100.2020
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2020 (34)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (34)
Gehört zur Bibliographie
- nein (34) (entfernen)
Schlagworte
- Offenburg (6)
- Durbach (2)
- Durbach-Ebersweier (2)
- Judenverfolgung (2)
- Kapelle 〈Musik〉 (2)
- Kinzigtal 〈Baden-Württemberg〉 (2)
- Kirchenchor (2)
- Volkslied (2)
- Achertal (1)
- Adelsfamilie (1)
- Arbeiterbewegung (1)
- Bad Rippoldsau (1)
- Bauernkind (1)
- Bauernleben (1)
- Burg Hausach (1)
- Böllern (1)
- Bürgerwehr (1)
- Chor (1)
- Dachstein, Wolfgang 〈1487-1553〉 (1)
- Deportation (1)
- Deutschland 〈DDR〉 (1)
- Deutschland 〈Gebiet unter Alliierter Besatzung, Französische Zone〉 (1)
- Eisenerzbergbau (1)
- Erlebnisbericht (1)
- Ettenheim (1)
- Fenster (1)
- Flößerei (1)
- Forstwirtschaft (1)
- Geistliche Musik (1)
- Geroldseck, Familie (1)
- Geschichte (1)
- Gesteinsabbau (1)
- Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von 〈1622-1676〉 (1)
- Hausach (1)
- Heilig-Kreuz-Kirche Offenburg (1)
- Heitz, Karl 〈1909-1977〉 (1)
- Hermann, Matthäus 〈1896-1969〉 (1)
- Hirschbühl, Anton 〈1748-1808〉 (1)
- Honau 〈Rheinau, Ortenaukreis〉 (1)
- Höhenburg (1)
- Hürben (1)
- Impakt (1)
- Internierungslager Gurs (1)
- Jugendkultur (1)
- Jüdische Gemeinde (1)
- Kanone (1)
- Kehl (1)
- Kirchenbau (1)
- Kirchenmusik (1)
- Kloster Herbrechtingen (1)
- Kloster Wittichen (1)
- Mahlberg (1)
- Martinshorn (1)
- Mittlerer Schwarzwald (1)
- Mundart (1)
- Musikleben (1)
- Musikverein (1)
- Nationalsozialismus (1)
- Nesselried (1)
- Neu, Emil 〈1874-1944〉 (1)
- Nordschwarzwald (1)
- Novemberrevolution (1)
- Oppenau- Allerheiligen Kloster (1)
- Ortenau (1)
- Pressestimme (1)
- Reichspogromnacht (1)
- Schiltach (1)
- Schiltach 〈Fluss〉 (1)
- Schmider, Karl 〈1935-2022〉 (1)
- Schulz, Joseph 〈1836-1919〉 (1)
- Schwarzwald (1)
- Schwindt, Hans 〈1907-1942〉 (1)
- Stadtentwicklung (1)
- Stadtverwaltung (1)
- Steinbruch (1)
- Tourismus (1)
- Trinkwasserversorgung (1)
- Volk, Werner 〈1889-1964〉 (1)
- Wald (1)
- Walther, Otto 〈1855-1919〉 (1)
- Wasserfall (1)
- Wegkreuz (1)
- Weimarer Republik (1)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (1)
- Windschläg (1)
- Zeichnung (1)
- Zeitschrift (1)
- Ödsbach (1)
200 Jahre Stadtmusik Hausach
(2020)
Melodie und Wortklang dieses schönen Verses von Joseph Eichendorff beschreiben das Lebensgefühl der Menschen jener
Jahrzehnte, in der sich junge Leute trafen und ihre Freude am Musizieren mit Blech-, Holz- und rhythmischen Instrumenten
entdeckten, bis dann, mit der Autorität des Schullehrers Joseph Knupfer, ein Geburtstag für die Hausacher Stadtmusik „gefunden“ wurde. Es ist kein Zufall, dass die Stadtmusik und ihre neue große Trommel gleichzeitig Geburtstag feiern: „Diese
Trommel ist verfertigt worden durch Sebastian Zederle, Sieb- und Trommelmachermeister in Freyburg am 28. März 1818.“
Um die Wallfahrt zur „Maria zur Rose“, später dann „Maria zu den Ketten“ in Zell am Harmersbach rankt sich ein bunter
Legendenkranz. Sie wurden fleißig gesammelt und neu herausgegeben von P. Johannes Berchmans, der an dem später neben der Wallfahrtskirche entstandenen Fidelis-Kolleg als Musiklehrer und Chorleiter wirkte und sich auch auf Orgelbau verstand. Etwa zweihundert Jahre lang wurden Pfarrei und Wallfahrt in Zell von Benediktinern aus dem Kloster in Gengenbach geleitet und betreut. Ab 1632, als in Haslach die Kapuziner ein Kloster für acht Brüder gebaut hatten, halfen ihnen diese aus. In ihrer Chronik heißt es: „Am Freitag gehen zwei Patres nach dem Mittagessen nach Zell zur Wallfahrtskirche und hören am Nachmittag und Samstag Beichte und kommen am Samstag nach dem Mittagessen zurück. Die gleichen Dienste leisten sie an den Marien- und Apostelfesten.“
Der Ettenheimer Kirchenchor („Chorsänger“) erhielt in der Zeit, um die es hier geht, von verschiedenen Seiten finanzielle
Zuwendungen und Sachleistungen in Form von Zehrkosten (Wein und Brot) zu unterschiedlichen Anlässen. Um darüber
zu berichten, war es erforderlich, alle noch vorhandenen Rechnungen durchzusehen. Wie zu erwarten, fehlen heute viele
Rechnungsjahrgänge samt Beilagen, und es bestehen vor allem bei den Bürgermeisterrechnungen große Lücken. Der Bürgermeister hatte im 18. Jahrhundert eine andere Funktion als heute und amtierte als Finanz- und Ökonomiebeamter. Jährlich wurde er von der Bürgerschaft neu gewählt, wobei eine Wiederwahl anscheinend möglich war. Die Bürgermeisterrechnung (BR) war die eigentliche Stadtrechnung und in mancherlei Hinsicht die ausführlichste. Daneben gab es noch die Steuermeisterrechnung (StmR). Der Steuermeister hatte für den Einzug der Steuer zu sorgen. Auch die Stadtschaffneirechnungen (StschR) sind für unser Thema wichtig. Dr. J.B. Ferdinand schreibt dazu, er könne bisher nicht feststellen, welche Funktionen der Stadtschaffner neben dem Bürgermeister und dem Steuermeister auszuüben hatte. Als vierte Rechnungsart sind auch die „Hospital-Rechnungen“ des Spitalschaffners zu berücksichtigen. Als letztes mussten noch die ergiebigen Kirchenrechnungen ausgewertet werden. Also stammen die folgenden Angaben aus fünf verschiedenen Rechnungsarten!
„Allerheiligen ist das Nationalparktor vor der Haustür“, titelte 2016 die Acher-Rench-Zeitung. Bei der Diskussion um die Ausweisung des „Nationalparks Schwarzwald“ hatte der damalige Landwirtschaftsminister Alexander Bonde betont, dass Allerheiligen mit den Wasserfällen „eine der spektakulärsten touristischen Attraktionen“ sei. Das Tor am Eingang der Wasserfälle markiert heute auch ein Portal des Nationalparks. Das Naturdenkmal der sieben Büttenschrofenfälle fehlt in keinem Reise- und Naturführer und lockt vor allem im Sommer unzählige Wanderer, Ausflügler und Schwarzwaldtouristen an. Im Jahr 1988 wurden 250 000 Besucher gezählt, die die Wasserfälle durchwanderten. Aus heutiger Sicht erscheint es daher kaum fassbar, dass vor rund 70 Jahren diese über 83 m in die Tiefe stürzenden Fälle zur Disposition gestellt wurden.
Wie die Protestanten und die Katholiken haben auch die Juden zur Gestaltung der Liturgie im Gottesdienst ihre Chöre. Ursprünglich war es Aufgabe des Vorbeters oder Kantors, auf hebräisch „Chasan“, die traditionellen Gebete, zu sprechen und zu singen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein Wechselgesang zwischen Kantor und Gemeinde, der allerdings an Schwierigkeit zunahm und von den Gemeindemitgliedern oft mehr an Musikalität verlangte, als die meisten aufbrachten. „Als Teillösung entstanden deshalb die Synagogenchöre, die stellvertretend für die oft überforderte Gesamtgemeinde den respondierenden Part übernahmen.“ Die Kantoren waren fest angestellt und speziell ausgebildet, die Synagogenchöre dagegen wurden von Laien gebildet.
Im nördlichsten Teil der Gemarkung Windschläg bestimmen Wald- und Wiesengelände das Landschaftsbild. Die Gemeindewälder „Burgerwald“ und „Hädry“ sind beliebte Ausflugsziele der einheimischen Bevölkerung für ausgedehnte Spaziergänge und Fahrradtouren. Nördlich der Bahnstrecke Kehl–Appenweier erstreckt sich ein kleines Waldstück, welches von den Dorfbewohnern als „Musikwald“ bezeichnet wird.
Die Kanone von Ebersweier
(2020)
Seit frühester Zeit verwendet der Mensch Hilfsmittel, um Lärm zu erzeugen. Damit wollte er die rasche Verbreitung einer Warnung bezwecken, böse Geister vertreiben, seine Freude ausdrücken oder jemandem Respekt zollen. Dazu bediente er sich auch der Böller. Das Böllerschießen hat in der Ortenau Tradition. Dazu sei das Hornberger Schießen, 1700, erwähnt. Den Böller bezeichnet man als ein Gerät, in dem eine verdämmte Pulverladung eingebracht und anschließend gezündet wird, so dass ein lauter Knall weithin zu hören ist. In Ebersweier wurden Standböller verwendet, die bevorzugt vom Veteranenverein benutzt wurden. Allgemein wurde bei honorigen Hochzeiten, Taufen und Geburtstagen geschossen (z. B. an des Kaisers Geburtstag, Jubiläum des Großherzogs, Vermählung des Thronnachfolgers usw.). Vereinzelt wurden auch beim Kirchweihfest und der Fahnenweihe sowie bei Beerdigungen amtlicher Würdenträger diese Ehrenbezeugungen vorgenommen sowie auch bei Beerdigungen von Mitgliedern des Veteranenvereins mit dreifachem Salut.
Unter den vielen Künsten, welcher sich die Kirche zur Verherrlichung Gottes bedient, nimmt die Musica Sacra eine Sonderstellung ein. Schon im Schlüsselerlebnis des auserwählten Volkes, der Errettung aus der Knechtschaft in Ägypten, ist von ihr die Rede: „Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben“ (Ex 15,1). Die Beschreibung des Gottesdienstes im Heiligen Zelt und die Psalmen bieten zahlreiche Belegstellen für den begleitenden Einsatz von Instrumenten beim Gesang zum Lobe Gottes. Die Liturgie des neuen Gottesvolkes ist ohne Musik nicht vorstellbar. „Jesus und die frühen Gemeinden verstehen sich in allererster Linie als Beter und lobsingende Gemeinde“ (Klaus Berger). Ihre missionarische Kraft schöpft die Kirche nicht zuletzt aus jenen Harmonien, die imstande sind, Herz und Sinne der Menschen zu Gott hin zu bewegen. Kirchenmusikpflege einer Gemeinde ist darum so alt wie die Gemeinde selbst. Sie beginnt in Offenburg spätestens 1182 mit der Ersterwähnung eines Geistlichen, des „Fridericus sacerdos“, in jenem Kirchenbau, der 1221 als „ecclesie in Offenburc“ wohl an der Stelle der heutigen Pfarrkirche Heilig Kreuz bezeugt ist.
Die Ortenau. – 100 (2020)
(2020)
Erstaunlicherweise tauchen in den Akten des Schiltacher Stadtarchivs in der postrevolutionären Zeit von 1918/19 drei verschiedene Wehren auf. Trotz relativ rarer Nachweise ihrer Existenzen seien sie hier etwas näher beleuchtet und in den
Kontext der damaligen Zeit gesetzt. Noch unmittelbar vor dem Umsturz weist das badische Innenministerium am 9. November 1918 die Bezirksämter an, gegenrevolutionäre Bürgerwehren zu bilden, die bei inneren Unruhen in der Lage sein sollen einzugreifen. In erster Linie sollen die Wehren aus Angehörigen von Krieger- und Schützenvereinen bestehen.