Heft 3
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Zum Schapbacher Schlössle
(2008)
Dieser Beitrag ist posthum dem Elzacher Heimatforscher Hubert Mäntele gewidmet.
Etwa 2km oberhalb des Schapbacher Ortskerns, unmittelbar an der Landstraße L 96 fallen zwei Bauwerke ins Auge, die nicht in das übrige Landschaftsbild passen. Hier stehen am Fuße des Schmidsbergs (auch Schmiedsberg) eine nur wenige Meter lange Mauer mit zwei unterschiedlich großen, mit rotem Sandstein eingefassten Rundbogentoren (Bild 1) und an einem so genannten Speicher, wie er auch heute noch an einigen historischen Bauernhäusern im Wolf- und Kinzigtal zu finden ist. Allerdings ist im näheren Umfeld dieser merkwürdigen Bauwerke weder eine Burg noch ein historisches Bauernhaus zu entdecken. Dieser Sachverhalt weckte Neugierde, die nach Befriedigung verlangte. Es drängte den Verfasser dieses Beitrags, die Bauwerke aus nächster Nähe genauer zu betrachten, um so vielleicht eine logische Erklärung für ihre Existenz an diesem Ort zu finden.
Mit dem Konzertmarsch El Matador von
Paul Wäldchen eröffnete die Hebelmusik
Hausen im Wiesental unter der Leitung von
Joachim Wendland den Festabend.
Im Mittelpunkt des heiter und besinnlich
gestalteten Hebelabends stand die Verleihung
der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette an
Werner Störk aus Schopfheim.
Der Geehrte „hat sich über viele Jahre um
die Erforschung unserer Heimat und die Förderung
der Jugend in außerordentlichem
Maße verdient gemacht“, erklärte Hubert
Döbele in seiner Laudatio. Mit der Arbeitsgemeinschaft
(AG) Minifossi hat Werner Störk
seit mehr als 25 Jahren seine alemannische
Heimat zum Forschungs- und Studienobjekt
gemacht und dabei hervorragendes geleistet,
so Hubert Döbele.
Staatspräsident Leo Wohleb als besonnener Partner und Kritiker der französischen Besatzungsmacht
(2008)
Im Rahmen einer deutsch-französischen
Schulwoche weilte der Hohe Kommissar André
François-Poncet1 am 22. Mai 1951 in Freiburg.
Bei einem Empfang der Staatsregierung im
„Europäischen Hof“ spendete er dem Lande
Baden und seinem Staatspräsidenten – wie
einem Bericht des „Schwarzwälder Boten“ zu
entnehmen ist – ein hohes Lob „für die
Mäßigung, die Zurückhaltung und die Klugheit,
die diese stets gezeigt hatten. Er lege
besonderen Wert darauf, diese Wertschätzung
für die geistigen und moralischen Errungenschaften
des Staatspräsidenten Wohleb offen
zu bekunden. Der Mut, den dieser an den Tag
gelegt habe, verdiene unbedingte Achtung.
(…)
"Baden 21", was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Sicher nicht ein Reisebericht über unsere Heimat und auch kein wieder auferstandenes Manifest wie anno 1848. Trotzdem hat dieses "Baden 21" etwas zu tun mit dem Freiheitssinn unserer Region, mit dem Kampf eines David gegen die geballte Macht des Goliath.
"Baden 21" ist eine Antwort der vereinten Bürgerinitiativen an Ober- und Hochrhein gegen die Absicht der Deutschen Bahn AG, im Rheintal eine Güterzug-Schnellstraße in ihrem Sinne zu bauen.
Am 25. November 2008 jährt sich der
Todestag des Kultur- und Religionsphilosophen
Leopold Ziegler zum 50. mal. Ziegler,
1881 in Karlsruhe als Sohn eines Rahmenhändlers
und -vergolders geboren, war einer
der großen Einzelgänger und Außenseiter
seiner Zunft. Nie habilitiert, vollzog sich seine
literarische und wissenschaftliche Karriere
außerhalb des akademischen Lehrbetriebs –
mehr noch: er trotzte einer mühseligen
Existenz als Privatgelehrter und einer stets
gefährdeten Gesundheit ein beeindruckendes
Lebenswerk ab. Daß ihm dies gelang, begründete
Ziegler selbst mit der Energie, die ihm aus
der Opposition gegen seine Zeit und ihre
innere Verfassung zugewachsen sei. Sein Werk
kann als bedeutender Beitrag zum Versuch
gelten, neuzeitliches Denken mit vorwissenschaftlichen
Erkenntnissen zu verbinden, die
Existenz des heutigen Menschen durch umfassende
Rückgriffe auf die gesamte menschheitliche
Überlieferung zu erneuern.
Karlsruher Kindheit im Krieg
(2008)
Unser Gedächtnis kann Erinnerungen
nicht völlig unverändert aufbewahren. Es beruht
auf einem komplexen System von Neuronen,
das seine Inhalte immer wieder aufruft,
durcharbeitet und mit neuem Wissen verbindet.
Die frühesten Erinnerungen sind diesem
Vorgang im Laufe des Lebens am häufigsten
unterworfen worden. Da sie aber in der Regel
besonders einprägsam waren, können sie einer
Verwandlung auch besonders gut widerstehen,
zumal dann, wenn es sich um stark emotional
besetzte Erfahrungen gehandelt hat.
Im Sommer 1959 gab Erzbischof Weber
von Straßburg einen Empfang für katholische
Studenten aus Freiburg im Breisgau. Ich war
eine der eingeladenen Studentinnen. Es war
noch nicht selbstverständlich, dass man nach
Frankreich eingeladen wurde, und wir empfanden
es als ein großes Ereignis. Zuerst hielt
Erzbischof Weber eine kurze Rede. Ich muss
gestehen, dass ich vergessen habe, was er
gesagt hatte. Es ist davon auszugehen, dass es
mit der deutsch – französischen Aussöhnung
zu tun hatte. Dann haben wir uns der Reihe
nach persönlich dem Oberhirten von Straßburg
vorgestellt, und wie es zu jener Zeit
üblich war, ist jeder vor ihm niedergekniet und
hat den Bischofsring geküsst. Er wechselte mit
jedem der Gäste einige persönliche Worte. Ich
war ziemlich in der hintersten Reihe und, als
für mich der aufregende Augenblick kam, ich
den Bischofsring küssen durfte und meinen
Namen nannte, verließ Bischof Weber seine
vornehme Zurückhaltung.
Im Rahmen der anstehenden Baumaßnahmen im Innenraum der Kirche soll, entsprechend den Anregungen aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil, der "Altar näher zur Gemeinde" gerückt werden. Das ist bereits in vielen Kirchen geschehen, und die Lösung war zumeist, zusätzlich einen Altar am Übergang von Chor- und Kirchenraum zu platzieren. Nun hat bereits vor Jahrzehnte Hans Rolli vom Erzbischöflichen Bauamt in Heidelberg für St. Stephan die Peripherie der kreisrunden Kuppelhalle als einzig möglichen Altarstandort vorgeschlagen - die Mitte des Kirchenraums als Platz musste und muss ja aus liturgie-funktionalen Gründen ausscheiden. Der Altar sollte also eingebunden sein in die umfassende Kreislinie des Kirchenraums am südlichen Ende des nördlichen Kreuzarms, entwickelt etwa in der Zone, wo derzeit die Kommunionbänke stehen (Abb. 1). Dieses Planungskonzept galt bis vor kurzem, wurde jedoch inzwischen von einem "Favorisierten Entwurf" verdrängt, dessen technische Machbarkeit allerdings noch nicht erwiesen ist.
Im Mai dieses Jahres ist die Straße von Simonswald nach Furtwangen 150 Jahre alt geworden. Die Straße, die am 1.Mai 1858 als "Land- und Poststraße Furtwangen-Bleibach" feierlich eröffnet wurde, heißt heute L 173.
Jahrhunderte lang führte die Verbindung vom Breisgau in die Baar durch das Kilpachtal, einem nach Osten weisendes Seitental des Simonswäldertals. Eine schmale Straße, die heute noch besteht, mit sehr grüßen Steigungen und einer Passhöhe von 1074 m + NN.
1846 begann das Großherzogliche Ministerium des Innern, vertreten durch die Oberdirektionen Triberg und Waldkirch, mit den vorbereitenden Arbeiten für eine neue Straße von Obersimonswald nach Furtwangen (Projektbezeichnung: "Umgehung der Kilpensteige"). Dabei sollte auch die Gemeinde Gütenbach in das Wegnetz eingebunden werden.
Im Juni diesen Jahres wurde unser Mitglied Dr. jur. Reiner Haehling von Lanzenauer 80 Jahre alt. Dieses Jubiläum soll Anlass für die Betrachtung eines badischen Lebenslaufs geben. Der Vater war gleich nach dem Ersten Weltkrieg Mitglied der Badischen Heimat geworden. Die Publikationen des Vereins stießen auch auf das frühe Interesse des 1928 in Karlsruhe geborenen Sohnes. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1943 führte die Mutter die Mitgliedschaft weiter. 1985 übernahm Dr. Haehling von Lanzenauer diese. Bei seinen zahlreichen historischen Aktivitäten kann er somit auf sein komplettes Archiv unserer Publikationen zurückgreifen.