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Wann tauchen Tomaten oder Artischocken in der
badischen Küche auf? Wann verschwinden Singvögel
und Flusskrebse daraus? Wann verlor die Kartoffel
ihr Image als Armenspeise? Wann ziehen
Wiener Schnitzel und Gulasch in Baden ein? Wann
verließ die Nudel ihre Randexistenz als Suppenbeilage
und wann gab es Makkaroni als Fertigprodukt?
Und wann ist das erste Mal die Rede von Kalorien?
Kochbücher sind eine erstrangige Quelle zur Alltags‐
und Kulturgeschichte und hervorragende
Gradmesser für soziale und regionale Differenzierungen.
Sie bezeugen das Aufkommen und Verschwinden
bestimmter Speisen und Zutaten bzw.
deren zeitweilig hohen oder geringen gesellschaftlichen
Stellenwert. Regionale Unterschiede und Geschmackspräferenzen
werden erkennbar. Rezepte
zu bestimmten Gerichten zeigen über längere Zeiträume
hinweg eine veränderte Zusammensetzung
der Zutaten bzw. von deren Mengen und Veränderungen
der Zubereitungspraxis. Zusatzstoffe und
Fertigprodukte finden Eingang in die Ernährung
und verändern die Zubereitung und den Verzehr
von Speisen dauerhaft. In Notzeiten werden Lebensmittel
„gestreckt“; es wird mit Ersatzstoffen
experimentiert, und viele Rezepte der Krankenkost
oder der Kriegsküche werden später für die gesunde
Ernährung wiederentdeckt.
Die Badische Landesbibliothek hat mehr als hundert badische Kochbücher aus dem Zeitraum 1770–1950 digitalisiert. Sie stammen von badischen Autoren, sind in badischen Verlagen erschienen oder von badischen Firmen herausgegeben worden. Eine Volltextrecherche und damit die Suche nach einzelnen Rezepten und Zutaten ist möglich und gibt Aufschluss über die Ernährungsgewohnheiten auf badischem Territorium. Bis zum 15. Oktober 2016 werden die Kochbücher außerdem in der Ausstellung »Das Kochbuch in Baden 1770–1950« im Original gezeigt; den Ausstellungskatalog mit allen Begleittexten finden Sie im Internet. Zur Ausstellung serviert die Badische Landesbibliothek außerdem ein reichhaltiges Begleitprogramm.
I. Von Weinbrenner erzählen. Nie zuvor wurde das umfangreiche Schaffen des Stadtplaners und
Architekten in dieser Vollständigkeit dokumentiert, Ausstellung in der Städtischen Galerie,
27. Juni 2015 – 4. Oktober 2015.
II. Stadt und Schloss vor 1945. Historische Fotografien aus Arthur Valdenaires Denkmalinventar,
Ausstellung in der Badischen Landesbibliothek, 13. Mai – 27. August
Sechs Leitthemen gliedern und strukturieren die museale Präsentation und die Begleitpublikation. Die Sektionen – Raum, Körper, Wissen, Ordnung,
Glaube, Zeit – gelten den Ausstellungsmachern als »allgemeingültig und überzeitlich angelegt« und sind gleichzeitig geeignet als »Charakteristika« jene Zeit abzubilden. Mit ca. 300 Objekten will die Ausstellung »eine strahlende, widersprüchliche, ordnende, zerstörende,
entdeckungsfreudige, sinnliche, grausame, kriegerische und ebenso visionären Epoche« zeigen (Vorwort).
Unnötig zu sagen, daß es vermessen von mir war, Albert Baumgarten, der mich mit schonungsvoller, fast zarter Bestimmtheit darum gebeten hat, zuzusagen, hier, wenngleich nur kurz, aufzutreten. Aber drei Dinge reizten mich sogleich: die Schwierigkeit, zunächst, der Aufgabe für mich, dann der Umstand, daß Du, lieber Christoph, mir würdest zuhören müssen,
schließlich, Du weißt es, ich muß es ganz laienhaft sagen, gefallen mir Deine Sachen, die geschriebenen und die gezeichneten, seit langem - sie sprechen mich an, sie reden mit mir. Es gibt ein schönes, vielleicht etwas braves von Hans H. Hofstätter 1995 herausgegebenes Buch „Kunst und Künstler in Baden. Das 19. und 20. Jahrhundert." Da kommt im Personenregister Christoph Meckel nicht vor. Man muß wohl sagen - zu Recht, denn ein Künstler in Baden ist er wirklich nicht. Er lebt wenig oder gar nicht hier, und er hat auch einmal darüber geschrieben, warum er dies nicht tut. Kindheit
und frühe Jugend waren nicht nur in Freiburg, sondern auch in Erfurt und in Berlin; in Berlin wurde er geboren, und dort ist er, wenn er nicht woanders, zum Beispiel in der Provence, ist, noch immer. Doch, um zu dem genannten Buch
zurückzukehren: Rudolf Dischinger kommt in ihm vor, und bei dem hat Christoph Meckel studiert. Meckel selbst schreibt in einem kurzen, besser gesagt prägnanten Abriß: ,,Zeichnungen seit Ende des Krieges [da war er neun]. Realgymnasium bis Unterprima, danach zwei Semester Kunstakademie Freiburg in der Zeichenklasse bei Rudolf Dischinger, der hart und herzlich auf Arbeit bestand, womit Erkenntnis, Wissen, Sitzkraft gemeint war".
buochmeisterinne
(2021)
buochmeisterin, so nannte man im Mittelalter jene Schwester, die im Frauenkloster für Anschaffung, Aufbewahrung und Ausleihe der Bücher zuständig war. Auch in den Dominikanerinnenklöstern Freiburgs, deren vornehmstes der im 13. Jahrhundert gegründete Konvent von Adelhausen war, spielten Bücher eine zentrale Rolle im Leben der Frauengemeinschaften, sei es im Bereich von Erziehung, religiöser Bildung und Liturgie, aber auch im Kontext von Wirtschaft und Verwaltung. Ob von Amts wegen als Bibliothekarin oder Tischleserin, in der Chorgemeinschaft als Sängerinnen oder in der persönlichen Andacht: Die Frauen im mittelalterlichen Kloster waren auf vielfältige Weise alle buochmeisterinne.
Welche Arten von Büchern in Adelhausen und den befreundeten Dominikanerinnenklöstern im Mittelalter vorhanden waren und wer ihre Anschaffung und Benützung im Frauenkonvent organisierte, beleuchtete im Frühjahr 2021 die aus universitären Lehrveranstaltungen hervorgegangene Ausstellung im Wentzingerhaus. Zu sehen waren Exponate aus den Sammlungen der Stadt und der Adelhausenstiftung sowie Leihgaben aus Museen und Bibliotheken in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Gezeigt wurden Handschriften und Drucke aus dem Besitz der Freiburger Dominikanerinnen, deren im Adelhauser Neukloster vereinigte Bibliotheken nach der 1857 erzwungenen Auflösung verstreut worden waren. Für die Dauer der Ausstellung kamen sie zum ersten Mal wieder an einem Ort zusammen.
Das umfangreiche Katalogbuch, das wie die Ausstellung maßgeblich durch die Adelhausenstiftung Freiburg unterstützt wurde, stellt in über 20 Beiträgen die für die Ausstellung ausgewählten Werke ausführlich in Text und Bild vor. Über das Ende der Ausstellung hinaus bietet es somit eine umfassende Dokumentation und Weiterführung des Themas.
Die Geschichte der Verlage in der badischen Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe ist ganz überwiegend die Geschichte ihrer Buchdruckereien und ihrer Buch-, Kunst- und Musikalienhandlungen gewesen. Wie in manchen anderen der kleineren Residenzen des 18. Jahrhunderts, an denen der spekulative Geist keine Heimstatt gefunden hatte, konnte auch hier
keine ihn fördernde Verlegerpersönlichkeit heranwachsen. So haben wir es bis weit ins 19. Jahrhundert hinein, und z. T. noch darüber hinaus, mit mehr oder minder geschäftstüchtigen Buchhändlern und mit Druckereibesitzern zu tun, die gleichsam im Nebenberuf als Verleger tätig wurden, und dennoch Bedeutendes zum Verlagswesen Karlsruhes beitragen
konnten. Die Ausstrahlungen ihrer Wirksamkeit gingen weit über die Grenzen Badens hinaus und haben – wenngleich zu einem geringen Teil – europäische Dimensionen erreicht. Dies ist bisher noch niemals gründlich erforscht worden, und auch die vorliegende Darstellung kann nur als Aufforderung zu weiteren Detailstudien verstanden werden. Dennoch sollen die Grundstrukturen dargelegt und alle Firmen und wichtigen Namen des 18. Jahrhunderts genannt werden. Das 19. Jahrhundert kann wegen der starken Diversifikation des Buchgewerbes im Großherzogtum Baden hier nur im Überblick behandelt werden.
Bruchsaler Jahrestage 2011
(2011)
Zwei Jahrestage dienten zwischen Januar und September 2011 als Anlass einer kleinen Sonderpräsentation des Städtischen Museums Bruchsal im Fürstensaal des Barockschlosses: Vor 310 Jahren, im Januar 1711, starb der Speyerer Bischof und Trierer Kurfürst Johann VIII. Hugo Freiherr von Orsbeck. Ihm folgte im Monat darauf Heinrich Hartard von Rollingen auf den Thron. Beide Bischöfe sind im Fürstensaal der Bruchsaler Residenz mit lebensgroßen Staatsporträts vertreten. Außerdem wurde an den vor 250 Jahren geborenen Johann Nepomuk Stephan Diemer erinnert, der im späten 18. Jahrhundert als
»Leib=Medicus« des Fürstbischofs August von Limburg-Stirum fungierte.
Blumen für Karlsruhe
(2015)
Reinheit Mariens, die Nelke für die Wundmale
Christi, die Rose für die Liebe. Mit den
Blumen schenkt man Symbolik, die keine
Worte braucht, als Lob, Blumen sind für Anerkennung,
Liebe, Bewunderung, Glückwunsch.
Die Blumen sind Mittel einer wortlosen Kommunikation:
lasst Blumen sprechen. Blumen
künden Wärme, Lebensfreude, Helligkeit oder
Kompassion. Der Weg des Göttlichen durch
die Welt: Fronleichnamsprozessionen.