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Das Badische Landesmuseum darf heute, gemeinsam mit der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, die Große Landesausstellung 2001 des Landes Baden-Württemberg eröffnen, wie wir dies bereits 1998 (mit der 48er Revolution) und 1999 (mit den Jahrhundertwenden) tun durften. Im Jahre 1970 hat das Badische Landesmuseum unter meinem Vorvorgänger Prof.
Dr. Ernst Petrasch, den ich sehr herzlich unter uns begrüßen möchte, eine grundlegende und bis heute wegweisende Ausstellung „Spätgotik am Oberrhein“ veranstaltet, in der eine Vielzahl der bedeutendsten Werke der Skulptur, der
Goldschmiedekunst, des Textil, der Glasmalerei und der Grafik aus jener Zeit des Spätmittelalters zusammengeführt war. Eine solche Ausstellung wäre heute, 30 Jahre danach, vor allem aus konservatorischen Gründen nicht mehr wiederholbar. Für das Badische Landesmuseum stellte sich daher die Frage, wie unser Haus das Thema dieser Landesausstellung formulieren und sich damit an dem trinationalen Projekt der oberrheinischen Museen in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland „Um 1500: Epochenumbruch am Oberrhein“ beteiligen könne.
Johannes Thiel (1889-1962)
(2001)
Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und die Gemeinde Kirchzarten haben gemeinsam eine Gedächtnisausstellung ausgerichtet für Johannes Thiel, der 1960 mit dem Thoma-Preis ausgezeichnet wurde und 1962 verstarb. Diese Photos entstanden 1960 aus Anlaß der Preisverleihung bzw. der Thiel-Ausstellung in Bernau. Johannes Thiel ist auf dem Friedhof in
Kirchzarten beerdigt.
Es gäbe manche inhaltliche oder biographische Rechtfertigung dafür, sich dem Werk von Uta Ohndorf Rösiger über Hans Thomas „Rätseldrachen“ zu nähern, über das spielende Kind im aufgesperrten Drachenmaul. Alle Versuche wären aber nicht so überzeugend wie die völlig unwissenschaftliche Methode des Märchens, nämlich des an unvermuteter Stelle aufgefundenen „Schlüssels“, mit dessen Hilfe etwas Rätselhaftes sich plötzlich erschließen kann. Die Welt des Märchens ist für Uta Ohndorf Rösiger so wichtig, daß sie unmöglich etwas gegen eine Märchenmethode haben kann. Märchen sind für sie nicht eine feenhaft schöne Gegenwelt, sondern eine tiefgründig verschlüsselte Form der Auseinandersetzung mit der Rätselhaftigkeit oder auch mit der Härte des Daseins. So wie z. B. der Tiefenpsychologe und Theologe Eugen Drewermann nachdenkliche Bücher über Märchen schreibt, um damit zur Bewältigung des realen Lebens beizutragen. Es ist das Märchen als Grundmuster des Daseins, das für Uta Ohndorf Rösiger von der Kindheit an bis heute eine zentrale Rolle spielt. Natürlich
hat sie sich auch mit den orientalischen Märchen vertraut gemacht, und eine begeisternde Entdeckung für sie war die Hörspielfassung von Tolkiens Hobbits-Märchen in mehr als 30 grandiosen Fortsetzungen, wo die Hobbits z. B. einmal auf ihrer abenteuerlichen Fahrt in einer finsteren Höhle auf einer Wand plötzlich eine Edelsteinschrift leuchten sehen, ... und sie
können sie nicht entziffern.
„Im Jahre des Heils 1749 ...“ - so beginnt im alten Taufbuch der Bruchsaler St. Peterskirche der handschriftliche Eintrag, darin die feierliche Kirchweihe jenes Jahres beschrieben wird, und so lautete auch der Titel einer Sonderausstellung des Städtischen Museums (im Obergeschoß des Bruchsaler Schlosses) aus Anlass der 250. Wiederkehr dieses Ereignisses. Bis Anfang Januar 2000 konnten sich die Besucher von zahlreichen historischen Exponaten zurückversetzen lassen in die lebendige Zeit des Barock, als tiefempfundene Religiosität, weltlicher Machtanspruch der Kirche und äußerer Prunk in einer noch heute faszinierenden Form verschmolzen sind. Was die Ausstellung nach den Intentionen ihrer Ausrichter zentral dokumentieren sollte, sind die beiden Säulen des Gründungsgedankens der Bruchsaler St. Peterskirche: die spirituelle, gottesdienstliche Bedeutung auf der einen Seite, die weltliche Konnotation als Symbol von Herrschaft und Autorität auf der anderenn. Denn St. Peter zu Bruchsal war nicht allein ein Gotteshaus, sondern überdies ein Gotteshaus in einer Landeshauptstadt - und dieser
Standort hat die Widmung der Kirche als künftige Grablege der Fürstbischöfe von Speyer entscheidend bedingt.
Dürers Grafik in Überlingen
(2000)
Die Städtische Galerie „Fauler Pelz“ in Überlingen, wohl die am schönsten gelegene des ganzen Bodenseegebiets, mit singulären Lichtverhältnissen und einem Ausblick, der seinesgleichen sucht, meint in ihrem Ausstellungsprogramm eine Marktlücke erspäht zu haben: Man konzentriert sich neuerdings auf Meistergrafik. 1998 wurden kapitale Blätter
Rembrandts präsentiert, jetzt, aus Anlaß der Jahrtausendwende, ist ein Künstler an der Reihe, der selber sein Werk einer Zeitenwende abgewonnen hat, Albrecht Dürer (1471-1528). Zumal in Dürers Grafik zittert ja die Erregung eines Epochenwechsels von welthistorischen Ausmaßen nach. Durchs Engagement für Grafik höchsten Rangs gibt die Galerie ihr Interesse an der Kunst von Stadt und Region, über Jahrzehnte hin bewiesen, keineswegs preis. Dagegen wuchert sie gerade so mit ihren Pfunden: Ausstellungen virtuoser Grafik sind auch für eine Gemeinde von nur 20 000 Einwohnern erschwinglich. Zudem begünstigt die Atmosphäre dieser Galerie, eine intime Urbanität, viel eher Kammermusik als Paukenschläge.
Der Kaiser in seiner Stadt
(1998)