Gymnasien
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (31)
Gehört zur Bibliographie
- nein (31)
Schlagworte
- Gymnasium (14)
- Geschichte (4)
- Projektunterricht (4)
- Villingen im Schwarzwald (4)
- Benediktiner (3)
- Bismarck-Gymnasium Karlsruhe (3)
- Grimmelshausen-Gymnasium 〈Offenburg〉 (3)
- Schönborn-Gymnasium Bruchsal (3)
- Bruchsal (2)
- Freiburg im Breisgau (2)
- Heidelberg (2)
- Rheinau 〈Ortenaukreis〉 (2)
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (2)
- Akademisches Gymnasium (1)
- Arbeitsgemeinschaft (1)
- Archäologie (1)
- Baden (1)
- Baden-Württemberg (1)
- Berufsbildende Schule (1)
- Bunsen-Gymnasium (1)
- Böckmann, Johann Lorenz 〈1741-1802〉 (1)
- Deutsch-Französisches Gymnasium 〈Freiburg im Breisgau〉 (1)
- Durlach (1)
- Erinnerung (1)
- Friedrich-Gymnasium Freiburg (1)
- Fürstenberg-Gymnasium Donaueschingen (1)
- Geschichtsunterricht (1)
- Guntz, Emma 〈1937-〉 (1)
- Gymnasium St. Paulusheim Bruchsal (1)
- Gymnasium am Hoptbühl (1)
- Hausach (1)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (1)
- Hiß, Albert 〈1884-1964〉 (1)
- Hochschule (1)
- Internet (1)
- Juden (1)
- Judenverfolgung (1)
- Jüdische Gemeinde (1)
- Jüdischer Friedhof (1)
- Karlsruhe (1)
- Kirchenbau (1)
- Kollektives Gedächtnis (1)
- Lehrer (1)
- Lehrerbibliothek (1)
- Lehrerfortbildung (1)
- Lehrplan (1)
- Mönch (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Oral History (1)
- Pallottiner (1)
- Persönlichkeit (1)
- Politische Bewegung (1)
- Privatschule (1)
- Relegation (1)
- Rheinau-Freistett (1)
- Scheffelgymnasium 〈Lahr/Schwarzwald〉 (1)
- Schulbibliothek (1)
- Schülerpostkarte (1)
- Tag des offenen Denkmals (1)
- Thomas, André 〈ca. 20./21. Jh.〉 (1)
- Triberg im Schwarzwald (1)
- Universität (1)
- Unterricht (1)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (1)
- Wohleb, Leo 〈1888-1955〉 (1)
- Zeitzeuge (1)
Mit dem Erlaß der südbadischen Kultusverwaltung in Freiburg vom 3. Mai 1949 wurde Hausach endgültig zum Standort eines Gymnasiums erklärt. Damit endete das Tauziehen vor allem zwischen Wolfach und Hausach um den Sitz einer höheren Schule. Läßt man einmal alle persönlichen Bemühungen beiseite, so haben letztlich sachliche Überlegungen zu dieser Entscheidung geführt, nämlich die zentrale Lage der Stadt unter der Burg. Was Jahrhunderte Hausach durch kriegerische Ereignisse zum Nachteil gereichte, wandelte sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts, beginnend mit dem Bau der Eisenbahnlinien durch den Schwarzwald, zusehends zu seinem Vorteil gegenüber den früheren fürstenbergischen Amtsstädten Wolfach und Haslach. Diese verkehrsgünstige Vorgabe ließ nicht nur die Entwicklung zur Eisenbahner- und Industriestadt in der Region zu, sondern
auch zur „Schulstadt" im alten Landkreis Wolfach.
1862 beauftragte Großherzog Friedrich I. den Historiker an der Universität Heidelberg Georg Gottfried Gervinus, ein Gutachten für „die Neugestaltung des Gesamtunterrichtswesens im Großherzogtum Baden“ zu erstellen. Unter anderem findet man dort die Klage, daß unter den Erstsemestern viele den Anforderungen der Hochschulen nicht genügen. Der Übergang von Gymnasien zur Universität sei in Deutschland „durchgehend ein ganz unvermittelter; man geht von der Hauszucht zur Ungebundenheit, von der allgemein menschlichen Ausbildung zum besonderen Fachstudium in
plötzlichen Sprüngen über, zur Wahl des Berufs meist durch zufällige Einflüsse getrieben, am wenigsten durch eigene Einsichten in die verschiedenen Berufs- und Wissenszweige orientiert“, wobei dem Gutachter Gervinus angelsächsische Strukturen in vielem vorbildlich erschienen. Darüber hinaus gäbe es Spannungen zwischen dem bürgerlichen Bildungsideal des Humanismus und den „Utilitaristen“, die „dem technischen Fortschritt und finanziellen Gewinn anhingen“. Darum müsse man mit einer realistischen Abteilung an Gymnasien „dem staunenswerten Aufschwung der Naturwissenschaften“ Rechnung tragen. Diese Denkschrift, für Friedrichs Cabinetts-Chef ein „wahrer Hochgenuß“, berührte demnach Probleme, die über Jahrzehnte hinweg bis heute aktuell sind: mangelnde wissenschaftliche Vorbereitung der Abiturienten und unzureichender Umfang der Naturwissenschaften im Lehrplan.
Als Folge des Friedens von Preßburg fiel Freiburg am 1. Januar 1806 an Baden. Damit verlor die Stadt ihre jahrhundertealte Rolle als Hauptstadt der habsburgischen Vorlande und geriet unter die Herrschaft eines aufgeklärt-absolutistischen Fürsten,
der als Vasall Napoleons groß geworden war und mit dem sich der offenkundige Nachteil verband, dass er im nahen Karlsruhe residierte. Nach Lage der Dinge musste es der Stadt Freiburg zunächst darauf ankommen, sich auch unter badischer Herrschaft jene Privilegien zu sichern, mit der sie die milde Herrschaft Habsburgs im Laufe der Jahrhunderte ausgestattet hatte. Bereits am 17. Januar 1806 begab sich deshalb eine Ratsdelegation nach Karlsruhe. Unter vielen anderen Anliegen trug sie die Bitte vor den neuen Landesherren (der noch im gleichen Jahre zum Großherzog avancieren sollte), den Bestand von Universität und Gymnasium zu sichern. Denn ob sich Baden neben Heidelberg eine zweite Universität und noch ein weiteres Gymnasium würde leisten können, das stand zunächst dahin. Letzteres umso mehr, als die finanziellen Grundlagen des Freiburger Gymnasiums noch im gleichen Jahre wegbrachen (vgl. den vorigen Artikel).
Die Altstadtkirche
(2001)
Der Beitrag, den die Arbeitsgemeinschaft (AG)
Geschichte am Gymnasium Romäusring zum Tag
des offenen Denkmals 2000 präsentierte, ist nicht
nur eine enorme Fleißarbeit, sondern eine echte
Meisterleistung. Unter dem Titel „Die Altstadtkirche“ haben Thomas Kirchner, Eva Spira, Stefanie Spira, Marc Weber und ihr Geschichtslehrer
Bernd Schenkel eine Dokumentation vorgelegt,
die weit über den Tag des Anlasses hinaus beachtlichen historischen Wert hat.
Als 1805 für den vorderösterreichischen Breisgau die Zugehörigkeit zum Haus Habsburg ein Ende fand, kam auch auf das Gymnasium, das sich später Bertholdgymnasium nannte, eine große Veränderung zu. Bei der Eröffnung des neuen Schulgebäudes am 4. Januar 1866 bezeichnete es der damalige Schulleiter Wilhelm Furtwängler als eine Neugestaltung, die dem Großherzog Friedrich zu verdanken sei. ,,Vor allem erhielt die Anstalt jetzt das erste Mal eine selbständige, ihrem Wesen entsprechende Stellung. Der Staat übernahm die Sorge für Bestreitung des Aufwandes, für Besetzung der Lehrämter, für die Organisation des Unterrichtes. Die Abhängigkeit von der Universität, wie sie bis dahin noch bezüglich der Immatriculation, der
Disciplin und Jurisdiction bestanden hatte, hörte auf." Die Abhängigkeit von der Universität hatte tatsächlich über mehrere Jahrhunderte hindurch bestanden, und das Gymnasium war sogar eine Gründung der Freiburger Universität.
"Geschichte ist das, was ein Zeitalter am anderen interessiert". Dieser Satz wird Jacob Burckhardt (1818-1897), dem bekannten Schweizer Historiker, zugeschrieben. Er ist in mehrfacher Weise Kern- und Angelpunkt der Geschichtsdidaktik: zum einen ist klar, dass es dort, wo kein Interesse (im ursprünglichen lateinischen Sinn von inter esse), keine Fragestellung auf Schülerseite besteht, um den Lernerfolg schlecht bestellt ist. Zum anderen muss in einem propädeutischen, wissenschaftlich ausgerichteten Geschichtsunterricht deutlich werden, dass Geschichte nichts Vorgegebenes, sondern Rekonstruktion der Vergangenheit mit Hilfe von Quellen und wissenschaftlicher Quellenkritik ist. Geschieht dies nicht, so werden die Aufträge von Schulgesetz, Bildungs- und Lehrplänen nicht erfüllt. Zum Idealbild des mündigen Bürgers kann die Beschäftigung mit Geschichte beitragen, indem sie dazu verhilft, die gegenwärtige Welt besser zu verstehen, in der gegenwärtigen Welt reflektiert handeln zu können, an den Quellen und durch Quellenkritik bestimmte Fähigkeiten wie z. B. Kritikfähigkeit und analytisches Denken zu erwerben sowie die persönliche und gesellschaftliche Identitätsbestimmung und die Werte, die ihr zugrunde liegen, besser zu verstehen.
Der markante Bau des St. Paulusheims mit seiner Natursteinfassade aus Muschelkalk, dem Gestein des Kraichgaus, gehört zu den Gebäuden Bruchsals, deren Silhouette das Stadtbild nach Osten hin prägen. Würde über den Dachgiebeln nicht ein kleiner Turm mit einem Doppel-Kreuz aufragen, wüsste ein Fremder allerdings wohl schwerlich, was sich hinter diesen zunächst grau und fast hart wirkenden Mauern verbirgt. Aber wer ein wenig näher kommt und genauer hinschaut, stellt mit Erstaunen fest, wie lebendig, abwechslungsreich die Farben und auch die Formen der Steine sind: Grau, weiß, ocker, gelb, klein, groß, scharfkantig, abgerundet - jeder anders - bilden sie die schützende Fassade des Bauwerks, das beinahe mittelalterlich wirkt. Doch der Schein trügt, der Bau ist keineswegs alt, und was diese Mauern beherbergen, ist ein Gymnasium mit über 700 höchst lebendigen Schülerinnen und Schülern, ein „Kloster" gleichzeitig - obwohl keiner der Patres sich als Angehöriger eines Klosters im althergebrachten Sinne bezeichnen würde -, ein Bildungszentrum und ein Seniorenheim, eine bunte Vielfalt und doch eine Einheit: das St. Paulusheim.
Im November 1459 reiste Markgraf Karl I. von Baden nach Mantua in Italien zu Papst Pius II. Er war im Auftrag seines Schwagers, des Kaisers Friedrich III., unterwegs, benutzte aber die Gelegenheit dieser Reise, um auch in eigener Sache tätig zu werden. Er beantragte und erhielt die Genehmigung, in seiner Stadt Pforzheim eine Universität zu errichten und zuvor die Stadtkirchen in Pforzheim und Ettlingen in Kollegiatstifte umzuwandeln. Die Stiftskirchen wurden tatsächlich eingerichtet. In Pforzheim allein wurden dadurch 24 Personalstellen geschaffen, aus denen man die Universitätslehrer besolden konnte. Dies war eine übliche Finanzierungsmethode und wurde auch später nach der Reformation noch ähnlich gehandhabt. Der Schulrektor Johannes Sturm im evangelischen Straßburg, von dem nachher noch die Rede sein wird, war Kanonikus der Kirche St. Thomas. Der badische Markgraf hatte also zeitgemäß für seine Universität vorgesorgt, aber leider waren schon von 1462 an die eingerichteten Pfründen nicht mehr bezahlbar. Denn die militärische Niederlage bei Seckenheim gegen den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz zog eine finanzielle Katastrophe für das kleine Land nach sich. Pforzheim hätte beinahe vor Tübingen (1477) und Wittenberg (1502) eine Universität in seinen Mauern gesehen.
Von der Grundschule bis zur International
University in Germany: In Bruchsal gibt es
über dreißig verschiedene Bildungseinrichtungen
und daher kann man die Stadt
sicherlich als Stätte der Schulen und der
Bildung bezeichnen. Eine dieser zahlreichen
Schulen, das Schönborn-Gymnasium, feiert in
diesem Jahr ihr 250jähriges Bestehen und
kann somit immerhin auf ein Vierteljahrtausend
bewegte Geschichte zurückblicken.
Der folgende kleine Aufsatz soll dazu dienen,
den Schülerinnen und Schülern, der Lehrerschaft
und allen interessierten Bürgerinnen
und Bürgern einen kurzen Einblick in die
traditionsreiche Geschichte dieser Bildungseinrichtung
zu geben.
Die dem 200-jährigen Schuljubiläum
folgenden Jahre waren durch stabile bis steigende
Schülerzahlen gekennzeichnet. So
konnte OStD Dr. Bertold K. Weis 1959 bei
seinem Wechsel auf die Schulleiterstelle am
Reuchlin-Gymnasium in Pforzheim ein wohl
geordnetes Haus hinterlassen. Bis zum Amtsantritt
seines Nachfolgers OStD Dr. Bruno
Schwalbach führte OStR Dr. Heinrich Unruh,
der spätere Präsident des Oberschulamts Nordbaden,
die Amtsgeschäfte. Die weiterhin erfreuliche
Zunahme der Schülerzahl konfrontierte
Dr. Schwalbach jedoch mit einem
neuen Problem: Die Zahl der Klassenräume
reichte nicht mehr aus.
In einem schmucken, erst 28 Jahre alten Lahrer Betonbau, der den Namen des im Jahre 1826 geborenen Heimatdichters Viktor v. Scheffel trägt, wird im Jahre 2004 der 200-jährige Geburtstag dieser Schule gefeiert. Wie lassen sich diese Daten und dieser Name miteinander in Einklang bringen? Ganz einfach: Es handelt sich um ein- und dieselbe schulische Einrichtung, deren urkundlich bestätigte Gründung auf den 22. November 1804 zurückgeht, die aber, wie alles im Laufe seines Lebens, mehrfach ihr äußeres Gewand gewechselt hat und erst nach Ablauf von 133 Jahren überhaupt einen eigenen Namen und nach weiteren 11 Jahren im Jahre 1948 ihren endgültigen heutigen Namen erhalten hat.
Habent sua fata scholae – nicht nur Bücher,
auch Schulen haben ihre Schicksale. Und sie
könnten in Zukunft entscheidende Einschnitte
erfahren, wenn man in der gegenwärtigen Bildungsdiskussion
an jene Vorstellungen denkt,
z. B. die Gymnasien, auf die beiden Oberklassen
beschränkt, in Einheitsschulen untergehen
zu lassen. Nicht vom Standpunkt der
Pädagogik oder in Sorge um wissenschaftlichen
Nachwuchs sei hier die Rede. Zu bedenken
ist, weiche kulturelle Tradition einer Bildungsinstitution
verloren ginge, die bis in
unsere Tage wirksam ist. Darum ein Blick ca.
250 Jahre zurück, wo in der Aufklärung das
Gymnasium und seine Lehrer exponierte
Kulturträger waren.
Noch heute ist es eine akademische Streitfrage, ob die Archäologie oder die Geschichtswissenschaft mehr zur Erkenntnis der Vergangenheit beiträgt. Der größte Geschichtsschreiber der Antike, Thukydides, hat in seinem „ Peloponnesischen Krieg" (431 v. Chr.) archäologische Funde in die historische Darstellung mit einbezogen, der „Offenburger Archäologische Stadtkataster" (2007) ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit beider Forschungsdisziplinen. Was ist also an materiellen Zeugnissen der archäologischen Bodenforschung und baugeschichtlichen Denkmalpflege außer den historischen Quellen für unsere Schulgeschichte noch greifbar und sichtbar und ergänzt somit unser Wissen? Neben den noch vorhandenen schulischen Architekturen sind es Einzelfunde ganz verschiedener Art der Erhaltung und Wiederverwendung, die stellvertretend für den Hintergrund ihrer Zeit und Lokalität stehen und die an dieser Stelle in ihrem jeweiligen Kontext präsentiert werden sollen.
Welche Gedanken wohl dem 24-jährigen nachmaligen badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb Ende Februar 1913 auf seiner Eisenbahnfahrt von Freiburg nach
Donaueschingen durch den Kopf gehen?
Zwar hat der spätere „Hinterwäldler von Format“ (Theodor Eschenburg)
nach glänzend bestandener Lehramtsprüfung seine Fächer Latein, Griechisch und
Deutsch schon am Berthold-Gymnasium Freiburg „mit Freude“ unterrichtet, ohne
einen Praxisschock erlitten zu haben. Außerdem fährt er wöchentlich in seine
Heimatstadt, um einen Lehrauftrag an der Universität zu erfüllen.
Ungleich schwerer dürfte aber sein Dienst sein, den er als Vertretungslehrer am
Gymnasium Donaueschingen – wie schon Heinrich Hansjakob ein halbes Jahrhundert zuvor – absolvieren muss. Er mag sich zudem an den Schüler in Goethes
Faust erinnern, dem es in diesen Mauern, diesen Hallen (…) keineswegs gefallen
will. Trotzdem schreibt er am 26. Februar erleichtert nach Hause: „Ich komme
davon, 20 Stunden Deputat“.
Tradition und Modernität
(2013)
Vierzig Jahre also ist es her, dass das traditionsreiche
mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium Villingen in einen neu errichteten Bau auf
dem Hoptbühl umzog, während das bisher benutzte
innerstädtische Gebäude am Romäusring von
dem neu gegründeten neusprachlichen Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichen
Zweig übernommen wurde.
Aus historischer Sicht ließe sich freilich der
Bogen für die Feier eines Jubiläums viel weiter
spannen; etwa bis zur Höheren Lateinschule der
Franziskaner im 15. Jahrhundert, dem 1650 errichteten
Gymnasium der Franziskaner oder dem
Benediktiner-Gymnasium im 17. und 18. Jahrhundert, das mit der Aufhebung des Klosters 1806
seine Arbeit einstellen musste. Aus der geistlichen
Aufsicht ging die Schulausbildung in die staatliche
über.
Johann Peter Hebel besuchte von April 1774 an das Gymnasium illustre in der Residenzstadt Karlsruhe und wohnte mietfrei im Hause seines Förderers August Gottlieb Preuschen, der Hofdiakon war. Da Hebels schulische Leistungen den Erwartungen in besonderem Maße entsprachen, verließ er die Institution nicht, wie sonst üblich, nach der sechsten Gymnasialklasse, sondern erhielt die Gelegenheit, im hierfür (seit 1767) vorgesehenen Triennium als sog. Exemter bzw. Studiosus am Gymnasium illustre neben der fortgesetzten Beschäftigung mit den alten Sprachen und artes-Fächern sein Theologiestudium, den Cursus theologicus, zu beginnen und sich auf dessen Weiterführung an einer Universität vorzubereiten. Dass Hebel als Exemter den Status eines Studenten
der Theologie hatte, zeigt unter anderem der Fragebogen, den er zwecks Meldung zum ersten Examen auszufüllen hatte. Zur Frage, welche Collegia er am Gymnasium illustre gehört habe, notierte Hebel: Alle, die nach dem Schematismus von einem Studioso Theologiä erfordert werden. Gründliche Kenntnisse in allen drei alten Sprachen (Latein, Griechisch, Hebräisch) hatte Hebel schon vor Beginn des Trienniums erworben.
Als im Jahre 1956 das Jubiläum des Offenburger Grimmelshausen-Gymnasiums zum 75-jährigen Bestehen als Vollanstalt gefeiert wurde, gab es neben dem Festakt in der Stadthalle, Festgottesdiensten, Ausstellungen und einer schuleigenen Theateraufführung der Antigone des Sophokles auch eine Totenehrung vor dem neuen Gedenkstein im Schulgarten. In der
Festschrift dieses groß gefeierten Jubiläums referierte der damalige Direktor 0. Walzer die Entwicklung der Schule seit ihrer
Gründung als Franziskanergymnasium im Jahre 1660. Dabei ging er abschließend auch auf „den gewaltigen Eingriff in den
Organismus der Schule" ein, den die beiden Weltkriege gebracht hätten. Der Zweite Weltkrieg war damals gerade einmal
gut zehn Jahre vorbei, der Erste erst 40 Jahre. Nach diesem Rückblick waren im Ersten Weltkrieg zwischen 1914 und 1918
vier Lehrer und 23 Schüler gefallen, im Zweiten 56 Gymnasiasten, 23 wurden noch vermisst. Im Jahr zuvor hatte man am
03.03.1955 nahe dem Schuleingang einen hohen Granitstein für die Gefallenen eingeweiht, der die ebenfalls Horaz entlehnte Inschrift trug: non omnis moriar (,,ich werde nicht ganz sterben"; Horaz, carmen III, 30, 6). Der Stein steht noch heute in der Südwestecke des Schulgeländes, die bronzenen Buchstaben der Inschrift wurden allerdings irgendwann einmal gegen Ende des letzten Jahrhunderts entwendet.
Im Sommer 2014 jährt sich der Ausbruch des
Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Durch diesen
Krieg kamen 17 Millionen Menschen ums Leben
und er führte zu einem unfassbaren Ausmaß an
Elend und Verwüstung in weiten Teilen Europas.
Obwohl Villingen von den direkten Kriegsereignissen des Ersten Weltkrieges weitgehend
verschont blieb, hatte dieser dennoch Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen in
der Stadt. So kam es schon 1915 zu Versorgungsengpässen und die ersten Rohstoffsammlungen
wurden durchgeführt. Die Brotkarte wurde eingeführt, Öl, Fett, Zucker, Eier, Heiz- und Brennstoffe wurden knapp und mussten rationiert, gestreckt
oder ersetzt werden.
Schon bald nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden in Villingen französische und russische Kriegsgefangene interniert, später kamen
dann auch britische und amerikanische Inhaftierte
dazu. Das Kriegsgefangenenlager befand sich auf
dem Gebiet des heutigen Welvert. Den Gefangenen
ging es, was die Versorgung mit Lebensmitteln
anging, wesentlich besser als der Villinger Bevölkerung. Auch durften gefangene Offiziere zusammen
mit dem Wachpersonal Ausflüge in der Umgebung
des Lagers machen und obwohl die Kontaktaufnahme zur Villinger Bevölkerung strengstens
untersagt war, suchten die Offiziere das Gespräch
mit Schülern.