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Die erstmals 2017 gefeierte urkundliche Ersterwähnung von Schwenningen, Villingen und
Tannheim (so nicht die alphabetische, sondern
Reihenfolge im Urkundentext) stellte nicht nur
manchen Bürger und manche Bürgerin, sondern
auch das Franziskanermuseum vor eine Herausforderung: Was feiern wir da eigentlich und
warum?
Liebe Gäste, wir feiern heute ein wichtiges historisches Ereignis – mit etwas Verspätung. Das Jubiläum 200 Jahre badische Landesverfassung fiel aber auch mitten in die parlamentarische Sommerpause. Großherzog Carl kann man dafür keinen Vorwurf machen. Als er am 22. August 1818 die Verfassung unterzeichnete, hatte es im heutigen Baden-Württemberg
schließlich noch keine Parlamente gegeben. Die badische Verfassung war die erste, die eine solche Vertretung schuf. Der
22. August dieses Jahres ist daher auch der Startpunkt für ein Projekt des Staatsministeriums mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Unter dem Stichwort »des Volkes Stimme« finden Sie Kalendereinträge aus 200 Jahren
Partizipation. Das Projekt präsentiert die badische Verfassung als Ausgangspunkt. Als Wurzel, aus der alles Weitere gewachsen ist, was es seitdem in diesem Land an Reformen, Umbrüchen, Bürgerbewegungen gegeben hat
Ich denke, es ist sinnvoll, wenn ich Ihnen zur Eröffnung der Ausstellung „100 badische Jahre“ einen kurzen Überblick über diese badischen Jahre zu geben versuche. Zu berücksichtigen ist, dass von den 100 badischen Jahren der Ausstellung über die Hälfte der badischen Jahre Jahre Badens in
Baden-Württemberg sind. Der Titel meines Vortrages lautet „100 badische Jahre – und ein Jahr“. Mit dem einen zusätzlichen Jahr ist das Jahr 2010 gemeint, das Jahr nach dem Jubiläum. Wir sehen die 57 Jahre Badens in Baden-Württemberg im Rückblick durchaus kritisch und meinen, 2010 eine
neue Perspektive für den Landesverein Badische Heimat realisieren zu sollen. Die 57 Jahre von 1952 bis 2009 – Gründung Baden-Württembergs bis zum Jubiläum des Landesvereins – betrachte ich verkürzt unter dem Thema: „Kulturelle Betätigung und politisches Engagement des Landesvereins Badische Heimat“
In diesem Jahr werden 900 Jahre Baden mit einer großen Landesausstellung im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe und einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen im Land gefeiert, Anlass: Die erstmalige Erwähnung der Markgrafen von Baden im Jahr 1112. Gut 600 Jahre später ließ einer der Nachfolger des ersterwähnten Markgrafen Hermann von Baden, Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738), am 17. Juni 1715 unweit einer Residenz Durlach den Grundstein zu seinem neuen Schloss Karlsruhe legen, was bis heute als Gründungstag der gleichnamigen Stadt gilt. Letzte Sicherheit, dass tatsächlich Karlsruhe und die badische Identität Ernst Otto Bräunche eine neue Stadt beim Schloss entstehen sollte, gab der am 24. September 1715 veröffentlichte Gründungsaufruf, mit dem der Markgraf rasch zahlreiche Neubürger anzog.
1. "Bunte Bilder von Baden"
Die Frage nach dem, was badisch ist, ist ein durchgehendes Motiv der Ausstellung. Schon im Eingangsbereich wird der Besucher eingeladen, die "eigene Vorstellung" von Baden "beim Gang durch die Ausstellung mitzunehmen".
2. Mit einer Frage durch die ganze badischen Geschichte
Eine Antwort auf die Frage nach Baden und der badischen Identität ist schon beantwortet, bevor der Besucher die Ausstellung überhaupt betritt. Die Antwort steckt in der Verkleidung des Eingangsbereichs durch die 18 Meter hohe Kuckucksuhr von Stefan Strumbel. Wir denken die Antwort könnte lauten: Wir können alles. Auch uns selber auf den Arm
nehmen. So schrieb denn auch der Direktor des Landesmuseums, Strumbels Kunst "passe wunderbar in den Kontext des 900-jährigen Jubiläums von Baden" (BLM aktuell).