Staatliche Archive
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Der in Mauer lebende Autor arbeitet seit einigen Jahren daran, die über seinen Wohnort vorhandenen Dokumente in lateinische Schrift zu übertragen, um sie den Mitbürgern und anderen Interessenten zugänglich zu machen. Eine große Quelle beherbergt das Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA KA). Für Mauer sind die verfilmten Dokumente in der Abteilung 22_9, Nummern 64414 bis 65534 wichtig. In den Dokumenten lässt sich im Hintergrund vieles über das Leben in Mauer in den vergangenen Jahrhunderten erfahren. In der hier beschriebenen Akte, die weit über 200 Seiten hat, geht es vordergründig um eine Geldstrafe gegen den von Zyllnhardtischen Verwalter. Eigentlich handelt es sich aber um eine Auseinandersetzung zwischen Ortsadel und dem Kurfürstlichen Unteramt Dilsberg über die Rechte in Zivilsachen.
Einen signifikanten Baustein zur Geschichte der jüdischen Medizin im Spätmittelalter stellt der im Generallandesarchiv Karlsruhe unter der Signatur 67 Nr. 830 Bl. 147r –150v tradierte Vertrag dar, in dem die Territorialherren der Grafschaft Sponheim, der Kurfürst und Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig V., der Pfalzgraf bei Rhein Johann und der Markgraf von Baden Philipp I., dem Juden Mayer Leui das Recht zusichern, zusammen mit seiner Familie zwölf Jahre unter ihrem Schutz und Schirm in der Stadt Kreuznach zu wohnen und Handel zu treiben.
In der spätmittelalterlichen Geschichte von Stadt und Amt Marbach gibt es eine
eigentümliche, rund vierzigjährige Periode. In dieser Zeit, genauer zwischen 1463
und 1504, empfingen die württembergischen Herrscher die genannte Amtsstadt,
die ja bereits 1302 an Württemberg gelangt war, mit mehr als einem Dutzend zugehöriger Dörfer und Weiler [1] vom Pfalzgrafen bei Rhein zu Lehen. Dies ist ein
bemerkenswerter Vorgang, hatte doch zuvor noch kein württembergischer Graf in
einem Lehensverhältnis zur Kurpfalz gestanden. Die neuere Forschung sieht in
dieser »Lehensauftragung« folglich einen Vorgang, der für die württembergisch-pfälzischen Beziehungen von »enormem politischen Symbolwert« gewesen sei. [2]
Im Jahre 1888 gelangte ein Pergamentrodel aus dem Straßburger Bezirksarchiv (Archives Departementales du Bas-Rhin) nach Karlsruhe ins dortige Generallandesarchiv. In ihm sind rechtsrheinische Güter und Einkünfte des Klosters St. Stephan zu Straßburg verzeichnet. Einschnitte am Ende des 84 cm langen und 17 cm breiten Pergamentstreifens lassen erkennen, daß
ursprünglich eine Fortsetzung angeheftet war.
Rechts.Geschehen. – 9 (2023)
(2024)
Rechts.Geschehen. – 8 (2023)
(2023)
Rechts.Geschehen. – 7 (2023)
(2023)
Rechts.Geschehen. – 6 (2022)
(2023)
Rechts.Geschehen. – 5 (2022)
(2023)
Rechts.Geschehen. – 3 (2022)
(2022)
Rechts.Geschehen. – 2 (2021)
(2022)
Rechts.Geschehen. – 1 (2021)
(2021)
Rechts.Geschehen. - 4 (2022)
(2022)
Raub oder Rettung?
(2001)
Archive lassen sich gerne als Schatzkammern der Geschichte bezeichnen. Überraschungen und Sensationen abseits vom Bekannten bleiben da nicht ausgeschlossen. Bei der Ordnung des schriftlichen Nachlasses des Offenburger Politikers Adolf Geck (1854-1942) fanden sich im Generallandesarchiv Karlsruhe französischsprachige Urkunden des 18. und 19. Jahrhunderts sowie ein Stück eines Glasfensters. Zwischen Briefen und Parteiprogrammen, zwischen Fotos und Zeitungsauschnitten tauchten unerwartet Urkunden auf. Eines war eindeutig: Sie gehörten nicht zum politischen Nachlaß.
Die hier vorliegenden Daten bilden wertvolle Ergänzungen zum Heimatbuch Mühlhausen. Nicht nur die Namen der Dorfbewohner, teils auswärtige, sondern auch die Anzahl der Höfe, der erste Schultheiß und Pfarrer, sowie der Kraichgauer
Adel, der in Mühlhausen Besitz hatte, wird erwähnt. Die „Burg", die bisher nur als Sage existierte, wird damit bestätigt, obwohl sie wahrscheinlich nur noch Ruine war. Unter „Burg" können wir uns dabei vielleicht ein steinernes Herrenhaus (mit Nebengebäuden) vorstellen, wie es heute noch in Schatthausen (Hohenhart) existiert. Der Mühlhäuser Ortsadel ist im Jahre 1401 in Mühlhausen selbst nicht mehr vertreten, aber in den umliegenden Ortschaften Rotenberg, Östringen und Mingolsheim noch anzutreffen.
In Folge 12/ 1991 Kraichgau, Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, S. 107 ff., hat der Verfasser über die mittelalterlichen Urkunden zur Rauenberger Geschichte berichtet, die er bis dahin für das Stadtarchiv Rauenberg gesammelt und aufbereitet hatte. In der Zwischenzeit konnte durch freundliche persönliche Hinweise, literarische Erwähnungen und eigenes Suchen eine Reihe weiterer einschlägiger Archivalien ausfindig gemacht werden, in denen die Rauenberger Stadtteile in unterschiedlichsten Zusammenhängen erwähnt werden. Hier sei der jüngste Fund vorgestellt, der sich in den Akten des Generallandesarchivs Karlsruhe (GLA) über den Nachbarort Frauenweiler, heute Stadtteil von Wiesloch, befindet. Darin ist für
Rauenberg bedeutsam die Erwähnung eines Weinbergs „zu Ruhenberg an dem Freudenberg" und die der Ortsbezeichnung „Widerßwilre"; auch wird hier erstmals Besitz der Landschade in Rauenberg nachgewiesen. Allgemein historisch interessant
ist der in der Urkunde aus dem Jahre 1414 geschilderte Sachverhalt, nämlich die Stiftung einer Pfründe über die Grenze zwischen zwei Bistümern hinweg.
Wie alle großen Kraichgauer Adelsfamilien bildeten sich auch bei den Helmstatt Linien heraus: Haupt- und Seitenlinien, kurzlebige und mit männlichen Erbenreich gesegnete, in Helmstadt, in Neckarbischofsheim, in Grambach u.a. – und damit sind die Linien in Lothringen noch gar nicht genannt. Auch die alte Neckarbischofsheimer Linie wurde schließlich im 18. Jahrhundert von Verwandten aus Oberöwisheim beerbt. Trotzdem bildete das „Steinhaus" in Neckarbischofsheim mindestens seit dem 15. Jahrhundert den Bezugspunkt für alle Linien, denn hier schloss man für die Ganerbenburg die Burgfrieden und hier lag das gemeinsame Archiv. Die gemein brieff, die wichtigen Urkunden, sollten nach der Stammeseinung von 1458 hier im Gewölbe verwahrt werden. Spätestens seit 1752 gab es hier auch einen gemeinschaftlichen Archivar, der z.B. die Lothringer Linie des Hauses – die immer erbberechtigt blieb - bei Bedarf mit Urkundenabschriften versorgte. So brachte die Lothringer Familie auch ihr Archiv in den Kraichgau mit, als sie vor der Revolution in Frankreich floh. An dieser Stelle setzte nun eine Art Parallelgeschichte für das Helmstatt-Archiv ein, eine Kette des Missgeschicks, die eine doch an sich ruhige Archivgeschichte bis
ins 20. Jahrhundert begleiten sollte. Die Lothringer Familie verlor wohl auf der Flucht eine oder mehrere Kisten mit Schriftgut.
Das Landesarchiv Baden-Württemberg hat anlässlich des 200. Jubiläums der Badischen Verfassung eine Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe unter dem Titel »Demokratie wagen? Baden 1818–1919« ausgerichtet und einen entsprechenden Begleitband herausgebracht. Ausstellung und Begleitband entwickeln einen »Gang durch die badische Demokratiegeschichte« unter den Aspekten der politischen Partizipation der badischen Bevölkerung und der Durchsetzung und Geltung allgemeiner Bürger- und Menschenrechte. Ausstellung und Begleitband verstehen sich als historisch-politischer Beitrag zur Bildungsarbeit des Landearchivs. Unmittelbarer Anlass sind die aktuellen Gefährdungen der Demokratie
und der individuellen Freiheitsrechte.
Im Jahr 2013 feierten „evangelische Kirchen in aller Welt das 450jährige Jubiläum des Heidelberger Katechismus. Der HEIDELBERGER ist wie die Confessio Augustana und Luthers kleiner Katechismus ein wichtiger Lehr- und Bekenntnistext der Reformation“. „Ihn als wichtigsten Heidelberger Exportartikel zu bezeichnen, ist nicht übertrieben.“ Aber er ist ein „inzwischen weniger wahrgenommener Text. So wurde eine Ausstellung veranstaltet, um die Öffentlichkeit „für seine Wirkungsgeschichte zu interessieren.“