83.2003
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2003 (31)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (31)
Gehört zur Bibliographie
- nein (31)
Schlagworte
- Geschichte (2)
- Kinzigtal 〈Baden-Württemberg〉 (2)
- Kippenheim (2)
- Oberrheinisches Tiefland (2)
- Acher (1)
- Achern (1)
- Achern-Illenau (1)
- Appenweier (1)
- Auenheim 〈Kehl〉 (1)
- Badischer Aufstand (1)
Im Bereich der mit ,Bild/Bildstock' und damit gebildeten Flurnamen machen Vorkommen mit ,Haus' oder ,Häusle' als Grundwort nur einen geringen Anteil aus. Bereits 1951 habe ich in dem Beitrag ,Bild und Bildstock in der Flurnamengebung' (siehe Literatur) vor allem aus dem Schrifttum zahlreiche Namenbeispiele zusammengestellt und erörtert; darunter sind
nur wenige ,Bildhäusle'. Auch die weitere Erfassung von Flurnamen aus historischen Quellen besonders im Hegau hat zu keiner besonderen Häufigkeit von ,Heiligenhäusle'-Vorkommen geführt. Es überwiegen Bildungen mit „Bild/Bildstock".
Wolfacher Fasnetlieder
(2003)
Was wäre die Wolfacher Fasnet ohne Musik? Sei es bei den Umzügen, Fasnetspielen oder Bällen, beim Schnurren oder Narrentreiben - immer spielt die Musik eine gewichtige Rolle und erfüllt dabei die unterschiedlichsten Funktionen. Manche Fasnetlieder sind uralt, neue entstehen, verdrängen andere, werden wieder vergessen oder sind Ausgangspunkt neuer Bräuche.
Vom berühmten Rastatter Maß
(2003)
Von Rastatt sagt ein Buch, das 1725 in Frankfurt und Leipzig erschien, dass es „groß/und wegen der großen Maß/berühmt" sei. Und dass es „insonderheit wegen des grossen Maasses berühmt" sei, steht auch in dem betreffenden, 1741 in Halle und Leipzig erschienenen Band der berühmten Zedlerschen Enzyklopädie. (Und beide Male steht es gleich im ersten Satz.) Im Jahre 1799 kam dann, in Dortmund, die „Jobsiade" von Karl Anton Kortum heraus: eine komische Biographie des recht nichtsnutzigen Kandidaten Hieronimus Jobs aus Sulz- oder Schildburg in Schwaben, der jedoch, nach vielen Verwirrungen, schließlich Pfarrer von Ohnwitz wird, nachdem der bisherige Amtsinhaber plötzlich das Zeitliche gesegnet hat.
Josef Ignaz Peter, der aus Achern stammende Justizminister der badischen Revolutions-Regierung, floh 1849 in die Schweiz. Auf Betreiben der Großherzoglich Badischen Regierung verwiesen die Eidgenossen den am 9. April 1850 zu 20 Jahren Zuchthaus Verurteilten ihres Landes. Über Straßburg floh Peter weiter nach Paris. Dort lebte er von Juni 1850 an in ärmlichen Verhältnissen. 1854 erlaubte ihm der Kanton Thurgau, nach Frauenfeld zu seiner mit dem Arzt Dr. Konrad Reiffer verheirateten Tochter Emma zu ziehen, wo er auch seine Frau und seine unverheiratete Tochter Maria fand. 1862 erließ ihm Großherzog Friedrich den Rest der Strafe. Josef Ignaz Peter starb am 19. September 1872 in Achern im Alter von 83 Jahren. Die kinderlos gebliebene Emma Reiffer hinterließ den Nachlass ihrer Eltern den Kindern der Schwester ihres Vaters, Helene Peter. Die Papiere, welche an die „Mina" genannte Cousine Anna Wilhelmine verheiratete Blaß in Freiburg gelangten, befinden sich heute als Dauerleihgabe im Staatsarchiv Freiburg. Andere Papiere kamen an Minas fünf Jahre älteren Bruder, den Achemer Handelsmann und späteren Bürgermeister Franz Peter, in der Folge an dessen Tochter Marie Helene verheiratete Gerner. Darunter befinden sich 13 Briefe Helene Peters von März 1848 bis Januar 1851 an Tochter Mina und Schwiegersohn Konrad Blaß in Freiburg. Sie lassen noch heute die Nöte und Sorgen jener Jahre spüren.
Nach der Durchsicht des Buches „Entdeckung der Mittelalterlichen Stadtplanung" von Klaus Humpert und Martin Scheck (Theiss Verlag) versuchte
ich, die von den Forschern gewonnenen Erkenntnisse auf die Gründungsstruktur von Stollhofen zu übertragen.
Die Forscher gehen davon aus, dass alle Gründungen im 12. bzw. 13. Jahrhundert nach dem gleichen Muster vermessen und angelegt wurden.
Dabei stieß ich ebenfalls auf die erstaunlichen Erkenntnisse, dass auch unser Stollhofen nach dem gleichen Kreisbogensystem, wie auch z.B. Villingen, Rottweil, Offenburg, Freiburg usw. ausgemessen worden war. Auch
ist das Messmaß von damals mit einem Fuß mit 32,4 cm bei allen damaligen Gründungen gleich.
Vor 200 Jahren stimmte der Deutsche Reichstag dem sog. Reichsdeputationshauptschluss zu, der am 25. Februar 1803 in Regensburg beschlossen und veröffentlicht wurde. Dieser Reichsdeputationshauptschluss bedeutet in der deutschen Politik das Ende der Kleinstaaterei und das Entstehen von Mittelstaaten wie etwa von Baden und Württemberg. Er bedeutet aber auch kleinräumig - für die Ortenau etwa - das Ende der landesherrlichen Flickenteppich-Struktur vieler kleiner Landesherrschaften, wie etwa des Hanauerlands, der Reichslandvogtei, der Grafschaft Gengenbach, der Fürstenberger und des Fürstbischofs in Straßburg. Der Reichsdeputationshauptschluss an sich war ein erstes und nur ein vorläufiges Ende von vielen Kriegen seit 1792, die in der Französischen Revolution von 1789 begründet waren. Die Nachbarn Frankreichs sahen die Revolution und Napoleon als Umsturz des bestehenden Herrschaftssystems und schlossen sich in Koalitionen gegen Frankreich zusammen, um diese Gefahr abzuwehren.
Lorenz Oken, 1779 in Bohlsbach bei Offenburg als Sohn eines armen Kleinbauern geboren, stieg dank seiner überragenden Begabung und einer ungewöhnlichen Willenskraft bis zu seinem 28. Lebensjahr zum Professor an der Universität Jena auf. Er wurde dort zu einem führenden Naturphilosophen und Naturforscher seiner Zeit, ab 1817 auch zu einem umstrittenen politischen Wortführer, als er in seiner Zeitschrift Isis mit liberalen Forderungen nach demokratischen Grundrechten in ganz Deutschland Aufsehen erregte. Im Jahr 2001, seinem 150. Todesjahr, wurde seiner im Heimatort Bohlsbach (heute Stadtteil von Offenburg) mit einem großen und eindrucksvollen Fest gedacht, und es erschien in Zusammenarbeit der Stadt Offenburg mit der Universität Jena ein Sammelband über Oken unter dem Titel: Lorenz Oken (1779-1851) Ein politischer Naturphilosoph, in dem Okens Leben und Wirken unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet wird.
Am 1. September 1939 griffen Truppen der deutschen Wehrmacht Polen an. Dies war der Beginn eines Krieges, der sich zum Zweiten Weltkrieg entwickelte. Das nationalsozialistische Regime hatte bereits seit der so genannten Machtergreifung im Jahre 1933 auf diesen Krieg hingearbeitet. Im Ersten Weltkrieg war die Bevölkerung im Reich nur in wenigen Gebieten direkt von Kriegshandlungen betroffen. Dies war nun ganz anders. Unzählige deutsche Städte und Dörfer waren im Laufe des Krieges von alliierten Luftangriffen betroffen, und am Ende des Krieges lagen große Teile dieser in Schutt und Asche. Die Reichsführung hatte sich entschlossen, den Krieg auch im eigenen Land weiterzuführen. Alliierte Truppen kämpften sich auf dem Reichsgebiet voran bis schließlich das ganze Deutsche Reich besetzt war. Auch das Kinzigtal blieb davon nicht ausgenommen.
Anlässlich der Neuordnung des Stadtarchivs in Wolfach in den Jahren
1983/84 fand sich obige Schrift mit 90 Seiten Umfang zuunterst im letzten
Regal.
Diese Schrift ist in dem Archivalien-Verzeichnis von Franz Disch [2], der
im Jahre 1920 die Chronik der Stadt Wolfach fertig gestellt hatte, nicht
aufgenommen worden und war bisher nirgends erwähnt.
17 Jahre nach Auffindung wurde durch den Verfasser in Zusammenarbeit mit Martin Rupprecht, Wolfach, eine Abschrift gefertigt, die nahezu
einer Übersetzung gleichkam, waren doch einige Schwierigkeiten bei der
Entzifferung der nahezu 200 Jahre alten Schriftzüge zu meistern.
Zum Verständnis der Stuck-Rechnung von 1809 ist es hilfreich, die geschichtliche Entwicklung Jahre zuvor zu betrachten.
Der Regensburger Reichstag von 1803 verfügte die Säkularisation.
Schon zuvor nahm jedoch das Haus Fürstenberg am 23.9.1802 die in seinem Herrschaftsgebiet liegenden Klöster in „Zivilbesitz", so auch das
Frauenkloster Wittichen.
Das Erscheinungsbild der Schwarzwaldlandschaft wird derart eng mit der Vorstellung einer zugehörigen traditionellen Bauernhausarchitektur verbunden, wie das wohl für keine andere Region Deutschlands zutrifft. Umso bedauerlicher ist es, dass - primär durch die wirtschaftlich schwierige Situation in der Landwirtschaft bedingt - besonders in den letzten Jahrzehnten relativ viele altehrwürdige und stattliche Schwarzwaldhöfe aufgegeben, zweckentfremdend genutzt oder gar abgebrochen wurden. Das gilt allerdings mehr für den Hochschwarzwald als für das Kinzig- und Gutachtal einschließlich Nebentäler. In diesen Tälern gibt es auch heute noch relativ viele mustergültig erhaltene alte Bauernhöfe. Dennoch sahen
und sehen sich nicht gerade wenige Landwirte außerstande, die notwendigen Bauunterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen an ihren Höfen so durchführen zu lassen, dass sie denkmalpflegerischen Ansprüchen genügen und die alten Gebäude auch zukünftig eine zeitgemäße landwirtschaftliche Nutzung möglich machen. Das führte unter anderem auch dazu, dass einige der bis vor einigen Jahrzehnten noch relativ gut erhaltenen traditionellen Schwarzwaldhäuser inzwischen einer entstellenden „Modernisierung" zum Opfer fielen. In diesem Zusammenhang sind aber nicht nur die Landwirte, Heimat- und Denkmalschützer gefordert, sondern insbesondere auch die hier politisch Verantwortlichen, nämlich
durch angemessene Fördermaßnahmen dafür Sorge zu tragen, dass die noch erhaltenswerten traditionellen Schwarzwaldhäuser unter möglichster Schonung der alten Bausubstanz so saniert werden, dass sie für die Landwirte auf lange Zeit wieder funktionsgerecht sind und dadurch erhalten werden können.