Plastik und Skulptur
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2009 (3) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (3)
Gehört zur Bibliographie
- nein (3)
Schlagworte
- Altenheim (1)
- Brunnen (1)
- Eder, Leonhard 〈1933-〉 (1)
- Gemmingen (1)
- Grabmal (1)
- Kraichtal-Gochsheim (1)
- Plastik (1)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (1)
St. Lioba, eine Verwandte des hl. Bischofs Bonifatius, des
Apostels Deutschlands, wurde um 710 in Angelsachsen geboren. Als Benediktinerin des Klosters Wimborne folgte sie dem Ruf des hl. Bonifatius, der Lioba zur ersten Äbtissin des von ihm gegründeten Klosters in Tauberbischofsheim bestellte. Ihre Vertrautheit mit der Heiligen Schrift und ihre Liebe zu ihren Schülerinnen strahlte – wie eine wohltönende Glocke – weit über ihr Kloster und über ihre Zeit hinaus. Lioba starb am 28. September 782. Ihre Reliquien werden auf dem Petersberg bei Fulda verehrt. Im Jahr 2007 konnte das Altenheim St. Lioba
sein fünfzigjähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass schuf Bildhauer Leonhard Eder aus Rheinfelden zwei Reliefs, die Herkunft und Wirken der heiligen Lioba schildern: das quadratische Relief für das Altenheim, das runde für das im Jahr 2004 eröffnete Betreute Wohnen.
Die Gochsheimer Brunnen
(2009)
Öffentliche Brunnen waren früher nicht nur für die Wasserversorgung der Haushalte
und Ställe von zentraler Wichtigkeit, sie waren auch Treffpunkt für Jung und
Alt und dienten zum Austausch von Neuigkeiten und Klatsch. In Gochsheim gab
es den Rathaus-, den Lamm- und den Schwanenbrunnen. Die beiden letzteren hatten
ihren Namen von den naheliegenden Gaststätten. Der Lammbrunnen stand am
Haus Wagner bei der Zusammenführung vom „Gassbuckel" (der Hauptstraße)
und der Hinteren Gasse, und der Schwanenbrunnen stand ganz unten, dort wo die
Hauptstraße in die Vorstadtstraße einmündet.
Alle drei Brunnen wurden unter der Regie von Amtsbürgermeister Friedrich
Albrecht Conrad in der Barockzeit errichtet, der dann auch stolz die Jahreszahl
und sein Namenskürzel einmeißeln ließ wie zum Beispiel beim Lammbrunnen:
1726 F.A.C. Conrad war im Hauptberuf Glasermeister, er hinterließ das wunderschöne
geschnitzte Hausschild an seinem Anwesen Hauptstraße 82 und außerdem
ließ er auf Stadtkosten die Talmühle erbauen, die er dann selbst pachtete und durch
einen Kompagnon betreiben ließ (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!). Die Brunnen
waren gespeist aus dem Überlauf des Schlossbrunnens und dieser bezog sein
Wasser aus dem Seeteich (Gemarkung „im See"), der westlich von Gochsheim gelegen
mehrere kleine Bäche aus dem Herrenwald aufstaute. Von der Straße aus nach
Heidelsheim ist dieser ehemalige See oberhalb der Forellenzucht Ernst noch gut an
seinem Damm Richtung Gochsheim nachvollziehbar. Das Wasser floss mit natürlichem
Gefälle bis zur Brunnenstube im Vorderen Schloss, in der heute die Schmiede
eingerichtet ist.
Wenn wir auf der Bundesstraße 293 durch den Kraichgau fahren, erreichen wir
zwischen Eppingen und Schwaigern die Ortschaft Gemmingen. Vielleicht treibt
uns die Neugier an, hier nach Spuren der Herren von Gemmingen zu suchen, ist
das Dorf mit 3.500 Einwohnern doch der Stammort eines Adelsgeschlechtes, das
für die Geschichte des Kraichgaues in der Vergangenheit von großer Bedeutung
war. Wer sich mit der Geschichte der Kraichgauer Ritterschaft befasst, kennt die
Gemmingen aus der zeitgenössischen Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts. So
preist der Humanist und Theologe David Chytraeus in seiner Lobrede auf den
Kraichgau von 1561 die Gemmingen vor allen ritterlichen Familien der Region. Ein
Angehöriger der Familie von Gemmingen, der kurpfälzische Hofgerichtsrat Reinhard
von Gemmingen, hat 1631 mit seiner Familiengeschichte ein Quellenwerk
verfasst, das heute noch zu faszinieren vermag.