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Das Hus-Museum in Konstanz
(2015)
»Europa zu Gast« lautet das Motto des Konziljubiläums in Konstanz, das von 2014
bis 2018 das Kulturprogramm der Stadt bestimmt. Zum 600. Mal jährt sich das Konstanzer Konzil, das einen Höhepunkt der regionalen Geschichte darstellt. Die Feierlichkeiten
und Veranstaltungen ranken sich um die an die Geschichte angepassten Themenjahre.
2015 ist das »Jahr der Gerechtigkeit« und dem böhmischen Theologen und Reformator
Jan Hus [1]
gewidmet, der am 6. Juli 1415 in Konstanz zum Tod auf dem Scheiterhaufen
verurteilt und hingerichtet wurde. [2] Aus diesem Anlass wurde 2014 am Todestag des Reformators das in den 1980er Jahren entstandene und jetzt umgestaltete Hus-Museum in
Konstanz neu eröffnet. Nur ausgesprochen wenige Exponate wurden dafür übernommen. Das Konzept hat sich grundlegend geändert und so spiegelt die Geschichte des
Hus-Museums sowohl die ambivalente Rezeption der Figur Hus wieder als auch aktuelle
Diskurse um die Ausstellbarkeit von Geschichte. Diese Museumsanalyse befasst sich mit
der Ausstellungsinszenierung des Hus-Museums vor seiner Umstrukturierung, bevor sie
diese mit der aktuellen Darstellung in Bezug setzt. Die Problematiken und Schwierigkeiten, denen das Museum sich für die Thematisierung der Causa Hus stellen musste, sind
einerseits spezifisch für diesen Ort, andererseits transportieren sie Fragen und Aufgaben
für die Vermittlung von Geschichte allgemein.
„Wenn Sie in Rente gehen, dann schließen ‘sie‘
die Städtische Galerie”, höre ich in letzter Zeit
immer häufiger. Aber tapfer und zugleich mit
oberschwäbischer Sturheit halte ich dagegen: das
will und darf ich gar nicht glauben! Die Städtische
Galerie aufgeben? Diesen Ort der Kunst zerstören
und damit eine nicht unbedeutende Linie der Freiheit
künstlerischen Denkens kappen? Die ‘Schule
des Sehens‘, diese wichtige Bildungseinrichtung für
alle Kunstinteressierten, die seit 67 Jahren durch
die Präsenz von Positionen aktuellen Kunstschaffens
den gesellschaftlichen Diskurs in dieser Stadt
und der gesamten Region mit vorangebracht hat,
schließen? Das wäre bloße Barbarei!
Carolinea. – 73 (2015)
(2015)
Die Ausstellung „Moden. Schwarzwälder und andere Hüte”, welche die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojekts einer breiten Öffentlichkeit vermittelte, wurde 2015 vier Monate lang, von April bis August, im Franziskanermuseum
Villingen gezeigt. Insgesamt haben 3334 Besucherinnen und Besucher die Ausstellung gesehen. Ein breit gefächertes Begleitprogramm beleuchtete zusätzliche Aspekte. Besonders gelobt wurden die anhaltende Präsenz des Themas in den Medien, die professionelle, ästhetisch ansprechende Gestaltung der Ausstellung und der Werbemedien, das gute Marketing und die interessante und vergnügliche Umsetzung der Inhalte. Der Riesenbollenhut auf dem Osianderplatz war ein Anziehungspunkt
für Einheimische und Touristen und wurde gern als Fotokulisse genutzt.
Die Karlsruher Türkenbeute zählt zu den kulturhistorisch bedeutendsten Sammlungen des Landes Baden-Württemberg. Wenngleich auch von geringerem Umfang kann nun auch ein Bestand von etwa 120 Inventarnummern an den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim auf diesen Ursprung zurückgeführt werden. Ehemals Teil des Naturalienkabinetts von Kurfürst Carl Theodor war der Ursprung der Stücke bereits im 19. Jahrhundert vergessen. Er konnte erst kürzlich rekonstruiert werden. Doch reiht sich Mannheim damit in die Städte ein, die solchen Schätzen eine Heimat bieten dürfen. Und durch weitere Arbeit in den Mannheimer Sammlungen könnten weitere Stücke gefunden werden. Der jetzige Bestand beschränkt sich
fast ausschließlich auf Schusswaffen und zugehörige Ausrüstung.
Im 300 Jahre alten Hugenhof ist die Geschichte des Skilaufens seit seinen Anfängen ausgestellt. Präsentiert werden erfolgreiche Schwarzwälder Wintersportler. Außerdem wird die Herstellung
vom alten Holzski bis zum Snowboard gezeigt. Eine Abteilung widmet sich der Skimode. Der Skilauf wird im kommenden Winter im Schwarzwald 125 Jahre alt. Dies wird bei verschiedenen Veranstaltungen gefeiert und im »Haus der Natur« auf dem Feldberg gibt es dazu eine Ausstellung.
Carolinea. – 74 (2016)
(2016)
Der Lectotypus von Canephora sieboldii Reutti, 1853, wird festgelegt. Es wird darüber hinaus gezeigt, dass der Holotypus von Psychidea balcanica Wehrli, 1933, vom Autor selbst festgelegt wurde und dass somit die Lectotypusfestlegung durch Meier, 1966, ungültig ist. Das von Sieder 1971 als Holotypus des unbeschriebenen Taxons Reisseronia achaja etikettierte Exemplar
ist Heliopsychidea graecella (Millière, 1866).
Nach knapp einjähriger Umgestaltungspause wurde das Museum im April 2017 im Rahmen des Jubiläumsfestivals 250 Jahre Goldstadt Pforzheim wiedereröffnet – mit neuen Themen, Bezügen zur Gegenwart, neuen Informationsangeboten und zeitgemäßer Ausstellungsgestaltung. Das seit 1983 bestehende Museum zeigt die Technik der Schmuck- und Uhrenindustrie in ihrem historischen Kontext: die Techniken der Herstellung wie auch Arbeitsbedingungen und Entwicklungen in der Stadt Pforzheim.
Der Prunkkamm, um 1615 entstanden, ist ein exquisites und singuläres Artefakt der Augsburger Goldschmiedekunst des frühen 17. Jahrhunderts. Als repräsentatives Objekt und nicht zum Gebrauch bestimmt, war der überdimensionale Kamm einst Glanzstück einer fürstlichen Kunstkammer. Der doppelseitige Kamm besteht aus kostbarem Schildpatt der Karettschildkröte. Als Dekor der vergoldeten Spange dienen Blüten aus Email. Die schmalen Bordüren zeigen in Grubenemail u. a. Waffen und Musikinstrumente aus einem Heerestross von Musketieren. Der Kamm befand sich bis 1859 in der Kunstsammlung Großherzog Leopolds von Baden.
Im Juli 1892 wurden auf Initiative des Stadtrates und Kunstdruckereibesitzers Stanislaus Kah die "Städtischen historischen Sammlungen", begründet. In 125 Jahren ist eine veritable Sammlung entstanden, von der ein Großteil im Verborgenen ruht. Zum Jubiläum wird ausgepackt, was sonst mit der Verschlossenheit des Depots vorliebnehmen muss. Gezeigt wird das Objekt mit der Inventarnummer 1, die älteste Urkunde von 1467, römische Fundstücke oder ein Schatz seltener Goldmünzen aus der Oos.
Der See-Elefant "Tristan"
(2017)
Zu vielen Präparaten, die in der Dauerausstellung des Naturkundemuseums Karlsruhe
(SMNK) gezeigt werden, gehört eine erzählenswerte Geschichte. Eines der wortwörtlich
herausragenden Objekte in der Ausstellung ist
die 1970 von Hauptpräparator Horst Köhler
geschaffene Dermoplastik von „Tristan“, einem
männlichen 4 m langen Südlichen See-Elefanten (Mirounga leonina), der lange Jahre in der
Wilhelma Stuttgart lebte. Die Dermoplastik von
„Tristan“ besticht durch die lebensnahe Ausführung in für See-Elefanten charakteristischer, halb
aufgerichteter Körperhaltung (Abb. 1). Nur wenige Naturkundemuseen zeigen Dermoplastiken
von M. leonina in ihren Schausammlungen, z.B.
das Naturhistorische Museum in Wien, die Grande Galerie de l‘Évolution in Paris oder das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in
Bonn. Im Musée Zoologique de la Ville de Strasbourg ist ein recht eigenwilliges Präparat eines
See-Elefanten ausgestellt, während die Dermoplastiken von See-Elefanten im Museum Schloss
Friedensstein Gotha oder im Naturhistorischen
Museum der Burgergemeinde Bern präparatorische Maßstäbe setzen, an die das Karlsruher
Exemplar – vom schlechten Erhaltungszustand
abgesehen – durchaus heran reicht.
Biegsame Gesteine!?
(2017)
Itacolumite sind Sandsteine, die durch eine schwache
metamorphe Überprägung eine für Gesteine untypische reversible Beweglichkeit aufweisen. Sie sind
auch unter dem Namen Gelenkquarzit bekannt und
stellen seit der ersten wissenschaftlichen Bearbeitung
im 19. Jh. ein Kuriosum der Natur dar. Die Flexibilität
wird mit einem Puzzle-artigen Gefüge erklärt. Das Ineinandergreifen von sehr kantigen Quarzkörnern (Verzahnung) sowie konkav/konvexen Quarzkörnern (Gelenke) ermöglicht Stabilität und Flexibilität zugleich. Die
Quarzkörner unterlagen im Vorfeld einer chemischen
Lösung, die mehrere Mikrometer breite Intergranularräume zurückließ. Dieser „erschaffene“ Intergranularraum bedingt die Flexibilität des Gesteins. Vereinzelt
tragen weitere länglich-plattige Minerale (u.a. Glimmer)
zur Unterstützung des Kornverbunds bei.
Vier der fünf Sammlungsobjekte im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe stammen den Recherchen nach aus Brasilien (südlich Ouro Preto, Itacolomi
Berge). Es erfolgten mikroskopische Untersuchungen
sowie Analysen am REM. Das fünfte Objekt kam für
nähere Analysen zustandsbedingt nicht in Frage.
Carolinea. – 75 (2017)
(2017)
Jedes Mal, wenn ich in Donaueschingen in den Museumsweg einbiege, fühle ich mich umfangen von Naturschönheit und Ruhe. Das Wasser der Brigach, die alte Baumallee und die schützenden Mauern führen einen, wie Begleiter, bis zum Museum Art.Plus. Schließlich öffnet sich die Allee und gibt den Blick frei auf das schöne klassizistische Gebäude. Über dem Eingang steht in großen Lettern: MUSEUM
Das Elztalmuseum für Regionalgeschichte und Orgelbau erneuert die Dauerausstellung der stadt- und regionalgeschichtlichen Abteilung. 1100 Jahre Siedlungsgeschichte des Elztals werden neu präsentiert. Die Besucher*innen erfahren auf zwei Stockwerken die Geschichte des Elztals anhand ausgewählter Schwerpunkte. Die Ausstellung lädt ein, sich mit den Besonderheiten des Tales zu beschäftigen. Ein Rundgang durch die Regional- und Stadtgeschichte sowie einzelne Themeninseln möchten Besucher*innen einen Einblick in die bewegte Geschichte der Region ermöglichen und zur Beschäftigung mit den Themengebieten anregen. Erste Einblicke in die neue Ausstellung gibt es im Rahmen der Landesfesttage am 8. und 9. September 2018 während der »Tage der offenen Tür«.
Rätsel in silbernen Lettern
(2018)
Ein kleiner Becher aus Ton besticht durch seine sorgfältige Ausführung und durch die silbervergoldete Metallfassung mit einem Schriftband, dessen Entzifferung und Bedeutung rätselhaftist. Er stammt aus der einstigen Kunstsammlung des badischen Großherzogs Leopold und befindet sich im Badischen Landesmuseum Karlsruhe.
Carolinea. – 76 (2018)
(2018)
Ein aufgebockter Leiterwagen, dessen Räder fehlen. Zwei gebrannte Lehmziegel aus einem Trümmerhaufen. Und ein Paar unscheinbare Lederstiefel, das bei genauer Betrachtung einen Mikrokosmos an Bedeutungen offenbart. Diese drei Museumsdinge, die sich ihrer Herkunft, Machart und
Materialität nach unterscheiden, verbindet manches. Sie befanden sich über Jahrzehnte in Familienbesitz, bevor sie als Schenkungen dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm (DZM)
anvertraut wurden. Ihre Vorbesitzer*innen brachten sie aus ihrer alten Heimat im südöstlichen
Europa mit in ihre neue Heimat Deutschland. Sie haben heute kaum einen materiellen Wert, aber
es haften Erinnerungen, Gefühle und teils traumatische Erlebnisse an ihnen, die bei der Übergabe
an das Museum überliefert wurden. Und: Die Objekte und ihre einstigen Eigentümer*innen haben eine (erzwungene) Migration hinter sich.
Anhand dieser drei Objekte möchte ich in diesem Beitrag auf folgende Aspekte eingehen:
Welche Rolle spielen „Heimat“ und „Migration“ für die Ausstellungs- und Sammeltätigkeit des
Donauschwäbischen Zentralmuseums? Welchen Widerhall erzeugt der am DZM etablierte Umgang mit den kontroversen und gefühlsbeladenen Begriffen bei den Museumsbesucher*innen?
Und schließlich: Welche Chancen und Grenzen ergeben sich durch die Thematik des Hauses für
interkulturelle Vermittlungsformate? Zunächst aber ist zu klären, wen wir überhaupt meinen,
wenn wir von „den“ Donauschwaben sprechen.
1998 wurde mit dem neuen gläsernen Foyer im Franziskaner die Abteilung „Mensch, Arbeit, Technik” eröffnet. Sie befindet sich im Verbindungsgang zwischen Franziskaner-Klostergebäude und dem sogenannten Waisenhaus. Diese interaktiv konzipierte Ausstellung zeigt Werkzeuge, bzw. Produkte von Arbeit von der Steinzeit bis heute. Zeitgenössische literarische Quellen – als Texte auf die Fenster gedruckt – geben Kommentare und eine weitere Einordnung des Gezeigten. Endpunkt dieser Entwicklung ist das elektro-mechanische Objekt „Jüngling von New York” des Künstlers Wolfhart Hähnel (geboren 1944). Von Anfang an rief es Entzücken hervor. Es produzierte aber auch Missverständnisse: Besucher hängten und hängen ihre Mäntel und Jacken an den „Kleiderständer”, der Teil des Kunstwerks ist.
Am 29. November 1940 erhielten die Landräte und Polizeidirektoren der entsprechenden badischen Städte, sowie der Polizeipräsident von Mannheim ein Informationsschreiben des „Generalbevollmächtigten für das jüdische Vermögen in Baden“ (abgekürzt G.J.V.) in Karlsruhe, Carl Dornes. Auslöser war die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden am 22. Oktober 1940 in das südfranzösische Lager Gurs. Einen Tag später hatte Gauleiter Robert Wagner in einem Erlass deren Vermögenswerte als dem Land Baden verfallen erklärt. Nun konzentrierte sich die Verwaltung und Verwertung des jüdischen Vermögens – so der Betreff im oben genannten Schreiben – auf die Sicherstellung von Kunstgegenständen in den verlassenen Wohnungen. Um zu vermeiden, dass wertvolle, d. h. museumswürdige Kunstgegenstände und Bibliotheken in öffentliche Versteigerungen gelangten, sollten solche Objekte von fachkundigem Personal der Landeskommissarbezirke Karlsruhe und Mannheim erkannt, aussortiert und gesondert gelagert werden. In Karlsruhe waren der kommissarische Leiter des Badischen Landesmuseums, Ludwig Moser, und ein zunächst namentlich nicht genannter Vertreter der Badischen Landesbibliothek für die Bewertung der Gegenstände vorgesehen. In den Städten Heidelberg, Freiburg und Konstanz
sollten ebenfalls Museumsmitarbeiter diese Aufgabe übernehmen. Für Karlsruhe wurde bestimmt, solcherart ausgesonderte Kunstgegenstände, Sammlungen und Teppiche im Badische Landesmuseum zu deponieren.
Die Museen in Villingen-Schwenningen gehen mit der Zeit. Nachdem schon eine App zu Erkundung des Magdalenenbergs eingerichtet worden ist, können Besucher des Franziskanermuseum ihren Rundgang nun mithilfe eines Audioguides vertiefen. Kostenlos erhält man an der Kasse ein kleines Gerät, mit oder ohne Kopfhörern, auf dem die drei Bereiche des Museums ausgewählt werden können.
Von 2015 bis 2018 wurden die Sackträger (Psychidae)
aus allen einzelnen Schmetterlings-Sammlungen des
SMNK in die Hauptsammlung integriert, konservatorisch neu aufgestellt und wissenschaftlich bearbeitet.
Die Trockenpräparate (Männchen und Larvalgehäuse,
sog. „Säcke“) wurden EDV-erfasst. Es handelt sich um
eine der größten Psychidae-Spezialsammlungen in europäischen Museen.
Carolinea. – 77 (2019)
(2019)
The Gelechiidae of the SMNK were curated and rearranged
in a main collection: approximately 35,000
specimens of more than 800 species have been arranged
in 91 drawers. This is the result of the integration
of several separate collections as well as unsorted
specimens. With 125 primary types (holotypes and
lectotypes) and a considerable number of specimens
from poorly studied regions, the Gelechiidae collection
of the SMNK is one of the most species-rich collections
of this family worldwide. The material from the collection
is frequently used in recent taxonomic revisions
of Gelechiidae. The history of the collection is briefly
discussed.
Bücherschätze
(2020)
Seit fünfzehn Jahren wird im Markgräfler Museum Müllheim eine wissenschaftliche Regionalbibliothek mit den Schwerpunkten Geschichte und Kunst des Markgräflerlandes aufgebaut. In kurzer Zeit ist sie auf rund 7000 Bände angewachsen. Ein bedeutender Neuzugang ist die »Badische Bibliothek« der Familie Blankenhorn, die Erich Blankenhorn ausgebaut und geordnet hat. 2016 hat die Familie dem Markgräfler Museum diese wertvolle Privatbibliothek als Schenkung übergeben – mit 772 lateinischen und deutschen Geschichtsbänden, religiösen Traktaten sowie Büchern zu wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und literarischen Themen der Region. Das älteste Werk datiert von 1599.
Mit dem Bürgerbuch von 1356 bewahrt das Stadtmuseum in der ehemaligen Tonofenfabrik in Lahr ein wertvolles Zeugnis der Stadt- und Sozialgeschichte. Das Buch verzeichnet in mittelhochdeutscher Sprache 376 Namen von Bewohnern der Stadt ab dem Jahr 1356 (Dis sint die Burgere in der stat zuo Lare). Dazu listet es in Nachträgen bis um 1410 noch einmal mehr als 230 Namen weiterer Neubürger und sogenannter „Ausbürger“ auf: Das sind Personen, die das Bürgerrecht besaßen, ohne im städtischen Rechtsbezirk ansässig zu sein. Sie lebten Mitte des 14. Jahrhunderts in der Region rund um Lahr, etwa in Offenburg, Friesenheim, Schopfheim, Ettenheim, Rheinau, Dinglingen, Hugsweier, Burgheim, Kippenheim, Schuttern, Sulz, Ichenheim, Kürzell, Schutterzell, Ottenheim, Allmannsweier, Nonnenweier, Meißenheim, Altenheim und Müllen. Den Stand der Erforschung von Herkunft, Inhalt und Zweck des Bürgerbuchs hat zuletzt der ehemalige Stadthistoriker Thorsten Mietzner zusammengefasst.
Carolinea. – 78 (2020)
(2020)
In den sieben Jahrzehnten zwischen dem Auszug aus dem Schloss und der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, in denen die Großherzogliche Hof- und Landesbibliothek im Sammlungsgebäude am Friedrichsplatz ansässig war, entwickelte sie sich von einer Hof ibliothek mit begrenztem Nutzerkreis zu einer öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Gebrauchsbibliothek
modernen Zuschnitts. In der badischen Bibliothekslandschaf rangierte sie hinter den Universitätsbibliotheken Heidelberg und Freiburg als drittgrößte Bibliothek; aufgrund der Ausübung regionaler Aufgaben nahm sie die Funktion der Landesbibliothek ein. Im deutschen Bibliothekswesen etablierte sie sich als eine Einrichtung, die sich gegenüber bibliothekarischen
Neuerungen und Reformen aufgeschlossen zeigte und sich an der überregionalen Zusammenarbeit beteiligte.
Betrat man 1950 den Hauptraum im Erdgeschoss des Schwenninger Heimatmuseums, so fiel der Blick auf zwei eingerichtete Stuben. Links blickte
man (und blickt man, die Stuben existieren bis heute) in eine Koje mit dicken
Mauern und einer Wandbemalung, in der eine Art Sitzgruppe um einen kleinen
Tisch herum steht, rechts in einen von Holzbohlen und Brettern gebildeten Raum,
möbliert mit Stuhl und Bett. Doch im Gegensatz zu den zahllosen Inszenierungen historischer Bürger- oder Bauernstuben in vergleichbaren Heimatmuseen ist hier kein originaler Gegenstand zu sehen. Die Keramik im linken Arrangement entstand, wie ein Zeitungsartikel von 1952 überliefert, nach Lesefunden von römischen Gutshöfen vor
Ort – einige originale Scherben (Gebrauchs-)Keramik sowie Bruchstücke einer
Wandbemalung aus dem 1932 ergrabenen Gutshof „Auf Steinkirch“ befanden
und befinden sich im Museum. Rechts sind Reproduktionen alamannischer
Grabfunde ausgestellt. „Die Waffen und übrigen Metall-Gerätschaften sind nach
den Funden von Lauffen bei Rottweil und Schwenningen angefertigt.“ Eine alamannische Lanzenspitze aus der Sturmbühlstraße und je zwei Lanzenspitzen und
Saxe, die 1924 und 1925 in Lauffen bei Rottweil gefunden wurden, sind als
Schwenninger Museumsgut für die Zeit vor 1950 überliefert. Die reproduzierten Originale waren alles bescheidene Objekte, nichts Besonderes, das zwingend
den großen Aufwand der beiden Inszenierungen nahegelegt hätte.
Unbekannter Künstler
(2021)
Das gut erhaltene, ästhetisch besonders wertvolle Portrait eines jungen Edlen von 1490 gehört zu den Attraktionen des Augustinermuseums in Freiburg. Bedauerlich daran war nur, dass sowohl Urheber und als auch Porträtierter bisher unbekannt blieben. Christoph Wilhelmi gelang es, durch Analyse einiger Bilddetails die Hintergründe aufzuklären und nach mühsamen
Recherchen die Identität des Dargestellten aufzudecken. Auch einige Vorgänge aus dem Leben des Basler Adligen kamen auf diese Weise zum Vorschein.
Carolinea. – 79 (2021)
(2021)
Pestflucht nach Villingen
(2022)
Das Stadtarchiv Villingen brachte im Jahr 1986 den Sonderdruck „Die Pestflucht der Universität Freiburg nach Villingen“ heraus, dessen Text eine gekürzte Fassung der wissenschaftlichen Arbeit von Richard Faller ist. In den Vorbemerkungen zum Sonderdruck erläutert der Herausgeber, Stadtarchivar Josef Fuchs, das für den Titel gewählte Bild mit dem Hinweis auf „den Erbauer des zweiten Kachelofens für den Villinger Ratssaal, Johann Glatz aus Villingen, der 1894/95 die Scene auf der Ofenkachel geformt“ hat. Diese Szene ist untertitelt mit „ERZH[ERZOG] ALBRECHT VI. VERHANDELT ZU VILLG.
MIT MATTHÄUS HUMMEL V HIER ÜBER DIE GRÜNDUNG EINER UNIVERSITÄT Z. FREIBURG I.B. 1455 JUNI.“
Vorgeführt!
(2022)
Bis ins späte 18. Jahrhundert galten in den vorderösterreichischen, badischen, württembergischen, angrenzenden weiteren Groß-, Klein- und Kleinstherrschaften sowie in den freien Reichsstädten unterschiedliche Verfassungen. Diese waren sich aber sehr ähnlich, weil sie im Kern auf die von Kaiser Karl V. initiierte Peinliche Halsgerichtsordnung von 1532, die Constitutio Criminalis Carolina, aufsattelten. Einerseits herrschte somit reichsweit näherungsweise gleichartiges, kodifzierte Recht, doch blieben andererseits lokal und regional ausgehandelte Regelsysteme und Rechtsvariationen in Kraft, die sich aus tradierten und Gewohnheitsrechten, ständischen und kirchlichen Sonderrechten ergaben, was nicht zuletzt individuelle Spielräume für Rechtsausübende wie davon Betroffene eröffnete. Die Halsgerichtsordnung unterschied die Rechtsprechung in hohe und niedere Gerichtsbarkeit. Eine Verurteilung zur öffentlich zelebrierten Todesstrafe, Leibesstrafen wie die Amputation von Gliedmaßen oder das Brandmarken und Körperstrafen wie öffentliche Prügel („Stäupen“) standen ausschließlich der hohen Gerichtsbarkeit zu. Die individuelle Ehre betreffende Schandstrafen für kleinere Vergehen wie öffentliche Trunkenheit, Raufhändel, vorehelicher Intimverkehr, Beleidigung und üble Nachrede oder kleinere Frucht-, Holz- und Mehldiebstähle, auch Wilderei von Niederwild unterlagen hingegen dem Urteil der niederen Gerichtsbarkeit. Kombinationen aus einzelnen geringen Vergehen sowie Tatwiederholungen führten zu drastischen Strafverschärfungen bis hin zu Leibes- und Todesstrafen oder den Landesverweis.
Die Stadt Bretten verfügt über drei städtische Museen. Das aus dem Jahr 1585 stammende Gerberhaus zeigt die Arbeits- und Wohnkultur des 18. Jahrhunderts, das Deutsche Schutzengelmuseum im Schweizer Hof ist hingegen den überirdischen Helfern unterschiedlicher Kulturen gewidmet. Zusätzlich befindet sich in den Räumen des historischen Baus des Schweizer Hofes das Stadtmuseum, welches durch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zum Leben erweckt wird und zahlreiche Museumsinteressierte anzieht. Inhaltlich handelt es sich somit um drei volks- bzw. heimatkundliche Museen, die in Deutschland 43,5 % (Stand 2018) der bundesweiten Museumwelt ausmachen, wobei in Baden-Württemberg rund 51 % unter öffentlicher Trägerschaft stehen. Seit März 2020 verfügen die Städtischen Museen in Bretten über ein neues
Sammlungskonzept sowie ein neu eingerichtetes Depot. Die im Museumsbestand vorhandenen Objekte reichen von zahlreichen archäologischen Funden aus Bretten und der näheren Umgebung über Möbel aus unterschiedlichen Epochen als
Zeugnisse der ländlichen und städtischen Sachkultur bis hin zu Gemälden und Zeichnungen der letzten vier Jahrhunderte.
152 Sorbus-Belege des Herbarium des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe (KR) wurden ausgewertet. Die Sammlung enthält für Bayern und Baden-Württemberg bedeutende Mehlbeerennachweise. Für mindestens drei Arten (Sorbus dubronensis, S. seyboldiana, S. badensis) können Erstnachweise erbracht werden. Die Sammlung belegt, dass manche Mehlbeeren seit über 200 Jahren in Baden-Württemberg in Kultur gehalten werden.
Carolinea. – 80 (2022)
(2022)
Maskenstickerei
(2023)
Auf dem Titelbild des letzten GHV-Jahrbuchs waren die Masken abgebildet, die einst den schweren, roten Vorhang des Theaters am Ring schmückten. Wir wissen, dass diese Artefakte, die Komödie und Tragödie symbolisieren, auf der Grundlage einer zeichnerischen Vorlage des Villinger Kunstmalers Richard Ackermann als Kunststickerei entstanden, die in ihrer filigranen Ausführung Generationen von Theater- und Kinobesucher(innen) in ihren Bann zog, bevor der sie tragende Vorhang sich öffnete und die Vorstellung beginnen konnte.
2021 hat der Gemeinderat einen Realisierungsbeschluss für das Museumsquartier Bürk in Schwenningen gefasst. Die denkmalgeschützten ehemaligen Fabrikräume der Württembergischen Uhrenfabrik Bürk & Söhne werden zu einem neuen Kulturzentrum ausgebaut. Endlich gibt es damit Hoffnung für die Schwenninger Museumslandschaft, seit Jahrzehnten geprägt von infrastruktureller, personeller und finanzieller Unterversorgung und mit einem seit Jahren nur noch sporadisch geöffneten Heimat- und Uhrenmuseum. Das neue Museumsquartier Bürk wird kein Stadtmuseum für Schwenningen im traditionellen Sinn, keine Parallelstruktur zum erfolgreichen Villinger Franzikanermuseum. Das Bürk-Areal wird Begegnungsstätte und Diskussionsforum der Zivilgesellschaft mit dem Generalthema „Zeit“: Zeitstrukturen, Zeitregime, Zeitvorstellungen, kurz gesagt zur Frage, wie wir unsere Zeit verbringen wollen.