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Unser Bild vom Badeleben in Griesbach und Peterstal nach dem Dreißigjährigen Krieg ist weitgehend von den Schilderungen Johann Michael Moscheroschs und Johann Jakobs von Grimmelshausen geprägt, die in diesem Zusammenhang immer wieder zitiert werden. Hinzu kommt ein Kupferstich von Matthäus Merian dem Älteren aus dem Jahr 1644, der zeigt,
daß sich das Bad Peterstal mit seinen Badestuben und Wandelgängen in zwei geräumigen Häusern, mit Nebengebäuden und Gärten, unversehrt durch die Kriegsjahre erhalten haben muß. Moscherosch im Eingang zu seinem Gesicht ,Höllenkinder', dem sechsten seiner insgesamt vierzehn ,Gesichte ', Grimmelshausen im fünften Buch des ,Simplicissimus' und im Eingang zum ,Ratstübel Plutonis', zeichneten drastisch das Bild von leichtlebigen, den Schlemmereien der Tafel, den Freuden der Musik und des Tanzes und nicht zuletzt den erotischen Vergnügungen hingegebenen, meist vornehmen Kurgästen, die nachzuholen bestrebt waren, was ihnen die Kriegsjahre verwehrt hatten. Unter sie hatte sich jenes lose Volk eingeschlichen, das wie Courasche seinen Profit suchte. Simplicissimus verdankt der Begegnung mit Courasche jenen Bankert, den jungen Simplicius,
dem er den ,Ewigwährenden Kalender' gewidmet hat.
In früheren Zeiten konnten die Geistlichen nicht über ihre VerJassenschaft frei verfügen: Hab und Gut des Verstorbenen fielen üblicherweise an den Bischof. So kommt es, daß sich mehrere Bündel des ehemaligen Straßburger Bistumarchivs mit den Fragen der Hinterlassenschaften von Priestern befassen. Aus diesen Inventaren stellen wir vier Ortenauer Pfarrbibliotheken vor.
Aus Anlaß des 600. Geburtstages von Johannes Gutenberg – es handelt sich dabei um einen symbolischen Geburtstag – findet in diesem Jahr der geniale Erfinder des Buchdrucks in Presse, Rundfunk und Fernsehen in ganz besonderem Maße die ihm gebührende Aufmerksamkeit. Rechtzeitig für das Gutenberg-Jahr erschienen auch zahlreiche Publikationen, die sich mit seinem Leben und Werk und mit der Ausbreitung dieser epochemachenden Erfindung bis in unsere Tage hinein beschäftigen. Dieses nicht nur Gutenberg, sondern insbesondere die Geschichte des Buchdrucks betreffende Jubiläum soll Anlaß sein für eine Abhandlung über den aus Ettenheim stammenden Frühdrucker Heinrich Knoblochtzer. Er gehörte zu jenen herausragenden Druckern aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, die Gutenbergs Idee und Drucktechnik recht bald mutig und engagiert aufgegriffen und fortgesetzt haben. Zahlreiche Forschungsberichte über seine Tätigkeit als Drucker und Verleger von Inkunabeln oder Frühdrucken wurden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlicht, die allerdings in den heimatgeschichtlichen Publikationen kaum Beachtung fanden. Sinn und Zweck dieses Beitrages ist es nun, durch Zusammenfassung der umfangreichen Fachliteratur den Frühdrucker Heinrich Knoblochtzer als eine bedeutende Ettenheimer Persönlichkeit herauszustellen.
Erwin von Steinbach
(2000)
„Man könnte behaupten, im Sinne einer Verallgemeinerung, ein Mythos sei eine Geschichte, eine symbolträchtige Fabel, einfach, treffend, in der eine Vielfalt von mehr oder minder vergleichbaren Situationen zusammengefasst wird . . . Ein Mythos hat keinen Urheber. Sein Ursprung muß dunkel sein und sein Sinn teilweise auch. Indessen bleibt das bedeutendste Merkmal des Mythos die Gewalt die er auf uns ausübt, meistens ohne daß wir uns dessen bewußt sind." Denis de Rougemont in „Amour et Occident" - Liebe und Abendland, 1939. Ich möchte hinzufügen, daß ein Mythos, wenn schon sein Ursprung geheimnisvoll ist, auch kein Ende hat, kein Ende haben darf, wenn er als Mythos weiter bestehen soll. Der Ursprung des Mythos Erwin von Steinbach ist recht deutlich in der Baugeschichte des Straßburger Münsters eingetragen. Erst nach Beginn der Tätigkeit Erwins am Riesenbau, verzweigt sich sein Baumeisterschicksal, verliert sich beinahe seine Baumeisterspur. Es werden ihm andere, neue Aufgaben gestellt, sein Wirken verschwindet im Dunkel der Jahrhunderte und wird allmählich durch den Mythos ersetzt. Ein Mythos, der zum Teil auch aus der Notwendigkeit entsprungen sein könnte, einen Menschen für die Errichtung des gewaltigen Kirchenbaues gewissermaßen verantwortlich zu machen.
Im Jahre 1888 gelangte ein Pergamentrodel aus dem Straßburger Bezirksarchiv (Archives Departementales du Bas-Rhin) nach Karlsruhe ins dortige Generallandesarchiv. In ihm sind rechtsrheinische Güter und Einkünfte des Klosters St. Stephan zu Straßburg verzeichnet. Einschnitte am Ende des 84 cm langen und 17 cm breiten Pergamentstreifens lassen erkennen, daß
ursprünglich eine Fortsetzung angeheftet war.