Säugetiere
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Wolfsspuren im Odenwald
(2000)
Einst war der Wolf über ganz Europa verbreitet. Das änderte sich aber grundlegend mit der Zunahme der Bevölkerung. Ohne Wolfsvorkommen sind heute die Schweiz, Dänemark, die Niederlande und Großbritannien, während Frankreich, Italien und Spanien noch freilebende Wölfe aufweisen, die jedoch nicht die imponierende Größe und Gestalt der osteuropäischen Wolfspopulation aufweisen. In Polen wird der Wolfsbestand noch heute auf etwa 1000 Exemplare geschätzt. 13 Wölfe sind Tiere, die einen großen Lebensraum beanspruchen. Federnd, elastisch trabend legen sie auf ihren Jagdzügen 40-70 km in
einer einzigen Nacht zurück. Selten halten sie sich längere Zeit in ein und derselben Gegend auf, sie streifen vielmehr weit umher. Wochenlang verläßt der Wolf eine Gegend und kehrt dann an seinen früheren Aufenthaltsort zurück, um ihn von neuem abzujagen. Würde man Wölfe bei ihrem Auftauchen in unseren Wäldern tolerieren, so würden sie zwar zunächst das
Rehwild stark dezimieren, aber auch kein Weidevieh wäre vor ihnen sicher! Auf Haushunde macht der Wolf regelrecht Jagd, sie sind für ihn ein sehr beliebtes Wild und im Winter die einzige in der Nähe von Dörfern leicht zu erlangende Beute.
Über einen Zeitraum von drei Jahren wurde in einem Gebiet in den nordbadischen Rheinauen eine Untersuchung durchgeführt mit dem Ziel, den möglichen Einfluss der biologischen Stechmückenbekämpfung auf lokale Fledermauspopulationen zu erfassen. Neben anderen Projekten wurden Analysen von Kotpellets von Wasser- (Myotis daubentonii Kuhl, 1817) und Rauhhautfledermäusen (Pipistrellus nathusii Keyserling & Blasius, 1839) durchgeführt, um den relativen Anteil von Stechmücken (Culicidae) innerhalb des Nahrungsspektrums der Fledermäuse zu erfassen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich beide Fledermausarten überwiegend von Gliedertieren kleiner und mittlerer Größe ernährten, insbesondere von Zweiflüglern (Diptera). Bei der Wasserfledermaus konnte eine saisonale Umstellung des Nahrungsspektrums ermittelt werden. Während sich ihre Nahrung im Frühjahr hauptsächlich aus Zuckmücken (Chironomidae) zusammensetzte, lag der Anteil von Insekten, die nicht dem Wasser entstammen, im Sommer deutlich höher,
was darauf schließen lässt, dass die Wasserfledermaus in dieser Jahreszeit ihre Nahrung vermehrt in terrestrischen
Jagdgebieten sucht. Die ausgeprägten saisonale Schwankungen in der Nahrungszusammensetzung können für beide untersuchten Fledermausarten als Indiz für ein ausgesprochen opportunistisch geprägtes Verhalten bei der Nahrungsaufnahme gewertet werden. Dabei werden besonders in Schwärmen auftretende Insektengruppen bejagt.
Obwohl während des gesamten Untersuchungszeitraumes Stechmücken in hohen Dichten in den Auwäldern auftraten,
konnte diese Insektengruppe nur in wenigen Fällen sicher in der Nahrung nachgewiesen werden. Auf die Verwechslungsmöglichkeiten mit Büschelmücken (Chaoboridae) wird eingegangen. Die Studie hat gezeigt, dass die Fledermauspopulationen im Untersuchungsgebiet durch eine Stechmückenbekämpfung mit Präparaten auf Basis von Bacillus thuringiensis israelensis nicht beeinträchtigt wurden. Im Umkehrschluss ist festzuhalten, dass Fledermäuse nicht dazu geeignet sind, als Prädatoren in einem integrierten Programm zur Stechmückenbekämpfung eingesetzt zu werden.