Museen
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Gehört zur Bibliographie
- nein (160) (entfernen)
Schlagworte
- Zeitschrift (42)
- Biologie (41)
- Südwestdeutschland (41)
- Karlsruhe (21)
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (20)
- Franziskaner-Museum 〈Villingen-Schwenningen〉 (15)
- Museum (13)
- Badisches Landesmuseum Karlsruhe (8)
- Baden (6)
- Sammlung (6)
- Geschichte (5)
- Heimatmuseum (5)
- Augustinermuseum (4)
- Kunstmuseum (4)
- Melanchthonhaus Bretten (4)
- Naturkundliche Sammlung (4)
- Ausstellung (3)
- Baden-Baden (3)
- Baden-Württemberg (3)
- Bretten (3)
- Dreiländermuseum (3)
- Freiburg im Breisgau (3)
- Lörrach (3)
- Nachlass (3)
- Spiegelhalder, Oskar 〈1864-1925〉 (3)
- Bibliografie (2)
- Bildteppich (2)
- Biografie (2)
- Brodmann, Korbinian 〈1868-1918〉 (2)
- Deutsches Musikautomaten-Museum (2)
- Deutsches Schutzengelmuseum 〈Bretten〉 (2)
- Dorfmuseum Hausen (2)
- Elsass (2)
- Enteignung (2)
- Fossil (2)
- Geologie (2)
- Herbarium (2)
- Hut (2)
- Kirchenbau (2)
- Kunsthalle Mannheim (2)
- Leopold I., Baden, Großherzog 〈1790-1852〉 (2)
- Literarische Gesellschaft Karlsruhe (2)
- Museum am Burghof (2)
- Museum für Literatur am Oberrhein (2)
- Museumsbau (2)
- Museumspädagogik (2)
- Naturkundemuseum (2)
- Oberrheinisches Tiefland (2)
- Paläozoologie (2)
- Pilze (2)
- Reiss-Engelhorn-Museen (2)
- Sackträger (2)
- Schmetterlinge (2)
- Schwarzwald (2)
- Schweiz (2)
- Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (2)
- Villingen-Schwenningen (2)
- Zoologie (2)
- Aalen-Wasseralfingen (1)
- Ackerbau (1)
- Adelhausen 〈Breisgau〉 (1)
- Adelhausener Altar (1)
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1)
- Altar (1)
- Bad Säckingen-Wallbach (1)
- Baden. Landtag (1)
- Baden. Ständeversammlung (1)
- Badische Landesbibliothek (1)
- Badischer Kunstverein (1)
- Badnerlied (1)
- Baudenkmal (1)
- Bauernhaus (1)
- Bauland 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Bayern (1)
- Bea, Augustin 〈1881-1968〉 (1)
- Becher (1)
- Berin, Anton 〈1575-1624〉 (1)
- Bernau im Schwarzwald (1)
- Bevölkerung (1)
- Bildnis (1)
- Bildprogramm (1)
- Blankenhorn, Familie : 17. Jh. : Müllheim (1)
- Blumberg-Riedböhringen (1)
- Bodensee-Gebiet (1)
- Bollenhut (1)
- Botanik (1)
- Bruchsal (1)
- Bruchsal-Untergrombach (1)
- Bucheinband (1)
- Bürgerbuch (1)
- Caroline Luise, Baden, Markgräfin 〈1723-1783〉 (1)
- Datenbank (1)
- Depot (1)
- Depotfund (1)
- Dermoplastik 〈Tierpräparat〉 (1)
- Dinkel (1)
- Dogger (1)
- Dominikanermuseum Rottweil (1)
- Donaueschingen (1)
- Donauschwaben (1)
- Donauschwäbisches Zentralmuseum (1)
- Drittmittel (1)
- Elztalmuseum Waldkirch (1)
- Entomologie (1)
- Eppingen-Kleingartach (1)
- Eppingen-Raußmühle (1)
- Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der Deutschen Geschichte (1)
- Fabrikgebäude (1)
- Fachwerkbau (1)
- Falkenstein 〈Familie, Breisgau〉 (1)
- Forschungsförderung (1)
- Fragment (1)
- Franziskanerkloster Villingen (1)
- Französische Revolution (1)
- Freskomalerei (1)
- Friesenheim-Schuttern (1)
- Gedenkstätte (1)
- Generallandesarchiv Karlsruhe (1)
- Geschichtsklitterung (1)
- Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von 〈1622-1676〉 (1)
- Großherzogliche Badische Hof- und Landesbibliothek (1)
- Großschmetterlinge (1)
- Grünewald, Matthias 〈1480-1528〉 (1)
- Grünkern (1)
- Halbinsel Höri (1)
- Handschrift (1)
- Hans-Thoma-Museum 〈Bernau im Schwarzwald〉 (1)
- Hauptmann, Karl 〈1880-1947〉 (1)
- Haus der Geschichte Baden-Württemberg (1)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (1)
- Heimatgefühl (1)
- Heimatmuseum 〈Villingen-Schwenningen〉 (1)
- Heimatpflege (1)
- Helmstadt-Bargen (1)
- Hinterzarten (1)
- Hirt, Georg Fidel 〈1821-1889〉 (1)
- Historisches Museum (1)
- Hohenfels-Liggersdorf (1)
- Holzplastik (1)
- Hus, Jan 〈1369-1415〉 (1)
- Hus-Haus 〈Konstanz〉 (1)
- Ikonographie (1)
- Interview (1)
- Itacolumit (1)
- Judenverfolgung (1)
- Jura 〈Geologie〉 (1)
- Kamm (1)
- Kardinal-Bea-Museum (1)
- Katholische Kirche (1)
- Kehl (1)
- Kienzle, Hellmut 〈1900-1962〉 (1)
- Kienzle-Apparate GmbH (1)
- Kleines Museum in der Grünkerndarre (1)
- Kloster Sankt Georgen (1)
- Kloster Schuttern (1)
- Kommunales Museum (1)
- Konzeption (1)
- Kulturprotestantismus (1)
- Kulturvermittlung (1)
- Kunstförderung (1)
- Küche (1)
- Lahr/Schwarzwald (1)
- Landwirtschaft (1)
- Landwirtschaftsmuseum (1)
- Liggersdorf (1)
- Mannheim (1)
- Mannheim-Neckarau (1)
- Markgräfler Museum Müllheim (1)
- Marmor (1)
- Maske (1)
- Mehlbeere (1)
- Mineralogie (1)
- Miozän (1)
- Moor (1)
- Motten 〈Familie〉 (1)
- Museum Frieder Burda (1)
- Museum Weinheim (1)
- Museumsdirektor (1)
- Mykologie (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Nutzungsänderung (1)
- Obere Süßwassermolasse (1)
- Oberschwaben (1)
- Paläontologie (1)
- Palökologie (1)
- Pest (1)
- Pfinzgau-Museum 〈Karlsruhe〉 (1)
- Pforzheim (1)
- Plesiosaurier (1)
- Privatbibliothek (1)
- Präparation (1)
- Quelle (1)
- Rastatt (1)
- Rechtshistorisches Museum Karlsruhe (1)
- Regionale Identität (1)
- Reichenau (1)
- Revolution 〈1848〉 (1)
- Rietschel, Siegfried 〈1935-〉 (1)
- Rosgartenmuseum Konstanz (1)
- Rostpilze (1)
- Sankt Georgen im Schwarzwald (1)
- Schatulle (1)
- Schiener Berg (1)
- Schloss Karlsruhe (1)
- Schloss Mannheim (Mannheim) (1)
- Schloßmuseum 〈Mannheim〉 (1)
- Schmuckwarenindustrie (1)
- Schrank (1)
- Schwarzwald-Baar-Kreis (1)
- Schwarzwaldhaus (1)
- Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof (1)
- Schwetzingen (1)
- See-Elefant (1)
- Simplicissimus-Haus 〈Renchen〉 (1)
- Singen-Bohlingen (1)
- Skisport (1)
- Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (1)
- Staatliche Kunsthalle Baden-Baden (1)
- Stadtarchiv (1)
- Stadtarchiv Karlsruhe (1)
- Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais (1)
- Stickerei (1)
- Stratigraphie (1)
- Ströbel, Rudolf 〈1910–1972〉 (1)
- Städtische Galerie Karlsruhe (1)
- Städtische Galerie Villingen-Schwenningen (1)
- Systematik (1)
- Tastermotten (1)
- Technisches Museum (1)
- Tertiär (1)
- Thoma, Georg 〈1937-〉 (1)
- Tracht (1)
- Türkenkriege (1)
- Uhrenindustrie (1)
- Uhrenindustriemuseum 〈Villingen-Schwenningen〉 (1)
- Uhrenmuseum Villingen-Schwenningen (1)
- Uniseum Freiburg (1)
- Universitätsbibliothek Mannheim (1)
- Villingen im Schwarzwald (1)
- Villingen-Schwenningen-Schwenningen (1)
- Walldürn-Altheim (1)
- Wanzen (1)
- Weinbrenner, Friedrich 〈1766-1826〉 (1)
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (1)
- Wirth, Volkmar 〈1943-〉 (1)
- Wolf, Gustav 〈1887-1947〉 (1)
- Wörner, Georg 〈1840-1903〉 (1)
- Württembergische Uhrenfabrik 〈Schwenningen am Neckar〉 (1)
- Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (1)
- Ökumene (1)
- Östringen (1)
Aus Anlass des 100. Jahrestages des Inkrafttretens der Reichsjustizgesetzgebung regte der Karlsruher Bankdirektor Heinz Schröder (1919-1994) im Jahre 1979 an, eine Ausstellung in Karlsruhe zu veranstalten, die insbesondere dem Nichtjuristen in der Residenz des Rechts zeigen sollte, auf welchen geschichtlichen Grundlagen die heutigen Bundesgerichte beruhen. Dr. Hildebert Kirchner, langjähriger Direktor der Bibliothek des Bundesgerichtshofes, konzipierte hierauf die Ausstellung »Recht und Justiz in Deutschland ab 1806«, die von der Gesellschaft für kulturhistorische Dokumentation e. V. ausgerichtet wurde und auf reges Interesse gestoßen ist.
Er scheint einem vertraut, die vier Paare in
den Doppelszenen hat man oft einzeln gesehen,
im Teppich eingerahmt von den beiden Vornamen
Anna und Johannes, und er wird doch
fremd, wenn es an die ehemalige Funktion und
an die genaue Bedeutung der bekannten
Figuren geht, denn dann stellen sich Unsicherheiten
ein. Die Forschung hat sich schon über
hundert Jahre lang mit den Figuren beschäftigt
und widerspricht sich im Einzelnen, wenn es
auch um die Gesamtplanung kaum Probleme
gäbe, wäre da nicht das letzte Paar. Was hat
Iwein mit den anderen Figuren gemeinsam und
mit welcher Berechtigung kommt er auf den
Teppich? Auch beim Titel des Gewebes ist man
sich uneins, dabei sieht es so aus, als ob es nur
eine Mode wäre, wie man ihn bezeichnen will.
Sind es Minnesklaven oder Frauensklaven, die
da dargestellt sind, „Böse Weiber“ oder „Weiberlisten“,
wie man früher zu sagen pflegte,
misogyn, wie man nun einmal war. Wir wollen
am Schluss auf das Bezeichnungsproblem
wieder zurückkommen und versuchen, zunächst
durch fortlaufende Bildlektüre einen
Eindruck vom Ganzen zu gewinnen.
In der Verbindung aus Kunst und Technik liegt ein Spannungsfeld, auf welchem im 19. Jahrhundert Ideen entsprangen, die bis heute unser Bild der Moderne und nicht zuletzt auch unseren Alltag prägen. Kunst wird im Allgemeinen als schöngeistig und schmückend betrachtet. Sie soll den Betrachter in eine andere Form von Wahrnehmung hinüber führen, ablenken oder Ungewolltes und Störendes kaschieren. Meist wird dabei außer Acht gelassen, dass Künstler neben der kritischen Reflexion ihrer Gegenwart auch Utopien entwickeln, die über den Kunstbetrachterkreis hinaus wirken. Technik hingegen wird als zielorientiert bezeichnet. Es gilt, bestehende Probleme anzugehen und zu einer praktikablen Lösung zu kommen.
Eigentlich war alles vorbereitet: Auf einem traumhaften Grundstück zwischen alten Olivenbäumen und Eichen sollte gebaut werden. Das weiche Licht Südfrankreichs, der unbeschreibliche Duft, der über dieser mediterranen Landschaft liegt - hier an der Cote d'Azur im Örtchen Mougins sollte es entstehen: Das kleine, aber feine Museum des Baden-Badener Kunstsammlers Frieder Burda. Die renommierte Sammlung zeitgenössischer Kunst mit heute rund 1000 Werken hatte längst internationale
Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Viele Jahre hat Frieder Burda eher still gesammelt, jetzt war es an der Zeit, die wertvollen
Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mougins schien der ideale Platz: Pablo Picasso hat hier seine letzten zwölf Lebensjahre verbracht.
Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden in Baden-Baden gehört als international renommiertes Ausstellungsinstitut zu den ältesten Kulturinstitutionen der Stadt Baden-Baden und der Region. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1909 als Ausstellungshalle der Freien Künstlervereinigung Baden e. V. ist sie traditionsreiches Schaufenster für klassische, moderne und zeitgenössische Kunst. Träger ist das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Bereits 1804 hatte der damalige Kurfürst Karl Friedrich am Florentinerberg in unmittelbarer Nähe der Stiftskirche eine Antiquitätenhalle, das Museum Paleotechnicum, erbauen lassen, in der die bis dahin bekannten römischen Altertümer
ausgestellt waren. 1846 musste das Gebäude jedoch einem neuen Dampfbad weichen. Sämtliche Ausstellungsstücke wurden
in die Großherzogliche Altertümersammlung (heute Badisches Landesmuseum) nach Karlsruhe verbracht.
Hausen spielt jetzt in der Bundesliga. Von außen hat sich eins der vier ältesten Häuser des Dorfes, in dem der Dichter Johann Peter Hebel die Hälfte seiner kurzen Kindheit verbrachte, nicht verändert. Aber wenn man über die schmale Holzstiege nach innen kommt, darf man staunen über ein kleines Wunder. Der Aufklärer des Volkes hätte es so natürlich nicht formuliert. Das Wunder ist die Verwirklichung eines klugen Konzepts. Also spricht man besser von Verwandlung. Aus einer heimatmusealen Puppenstube ist eine literarische Gedenkstätte ersten Ranges geworden - vergleichbar in Baden-Württemberg nur mit
Schillers Geburtshaus in Marbach.
Im Jahre 1670 erklärte Papst Clemens X.
als Oberhaupt der katholischen Kirche den 2.
Oktober zum „Tag der heiligen Schutzengel“.
Deshalb war es symbolträchtig, dass ausgerechnet
am 2. Oktober 2007 in Bretten das
„Deutsche Schutzengelmuseum“ eröffnet wurde,
mit dem das museale Angebot der Melanchthonstadt
eine weitere Ergänzung und Profilierung
erfuhr. Allerdings beschränkt sich das
neue Museum, das als Dauerausstellung seine
Heimstatt in den beiden oberen Stockwerk des
300 Jahre alten Schweizer Hofs in der Brettener
Altstadt gefunden hat, ganz bewusst nicht
nur auf die Präsentation von Exponaten aus
der christlichen oder gar nur der katholischen
Glaubenswelt. Im Mittelpunkt der Konzeption
steht vielmehr die wesentlich weiter greifende
Idee eines interkulturellen Vergleichs, der
seinerseits Chancen für die Entwicklung eines
interreligiösen Dialog bieten kann.
Was hat Sie an der Aufgabe, die Mannheimer
Kunsthalle zu leiten, besonders gereizt
und was reizt Sie, nachdem Sie mit Stadt und
Institution nun einige Erfahrungen gesammelt
haben, immer noch oder noch mehr?
Dr. L.: Zunächst war es ja die Geschichte
der Kunsthalle und deren vorhandene Substanz:
Fünf großartige Direktoren, die eine
bedeutende internationale Sammlung zusammengetragen
haben. Die Sammlung beginnt
im Impressionismus, geht dann weiter
über Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit.
Der Begriff „Neue Sachlichkeit“ wurde ja aus
diesem Haus heraus formuliert.
Es reizt mich natürlich, hier im 21. Jahrhundert
anzuknüpfen, die Sammlung zu aktualisieren
und weiter zu entwickeln.
Diese Sammlung ist das Herzstück des
Museums und alle Gedanken, die wir uns über
das Programm machen, entwickeln wir aus
dieser Sammlung heraus.
„Wir leben in einem hastigen Zeitalter.
Umwälzungen, welche früher Decennien und
Jahrhunderte brauchten, gehen heutzutage in
Monaten vor sich, und kaum hat der Zeitgenosse
oft die nötige Muße, zu bemerken, daß
sich um ihn her etwas anders gestaltet hat.
Gerade in dieser nämlichen schnellebigen Zeit
hat sich der geschichtliche Sinn […] mächtig
entwickelt und entfaltet“1. Obwohl nahezu 110
Jahre alt, scheint diese Feststellung und das
Erleben eines sich beschleunigenden Alltags
auch unsere Gegenwart treffend zu beschreiben.
Sie trifft die Mentalität und Stimmung
jener Zeit, in der um 1890 der Lenzkircher
Kaufmann Oskar Spiegelhalder begann, im
Schwarzwald Alltagsgegenstände seiner Vergangenheit
zu sammeln. „[…] Ich war bald als
eine Art von Halbnarr bekannt. Denn das was
ich kaufte, betrachtete man als alten Krust
und wertlosen Kram“2 notierte er selbst dazu.
Noch waren wachsende Müllberge als Folgen
der modernen Konsumgesellschaft nicht sichtbar,
jedoch stapelten sich in den Speichern der
Menschen bereits jene Dinge, die außer
Gebrauch gekommen waren. Ein Paradies für
Sammler jeglicher Couleur, und einer ihrer
Großen war Oskar Spiegelhalder aus Lenzkirch.
Am 9. 10. 1909 kaufte der badische Staat
seine „zweite Schwarzwaldsammlung“, und auf
dieses Ereignis lohnt es sich aus vielerlei
Gründen zurückzublicken – nicht zuletzt, weil
es viele Bezüge zur Entstehungsgeschichte
jenes Vereins gibt, dessen hundertstes Jubiläum
2009 ebenfalls gefeiert wird, des „Landesvereins
Badische Heimat e. V.“ Auch die Person
Oskar Spiegelhalders selbst verknüpft sich mit
der Geschichte der „Badischen Heimat“, war er
1909 doch eines ihrer Gründungsmitglieder.
Spiegelhalder war passionierter Volkskundler
und damit Anhänger einer Wissenschaft und
eines Tätigkeitsfeldes, dem sich auch die „Badische
Heimat“ verschrieb: der Sicherung, Erforschung
und Darstellung historischer Alltagskultur.
Nach mehrjähriger Planung und Umbauzeit steht das Freiburger Augustinermuseum Anfang des kommenden Jahres (2010) vor der Wiedereröffnung. Damit kann nach Fertigstellung des 1. Bauabschnitts das Museum mit der Fülle der mittelalterlichen Exponate und Gemälde des 19. Jahrhunderts wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese werden in der ehemaligen Klosterkirche einen neuen Platz finden. Das alte Konventsgebäude dagegen soll anschließend in zwei weiteren Bauabschnitten saniert werden. Im vergangenen Juli, beim Augustinertag, konnten
sich viele Schaulustige vom Baufortschritt überzeugen und die Umgestaltung des ehemaligen Kirchengebäudes begutachten. Seit längerer Zeit ist das aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammende hohe Klostergebäude in Freiburgs Innenstadt eingerüstet, mit Bauzaun versehen und durch einen „Staubmantel“ den Blicken entzogen. Dahinter allerdings gestalten das Architektenbüro Christoph Mäckler und die Architektin Christine Paarmann-Steinmetz vom städtischen Gebäudemanagement das moderne Augustinermuseum, ein Mittelpunkt für die Kulturlandschaft im Südwesten unserer Region. Dank der Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg, die Landesstiftung BAWÜ und die Erzdiözese Freiburg sowie einer beispiellosen Initiative des Kuratoriums „Augustinermuseum Freiburg“ und des bürgerschaftlichen Engagements konnte das große Projekt des Umbaus in Angriff genommen werden.
Das Badische Landesmuseum
(2012)
Im Jubiläumsjahr 2012 gibt die Große Landesausstellung "Baden! 900 Jahre. Geschichten eines Landes" zum ersten Mal überhaupt einen umfassenden Überblick über neun Jahrhunderte badischer Landesgeschichte, von den Anfängen im Mittelalter bis zur Frage, was Baden heute noch ist. Dafür wurden aus dem ganzen Land und aus den angrenzenden Regionen Objekte zusammen getragen, von denen viele normalerweise nicht zu sehen sind, weil sie entweder in Magazinen von Archiven oder Depots von Museen lagern oder sich sogar in Privatbesitz befinden. Nicht zuletzt das Haus Baden selbst hat das Ausstellungsprojekt durch Leihgaben unterstützt. Somit ersetzt diese Landesausstellung eine Reise durch ganz Baden, bei der man aber immer noch nicht alles zu sehen bekommen würde, was hier gezeigt wird.
Die heutige Literarische Gesellschaft e. V. wurde am 13. September 1924 im Heidelberger Gasthaus "Zum Ritter" unter dem Namen "Deutscher Scheffelbund e. V." gegründet. Zur Gründungsfeier hatte Eck Freiherr von Reischach-Scheffel, der Ehemann von Scheffels Enkelin Margaretha von Reischach-Scheffel, geladen. Zum Vorsitzenden wählte man den renommierten Heidelberger Germanisten und Universitätsprofessor Friedrich Panzer. In seiner Satzung machte es sich der Scheffelbund zum Ziel, ein deutsches Scheffelmuseum und Archiv einzurichten, ein Jahrbuch herauszugeben sowie die Hohentwiel-Festspiele ideell und möglichst auch materiell zu unterstützen und bei denen junge, aufstrebende Talente die Aufführung ihrer Werke realisieren konnten.
Die Frage ist rasch beantwortet. Am 17. Juli 1919 schrieb das Ministerium des Kultus und Unterrichts an die Direktion der ehem. großherzoglichen
Sammlungen, sie solle sich für einen Umzug in das Schloss vorbereiten, denn hier werde unter Vereinigung mit der Sammlung des Kunstgewerbemuseums und dem Münzkabinett ein neues badischen Landesmuseum entstehen. Doch was für eine Vorgeschichte!
Korbinian Brodmann Museum
(2012)
Korbinian Brodmann wird am 17. November 1868 in Liggersdorf, heute Teilgemeinde von Hohenfels, geboren. Er stirbt allzu früh in München am 22. August 1918 im Rufe eines hervorragenden Arztes und Forschers. In die Geschichte der Medizin ist er eingegangen als Pionier der Hirnforschung und Begründer der vergleichenden Zytoarchitektonik der Großhirnrinde.
Für ihn hat seine Heimatgemeinde Hohenfels-Liggersdorf, zusammen mit dem Bürgerverein "Hohenfels hat Zukunft", im Dachgeschoss des Rathauses ein sehenswertes Museum geschaffen, das im Jahre 2009 zum 100-jährigen Jubiläum des Erscheinens seines Hauptwerkes "Vergleichende Lokalisationslehre der Großhirnrinde" eröffnet werden konnte und sehr anschaulich Brodmanns Leben und Forschungsleistungen darstellt.
Das Bernauer Hochtal, unter der Sonne des Südschwarzwaldes gelegen (Abb. 1), war schon immer eine bevorzugte Gegend zum Siedeln, Holzverarbeiten und -gestalten sowie später für den Tourismus. Nachdem die letzten Eiszeitgletscher sich zurückgezogen hatten und die Flora mit dichten Wäldern nachgewachsen war, begann vom Kloster St. Blasien aus auch schon die erste Besiedelung des Hochtales. Die Siedler lernten nicht nur Ackerbau und Viehzucht, sondern auch den Umgang mit den Hölzern der Wälder zum Bau ihrer Häuser und diese mit Holzschindeln zu decken und zu verkleiden. Auch die Dinge des täglichen Bedarfs, wie Löffel, Gabeln, Teller, Fässer u. ä. lernten sie im Schneflerbetrieb herzustellen, von denen es um die Mitte des 19. Jahrhunderts ca. 200 Betriebe gab.
Museen am Oberrhein organisieren 2014 das europaweit wohl größte grenzüberschreitende Netz von Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg. Das Dreiländermuseum Lörrach zeigt eine Überblicksausstellung zum Ersten Weltkrieg in Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz. Der folgende Beitrag hält die wesentlichen Inhalte der Überblicksausstellung fest und beschreibt die Jahre 1914 bis 1918 am Oberrhein im grenzüberschreitenden Vergleich. Zugleich berichtet er über die Entstehung und Idee der 35 miteinander verbundenen Ausstellungen des Netzwerks Museen.
2014 wurde das Deutsche Musikautomaten-Museum im Schloss Bruchsal in 2-jähriger
Umbauzeit neugestaltet und inhaltlich neukonzipiert. Die Aufmerksamkeit galt dabei nicht
nur den technischen Entwicklungen, sondern verstärkt auch den sozialen und wirtschaftlichen
Hintergründen und Rahmenbedingungen der Herstellung und Nutzung von Musikautomaten.
Ein neues Vermittlungskonzept, bestehend aus Medienstationen und hands-on, macht
das bisher vor allem auf Gruppenführungen ausgerichtete Museum für Familien und Individualbesucher
attraktiver.
Wie kann sich ein kommunales Kunstmuseum an einem Stadtjubiläum beteiligen? Mit einer Ausstellung bedeutender historischer Künstler, die am Ort studierten wie Emil Nolde oder Otto Modersohn, mit Künstlern, deren familiäre Wurzeln
in der Stadt liegen wie Lyonel Feininger oder mit international renommierten Malern, die hier tätig waren wie Karl Hubbuch,
Georg Baselitz, Markus Lüpertz oder Per Kirkeby? Zu allen Genannten zeigte die Städtische Galerie Karlsruhe in den letzten drei Jahrzehnten umfangreiche Schauen. Seit ihrem Bestehen widmet sie sich aber auch in unregelmäßigen Abständen der Baugeschichte der Stadt, vorwiegend aus Zeiten, als die Architekten ganzheitlich planten: von der Gebäudehülle bis zu Alltagsgegenständen wie Möbel, Geschirr oder gar das Kleid der Hausherrin. An diese Tradition knüpfen wir nun im Jubiläumsjahr an und stellen das Werk des Architekten Friedrich Weinbrenner (1766–1826) in den Mittelpunkt unserer Aktivitäten.
Die Geschichte der Befassung mit der Kunst Frankreichs in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe beginnt in der vorinstitutionellen Phase des Museums: Schon in den frühen Gemäldeinventaren der Markgrafen von Baden-Durlach und Baden-Baden von 1688 und 1691 sind die ersten französischen Werke, darunter die Verkündigungstafel von Jacques Bellange, nachweisbar. Doch erst in der zweiten Hälft e des 18. Jahrhunderts wurden mit Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) die Voraussetzungen für die Frankreich-Orientierung des späteren Museums geschaffen. Es waren
französische Intellektuelle, Agenten, Sammler und Künstler, denen die besondere Aufmerksamkeit der französisch parlierenden und korrespondierenden Markgräfin galt. Die Achse Karlsruhe – Paris war die geistige Lebensader der kosmopolitisch
gesonnenen und europäisch vernetzten Karoline Luise.