Heft 4
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Das Gebiet des heutigen Landkreises ist
zum überwiegenden Teil aus dem Territorium
der alten Markgrafschaft Baden-Baden und aus
der ehemaligen Grafschaft Eberstein entstanden. Als Baden im Jahr 1803 von der
Markgrafschaft zum Kurfürstentum und 1806
zum Großherzogtum aufstieg, erforderte der
damit verbundene, erhebliche Gebietszuwachs
organisatorische Maßnahmen. Die vorherrschende Verwaltungseinheit in den altbadischen Landen am Ende des Alten Reiches
war das verhältnismäßig große Oberamt. Die
Übertragung dieses Systems der altbadischen
Verwaltung auf die neu erworbenen Gebiete
wurde 1803 die Aufgabe des Geheimen Rates
Brauer. Der Kurstaat Baden gliederte sich nun
in drei Provinzen: im Norden die „Badische
Pfalzgrafschaft“, in der Mitte die „Badische
Markgrafschaft“ und im Süden das „Obere
Fürstentum am Bodensee“.
Wer in die Historie des Landkreises Rastatt
eintauchen will, mu[ss] auf der Zeitskala weit,
weit zurückgehen. Bereits in der ausgehenden
Altsteinzeit (bis etwa 8000 v. C.) wurden in der
Vorbergzone Zeugnisse menschlicher Präsenz
gefunden. In der sogenannten jüngeren Steinzeit
(etwa 8000 bis 5500 v. Chr.) nimmt die
Besiedelung vor allem in der fisch- und
wildreichen Kinzig-Murgrinne zu. Erst im frühen
Mittelalter wird das im Grunde siedlungsfeindliche
Rheinauengebiet und im hohen
Mittelalter werden die Schwarzwaldtäler
besiedelt.
Vergangenheitsverschönerung
(2005)
Im Oktober 2005 jährt sich zum fünften Mal die Eröffnung der neuen Offenburger Kulturstätte namens "Reithalle" auf dem großflächigen Gelände des städtischen Kulturforums. Am 21. Oktober 2000 war das zuvo mit rund 7,4 Millionen Mark sanierte hitorische Gebäude als Veranstaltungs-, Theater-, und Konzerthalle offiziell der Öffentlichkeit übergeben worden.
Ein Hauch von Endzeitstimmung lag über
dem letzten Jahrzehnt Rastatts als Residenzstadt
der Markgrafen von Baden-Baden unter
Markgraf August Georg und seiner Gemahlin
Maria Viktoria von Aremberg, deren Ehe
kinderlos geblieben war. Glanzvolle Feste
wurden gefeiert in dem Bewusstsein, keine
Leibeserben zu haben, für die es sich zu sparen
lohnte, die Vereinigung mit der evangelischen
Markgrafschaft Baden-Durlach nach dem Erbvertrag
vom 28. Januar 1765 nur noch eine
Frage der Zeit.
Die dem 200-jährigen Schuljubiläum
folgenden Jahre waren durch stabile bis steigende
Schülerzahlen gekennzeichnet. So
konnte OStD Dr. Bertold K. Weis 1959 bei
seinem Wechsel auf die Schulleiterstelle am
Reuchlin-Gymnasium in Pforzheim ein wohl
geordnetes Haus hinterlassen. Bis zum Amtsantritt
seines Nachfolgers OStD Dr. Bruno
Schwalbach führte OStR Dr. Heinrich Unruh,
der spätere Präsident des Oberschulamts Nordbaden,
die Amtsgeschäfte. Die weiterhin erfreuliche
Zunahme der Schülerzahl konfrontierte
Dr. Schwalbach jedoch mit einem
neuen Problem: Die Zahl der Klassenräume
reichte nicht mehr aus.