Tourismus und Gastronomie
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„Tannenhöhe“
(2001)
Wie hieß es noch vor über hundert Jahren werbend in
einem Inserat zur Eröffnung desselben Hauses am
1. Juni 1900: „Waldhotel Villingen am Anfang
des über 10000 Morgen großen, von herrlichen
Waldwegen nach allen Richtungen durchquerten
Villinger Stadtwaldes; an der weltberühmten
Schwarzwaldbahn, 750 Meter über dem Meer
gelegen, 25 Minuten nach Villingen, 5 Minuten
von der Station Kirnach der Schwarzwaldbahn
entfernt“. Und anspruchsvoll fährt das Inserat
fort: „Elegantes mit allem Komfort der Neuzeit
(electrische Anlage, Centralheizung, Badeinrichtung, Hochdruckwasserleitung in allen Stockwerken) versehenes, in Mitte großer Parkanlagen gelegenes Kurhaus“. Gepriesen werden: „Vorzügliche
Verpflegung – 120 Fremdbetten. Wein- & Bierrestaurant mit großer Terrasse & Wirtschaftsgarten“. Und nicht unerwähnt blieb ein „Prächtiger Ausblick auf die Schwäbische Alb und bei klarem Wetter auf die Alpen“. Die „Nobelherberge“
war geschaffen.
Landpartien Nordschwarzwald
(2019)
Das Weltbad Baden-Baden, Rastatt mit dem Murgtal, Ettlingen als Ausgangspunkt für das
Albtal und Karlsruhe-Durlach mit dem Turmberg: Seit dem 19. Jahrhundert zogen diese Orte
Reisende und Ausflügler an. Unter dem Thema »Landpartien Nordschwarzwald« widmen sich
vier Stadtmuseen in vier Ausstellungen der Geschichte des Tourismus in ihrer Region.
Ein umfangreiches Kulturerbe, handverlesener Genuss und abwechslungsreiche Wander- und
Radtouren: die Landschaft lieblich, geprägt vom Wein- und Ackerbau, von Streuobstwiesen,
vom Wald und vielen kleinen Fachwerkdörfern. Hier ist das Radfahren, erst recht mit E-Motor,
und das Wandern ein Genuss. An den vielen Besenwirtschaften kommt keiner vorbei. Authentisch
einkehren, mittendrin sein und gelebte Gastfreundschaft genießen. Das ist das Land der
1000 Hügel.
Tourismus in Hockenheim
(2019)
Der Text behandelt die touristischen Sehenswürdigkeiten und Anziehungspunkte der Stadt
Hockenheim. Jeder Absatz befasst sich darin mit einem gesonderten thematischen Schwerpunkt.
Die einzelnen Sehenswürdigkeiten werden zeitlich geordnet aufgeführt – beginnend
mit den 1930er-Jahren bis zur heutigen Zeit. Gleicherweise wird die Struktur der einzelnen
Sehenswürdigkeiten beschrieben: Die einzelnen Absätze geben einerseits einen kursorischen
Abriss der Historie der Sehenswürdigkeit, andererseits richten sie den Blick auch auf aktuelle
Entwicklungen.
,,Heilbronner Land"
(2009)
Vor wenigen Jahren beschlossen Landkreis Heilbronn und Stadt Heilbronn, einen
gemeinsamen Touristikverband zu gründen. Dahinter steht die Überlegung, durch
diesen Zusammenschluss zweier politischer Einheiten eine wirkungsvollere Tourismuswerbung
betreiben zu können als vorher auf der Basis landschaftsbezogener
Werbung.
Die Gründung löste vor allem im westlichen Landkreis lebhafte Diskussionen aus.
Nicht wenige artikulierten ihre Empörung in Leserbriefen in der regionalen Presse.
Der Heimatverein Kraichgau hat sich bisher in diese Debatte nicht eingemischt,
obwohl er einige kritische Anmerkungen zu machen gehabt hätte. Er hielt sich
zurück, um die Stimmung nicht weiter aufzuheizen. Der vorliegende Band des
Kraichgau-Jahrbuchs ist die geeignete Plattform, die Bedenken darzustellen.
Noch heute spricht man von einer großen An -
zahl von Bier- und Weinstuben in Villingen, darunter von solchen, die einst weithin einen renommierten Namen hatten. So war vor dem Riettor das
Gasthaus „Engel“, das schon vor dem 30jährigen
Krieg erstmals erwähnt wurde, aber auch in der
Zeit der großen Unruhen und Belagerungen. 1890
kaufte der kath. Gesellenverein dies Anwesen und
führte es bis 1917. Der „Engel“ war beliebt für
Vereinsveranstaltungen und Theateraufführungen
wegen seines Saalanbaues (spätere „Jahnturn halle“).
Nach dem 1. Weltkrieg zog dort das Maschinen -
unternehmen „Hollerith“ ein (heute Dresdner
Bank / Wohn- und Geschäftshaus).
25 Jahre „Krone“
(2013)
Ist es nicht typisch für diese schnelllebige Zeit:
Da wird man schon mit 25 Jahren zum Denkmal
erklärt. Früher trug man dafür mindestens einige
hundert Jahre seine Haut zu Markte …
Apropos Haut: Das trifft ja genau auf mich zu:
Schließlich hat meine „Außenhaut“, wenn ich mich
recht erinnere, mehr als 400 Jahre allen Unbillen
standgehalten. Gut, mit einigen kleineren Blessuren vielleicht, aber schließlich zeugen bei
Menschen die Falten auch von einem gelebten
Leben. Verfolgen wir doch gemeinsam meine
Geschichte.
Traditionslokal „Torstüble”
(2016)
Nach vielen Jahren, während denen mal ein Grieche als Wirt, dann auch ein Musiker als studierter Posaunist, ein gelernter Koch aus Villinger Familie, dann mal ein Schwabe und zuletzt zwei Italiener mit dem Kochlöffel winkten und sie das Sagen in der Küche und an der Theke hatten, ist die Torstüble-Gastronomie seit Februar 2015 mit asiatischem Hintergrund zu neuem Leben erweckt worden. Das Lokal, dessen Namen nahezu jeder Villinger kennt, stellt auch ein Stück Villinger Geschichte dar, denn das Gasthaus zählt zu den ältesten am einst badischen Ort. Dass es nach wie vor einen exponierten Platz am Riettor hat, lockte schon zahlreiche Pächter, von denen jedoch einige fast ebenso schnell gingen wie sie kamen.
Wie hat man gelebt, wie hat man gearbeitet und was hat sich ereignet? Darüber werde ich hier berichten. Als Tochter von Frieda und Martin Ebner war die Land- und Gastwirtschaft vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg meine Heimat. Zu jener Zeit befanden sich im Erdgeschoß neben der Heimatstube und Nebenzimmer zwei Privaträume. Der Saal, der für
größere Anlässe, wie Theateraufführungen und Versammlungen diente, war im ersten Stock. Eine große Erleichterung beim Bewirten brachte der Umbau in den 50er Jahren, denn seither sind alle Wirtschaftsräume auf einer Ebene und in Küchennähe. Nun beginne ich mit dem Jahresablauf.
Wo ab 1927 mit Schuhen gehandelt wurde, nämlich beim 'Salamander' oder genauer beim Schuhhaus Häsler, war zuvor das „Café Central”. Ein ehemals 'pompöses' Café mit Konditorei, das
zunächst einem Markus Späth gehörte, der in späteren Jahren von 1927 bis 1942 auch Wirt der „Blume-Post” war. Die Attraktion für die Villinger Bevölkerung war damals neben der Confiserie auch das für Villingen erste Speise-Eis, womit sich das „Central" damals auch als erstes EisCafé am Platz angepriesen hatte. Als das Gebäude im Jahre 1912 einem Brand zum Opfer fiel, schuf die Baufirma Kistenfeger die Fassade im Jugendstil.