungsgegenstand dieser Abhandlung, war die Vorlage bislang nicht bekannt. Um sie und die Auswahl dieser Szene aus dem umfangreichen Bilderzyklus „Amor und Psyche“ für den Sepulkralbereich wird es im Folgenden gehen.
Nur wenige Kilometer südlich von Freiburg tritt nahe Bollschweil das Tal der Möhlin aus dem Schwarzwald. Am Ende dieses Tales, wo sich die Wässer zahlreicher Quellen zwischen Hohbühl, Kaltwasser und Gießhübel an der Westseite des Schauinslandes zur Möhlin zusammenfinden, liegt St. Ulrich, ein kleines Schwarzwalddörfchen, vorwiegend geprägt
durch Wald- und Weidewirtschaft.
"Imperia" - und was noch?
(2001)
Gott sieht alles. Gutes wie Böses. Damit ihm ein Teil der bösen Welt erspart bleiben sollte, vernagelten ihm gutgläubige Konstanzer Bürger kurzerhand die Augen. Sie verbarrikadierten ein Kruzifix, das in einer Gartenidylle der Innenstadt stand, hinter einem dicken Brett. Die Gutgläubigen wollten dem Gekreuzigten den Anblick auf jenes „schändliche Mach- und
angebliche Kunstwerk“ ersparen, das wiederum ungläubige Bürger dieser Stadt ihm vis-a-vis hatten errichten lassen.
Der Zorn der religiösen Eiferer richtete sich gegen einen Brunnen von Peter Lenk. Der in Ludwigshafen-Bodman (am Bodensee) lebende Künstler hatte - gefördert vom damaligen Konstanzer Baubürgermeister Ralf Fischer - auf dem Grünstreifen einer der verkehrsreichsten Straßen der Stadt ein statthaftes steinernes Mahnmal gegen den Autokult entworfen. Um seinen Protest auch glaubhaft zu machen, setzte Lenk nicht nur quasibarocken Engeln Gasmasken auf, sondern brachte auch einen Papst ein, der mit nackten Mätressen aus einer schleudernden Pferdekutsche stürzt. Blasphemie? Ironie?
Über die Planung und Gestaltung des Friedrichsplatzes, dieser für Mannheim so bedeutenden Stelle das Stadtbildes, ist bereits ausführlich berichtet worden. Dieser Platz galt und gilt als einer der schönsten Schmuckplätze Europas. Der Architekt Bruno Schmitz (1858-1916) hat für die Platzfläche wie auch für die umgebenden Arkadenhäuser eine Formensprache geschaffen, die sich an der Garten- und Repräsentationsarchitektur des barocken Zeitalters orientierte. Schon seinen Entwurf für die Festhalle „Rosengarten" hatte er 1898 unter das Motto „Karl Theodor" gestellt und damit eindeutig und klar seine ästhetischen
Vorstellungen offenbart, denen er auch in der ihm später übertragenen Platzgestaltung konsequent folgte (Abb. 1).
Helmut Lutz
(2001)
„Grenzüberschreitung" - das ist schon immer sein Ziel gewesen, Grenzen überwinden mit den Mitteln der Kunst. Als der Künstler Helmut Lutz sich vor 30 Jahren auf dem Münsterberg in Breisach ansiedelte, dort sein Wohnhaus und sein Atelier teilweise mit eigenen Händen baute, ging sein Blick über den Rhein, über die deutsch-französische Grenze hinweg, hinüber zum Festungsstern nach Neuf-Brisach. Der doppelt-achteckige Festungsstern hatte geradezu magische Wirkung auf ihn, inspirierte ihn zu einem Werk von monumentalen Ausmaßen, zu seinem „Sternenweg": Ein Kunstwerk mit Figuren und Instrumenten u. a. aus Stahl, Stein und Holz - ein Mysterienspiel, ein „Spectaculum" aus Klang und sparsam eingesetzter Sprache, aus Schwingung und Bewegung - ein kultisches Weg-Spiel, zu dem der spanische Komponist Cristobal Halffter die Musik schuf. Der Künstler verstand dieses Werk von Anfang an als seine „Europa-Weg-Initiative", womit er beides zugleich benennt: seine Lebensaufgabe und den Weg zu deren Verwirklichung. Europa „erfahren" und auf diese Weise an einem
zukunftsfähigen Europa bauen, dieses Ziel hat er, seitdem er an der Realisierung dieser Utopie arbeitet, nie aus den Augen gelassen.