23.1999/2000
Filtern
Erscheinungsjahr
- 1999 (17)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (17)
Gehört zur Bibliographie
- nein (17)
Schlagworte
- Villingen im Schwarzwald (6)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (6)
- Kloster Sankt Georgen (2)
- Architektur (1)
- Baden (1)
- Berthold, im Thurgau 〈-1024〉 (1)
- Birchtilo, Graf (1)
- Bürobedarfshandel (1)
- Collegium Sancti Hieronymi (1)
- Franziskanerkloster Villingen (1)
- Frau (1)
- Friedhof (1)
- Geschichtsbewusstsein (1)
- Hausforschung (1)
- Hausnummer (1)
- Kanzel (1)
- Kirchenbau (1)
- Kloster Sankt Ursula Villingen-Schwenningen (1)
- Liebfrauenmünster Villingen, Schwarzwald (1)
- Marktplatz (1)
- Marktrecht (1)
- Mittelalter (1)
- Modellbau (1)
- Musikhandschrift (1)
- Mönch (1)
- Preiser, Hermann 〈1908-2001〉 (1)
- Rötlin, Konrad 〈1460-1519〉 (1)
- Sankt Georg 〈Villingen-Schwenningen〉 (1)
- Stadttor (1)
- Studienkirche Mariä Himmelfahrt 〈Dillingen a.d. Donau〉 (1)
- Sühnekreuz (1)
- Tracht (1)
- Villingen-Schwenningen-Obereschach (1)
- Vorderösterreich (1)
- Zeitschrift (1)
Die Geschichte der Friedhöfe spiegele die wandelnden Einstellungen der Gesellschaft zum Tod: Friedhöfe sind ebenso Zeitdokumente wie schriftliche Quellen, Bauten und Kunstwerke, die uns Aufschluss über vergangene, vorhergegangene Einstellungen und Vorstellungen unserer Vorfahren geben können. Kaum eine Epoche hat sich so intensiv und bildhaft mit Sterben und Tod auseinandergesetzt wie das Mittelalter.
Vom Münsterplarz in Villingen führt beim Alten Rathaus eine vielbegangene Passage in die Rietstraße. In dem alten Mauerstein über deren Eingang steht eine Hausnummer, die gar nicht in
unser heutiges Nummernsystem passt. Diese alten Hausnummern wurden im Juli 1786 eingeführt. 593 Gebäude wurden damals in der Innenstadt gezählt. Bis 1904 erhöhte sich die Zahl auf 599.
Im 18. Jahrhundert ergaben sich durch die staats-kirchenpolitischen Entscheidungen der Habsburger Monarchie weitreichende Änderungen für alle Ordensgemeinschaften. Besonders Joseph II. griff stark in die geistlichen Belange ein. Er regierte ganz im Sinne der Aufklärung und war strikt gegen eine Einmischung seitens der römischen Kurie ausgerichtet. In der Rückschau erscheine seine Politik teilweise als Vorwegnahme der Säkularisation und diente dieser teilweise zur Legitimation. Viele Klöster wurden aufgehoben. Dieser Prozess begann schon unter Maria Theresia mit der Auflösung des Jesuitenordens und erfasste dann unter ihrem Sohn Joseph II. alle kontemplativen Gemeinschaften. Es blieben nur diejenigen übrig, di e dem Gemeinwohl di enten z. B. durch Krankenpflege, Unterricht etc.
Der staatliche Eingriff erstreckte sich auf weite Teile des klösterlichen Lebens.
Zum Historiker wird jemand nicht schon durch Interessen oder Themen, sondern durch seine Methoden. Hermann Preiser kennt sich aus in der einschlägigen Fachliteratur, vor allem aber verfügt
er über einen umfassenden Einblick in die Quellen. Geschäftsreisen hat er nach Möglichkeit auch dazu genutzt, auswärtige Archive und Bibliotheken zu besuchen. Unzählige Stunden seiner Freizeit hat er an solchen Orten, in Pfarrhäusern
oder Museen zugebracht und hier Bücher exzerpiert oder eine Unmenge von Quellen abgeschrieben. Die Handschriften vergangener Jahrhunderte, Aufzeichnungen in altem Deutsch oder Latein waren für ihn kein Problem.
Besinnung und Aufbruch
(1999)
Unter den Benediktinerklöstern stellt St. Georgen eine Besonderheit dar. Obgleich in der Reformation aufgehoben, ging es als Institution nicht unter, sondern bestand von 1538 bis 1806 in der Stadt Villingen fort. Eine städtische Nachgeschichte ist
ungewöhnlich bei einem Orden, der ursprünglich der ländlich-adligen Sphäre zugehört. Für das Kloster wie für die Stadt sind jene annähernd 270 Jahre eine wichtige Epoche: St. Georgen entfaltete erst in ihr seine größte geistliche und künstlerische
Kraft; dadurch wurde seinerseits Villingen in Geistesleben wie Stadtbild nachhaltig geprägt
Wer war Graf Bertold, der im Jahre 999 von Kaiser Otto III. das Marktrecht für Villingen erhielt?
(1999)
Graf Bertold oder „Bezelin von Villingen" — ein Ahnherr der Zähringer: Was können wir über die Person und die Identität
des Grafen Bertold sagen, der im Jahre 999 von Kaiser Otto III. ein Marktprivileg für Villingen erlangte? Es ist nicht viel, was in dieser Hinsicht als gesichert gelten kann, und weil wir den in der
Urkunde begünstigten Bertold als historische Persönlichkeit nicht recht zu fassen und einzuordnen vermögen, gelang es bisher auch kaum, die Verbindungen des Grafen mit Villingen zu
beschreiben oder gar zu erklären, warum er das Privileg ausgerechnet für diesen Ort auf der Baar erhalten hat.